Kunstkohlekollektor. Bei den Kollektoren elektrischer MascUi- nen befindet sich pro Pol bezw. auf jedem Bürstenbolzen zumindest eine Bürste. Bei mittleren, grösseren und höchsten Maschinen leistungen bezw. Stromstärken sind aber meist mehrere Bürsten in axialer Kollektor richtung nebeneinander auf einem Bürsten bolzen angeordnet und parallel geschaltet. Der Minenabstand der Bürsten voneinander resultiert aus der Bürstengrösse, der Bürsten halterkonstruktion und aus der zur Verfü gung stehenden Kollektorlänge. Jede Bürste der Bürstenreihe eines:
Bürstenbolzens hat einen andern. Abstand a1, a2, a3 (Fix. 1) von der Anschlussstelle der Spulenwicklung an eine Lamelle.
Auch wenn der Kollektor nur einen Bürsten kranz hat, also pro Pol bezw. Bürstenbolzen nur eine Bürste, befinden sich häufig die Bürsten in Umfangsrichtung nicht genau in einer Ebene, sondern sind wiederum in Rich tung ider Kollektorachse gegeneinander ver setzt, das heisst gestaffelt angeordnet. Diese Bürstenstaffelung findet aber auch An- wendung, wenn mehrere Bürsten pro. Pol und Bolzen auf dem Kollektor sitzen.
Jedenfalls gilt auch für diese gestaffelte Anordnung, dass jede Bürste einen andern Abstand a,', ai', ai", a2', a#2 ', a,"' (Fix. 2) von der be treffenden Wicklungsanschlussstelle hat.
Bei den bisher verwendeten Kollektoren mit Kupferlamellen wirken sich diese ver schiedenen. Abstände der Bürstenauflage- stellen von den Wicklungsanschlussstellen elektrisch nicht aus, da die elektrischen Wi derstände der Stromwege a,, a2, a3 usw. prak tisch einander gleich sind, zumindest aber so wenig voneinander differieren, dass eine Be- lastungsunsymmetrie, das heisst eine un gleiche Stromverteilung, die eine Störung im Funktionieren der Bürsten herbeiführen könnte, nicht auftritt.
Bei Kunstkohlekollek- toren,die man ,gerade wegen ihres hohen La mellenwiderstandes und dessen günstigen Einflusses auf die gommutierung vorsieht; hat dieser hohe Lamellenwiderstand eine un gleiche Stromverteilung auf die einzelnen Bürsten zur Folge, da sich die Strom- belastung nach dein Ohmschen Gesetz auf die Bürsten entsprechend den praktisch sehr un terschiedlichen elektrischen Widerständen der Strombahnen-Wicklungsanschlussbürste ver teilt.
Das Bürstenmaterial einer Kollektor bestückung ist in seinen elektrischen Eigen schaften gleich, da es in der Praxis zu vielen Unannehmlichkeiten führen würde, wenn man entsprechend der Stromverteilung die Bürsten b1, b., b, usw. in ihren elektrischen Eigenschaften, das heisst im spez. Eigen widerstand, im Übergangswiderstand von Kollektor zur Bürste, oder im Quer schnitt dementsprechend anpassen wollte.
Es wird daher bei gleichem Bürsten material jeweils die dem Wieklungsanschluss am nächsten sitzende Bürste von der elektri schen Strombelastung am höchsten be ansprucht, während die weiter ab liegenden Bürsten je nach Abstand immer weniger Strom aufzunehmen hätten.
Dies führt zu einer sehr schlechten Kommutierung, zu einer L'berlastung und endlich zu einem Ausfallen der Bürsten a,. Nach deren Ausfall pflanzt sich die gleiche Erscheinung auf die Bürden a2 fort usw., das heisst es würde mit zu nehmender Betriebsdauer der Bürstensatz so weit zerstört, dass die Maschine betriebs unfähig wird. Man könnte also einen geord neten Maschinenbetrieb nicht auf rechterhalten.
Die Erfindung bezweckt, einen Kunst kohlekollektor zu schaffen, bei dem die er wähnte nachteilige Erscheinung beseitigt wird, welche die Verwendung von Kunst kohlekollektoren vornehmlich auf Typen mit nur je einer Bürste pro Pol bezw. Bürsten bolzen beschränken würde, und bei dem prak tisch eine gleichmässige Stromverteilung auf die Bürsten a1, a.,, a." usw. erfolgt. Gemäss der Erfindung besitzt.
jede Lamelle des Kollek tors von jedem Punkt ihrer Lauffläche zu ihrer Wicklungsanschlussstelle praktisch g o leich grossen, das heisst um weniger als 1 von einem Mittelwert abweichenden elektri schen Widerstand.
Dies kann dadurch erreicht werden, dass die den Bohrungen für die Kollektorachse zugekehrten Flächen der Kohlelamellen vom Wicklungsanschluss über die ganze Lamellen länge zweckmässig gut leitendem Metall an liegen.
Der Erfindungsgegenstand ist auf de: Zeichnung in Fig. 3 durch ein Ausführungs beispiel veranschaulicht, welches eine La rnelle des Kollektors zeigt..
Die Kohlelamelle L sitzt mit ihrer dei Bohrung für die Kollektorachse zugekehrter Bodenfläche in ihrer ganzen Länge von dem Wicklungsa.nschluss 1V bis zum rechten Stirn ende auf einem metallischen Basisstück 11 vor guter Leitfähigkeit.
auf, so dass der Strom für jede Bürste b,, b, b,, usw. die gleich grosse Wegstrecke c" c?, e3 usw. bei unter sich gleiehein elektrischem Widerstand durch die Kohlelamelle L hat.
Der unterschiedliche Weg ca,, a.:, cr, usw. des Stromes in der me tallischen Lamellenbasis Bi wirkt sieh wegen des geringen spez. Widerstandes dieser Me tallbasis praktisch ebensowenig aus, wie bei Kollektoren mit, Kupferlamellen, und somit ist die notwendige Belastungssymmetrie ge geben. Der gleiche Effekt kann auf verschie dene Weise erreicht werden.
Anstatt die Bodenfläche der Kohlelamellen auf eine Me tallbasis zu setzen, kann sie durch An spritzen oder Umgiessen metallisiert bezw. auf galvanischem Wege mit, einer Metall- schicht überzogen sein. Ferner kann ein schmiegsames Metallgewebe, eine Metallfolie oder ähnliche Zwischenlage zwischen La mellenisolation und der Bodenfläche der Kohlelamelle angebracht sein.
Statt der aussen an der Lamelle angebrachten Metall- basis können in der der Bohrung für die Kol- lektorachse zugekehrten Hälfte jeder Kohle lamelle in deren ganzen Länge ein oder meh rere metallische Leiter, z. B. Metalleisten, -stäbe oder -drähte eingepresst, eingeschoben, eingegossen oder auf einem sonstigen für künstliche Kohle üblichen oder anwendbaren Weg eingebracht: sein.