DE1778265C - Verfahren und Vorrichtung zum gleichmäßigen Beschicken einer zum Herstellen von Rohren und ähnlichen Hohlformen im Schleuderverfahren dienenden Rohrform mit' teigartigen Massen aus flüssigen oder gelösten Kunststoffen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum gleichmäßigen Beschicken einer zum Herstellen von Rohren und ähnlichen Hohlformen im Schleuderverfahren dienenden Rohrform mit' teigartigen Massen aus flüssigen oder gelösten KunststoffenInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum gleichmäßigen Beschicken einer zum Herstellen von
Rohren und ähnlichen Hohlformen im Schleuderverfahren dienenden Rohrform mit teigartigen Massen
aus flüssigen oder gelösten Kunststoffen, die einen hohen Anteil an Füllstoffen und Pigmenten enthalten,
bei dem der Kunststoff und die Zusatzstoffe gemeinsam in die Rohrform eingebracht und der durch
das Schleudern sich ergebenden Zentrifugalwirkung ausgesetzt werden.
Bei der Herstellung von Rohren im Schleuderverfahren wird bekanntlich eine auf einem Walzenantrieb
oder einer ähnlichen Vorrichtung horizontal gelagerte
Rohrform von innen her mit geeigneten, zunächst fließfähigen Massen gefüllt, die durch die Wirkung
der Zentrifugalkraft an die Formwandung getrieben werden, um dort durch eine chemische Reaktion
zu erstarren und das Schleuderrohr zu bilden, das nach genügender Härtung aus der Rohrform herausgezogen
werden kann. Diese Herstellungsweise wird für Rohre oder Masten aus Beton und auch für
solche aus Kunststoff durchgeführt, wobei bei den letzteren flüssige ungesättigte Polyesterharze oder
flüssige Epoxydharze als Bindemittel und meist Glasfasern als Verstärkungsstoffe benutzt werden.
Zur Herstellung derartiger Rohre werden die Glasfasern
in Form von Matten, Geweben oder Schnitzeln zunächst in die trockene Rohrfonn eingelegt, um sodann
von innen mit den flüssigen Mischungen aus Kunstharzen und geeigneten Härtern begossen, besprüht
oder anderweitig benetzt zu werden, während die Rohrform sich in Rotation befindet Nach dem
sogenannten Faserspritzverfahren kann man auch Glasfasern, Harz und Härter gleichzeitig in die rotierende
Rohrform eintragen und so mittels einer hin- und herfahrenden Beschickungseinrichtung die Wandung
eines glasfaserverstärkten Kunststoffrohres aufbauen. Es ist weiterhin bekannt, zunächst das Harz in
die rotierende Rohrform einzugeben, um erst danach die endlosen Glasfasern einzulegen oder in geschnittener
Form einzutragen, z. B. sie mit Preßluft einzublasen.
Eine solche Methode ist jedoch nicht anwendbar, wenn die Rohrwand aus mechanischen oder wirtschaftlichen
Gründen hohe Anteile körniger oder pulveriger Füllstoffe enthalten soll, weil die gleichmäßige
Benetzung der Oberfläche der Füllstoffteile ausbleibt, wenn diese erst in der Rohrform bzw. auf
dem kurzen Wege von der Beschickungseinrichtung bis zur Rohrform mit den flüssigen Bindemitteln in
Kontakt kommen. Massen aus flüssigen Bindemitteln und körnigen oder pulverigen Füllstoffen müssen erfahrungsgemäß
intensiv gemischt werden, bevor sie in die Schleuderform eingetragen werden, ähnlich wie
Zement, Kies und Wasser zu einer Betonmischung aufbereitet werden.
Bei geringen Füllstoffanteilen in derartigen Massen bereitet es kaum Schwierigkeiten, diese in die Rohrform
einzutragen, weil sie noch so fließfähig sind, daß sie durch Pumpen oiler Schnecken durch eine Rohrleitung
gefördert werden können, deren Auslauföffnung in der rotierenden Rohrform hin- und hergefahren
wird, so daß eine gleichmäßige Beschickung gewährleistet ist.
