Verfahren zum Herstellen einer Asbestzementröhre. Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Asbest zementröhren, die vorzugsweise zum Leiten von Wasser oder andern Flüssigkeiten unter hohem Druck dienen, sowie eine nach dem Verfahren hergestellte Röhre.
Gemäss dem Verfahren der Erfindung wird ein plastisches Gemisch aus Zement und Asbestfasern durch eine Düse mit fest stehendem Kern gepresst und die Fasern wer den zuvor ausgerichtet, so dass alle Fasern in Längsrichtung der Röhre liegen, wobei der Werkstoff vor dem Auspressen verdichtet wird.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens hat eine fest- stehendk Formdüse mit einem darin befind lichen konzentrischen Kern, eine Förder- schneeke zum Zuführen des plästischen Gemisches aus Zement und Asbestfasern, so wie drehbare Leitflügel, die zwischen dem Schneckenende und dem Düse liegen, um die Fasern, auszurichten und den Werkstoff gleichmässig zu verteilen.
Bei der Durchführung des Verfahrens ver wendet man z. B. ein plastisches Gemisch aus hydraulisohem Zement, beispielsweise Port land-Zement, Asbestfasern und Wasser, wo bei Füllstoffe oder andere zusätzliche Stoffe Verwendung finden können.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungs beispiel einer erfindungsgemässen Vorrich tung, die gleichzeitig zur Veranschaulichung eines Durchführungsbeispeils des erfindungs gemässen Verfahrens dient.
Fig. 1 ist eine Draufsicht auf eine Form maschine, Fig. 2 eine Seitenansicht derselben und Fig. 3 ein Querschnitt durch den Füll trichter nach den Linien 3-3 der Fig. 2 und 4, wobei Fig. 4 einen Längsschnitt nach den Linien 4-4 der Fig. I darstellt.
Fig. 5 ist ein Längsschnitt durch eine Röhre mit einer Darstellung der Richtung der Fasern, Die Röhre wird aus einem plastischen. faserigen Zementgemisch herbestellt, das hauptsächlich aus Portland-Zement besteht, der ungefähr 10-20 Gewichtsprozente der trockenen Substanz geöffneter Büschel oder Flocken von verhältnismässig kurzen Asbest fasern enthält, mit oder ohne Zugabe von geeigneten trägen Stoffen und Füllstoffen. Dem Gemisch wird Wasser in genügender Menge zugeführt, so dass es eine feuchte (zum Unterschied von nasse) Masse mit plastischer Eigenschaft bildet.
Der Stoff wird in einen Trichter 10 der Maschine gebracht, vorn dem er der Förder- schnecke 11 in dem Gehäuse 12 zugeführt wird, das vorzugsweise mit eineue entfern baren Mantel 13 versehen ist. Der Einfüll trichter hat eine Zuführungsvorrichtung, die am besten aus Fig. 3 zu ersehen ist und dazu dient, den Werkstoff in die Schneckengänge 21 zu stopfen. Die Speisevorrichtung besteht aus einer schwenkbaren Backe 14, die an einer Seite des Fülltrichters liebt und auf einer Schwingwelle 15 befestigt ist. Die Welle wird durch eine exzentrische Seheibe 16 vermittels eines Armes 17 und der Kurbel 18 verschwenkt.
Das rückwärtige Ende 20 der Schnecke ist durch einen Keil 22 auf der Drehwelle 23 befestigt. Die Welle 23 ruht an zwei oder inehr entfernt liegenden Punkten in geeigne- len Schublägern 24, von denen nur eines ge zeigt isst, und wird über eine Kupplung 26 und über ein nicht bezeigtes Getriebe, das in einem Gehäuse 25 untergehracht ist, von einem Elektromotor angetriehen. Als An trieb kann natürlich irgendein anderes ge eignetes Mittel dienen.
Das vordere Ende 19 der Schnecke ruht auf einem Lagerzapfen 27, der durch eine Armanordnung 28 gegen die Innenwand ab gestützt ist. Die Abstützung besteht aus einer Anzahl von Armen 29, gewöhnlich vier, die schräg angeordnet sind, um den beim Auspressen des Werkstoffes entstehenden Schub besser aufzufangen. Die Arme 29 sind so zu formen, dass ein möglichst dünner Spalt im Werkstoffstrom entsteht. Der Querschnitt der Arme muss nicht, wie dargestellt, in einem Winkel zur Achse sondern er kann sich auch in Richtung der Schneckenachse erstrecken. Die Maschine ist mit Leitflügeln 30 versehen, von welchen drei oder vier auf einer Hülse 31 befestigt sind, die ihrerseits am vordern Ende 19 der Schnecke angeordnet ist und sich mit derselben dreht.
