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Vorrichtung zum Putzen der Zähne und 1VIassieren des Zahnfleisches.
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Putzen von Zähnen und Massieren des
Zahnfleisches. Sie ermöglicht, die Zähne und das Zahnfleisch gegen Verletzungen
jeglicher Art zu schützen und außerdem eine medizinische Behandlung etwaiger Entzündungen
oder anderer Zahnfleischerkrankungen vorzunehmen. Die Erfindung besteht .darin,
daß mit einem eine starre oder nachgiebige Reibfläche tragenden Körper ein aus dieser
Reibfläche herausragendes Haltemittel verbunden ist, welches beim Gebrauch der Vorrichtung
sich zwischen den Zahnreihen festhalten läßt und als Führung der Vorrichtung und
zum Schutze der zu behandelnden Teile dient.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt: Abb. i eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer
mit Schutz- und Führungsband versehenen Zahnbürste, Abb. 2 eine ähnliche Ansicht
einer mit Führungsband, Kissen oder Polster und Borsten versehenen Vorrichtung,
Abb. 3 eine ähnliche Ansicht einer nur mit Kissen oder Polster und Führungsband
versehenen Vorrichtung, Abb. 4. eine Seitenansicht einer andern Ausführungsform
der in Abb. i dargestellten Konstruktion, Abb.5 und 6 zwei verschiedene Ausführungsformen
.der vorher erwähnten Kissen oder Polster, Abb.7, 8, g, io und ii andere Ausführungsformen
des Schutz- und Führungsbandes und Abb. 12, 13 und 1.4 andere Ausführungs-*formen
der Zahnbürste.
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Die mit Griff io und Borsten ii ausgerüstete Zahnbürste 12 ist nach
Abb. i mit einem Schlitz 13 versehen, durch welchen ein biegsames Band 1.4 sich
erstreckt. Letzteres kann aus irgendeinem geeigneten Material, wie Leder, vorzugsweise
Sämischleder, hergestellt und derart beschaffen sein, daß ein gänzliches Hindurchziehen
desselben durch den Schlitz verhindert wird. Bei Benutzung dieser Bürste wird das
Band 1q. zwischen den Zähnen oder beim Fehlen von Zähnen zwischen den Zahnkiefern
ergriffen, so daß das freie Ende des Bandes zeitweilig in der Lage festgehalten
wird, während die Borsten i1 von dem Zahnfleisch gegen den Biß der Zähne entweder
von oben oder unten bewegt werden. Sollten die Borsten über den Biß hinweggelangen,
so stoßen sie gegen das Band 1.4, ohne die gegenüberliegenden Zähne zu berühren
und Verletzungen zu verursachen. Nachdem ein Teil der Zähne in dieser Weise genügend
geputzt und deren Zahnfleisch massiert wurde, werden die Zähne geöffnet und das
Band über die nächstliegenden Zähne verschoben. Dieses Vorgehen wird wiederholt,
bis alle Zähne geputzt und das Zahnfleisch an allen Stellen massiert wurden.
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Es ist ein besonderes Merkmal der Erfin-
Jung, daß
bei ihrer Benutzung die Lippen und Wangen fest zusammengezogen sein können, wodurch
eine erhebliche Schiebe- oder Druckwirkung gegen den Bürstenkörper erzeugt werden
kann. Diese Wirkung ist bei ernsten Zahnfleischerkrankungen, wie z. B. Pyorrhea
Alveolaris o. dgl., wichtig, da dadurch etwaige Eiter- oder andere Absonderungen
des erkrankten Zahnfleisches ausgedrückt werden.
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Das Band 14 dient aber nicht - nur als Schutz gegen Verletzungen,
sondern auch als Führung während der Auf- und Abwärtsbewegung der Vorrichtung, indem
es die falsche seitliche Bewegung urmöglich macht.
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Die Borsten der Bürste können eine geeignete Arznei, Zahnpaste, Zahnpulver
o. dgl. enthalten. Auch kann eine solche Arznei direkt auf das Band 14 aufgebracht
werden, derart, daß während des Gebrauches dieselbe allmählich von den Borsten auf
Zahnfleisch, Zahnwurzel oder andere Behandlung bedürfende Teile übertragen wird.
