Deckkörper zur Herstellung von Zahnfüllungen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Deckkorper (fachlich Matrize ge nannt) zur Herstellung von Zahnfiillungen.
Zu diesem Zwecke wird bisher gewohn- lich ein ebener Deckstreifen aus dünnem. zÏhem, biegsamem Kunststoff, z. B. Zelluloid, oder Metall angewendet, der unter einem bestimmten Zuge um den Zahn herumgelegt wird. Da aber die Zähne, und ganz besonders die Frontzähne, keine regelmässige zylindrische oder konische Form haben, sondern hauptsäehlich im Bereich ihrer Kronen eine sehr unregelmässige, von der zylindrischen bezw. konischen Gestalt abweichende Oberfläche aufweisen, kommt ein solcher ebener Deckstreifen beim Herumlegen um den Zahn nicht überall an dessen Oberfläche zum Anliegen und kann daher auch die Offnung einer KavitÏt nicht vollstÏndig abschlie¯en.
In den Fig. l-4 der beiliegenden Zeichnung sind in Frontal-und Transversalschnitten zwei verschiedene bisher übliche Anordnungen eines ebenen Deekstreifens für die Approximalseite eines Frontzahnes gezeigt.
Nach Fig. 1 wird der Deckstreifen 1 derart um den Zahn 2 herumgelegt, dass die Füllung 3 überall wenigstens die ursprüngliche Zahnform erreicht, wodurch besonders der Kontaktpunkt mit dem Nachbarzahn wieder hergestellt werden kann. Die Füllung weist aber über den cervikalen und über den in cisalen Rand der Eavität hinaus einen Über- schu¯ auf, so da¯ die vorstehenden Partien nach Erhärtung des Füllungsmaterials sorgfÏltig auf das Niveau der Zahnoberfläche heruntergeschliffen werden müssen.
Bekanntlich wird aber bei einer solchen Eorrektur- arbeit oft die Interdentalpapille verletzt, wobei die entstehenden Blutungen die Übersicht beim Arbeiten erschweren und leicht die Füllung verfärben, wenn das Abschleifen unkorrekterweise nur kurze Zeit nach der Herstellung der Füllung vorgenommen wird.
Häufiger wird daher der Deckstreifen 1 an die Seitenfläche des Zahnes 2 angedrückt, wie in Fig. 3 der Zeichnung veranschaulicht ist. Hierbei geht jedoch die ursprüngliche im Aufriss konvexe Wölbung des Zahnes und damit der Kontaktpunkt der Füllung mit dem nächsten Zahn verloren, so dass sich im Interdentalraum Detritus ansammeln kann, dessen Zersetzungsprodukte die Korrosion der Füllungsoberfläche unterstützen.
Wird der ebene Deckstreifen gemäss Fig. 1 angebracht, so bleibt (wie Fig. 2, der Transversalschnitt nach Linie II-II der Fig. 1, zeigt) im incisalen Bereich der Füllung auch auf der labialen und lingualen Seite des Zahnes ein gewisser Überschuss bestehen ; a. uch in der mittleren Partie des Zahnes, besonders auf der Zungenseite, ist zuviel Material vorhanden, während der Deckstreifen im cervikalen Abschnitt lingual und labial dicht anschlie¯t.
Bei vollstÏndiger Andr ckung des Deekstreifens an die Seitenfläche des Zahnes entsprechend Fig. 3 bleibt an denselben Stellen wie vorher (gemäss Fig. 4, dem Transversalschnitt nach Linie IVIV der Fig. 3) in etwas geringerem Masse überschüssiges Fül- lungsmaterial liegen, wobei ausserdem, wie er wähnt, die natiirliehe Wonvexität in der mitt- leren Partie der Seitenfläche verloren geht.
Darnach k¯nnen also beim Anlegen eines ebenen Deckstreifens an die Sehneidezahn- krone nur derartige approximale Füllungen hergestellt werden, bei denen nachträglich immer noch an bestimmten Stellen kleinere oder gröBere Mengen überschüssigen Füllungsstoffes entfernt werden müssen, wobei meistens die natürliche approximale Kon- vexität der Seitenfläche des Zahnes nicht wieder zurückgewonnen wird.