Die Flügelflächen sind in bezug auf die Drehachse so angeord net, dass sie in einem Winkel liegen, der der Steigung der Schnecke entspricht. Die Flügel 30 können aber auch so konstruiert sein, dass die Steigung in bezeg auf die Drehachse ein stellbar ist. Die Flügel 30 sind in bezug auf die Schneoke so angeordnet, dass sie in dem Schneckenkanal liegen und damit im Ma terialstrom, der aus demselben kommt. Die Flügel können entweder vor oder hinter den festliegenden Stützarmen 29 angeordnet sein. Die Anordnung vor den Stützarmen 29, die in der Zeichnung dargestellt ist, ist jedoch zweckmässiger.
Die Leitflügel 30 haben den Zweck, den Materialstrom gleichmässig zu verteilen und die Asbestfasern in Längsrichtung der Röhre, auszurichten; sie leiten diesen Strom in Längsrichtung weiter. Das Endresultat be steht darin, dass der schraubenlinienförmige Materialstrom, der durch die Schnecke geför dert wird, zu einer gleichförmigen Masse zusammengedrückt wird, die die Wand der Röhre bildet. Diese lässt den schraubenlinien- förmigen Materialstrom nicht mehr erkennen. Die Asbestfasern im der Röhrenwand sind mit den übrigen Besta.ndtellen der Masse innig vermischt.
Wie aus F'ig. 4 ersichtlich ist, hat die Vorkammer 3? eine konvexe Wandung, die einen von der Schnecke zur Düsenöffnung hin sich verjüngenden Einlauf bildet und damit den Werkstoff auf dem Wege zum Formd.üsenöf±nun @g verdichtet. Der Einbang zur Vorkammer ist beträchtlich grösser als der Ausgang und im allgemeinen
ungefähr drei biss viermal so gross. Durch Zusammen- wirken der Schneckenförderung und der Ver engung in der Kammer wird die Masse des Gutes in der Kammer gesammelt und ver dichtet, so dass keine Hohlräume entstehen. Beim Durchgang der Masse zwischen den Armen 29 der Abstützung wird sie geteilt, die entstehenden Teile werden jedoch ver einigt und gehen eine Bindung miteinander ein, wenn die Masse in der Vorkammer ver dichtet wird.
Dien Formdüse 33 ist am vordern Ende des Gehäuses 12 durch Schraubenbozen 34 oder dergleichen Mittel befestigt. Innerhalb der Formdüse befindet sich ein feststehender konzentrischer Kern 35. Der Kern ist auf einer Stange 36 mit der Abstützung 28 fest erbunden, so dass er nicht wackeln kann.
Eine Schraubenmutter 37 am Gewindeende der Stange gestattet ein Auswechseln, des Kernes. Nach Abnahme der Formdüse kann die Abstützung 28 aus dem vordern Ende des Gehäuses gezogen werden, um Heraus nehmen oder Auswechseln der Schnecke zu gestatten. In der Maschine können Form düsen und Kerne verscheidener Grösse Ver wendung finden, um Röhren verschiedener Durchmesser, ohne verschiedener Wandstärke zu erzeugen.
Da die verdichtete Asbestzement- maese durch den Raum zwischen der fest stehenden Düse und dem Kern gepresst wird, entsteht eine gleichförmige, gerade Röhre be stimmten Durchmessers und vorbestimmter Wandstärke, die glatte Innen- und Aussen flächen hat und keine Knickungen, Ein- beulungen oder Ausbauchungen aufweist.
Die in Fig. 5 gezeigte gepresste Röhre 38 besteht aus Zement, der gleichförmig mit im Längsrichtung sich erstreckenden Fasern 39 durchsetzt ist, wobei die, Fasern also im wesentlichen parallel zur Längsachse der Röhre liegen und, fest im Zement eingebettet und mit ihm verbunden sind.
Nach dem Auspressen der Röhre ist sie genügend staark, um ihre Form beizubehalten, so dass sie in bestimmte Längen geschnitten und gehandhabt werden kann, ohne dass Ver formungen entstehen. Die geschnittenen Röhren erhärten, und dieser Vorgang kann durch Benutzen eines Trockenofens beschleu nigt werden.