Damit ein Abfallen der Arznei o. dgl. vom Bande verhindert wird, kann letzteres
auf seiner Oberfläche rauh oder eingekerbt sein. Wenn Zähne fehlen oder dieselben
schwach sind, oder wo das Halten mit dem Zahnfleisch nicht möglich oder unerwünscht
ist, kann während des Gebrauches die äußere Kante des Bandes mit dem Finger gegen
die Bißkante des zu putzenden Zahnes gedrückt werden.
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In der in Abb. 2 dargestellten Bürste sind die Borsten i i auf einer
Seite des Schlitzes 13 und ein Kissen oder Polster 15 auf der anderen Seite desselben
angebracht. Dieses Kissen oder Polster 15 mag Arznei oder Zahnputzmittel enthalten.
Auf dem biegsamen Band 14, das in den Schlitz 13 herausnghmbar geführt ist, können
Anzeigen oder Gebrauchsanweisungen mit unverwischbarer Tinte aufgedruckt oder in
anderer geeigneter Weise angebracht sein. Wenn das Kissen oder Polster eine Arznei
o. dgl. enthält, kann dasselbe erfolgreich zum Massieren oder Behandlung des erkrankten
Zahnfleisches o. dgl. benutzt werden. So z. B. kann das Kissen oder Polster aus
porösem oder mit Öffnungen versehenem Material hergestellt werden, durch welches
die Substanz während des Putzens oder Massierens hindurchgedrückt und auf die erkrankten
Teile gebracht wird. Diese Anordnung würde sich besonders für solche Fälle eignen,
wo erkrankte Zähne oder Zahnfleisch eines Kiefers massiert oder medizinisch behandelt
werden müssen, während die Zähne und das Zahnfleisch des andern Kiefers gesund sind.
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In der in Abb. 3 dargestellten Bürste ist letztere ohneBorsten, dagegen
mit zwei Kissen oder Polstern 15, 15 versehen, je eins auf jeder Seite des Schlitzes.
In diesem Falle ist der Schlitz 13 an dem freien Ende der Bürste ganz durchschnitten,
so daß gabelförmige Arine 121, 12' gebildet werden, über die je ein Kissen oder
Polster aufgeschoben wird. Die Bürste kann natürlich drei, vier oder mehr Gabelarme
und außer dem Band 14 eine entsprechende Anzahl Kissen oder Polster 15 besitzen.
Diese Anordnung eignet sich ganz besonders für die Fälle, wo das Zahnfleisch der
oberen und unteren Zähne erkrankt ist und wo- statt einer rohen Behandlung mit den
Borsten man eine geeignete Massierwirkung erzeugen will. Das Band 14 dient in diesem
Falle ebenfalls zur korrekten Führung der Vorrichtung.
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Die in Abb. 4 dargestellte Bürste ist ähnlich der in Abb. i dargestellten,
nur ist sie wie bei i2d dem Zahnkiefer entsprechend gekrümmt, wodurch die Benutzung
der Vorrichtung bedeutend erleichtert und in vielen Fällen wirksamer wird.
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Das in Abb.5 dargestellte Kissen oder Polster 15 ist mit einem röhrenartigen
Teil 16 versehen, mittels dessen es auf einen der in Ab-b- 3 dargestellten Gabelarme
121 aufgeschoben werden kann. Vorzugsweise werden die Kissen oder Polster aus porösem
oder mit kleinen Öffnungen versehenem Material hergestellt, durch welche die für
die medizinische oder andere Behandlung dienende Substanz austreten kann. Bei Verwendung
unporösen Materials empfiehlt sich besonders Gummi. Auch können die den Zähnen oder
dem Zahnfleisch zugekehrte Seite oder beide Seiten der Kissen oder Polster mit-bürstenähnlichen
Borsten versehen sein. Die Kissen oder Polster können auch vorzugsweise aus einem
unter Feuchtigkeit einlaufenden Material angefertigt werden, damit sie sich auf
den Gabelarmen durch Einlaufen festsetzen, wenn sie auf die Gabelarme im trocknen
Zustande geschoben und darauf beim Gebrauch angefeuchtet werden. Sie können mit
der gewünschten Substanz gefüllt sein. Auch können die Gabelarme 121 rauh oder eingekerbt
sein, um das Herunter schlüpfen der Kissen oder Polster zu verhindern. Beliebige
andere Mittel können natürlich zum Befestigen der Kissen oder Polster verwendet
werden.
