Lötkolben. Die Erfindung bezieht sich auf einen Lötkolben. Diese besitzen im allgemeinen einen Handgriff und einen wirksamen Teil, mittels dessen das Löten ausgeführt wird und der irgendwie, z. B. durch Schrauben oder Klemmen am Handgriff befestigt ist. Dieser wirksame Teil wird dann irgendwie erhitzt, was auf elektrischem Wege, aber auch durch Zündung eines durch den Hand griff zugeführten Gasgemisches erfolgen kann, oder einfach dadurch, dass er in eine Flamme gehalten wird.
Für den mit dem Lötmittel in Berührung zu bringenden Teil dieser Kolben verwendet man im allgemeinen Kupfer; es zeigt sich nun, dass bei den beim Löten auftretenden Temperaturen, nämlich bei Temperaturen von der Grössenordnung von 200 biss <B>300'</B> C, das Kupfer sowohl in bezug auf die Luft als auch in bezug auf das Lötmittel, wie z. B. Zinn, nicht korrosionsbeständig ist und sich infolgedessen verhältnismässig rasch abnützt.
Dazu kommt, dass Kupfer bei dieser Tempe ratur erweicht, wodurch die Abnützung des wirksamen Teils noch verstärkt wird. Infolge der Weichheit des Kupfers klebt dieses Ma terial an den Halteorganen fest, was zur Folge hat, dass das Auswechseln des sich schnell abnützenden wirksamen Teils sehr zeitraubend und infolgedessen kostspielig ist.
Die erwähnten Nachteile sind bei dem Lötkolben nach der vorliegenden Erfindung grösstenteils vermieden. Bei diesem Kolben besteht der mit dem Lötmittel in Berührung zu bringende Teil aus einer Legierung von Kupfer mit 0,02 bis 3 % Zirkonium, wobei vorzugsweise eine 0,1 bis 1,3 % Zirkonium enthaltende Legierung verwendet wird.
Dieser Legierung wohnt nun gerade die für den wirksamen Teil eines Lötkolbens er forderliche Kombination günstiger Eigen schaften inne. Sie hat nämlich eine sehr grosse Korrosionsbeständigkeit bei höheren Temperaturen sowohl in bezug auf die Löt- mittel, wie z. B. Zinn, als auch an der Luft. Dazu hat das Material eine sehr grosse Härte, die bei höheren Temperaturen nur sehr wenig abnimmt, und die für den genannten Zweck sehr wichtige elektrische und Wärmeleit fähigkeit ist von der gleichen Grössen ordnung wie die des Kupfers.
Man findet in der Literatur verschiedene Mitteilungen über die Verwendung von Kupferlegierungen, bei denen dem Kupfer andere Elemente zur Verbesserung der für einen besonderen Zweck wichtigen Eigen schaften zugesetzt werden. So hat man vor geschlagen, für Teile elektrischer Ent ladungsröhren Legierungen von Kupfer z. B. mit Beryllium, Silizium oder Zirkonium zu verwenden. Dabei wurden diese Metalle dem Kupfer zugesetzt, entweder zwecks besserer Gasbindung oder zur Erzielung eines Mate rials, aus dem bereits beim Pumpen wenig Gas frei wird, oder damit das freiwerdende Gas eine günstige Zusammensetzung habe.
Daneben ist auch die Verwendung von Kupferzirkoniumlegierungen für andere Zwecke beschrieben worden. So hat man vor gesehlagen, für chemische Apparate, wie z. B. Autoklaven und Eindampfgeräte, Le gierungen von Kupfer mit 1 bis 15.'/; Zir konium zu verwenden; weiter ist bereits die Verwendung von aus Kupfer mit 0,1 bis 5 Zirkonium bestehenden Schweisselektroden beschrieben worden, und ferner hat man die Elastizität dieser Legierungen und die Zug festigkeit zusammen mit guter elektrischer Leitfähigkeit durch Verwendung dieser Stoffe für stromleitende Federn und Hochspan nungsleitungen benutzt.
Ferner sind aus Kupfer und einer geringen Menge Silber und Zirkonium bestehende Legierungen bekannt, denen Silber zugesetzt wurde, um die Härte des Kupfers zu steigern und bei denen Zir konium vornehmlich als Desoxydationsmittel vorhanden war; es zeigte sich, dass diese Zu- Sätze die elektrische Leitfähigkeit des Kup fers nur wenig verringern; solche Legierun gen sollten sich vorzüglich für Teile von Dynamos als Kommutatoren oder dergl. eignen.
Es wurde nun gefunden, dass die be schriebenen Legierungen nicht nur bezüglich der Härte, der Leitfähigkeit und der Bestän digkeit an der Luft bei höheren Tempera- turen für die Verwendung bei Lötkolben zweckmässig sind, sondern dass die Korrosion unter dem Einfluss des Lötmittels, die aller Wahrscheinlichkeit nach einer Legierungs bildung zwischen Kupfer und Zinn zu zuschreiben ist, bei Verwendung einer nur geringen Menge Zirkonium sehr verringert wird. So ist z.
B. die Leitfähigkeit einer 0,4% Zirkonium enthaltenden Kupferzirko niumlegierung um 1 bis 2 % ,geringer als die des Kupfers, und die Härte (Vickers Härte) beträgt für die erwähnte Kupferzirkonium- legierung 150, für Hartkupfer 80 bis 90. Dabei ist die Korrosionsbeständigkeit etwa zehnmal grösser, d. h. die Lebensdauer des wirksamen Teils eines auf diese Weise ausge bildeten Lötkolbens hat sich um das Zehn fache gesteigert.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand eines in der beiliegenden Zeichnung beispiels weise dargestellten elektrischen Lötkolbens näher erläutert.
In dieser Zeichnung ist ein Handgriff mit 1 bezeichnet. Im Handgriff ist mit Hilfe einer Klemmschraube 2 ein aus einer Kupfer- Zirkoniumlegierung bestehender Stab 3 fest geklemmt. Dieser Stab bildet den mit dem Lötmittel in Berührung zu bringenden Teil des Kolbens; zur Erhitzung befindet sich um diesen Stab ein Heizelement 4, dem durch Vermittlung von Zuführungsleitern 5 der Strom zugeführt wird.