Je größer der Füllstoffanteil in den Massen jedoch gewählt wird oder je feiner die Korngröße der Füllstoffteilchen
wird, um so schwieriger ist es, diese über längere Strecken zu fördern. Solche teigartigen Massen,
die z. B. aus flüssigen oder gelösten Kunstharzen und hohen Anteilen an Füllstoffen und Pigmenten
bestehen, lassen sich dann infolge ihrer hohen Viskosität und der oft abrasiven Wirkung der Füllstoffe
nicht mehr in üblicher Weise, z. B. durch Pumpen über Rohrleitungen, fördern. Auch Förderschnecken
sind für die Überwindung längerer Transportstrecken ungeeignet, weil die abrasive Wirkung der Füllstoffe
einen starken Verschleiß der bewegten Maschinenteile bewirkt und weil insbesondere kein gleichmäßiger
Austrag der Massen am Ende der Fördereinrichtung möglich ist, hervorgerufen durch ungleichmäßige
Verdichtung der teigartigen Massen bei längeren Förderwegen.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird der Weg beschatten, die zunächst senkrecht stehende
Schleuderform von oben her mit einer ausreichenden Menge an Gießmasse zu füllen, um erst dann in
einem weiieren Arbeitsgang die Verteilung der Masse in der sich um eine horizontale Achse drehenden
Gießform durch die Zentrifugalkraft zu bewirken.
Für ein solches Verfahren kommen aber nur gering
gefüllte Massen in Frage, deren Viskosität niedrig genug ist, um ein Verfließen des zunächst vorhandenen
Masseklumpens zu ermöglichen. Bei stark gefüllten Massen und insbesondere bei Rohrformen, bei denen
Einlagen zur Erzeugung von Löchern, Schlitzen oder anderen Hohlräumen in der Wand des geschleuderten
Rohres vorgesehen sind, so daß ein glatter Verlauf einer aus Kunstharz und Füllstoffen bestehenden Mischung
gestört ist, sind jedoch im allgemeinen Wanddicken-Differenzen
im fertigen Schleuderrohr nicht zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine rotierende Rohrfonn so gleichmäßig mit einer teigartigen
Masse aus einem flüssigen Kunstharz und einem tj
hohen Anteil an Füllstoffen, z.B. Quarzsand und Quarzmehl, zu beschicken, daß keine Wanddickenunterschiede
auftreten, auch wenn die eingetragene Masse so zähflüssig ist, daß sie in der Rohrform
kaum noch verfließt. Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Masse vor der Abgabe
in die Rohrform nach Durchmischung ihrer Bestandteile zu Krümeln zerteilt wird.
Die Erzeugung von kleinen Krümeln aus der teigartigen Masse ermöglicht es, die Masse in gleichmäßi- as
ger Stromstärke auf die Innenwand der Rohrform aufzubringen. Unter der Wirkung der Zentrifugalkraft
verfließen die Krümel wieder zu einer homogenen Masse, wobei die im Anfangsstadium des Vorganges
zwischen den Krümeln befindliche Luft in das Rohrinnere entweichen kann. Die Krümel aus der teigigen
Masse, die nur in einem solchen aufgeteilten Zustand verhältnismäßig leicht transportierbar sind,
vereinigen sich unter der Wirkung der Zentrifugalkraft nach und nach am Ort der Aufbringungsstelle
innerhalb des Rohrinneren. Je zwei oder drei benachbarte Krümel wachsen zu einem größeren Krümel zusammen.
Dies wiederholt sich auf der ganzen Fläche der Rohrinnenwand, bis die eingebrachte Schicht aus
der teigigen Masse eine homogene Mischung darstellt. Bei diesen Krümeln sind die Füllstoffkörner
zunächst von dem flüssigen Kunstharz umhüllt. Diese flüssige Kunsthaizhülle ermöglicht das Zusammenwachsen
der Krümel, indem die Füllstoffkörner in der flüssigen Kunstharzhülle sich zu jeweils größeren
Masseteilchen zusammenschließen. Durch die beim Schleudervorgang entstehende Zentrifugalkraft wird
das Zusammengehen der Krümel zu einer homogenen Masse unterstützt. Durch die Aufteilung der teigigen
Masse in eine Vielzahl von Krümeln ist die Gewähr gegeben, daß jedem Masse-Kern aus Füllstoff eine
entsprechende Menge des flüssigen Kunstharzes als Hülle zugeordnet bleibt, wodurch sich die Erzielung
der homogenen Masse über die ganze Länge des zu bildenden Rohres ergibt.
Die Zerteilung der teigigen Masse kann unmittelbar vor der Abgabe in die Rohrform in dieser durchgeführt
werden. Sie kann aber auch außerhalb der Rohrform erfolgen.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer
Rohrform sowie einer zum Einbringen der Masse in die Form dienenden Schneckenpresse. Die Vorrichturg
ist dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schneckenpresse und der Masse-Abgabestelle in der
Rohrfonn eine Schneidvorrichtung vorgesehen ist. Je nach der Länge und dem inneren Durchmesser der zu
beschickenden Rohrform kann zwischen der Schnekkenpresse und der Schneidvorrichtung eine Fördereinrichtung
für einen Materialstrang, z. B. ein Förderband, eingeschaltet sein. Die Schneidvorrichtung
kann sich auch unmittelbar an die Schneckenpresse anschließen, wobei ein in das Innere der Rohrfonn
führendes pneumatisches Förderrohr vorgesehen
Die Erfindung wird an Hand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen einer
Vorrichtung nachstehend erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Ausführungsform der Vorrichtung nach der Erfindung im Längsschnitt schematisch,
F i g. 2 eine weitere Ausführungsform der erfin dungsgemäßen Vorrichtung,
F i g. 3 eine Einzelheit der Schneidvorrichtung.