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Das in Abb. 6 dargestellte Kissen oder Polster 15 ist .auf der Wirkungsfläche
längsweise gerippt oder gerunzelt wie bei 151, um eine größere Reibwirkung beim
Massieren zu erzeugen. Auch dieses Kissen oder Polster ist mit einem röhrenartigen
Teil 16 zum Aufschieben auf einen der Arme 121 versehen. Im übrigen ist die Konstruktion
ähnlich der der Abb. 5.
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Das Band 1-4 kann aus einem kontinuirlichen Stück oder aus mehreren
parallelen Längsstreifen hergestellt sein, wenn eine größere
Biegsamkeit
oder Nachgiebigkeit desselben erwünscht ist.
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Wie in Abb. 7 gezeigt, kann das Band an einer Kante wie bei 17 verstärkt
sein, damit es nicht ganz durch den Schlitz 13 der Bürste hindurchgezogen werden
kann. Diese Verstärkung kann röhrenartig ausgebildet sein, so daß ein aus starrem
oder teilweise biegsainem-Material angefertigter Streifen zwecks Versteifung durch
dieselbe hindurchgezogen werden kann. Das zwischen den Zähnen zu haltende Stück
1411 des Bandes kann zwecks bessern Griffes aus steiferem Material angefertigt und
ev t1. auf einer oder beiden Seiten rauh sein und durch ein biegsameres Stück 142,
welches leicht die Aufwärts- und Abwärtsbewegung der Vorrichtung gestattet, mit
dem verstärkten Teil 17 verbunden sein.
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Das in Abb. 8 gezeigte Band 14 ist aus biegsamem, ein wenig steifem
Material, vorzugsweise dünnem Celluloid o. dgl., hergestellt und an einer Kante
mit der Verstärkung 17 versehen.
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Das in Abb. g dargestellte Band ist an beiden Kanten verstärkt, wie
bei 17 und 18. Die Verstärkung 1$ des zwischen den Zähnen zu haltenden Teiles ist
durch eine quer zum Bande in entgegengesetzten Richtungen verlaufende und dem Zahnkiefer
sich anpassende Krümmung erzeugt. Diese Anordnung ist besonders für die Fälle geeignet,
in denen wegen des besonderen Zustandes des Zahnfleisches oder der Zähne ein festes
Schließen der letzteren nicht möglich oder unerwünscht ist. In solchem Falle wird
das Band, wie üblich, durch den Schlitz 13 hindurchgezogen und beim Gebrauch das
verstärkte Ende 18 in den Mund etwas hinter dem Biß der Zähne eingesetzt, die darauf
über dem flachen Teil des Bandes leicht geschlossen werden. Die quer zum Band sich
erstreckenden Kanten 18' der Verstärkung 18 verhüten das Hinausschlüpfen des Bandes
aus den Zähnen.
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Bei dem in Abb. i o dargestellten, durch den Schlitz 1.3 hindurchzuziehenden
Band ist die an dem zwischen den Zähnen zu fassenden Stück vorgesehene Kante i9
röhrenförmig gestaltet, so daß es als Kissen oder Polster dienen kann, während an
der gegenüberliegenden Kante die vorerwähnte Verstärkung 17 vorgesehen ist.
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Der Bürstenkopf 12 kann auch mehrere parallele Schlitze 13 zur Aufnahme
mehrerer der in den Abb. 5 und 6 dargestellten Kissen oder Polster, außer dem Bande
1q., besitzen, deren röhrenförmige Teile 16 nach Durchziehen durch die Schlitze,
Holzbolzen oder andere Versteifungen erhalten können, so daß die Kissen oder Polster
aus den Schlitzen nicht hinausschlüpfen können. Auch können diese Kissen oder Polster
auf einer oder beiden Seiten mit Borsten ausgestaltet sein. Natür-]ich können beliebige
andere Mittel zum Festhalten der Kissen oder Polster und eine beliebige Zahl solcher
Kissen oder Polster an einem Bürstenkörper mit oder ohne Borsten verwendet werden.
