<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus körnigen Massen und Strangpresse zur
EMI1.1
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von armierten oder unarmierten Formkörpern aus körnigen, nicht homogenen, mindestens teilweise härtbaren Massen in plastisch verformbarer Mischung aus flüssigen und festen Bestandteilen, insbesondere zementgebundenen Massen wie Beton und betonartige Mischungen, ferner eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens.
Es ist seit langem bekannt, gewisse homogene Stoffe, z. B. keramische Massen, Ton u. dgl., auf der Strangpresse auf dem Wege einer kontinuierlichen Förderung zu verformen. Dagegen haben die immer wieder aufgenommenen Versuche, nach diesem Verfahren auch Formkörper aus Beton und ähnlichen Mischungen aus körnigen, nicht homogenen, mindestens teilweise härtbaren, flüssigen und festen Bestandteilen, herzustellen, erst in letzter Zeit brauchbare Ergebnisse geliefert.
Es ist demnach möglich, auf der Strangpresse kontinuierlich Beton zu verarbeiten, wenn es gelingt, den Mörtel plastisch und doch standfest genug zu machen.
Bei der Herstellung solcher armierter oder unarmierter Formkörper aus Beton ist es zweckmä- ssig, wenn das der Strangpresse zugeführte lose Mischgut in einem ersten Teil der Schnecke vorverdichtet wird, d. h., wenn man anschlie- ssend an die Förderschnecke, die das Mischgut gegen das Mundstück bewegen soll, eine Druckschnecke anordnet, die mit zunehmender Annäherung an das Mundstück auch eine zunehmende Vorverdichtung des Mischgutes zur Folge hat.
Falls erwünscht, kann dabei zur Erhöhung der Verdichtung und/oder Vergleichmässigung des Gefüges während des Verpressens, das Mischgut der Einwirkung von Schwingungen, insbesondere Ultraschall-Schwingungen, ausgesetzt werden.
Ferner kann es vorteilhaft sein, eine Verdichtung des Gefüges dadurch zu erreichen, dass das Verpressen mindestens zeitweise unter Vakuum durchgeführt wird, um die Lufteinschlüsse zu beseitigen.
Bei dieser Art der Herstellung von Formkörpern hat es sich erfindungsgemäss als vorteilhaft erwiesen, dem zu verpressenden Mischgut, während es unter der Einwirkung der Schnecke steht, eine Schnellabbindung bewirkende Zusätze zuzufügen.
In der Zeichnung bedeutet j ! die hohle Schnekkenwelle, die mit dem Antriebsrohr 2 über die nicht näher dargestellte Flanschkupplung 3 verbunden ist. Das Antriebsrohr 2 ist in den Lagern 4 und 5 gelagert und wird von einem nicht gezeigten Antriebsmittel, z. B. Elektromotor, über das Getriebe 6 angetrieben. Die Schnecke besteht im Prinzip. aus vier Teilen, einem Füllteil 7 im Füllschacht 8, einem konischen Teil 9, einem zylindrischen Teil 10 und einem Pressteil 11. Der konische Teil 9 ist dabei so ausgebildet, dass die Gangtiefe der Schnecke in Förderrichtung abnimmt, u. zw. derart, dass die bei der Rotation entstehende Hüllfläche einen Kegelmantel bildet.
Dabei ist der Steigungswinkel kleiner als die Reibungszahl zwischen dem aufgegebenen Mischgut und den Schneckengängen. Weiter ist es zweckmässig, den Steigungswinkel in der Förderrichtung allmählich kleiner werden zu lassen. Durch die Schneckenwelle 1 ist von ihrem rückwärtigen Ende her ein Halter 12 geführt, der an seinem hinteren Ende am rückwärtigen Schild 13 befestigt ist.
Das Mischgut aus körnigen, nicht homogenen, mindestens teilweise härtbaren, flüssigen und festen Bestandteilen wird einem Füllschacht zugeführt, vom ersten Teil der Schnecke erfasst, die z. B. als konische Förderschnecke ausgebildet ist und die Masse vorverdichtet zu dem z. B. zylindrischen zweiten Teil der Schnecke bewegt, von der das vorverdichtete Mischgut über eine Druckschnecke in das Mundstück gepresst wird, wo es seine endgültige Formgebung erhält. Der Formkörper tritt am vorderen Ende des Mundstückes aus und ist so stark gepresst und verdichtet, dass er nach dem Austreten die beabsichtigte massgenaue Form beibehält, d. h., er besitzt bereits eine derartige Standfestigkeit, dass besondere Massnahmen, z. B. eine Einschalung, zur Verhinderung des Zusammenfallen nicht notwendig sind.
Selbst-
<Desc/Clms Page number 2>
verständlich soll Ider Formling bis zu seiner Här- tung sachgemäss gelagert werden.
Es ist besonders einfach, diese Zusätze schon frühzeitig, also im ersten Teil der Schnecke ein- zubringen, womit eine gute Durchmischung die- ser Zusätze mit dem Mischgut gewährleistet ist.
Solche Zusätze werden in diesem Falle mit Vor- teil, dem Mischgut von aussen, z. B. durch Bohrun- gen im Schneckengehäuse, zugeführt. Für. die gleichen Zwecke können die Zusätze aber auch mit- tels besonderer Leitungen durch idas Innere der hohlen Welle der Schnecke zugeführt und in das
Mischgut eingebracht bzw. in die Strangober- fläche eingepresst werden, vorteilhafterweise 1m Strangpressenabschnitt von der Vorverdichtungs- sc. hnecke bis zur Mundstückmündung. Wie bereits erwähnt, kann ausserdem. das Im Mundstück be- findliche Mischgut erwärmt werden.
Das angegebene Verfahren lässt sich auch bei andern als der beschriebenen Ausführungsform der Strangpresse anwenden. So ist es nicht unbe- dingt notwendig, den ersten Teil der Schnecke konisch auszubilden, dieselbe kann auch auf ihrer ganzen Länge zylindrisch geformt sein. Ferner kann das Gehäuse der Strangpresse aus schalenar- tigen Hälften zusammengesetzt sein, die in Längs- richtung der Schnecke aufklappbar sind.
Die nach dem beschriebenen Verfahren erzeug- ten Formkörper zeichnen sich nach Verlassen des
Mundstückes durch grosse Standfestigkeit aus. Sie weisen auch nach der Abbindung bzw. Aushär- tung eine glatte, weitgehend wasserdichte Ober- fläche auf. Das Gefüge ist von einer nach den bisher bekannten Verfahren nicht erreichten Homogenität.
Wie bereits erwähnt, besteht ein weiterer Vorteil des Verfahrens darin, dass in kontinuierlicher Fertigung Formkörper in beliebigen Längen her-
EMI2.1
diesenVorteilen ergeben sich offensichtlich auch merkliche wirtschaftliche Vorteile.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus körnigen Massen in plastisch verformbarer Mischung, insbesondere aus Beton, wobei das Mischgut in einer kontinuierlich arbeitenden Strangpresse verformt wird und aus, einem Formmundstück austritt, dadurch gekennzeichnet, dass in das Mischgut, während es unter der Einwirkung. der Schnecke steht, zusätzliche, eine Schnellabbindung bewirkende Stoffe eingepresst werden.