CH237781A - Verfahren zur Herstellung eines als Lack und Klebstoff verwendbaren Produktes. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines als Lack und Klebstoff verwendbaren Produktes.Info
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Description
verfahren zur Herstellung eines als Laek und Klebstoff verwendbaren Produktes. Es gibt eine Reihe von klebe- und lack technischen Aufgaben, bei denen der fertige Film nach dem Abbinden wasserunlöslicb. sein muss und bei denen Rückstände von flüchtigen Lösungsmitteln für diese was serunlöslichen Bindemittel störend wirken. Dazu gehören z. B. Kaschierungen ganz all gemein von flächenartigenMaterialien irgend <B>2</B> Art, wie z. B.- Metallfolien auf lackiertem oder unlackiertem Papier, Zellu- losefolien, Leder, Textilien usw. Die für solche Bindemittel verwendbaren natürlichen und/oder künstlichen Hochpolymeren, wie Cellulosederivate, .'Kautschuk, Kautschuk derivate, Vinylabkömmlinge, Natur- und Kunstharze usw. halten bekanntlich die zu ihrer Verflüssigung erforderlichen Lösungs mittel sehr hartnäckig fest, so dass sie beim Kaschier- oder Lackiervorgang nicht restlos ausgetrieben werden können. Den damit her gestellten Schichten haftet infolgedessen für längere Zeit ein durchdringender und unan- genehmer Lösungsmittelgeruch an, der sich auch durch Anwendung von Wärme, Va kuum, absorbierenden Stoffen und derglei chen nicht beseitigen lässt. Er teilt sich den in diesen Materialien verpackten ,Stoffen mit, und da diese in der Regel sehr empfindlich sind, beispielsweise Lebensmittel, war die Verwendung der genannten, an sich äusserst wertvollen Bindemittel bisher unmöglich oder mit sehr grossen Schwierigkeiten verbunden. Nach der Erfindung werden diese Nach teile dadurch beseitigt, dass auf die Verwen dung von flüchtigen Lösungsmitteln verzich tet wird. Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines lösungsmit- telgeruchsfreien, als Lack oder Klebstoff verwendbaren Produktes unter Verwendung eines wasserunlöslichen, filmbildenden, hoch polymeren "Stoffes, dadurch gekennzeichnet, dass der hochpolymere Stoff in einer in bezug auf die Erreichung eines gerade noch halb flüssigen, klebrigen Zustandes überschüssigen Menge flüssiger, schwer flüchtiger 'Weich- macher verflüssigt wird, und dass hierauf mindestens ein weiterer Stoff zugefügt wird, der kein flüchtiges organisches Lösungsmittel enthält und so beschaffen ist, da,ss die 31i schung zu einem festen Film erstarren kann, ohne dass Weichmacher ausgeschwitzt wird. Im nachstehenden werden einige Beispiele angeführt. <I>Beispiel 1:</I> 2,0 Teile niedrig viskoser Nitrocellulose werden in 8,0 Teilen Dibutylphtalat gelöst. Diese Lösung rührt man in eine Caseinlösung folgender Zusammensetzung ein: 18,0 Teile Casein, 1,2 Teile Ätznatron und 80,8 Teile Wasser. Die Nitrocelluloselösung wird durch ein rasch laufendes Rührwerk in der Casein lösung dispergiert und bildet die innere Phase einer hochdispergierbaren Emulsion, die als Klebstoff oder Lack verwendbar ist, nament lich zum Kleben von Nitrocellulose etwa, in Form von nitrocelluloselackiertenMetallfolien auf Papier. Der abgebundene Film ist in Wasser unlöslich. <I>Beispiel 2:</I> 6 Teile niedrig viskoser Nitroc.ellulose löst. man in 1.8 Teilen Dichloräthylphosphat. Diese Lösung wird dispergiert in 78 Teilen einer 66%igen Lösung eines wasserlöslichen bä.rt- baren Ilarnstoff-Formaldehydharzes. Die Dispergierung geht glatt vor sich und es entsteht ein Klebstoff oder Lack, nament lich geeignet zum Aufkleben von Folien irgendwelcher Art, der nach einiger Zeit in folge der Einwirkung der Nitrocellulose auf das I3arnstoff-Formaldehydharz durch Kon densation selbst härtet und unlöslich wird, der aber auch durch Anwendung von Ilär- tungsmitteln gehärtet werden kann. Beispiel <I>3:</I> 7 Teile niedrig viskoser Nitrocellulose löst. man in 22 Teilen Tributylphosphat. Diese Lösung emulgiert sich leicht in 67 Teilen 50%iger Vinylacetat-Dispersion und ergibt einen wasserfesten Klebstoff bezw. einen vor züglichen Nitrocellulose-Kombinationslack. Beispiel 5 Teile niedrig viskoser Nitrocellulose wer den in 15 Teilen Tributylphosphat gelöst. i aeryl, Aus säure-Nethylester-Dispersion dieser Lösung und Teilen einer -,wird eine Emulsion hergestellt, die einen ausgezeich neten Klebstoff darstellt, aber auch als Lac1> verwendbar