Diese Nachteile sollen nun durch vorliegende Erfindung behoben werden.
In der Zeichnung ist diesbezüglich in den Fig. 5-11 eine beispielsweise Ausführungs- form dargestellt. Die Fig. 5-11. beziehen sich auf einen Deekkorper in Form eines Deckstreifens, dessen lTittelteil eine einer der versehiedenen typischen Zahnformen entspre chende Gestalt besitzt, d. h. dessen Oberfläche mindestens an einzelnen Partien eine doppelte Krümmung aufweist und als Ab- schlussorgan dienen soll, welches mittels der den Zahn umsehliessenden Streifenenden auf die Eavität gepresst wird.
Eine grosse Anzahl ausgeführter Untersuchungen zeigte, dass die Gr¯¯en- und diesen entsprechenden Formschwankungen der einzelnen Zahnarten, im besonderen zum Beispiel die Seitenpartien eines bestimmten Frontzahnes, durch einige wenige Formen und Grössen von Deckkörpern erfasst werden können. Damit erhält man für das ganze Gebiss eine bestimmte Kollektion von Deekstreifen typischer Form (Formensatz). die sich bei geringer Nachgiebigkeit satt ; auf die betreffenden ZÏhne aufpressen lassen. Bei ihrem Gebrauch werden sich also praktisch keine überstehenden Partien ergeben, die nachträglich abgeschliffen werden müssen, und dennoch kann die ursprüngliche Zahnform an der Fiillungsstelle wieder vollständig hergestellt werden.
In Fig. JU ist ein derart geformter Deek- streifen veransehaulicht. Der Mittelteil 4 dieses Deckstreifens weist der Zahnform ent spreehend doppelt gekrümmte Partien auf ; die beiden zum Halten dienenden Streifen- endteile 5 sind flach.
Die Fig. 5-9 zeigen die Anwendung eines solehen Deckstreifens für einen Frontzahn, wobei
Fig. 5 einen Sagittalsehnitt,
Fig. 6 einen Frontalschnitt und
Fig. 7-9 Transversalschnitte nach den Horizontalebenen VII-VII, VIII-VIII und IX-IX der Fig. 5 darstellen.
Wie aus diesen Figuren hervorgeht, passl sich der Teil 4 des Deekstreifens unter der Zugwirkung seiner beiden Enden der Zahnkrone 6 sowohl auf ihrer approximalen FlÏche als auch auf den ansehliebenden labialen und lingualen Flächen so genau an, dass die Zahnfüllung 7 an den RÏndern keine überstehende Füllungspartien aufweist und der ursprüngliehen Zahnform vollständig entspricht. iWird an den flachen Endteilen des Deckstreifens ein Zug in der erwähnten Richtung ausge bt, so wird die Füllung unter einen gewissen Druck gesetzt.
wodurch die Adaption an die Kavitätenwand sowie die Druckfestigkeit und Dichtigkeit des Füllungsmaterials erhöht werden können
Bei der praktischen Anwendung wird nach vollendeter Eavitätenpräparation aus dem Deekstreifensatz ein geeigneter Deekstreifen ausgewählt. Dabei ist die Zahngattung, dieRie- ferseite, die mesiale oder distale Seitenfläche und die ungefähre Grösse des Zahnes in Betracht zu ziehen. Mit einer Eronenschere mit kurzen, gebogenen Schneiden kann der Deck- streifen am cervikalen bezw. incisalen Rand noch entsprechend dem Verlauf des Zahnfleischsaumes zurechtgeschnitten werden, um besonderen individuellen Verhältnissen gerecht zu werden.
Das linguale, hintere, gerade Ende des Deckstreifens wird auf eine Länge von ein bis zwei Zahnbreiten gek rzt.