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Das in Abb. ii dargestellte Band 14 besitzt ein schmiegsames Kissen
oder Polster 15, welches, wenn erwünscht, in geeigneter Weise medizinisch behandelt
sein kann. Dieses Kissen oder Polster ist in der Mitte seiner I ängsflä che an einer
der Endkanten des Bandes befestigt und auf der gegenüberliegenden Seite mit einem
schmiegsamen r öhrenförmigen Teil 16 versehen, welches über den Zeigefinger geschoben
«-erden kann. Beim Gebrauch wird das freie Ende des Bandes zwischen den Zähnen oder
Zahnfleisch erfaßt, der Zeigefinger in die röhrenförmige Verstärkung 16 eingeschoben
und das Kissen oder Polster 15 zum Massieren oder Putzen in der schon beschriebenen
Weise benutzt. Diese Anordnung ist in vielen Fällen sehr zweckmäßig, da der Druck
gegen Zähne oder Zahnfleisch leicht reguliert werden kann. Auch kann in diesem Falle
das Kissen oder Polster mit Borsten versehen sein.
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Die in Abb. 12 dargestellte Bürste 12 ist zwecks Aufnahme der verstärkten
Kante des Bandes mit einem versenkten Schlitz 131 versehen. Diese Anordnung ist
zweckmäßig für solche Fälle, wo der Schlitz erweitert werden muß, um die andere
verstärkte Kante 18 hindurchzulassen und daher die Verstärkung 17 entsprechend größer
sein muß, um einen Halt zu gewähren.
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Der Griff der Bürste kann zwecks Aufnahme von Reservebändern, Polstern
o. dgl. ausgehohlt und von einer Kappe 2o überdeckt sein.
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Die in Abb. 13 dargestellte Bürste besitzt zwei Griffe io, iol, je
einen an jedem Ende. Einer der Griffe iol ist kürzer, damit die Vorrichtung auch
zu# Behandlung der hinteren Zähne und deren Zahnfleisch gebraucht werden kann. Auch
können beide Griffe abgekürzt sein, damit beide Enden beim Gebrauch nach hinten
zur Behandlung der hinteren Zähne verwendet werden können. Das Band 14 ist hier,
wie vorher beschrieben, durch den Schlitz 13 der mit Borsten i i versehenen Bürste
hindurchgezogen und liegt mit der verstärkten Kante 17 gegen die äußere Fläche der
Bürste an. Die anderen Schlitze dienen zur Aufnahme von Kissen oder Polster, wie
oben beschrieben.
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Natürlicherweise kann das Band an den Bürstenkörper in mannigfaltig
anderer Weise, als bereits beschrieben, angebracht werden. So z. B. kann es durch
geeignete Mittel daran festgeklemmt werden oder eine über den ganzen Bürstenkörper
greifende Röhre besitzen,
die mit zum Durchlaß vonBorsten oder Polster
entsprechenden Öffnungen versehen sein kann.
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Statt des Bandes kann der Bürstenkörper eine Verlängerung haben, wie
z. B. eine Reihe von Fäden oder Drähten, die beim Gebrauch zum zeitweiligen Eingriff
zwischen den gegenüberliegenden Zähnen oder Zahnfleisch dienen können.
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In der. in Abb. 14 dargestellten Bürste ist der Griff iod senkrecht
zum Bürstenkörper angeordnet, wodurch die beiden Enden des letzteren kurz bleiben
und gegen die hinteren Zähne gebracht werden können, ohne die Vor= richtung aus
ihrer Putz- und der Massagerichtung hinauszubringen. Im übrigen ist die Konstruktion
dieser Ausführung genau dieselbe wie z. B. die der Abb. i.
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Es ist auch hervorzuheben, daß mittels der neuen Vorrichtung eine
Verschwendung von Zahnpaste, Zahnpulver, Arzneien o. d'gl., die gewöhnlich bei Benutzung
der üblichen Zahnbürsten von dem Speichel weggewaschen werden, vermieden werden
kann, da die betreffende Substanz, sobald sie unmittelbar auf das Band aufgelegt
ist, beim Gebrauch von den Borsten der Vorrichtung aufgenommen und an die betreffenden
Stellen übertragen wird.