ist. <I>Beispiel 5:</I> 10 Teile Cellulose-Derivate werden gelöst in 30 Teilen 'Weichmacher. Diese. Lösung di- spergiert man in f>0 Teilen Harzdispersion oder wässeriger Harzlösung, die einen irrevi- siblen Film bilden, oder trocknendem<B>01</B> zu einem mit 'Wasser ve rdünnbaren Lack oder Klebstoff. Beispiel <I>6:</I> 2 Teile niedrig viskoser Nitrocellulose löst man in 6 Teilen Tribiit,##lphosphat und an derseits 11 Teile Methylcellulose in 30 Teilen Wasser und einulgiert die Nitrocellulose- lösung in der l#lethvleelluloselösiing. Die Di spersion, die auch für Lack verwendbar ist. dient vor allem als Klebstoff. Nimmt man an Stelle der llethyleelluloselösung trock nende Öle, so ergibt sieb. keine Dispersion. sondern eine echte Lösung, da hier das 01 löslich ist. Beispiel <I>7:</I> 8 Teile siiedrig viskoser l@Titrocellulose werden in 20 Teilen Weichmacher gelöst und die Lösung in<B>7-1</B> Teilen eines flüssigen, Trock nenden Glycerinpb.talsäiire-I"ettsiiiiireliarzes verteilt. Diese hochviskose Mischung lässt sich nach bekannten Methoden in Wasser di- spergieren. Die Dispersion kann als Klebstoff oder Lack dienen, die einen irrevisibilen Film bilden. Beispiel <I>8:</I> 7 Teile niedrig viskoser Nitrocellulose werden gelöst in 28 Teilen Weiehmacher. Diese Lösung dispergiert man mit Hilfe eines Emulga.tors und Stabilisators in 100 Teilen Wasser und setzt<B>100</B> Teile Kreide hinzu. Die fertige Dispersion kann ausser für Lack, ver wendet -erden zum Verkleben von Celluloid mit Celluloid, mit Holz, Metall und der gleichen. Als hochpolymere Filmbildner, welche in einem Weichmacher gelöst werden, eignen sich natürliche und/oder künstliche Hoch polymere, z. B. Kautschuk, Cellulosederivate, Vinylabkömmlinge, Natur- und Kunstharze usw. Der zweite, den Weichmachungsüber- schuss ausgleichende Bestandteil kann bei spielsweise ein wasserlösliches Bindemittel, eine Dispersion eines nicht wasserlöslichen Bindemittels, ein Selbstbindemittel, eine wäs serige Bitumen-Emulsion, eine wässerige Wachs-Emulsion, ein Bindemittel auf Me- thylcellulosebasis, ein Pigment oder derglei chen sein. Es ist dabei nicht unbedingt er forderlich, dass das Bindemittel der ersten Lösung und das gegebenenfalls als zweiter Bestandteil verwendete Bindemittel mitein ander verträglich sind. Die Art des zu ver wendenden Weichmachers richtet sich nach dem zu lösenden Stoffe. Das fertige Erzeugnis stellt in der Regel eine Dispersion dar; wie Beispiel 5 jedoch zeigt, kann es auch eine Lösung sein. Die Vermeidung von flüchtigen organi schen Lösungsmitteln eröffnet gegenüber den bekannten Klebstoffen und Lacken erheb liche technische und wirtschaftliche Vorteile. Vor allen Dingen für die Herstellung von Werkstoffen für die Verpackungshüllen für Lebensmittel sind die erfindungsgemässen Bindemittel von grösster Bedeutung. Verkle- bungenvon beispielsweise nitrocelluloselackier- ten Folien unter Verwendung eines Klebstof fes ohne Gehalt an flüchtigen Lösungsmit teln werden durch das erfindungsgemäss her gestellte Produkt überhaupt erst ermöglicht. Die Vermeidung von flüchtigen organischen Lösungsmitteln sichert dem Verpackungs material die gerade für Lebensmittel so äusserst wichtige Freiheit von Geruch und Geschmack. Für Lebens- und Genussmittel, die bisher ihrer hohen Empfindsamkeit wegen in beispielsweise aus Metall- und Cellu- losefolien bestehenden Kombinationsstoffen, welche mit einem flüchtigen organischen Lösungsmittel enthaltenden Klebstoff ver einigt wurden, nicht verpackt werden konn ten, sind durch den Erfindungsgegenstand die Voraussetzungen für eine derartige Ver packung und eine längere Lagerung erst ge schaffen worden. Die Vorteile der Geruch- und Geschmackfreiheit eröffnen den erfin dungsgemässen Klebstoffen oder Lacken wei teste Anwendungsmöglichkeiten. Damit her gestellte Verpackungsmittel verfügen über diejenigen Eigenschaften, die gerade bei Umschliessungen von Lebensmitteln gefordert werden. Es können auch bestimmte Unter lagen; die in flüchtigen organischen Lösungs mitteln löslich sind, mit den erfindungs gemässen Klebstoffen oder Lacken gefahrlos überzogen werden, indem wegen der Ab wesenheit von flüchtigen Lösungsmitteln eine An- oder Auflösung des Untergrundes nicht stattfindet. Weiter ist das erfindungsgemäss hergestellte Produkt auch vom physiologisch hygienischen Standpunkte aus wertvoll, weil seine Anwendung ohne Gefährdung des ver arbeitenden Personals vor sich geht. Ihrer Verarbeitung bieten sich aus diesem Grunde vor allen Dingen innerhalb des Maler- und Buchbindergewerbes erhöhte Möglichkeiten.