Die Applikation des Deckstreifens bei der Füllungslegung kann je nach dem Separa tionsgrad der Zähne auf zwei verschiedene Weisen erfolgen.
Bei schmalem Interdentalraum wird der auf der Innenseite leicht vaselinierte Deck- streifen mit Vorteil zuerst an Ort und Stelle gebracht und dort von der Assistentin vorerst festgehalten. Die Assistentin drückt dann den lingualen Deckstreifenendteil gegen den Zahn und hebt denlabialenDeckstreifenendteil so weit vom Za. hn weg, dass der Zahnarzt das plastische Füllungsmaterial in kleinen Portionen in die Eavität einbringen und dort mittels eines Stopfers gut an die Kavitäten- wände anpressen kann. Die : liavität wird mit wenig ¯berschu¯ gef llt.
Hierauf ergreift der Zahnarzt die beiden Deckstreifen- enden, indem er mit der Fingerspitze des rechten Zeigefingers den lingualen Streifenendteil fest gegen die Rückseite des Zahnes presst und hernach mit der linken Hand den labialen Deckstreifenendteil langsam aber kräftig anzieht und auf die Labialfläche der Zahnkrone aufdrückt. In dieser Lage wird dann der Daumen der rechten Hand auf die Labialparties des Deckstreifens aufgelegt, so da. die rechte Hand allein den Deekstreifen während drei Minuten unbeweglich festhÏlt.
Bei breiterem Interdentalraum ist es moglich, den Deckstreifen erst nachträglich anzubringen, nachdem die Eavität bereits mit dem plastischen Füllungsstoff gefüllt ist.
Der Deckstreifen wird hierbei vorerst mit beiden Händen leicht geöffnet, darauf sorgfältig entlang der gegenüberliegenden Appro ximalfläche des Nachbarzahnes gegen den Zahnhals geschoben und schliesslich ebenfalls wÏhrend drei Minuten fest an den Zahn angedrückt.
Das über den Deckstreifen herausquel- lende überschüssige Füllungsmaterial kann sofort mit einem feinen Spatel entfernt werden. Nach Ablauf der drei Minuten wird der Deckstreifen entfernt, die Füllungsober- flache mit einer Vaselinschicht überdeckt und weitere zehn Minuten ruhig belassen. Nach Ablauf dieser Zeit wird die Vaselinschicht abgewischt, womit die glatte, glänzende Füllungsoberfläche zum Vorschein kommt.
Das s bei der Anpressung des Deckstreifens aus der Eavität noch wegfliessende, überschüssige Füllungsmaterial bedeckt bei genau passendem Deckstreifen die an die Füllung angrenzende Zahnoberfläche im Bereiche des Deck- streifens in nur hauchd nner Schicht. Mit einem scharfen Schmelzmesser wird dieses Zementhäutchen sorgfältig dem Füllungsrande entlang in feinen Splittern entfernt.
Zuletzt wird die Füllungsoberfläche mit Lack überzogen. Ein weiteres korrektives Schleifen und Polieren ist nicht mehr notwendig, da die Füllungsoberf lache genau der ur- sprünglichen Zahnform angepasst ist und die Oberfläche auf Grund von Oberflächenspan- nungsvorgängen glatt und glänzend ist.
Wenn amigleichen Frontzahn sowohl auf der mesialen als auch auf der distalen Seitenfläche eine Füllung eingebracht werden soll, so können diese beiden Füllungen bei Anwendung eines passenden Deckstreifens gleichzeitig hergestellt werden. In Fig. 11 ist ein solcher Streifen dargestellt. Der Teil 4 wird ganz um den Zahn herumgelegt und durch Zusammenziehen der auf der Vorder- seite des Zahnes befindlichen Endteile 5 fest an den Zahn angedr ckt.