Zur Beschickung einer Rohrform 1 mit einem teigartigen
Material zur Erzielung einer gleichmäßigen Verteilui.g über die Länge der Rohrform wird die
Masse, 2. B. ein flüssiges Kunstharz mit Füllstoffen, durch eine Schneckenpresse 2 angeliefert. Der aus
der Düse der Schneckenpresse austretende Massestrang 3 wird auf einem Förderband 4 in das Innere
der Rohrform 1 transportiert. Am Ende des Förderbandes 4 ist ein Abstreifer 5 und eine Schneidvorrichtung
6 vorgesehen, die beispielsweise aus gegenläufig sich drehenden Messerwalzen 14 (F i g. 3) bestehen
kann, zwischen denen die teigige Masse hindurchgeführt wird. Der teigige Massestrang 3 wird durch die
Schneidvorrichtung in Krümel 7 aufgeteilt, die auf die Innenwand der Rohrform 1 fallen. Zum Antrieb
der Schneidvorrichtung dient eine Antriebswelle 8. Die beschriebene Aufbereitungsanlage wird während
des Beschickungsvorganges in der Rohrform 1 hin- und hergefahren. Dadurch ist eine gleichmäßige Verteilung
der Krümel, die zum Aufbau der Rohrwand 9 führen sollen, gewährleistet. Die Rohrform kann an
den Stirnseiten durch einen Ringdeckel 10 geschlossen sein.
Bei der Ausführungsform der F i g. 2 entspricht der Vorgang der Herstellung des Hohlrohres im wesentlichen
demjenigen der F i g. 1. Es ist lediglich die Vorrichtung zur Zerteilung des Massestranges 3 unmittelbar
im Anschluß an die Schneckenpresse 2 angeordnet. Die durch die Schneidvorrichtung sich ergebenden
Krümel werden in einem Förderrohr 11, vorzugsweise pneumatisch, an die Abgabestelle transportiert.
Am Ende des Förderrohres 11 kann ein Umlenkblech 12 vorgesehen werJen, durch das die Krümel zu der
Innenwand der Rohrform 1 gebracht werden. In dem Fördenohr 11 kann an geeigneter Stelle eine Preßluft
führende Zuleitung 13 angeordnet sein. Bei dieser Ausführungsform wird die gesamte Beschickungsvorrichtung
über die Länge der Rohrform 1 verschoben, so daß die Rohrform im Inneren gleichmäßig mit den
Krümdn aus der teigigen Masse angereichert werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum gleichmäßigen Beschicken einer zum Herstellen von Rohren und ähnlichen
Hohlformen im Schleuderverfahren dienenden Rohrform mit teigartigen Massen aus flüssigen
oder gelösten Kunststoffen, die einen hohen Anteil an Füllstoffen und Pigmenten enthalten, bei
dem der Kunststoff und die Zusatzstoffe gemein- to sam in die Rohrform eingebracht und der durch
das Schleudern sich ergebenden Zentrifugalwirkung ausgesetzt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Masse vor der Abgabe in die Rohrform nach Durchmischung ihrer Bestandteile
zu Krümeln zerteilt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerteilung der teigigen
Masse unmittelbar vor der Abgabe in die Rohrform in dieser durchgeführt wird. ao
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerteilung der teigigen
Masse außerhalb der Rohrform erfolgt.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, mit einer
Rohrform sowie einer zum Einbringen der Masse in die Form dienenden Schneckenpresse, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen der Schneckenpresse (2) und der Masse-Abgabestelle in der
Rohrform (1) eine Schneidvorrichtung (6) vorgesehen ist.
5. Vorrirhtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Schneckenpresse
(2) und der Schneidvorrichtung (6) eine Fördereinrichtung für einen Materialstrang, z. B. ein
Förderband (4), eingeschaltet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Schneidvorrichtung (6)
unmittelbar an die Schneckenpresse (2) anschließt und danach ein in das Innere der Rohrform (1)
führendes pneumatisches Förderrohr (11) vorgesehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19681778265D DE1778265B1 (de) | 1968-04-13 | 1968-04-13 | Verfahren und Vorrichtung zum gleichmaessigen Beschicken einer zum Herstellen von Rohren und aehnlichen Hohlformen im Schleuder-verfahren dienenden Rohrform mit teigartigen Massen aus fluessigen oder geloesten Kunststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE1778265C true DE1778265C (de) | 1973-01-18 |
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