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines lösungs- mittelgeruchsfreien, als Lack- und Klebstoff verwendbaren Produktes unter Verwendung eines wasserunlöslichen, filmbildenden, hoch polymeren Stoffes, dadurch gekennzeichnet, dass der hochpolymere Stoff in einer in bezug auf die Erreichung eines gerade noch halb flüssigen, klebrigen Zustandes überschizssi- gen Menge flüssiger, schwer flüchtiger Weichmacher verflüssigt wird, und dass hier auf mindestens ein weiterer Stoff zugefügt wird,der kein flüchtiges organisches Lö sungsmittel enthält und so beschaffen ist, dass die Mischung zu einem festen Film er starren kann, ohne dass Weichmacher aus geschwitzt wird. UNTERANSPRüCHE:- 1. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Bestandteile so gewählt werden, dass das Endprodukt eine Lösung ist. 2. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, da.ss die Bestandteile so gewählt werden, dass das Endprodukt eine Dispersion ist. 3. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass der genannte Stoff ein Filmbildner ist. 4.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, da.ss der genannte Stoff ein Füllmittel enthält. 5. Verfahren nach Patentansprueh, da durch gekennzeiehnet, dass 2,0 Teile niedrig viskoser Nitrocellulose in 8,0 Teilen Dibutvl- phtalat gelöst werden und diese Lösung in eine Caseinlösung mit folgender Zusammen setzung eingerührt wird: 18,0 Teile Casein, 1.2 Teile Ätznatron und 80,8 Teile Wasser. 6.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, da,ss 6 Teile niedrig viskose Nitrocellulose in 18 Teilen Diehlor- äthylphosphat gelöst werden und diese Lö sung in 78 Teilen einer 66%i--en Lösung eines wasserlöslichen härtbaren Harnstoff- Formaldehy dharzes dispergiert wird. 7.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass 7 Teile niedrig vis kose Nitrocellulose in ?? Teilen T'ributyl- phosphat gelöst werden, welche Lösung in 67 Teilen 50%iger Vinylacetat-Dispersion emulgiert wird. 8. Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass 5 Teile niedrig viskose Nitrocellulose in 15 Teilen Tributyl- phsssphat gelöst werden und aus dieser Lö sung und 55 Teilen einer Metacrylsäure- Methylester-Dispersion eine Emulsion her gestellt wird.9. Verfahren naeli Patentanspruch. da dureh;ekcnnzeichnet, dass 10 Teile eines Cellulose-Derzvates in 30Teiler Weichmacher gelöst: erden und diese Lösung in 60 Teilen Harzdispersion, die einen irrevisiblen Film 1-,ilden. dispergiert @s-ird. 10.Verfaln-en nach Pat.entansprucb, da durch gehciuizeicbnet, dass 10 Teile eines Cellulose-Derivaies in 30Teilen-#Veichmacher gelöst werden und (liest, Lösung in 60 Teilen @;@ässeriger H < srzlösasig, die einen irrevisiblen Film bildeis, dispergiert wird. 11. VerAb-ren nach Patentanspruch, da- dureh gehcnnzeichne.t, dass 10 Teile eines Cellulose-Deriva.tes in 30 Teilen Weich- maeber gelöst @verden und diese Lösung in 60 Teilen troclmendem <B>01</B> digpergiert wird. 12.Verfahren nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass 2 Teile niedrig viskoser Nitrocelhilose in 6 Teilen Tributyl- pliosphal: und anderseits 11 Teile Dlethyl- celluluse in ()0 Teilen Wasser gelöst werden lind die @itrocelluloselösung in der Methyl- celluloselösting dispergiert wird.<B>13.</B> Verfahren nach Patentanspruch. da durch gekennzeichnet;, class 8 Teile niedrig @:iskose @it:rocellulose in 20 Teilen Weich- ntaeher gelöst: erden und die Lösung in 72 Teilen eines flüssigen. trocknenden Glycerin- liht@alsü,ure-F'ettsä urebarzes verteilt wird.14. Verfahren nach P < itentansprueh, da durch gE,liennzeiclinet, dass 7 Teile niedrig viskose Nitrocellulose in 28 Teilen Weich- niacher gelöst werden wild diese Lösung init Hilfe eines Emulgal-ors und Stabilisators in 100 Teilen Wasser dispergiert wird, wozu 100 Teile Kreide gesetzt werden.
Applications Claiming Priority (1)
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Publication Number | Publication Date |
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1942
- 1942-05-04 CH CH237781D patent/CH237781A/de unknown
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