Soll bei der Legung von approximalen Frontzahnfüllungen ein Werkstoff verwendet werden, dem man zu seiner Erhärtung Wärme zuführen muB, so kann der Deekstreifen aus zwei bereinanderliegenden Schichten ausgeführt sein, von denen die innere Schicht erwärmt werden kann. Dabei soll dann der auf der Innenseite gegen die Füllung hin liegende Belag aus einem wärmeleitenden Ma- terial und der auf der Aussenseite gegen den Nachbarzahn hin liegende Teil aus einem die Wärme nicht leitenden Alaterial bestehen. Die Erwärmung der Innenschicht erfolgt durch elektrischen Strom oder eine andere Wärmequelle, die an die Enden des Deckstreifens angeschlossen wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform um- schlie¯t der Deekkörper den Zahn nicht mehr auf seiner ganzen Höhe und wenigstens seinem halen Umfange, sondern bedeckt lediglich eine Stelle etwa von der Ausdehnung einer der betreffenden Zahnform entspre- chenden gröBeren Kavität. Der Deekkörper hat doppelte Krümmung und plättehenför- miges Aussehen (Deekplättehen) ; seine Dieke ist so bemessen, dass er sich et. vas nachgie- big auf den Eavitätenrand satt aufpressen lässt.
Diese Deckkörper können entweder einzeln in einer Kollektion zusammengesteih werden, um erst zum Gebrauch auf ein Pre¯bÏndchen etwa leicht aufgeklebt zu werden. oder es kann auch jedes einzelne PlÏttchen schon von vornherein mit seinem Pressbändchen fest verbunden sein. Schliesslich mag es auch zweckmässig sein, nur für die meist vorkommenden Füllungen Plättchen zu verwenden, die mit Bändchen fest verbunden sind, und solche für aussergewöhnliche Füllungen einzeln bereit zu halten.
Zufolge der relativ kleinen OberflÏche einer Füllung wird das entsprechend kleine DeckplÏttchen keine zu starken Deformatio- nen aufweisen und unter dem Druck seines Pressbändchens ein sattes Abdichten der Füllung gewährleisten. Weil dann dieses letztere a. m Rande des Plättchens mit dem Zahn nicht in Berührung kommt, so kann auch überschüssiges F llungsmaterial ungehindert abfliessen. Zur Beobachtung der Plättchen lao, auf der Füllung wird das Pressbändchen vorteilhaft aus einem durchsichtigen Stoff gewählt, der zur Kontrolle des erzeugten Pressdruckes zweckmässig eine gewisse Elastizität besitzt.
Das Deekplättehen selbst kann aus irgend- einem formbaren und elastisch sich anpassenden Stoff von gen gender Widerstands- kraft bestehen. Bei F llungen auf der Labialund Lingualseite ist dessen Dicke nicht nÏher begrenzt ; es kann also aus einem weni ger widerstandsfähigen, formbaren Stoff bestehen, so da¯ ein Zahnabdruek unmittelba. r ohne Herstellung eines Modelles hergestellt werden kann, und der dann erhärtet.
Bei Füllungen auf den Seitenpartien der ZÏhne muss wegen des kleinen Interdentalraumes die Plättchendieke gering sein ; das erfordert ein widerstandsfähigeres, etwa metallisches Material ; für den Zahnabdruek wäre nun die Herstellung eines lodelles eher notwenclig. Zum einfachen Aufklemmen der PlÏttchen auf die approximale Zahnfläche konnte es seitliche FortsÏtze zum Angriff einer Klemmvorrichtung besitzen. Bei Verwendung eines elastischen Bändehens kann dieses nach seiner Streckung durch eine Klemmvorrich- tung im benachbarten Tnterdentalraum fest- geklemmt werden.
I'ATENTANSPRUCH :
Deckk¯rper, der bei der Herstellung von Zahnfüllungen zum Abschliessen der Kavität bestimmt ist und 1 unter Druck auf die Zahn fiillung aufzupressen ist. dadurch gekenn- zeichnet. dass derjenige Teil der OberflÏche des Deekkorpers, der bestimmt ist, auf die KavitÏt gelegt zu werden, wenigstens an ein zelnen Partien eine doppelte Krümmung aufweist zum Zwecke eines dichten Abschlusses der Kavität.