Mechanismus zur Erzeugung einer taumelnden und rotierenden Körperbewegung. Die Erfindung betrifft einen Mechanis mus zur Erzeugung einer taumelnden und rotierenden Körperbewegung. Dieser Me chanismus benutzt die Kinematik umstülp barer Gelenksysteme. Solche Umstülpungs systeme bestehen bekanntlich aus starren Gliedern, die miteinander schwenkbar ver bunden sind, wobei die Achsen von je zwei in der Kette sich folgenden Gelenken wind schief zueinander stehen.
Der Mechanismus zur Erzeugung einer taumelnden und rotie renden Körperbewegung ist gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur Verbindung des Körpers mit zwei Gliedern des Mechanismus, derart, dass der Körper mitsamt der zitierten Einrichtung ein Glied einer umstülpbaren, geschlossenen Kette bildet.
Ein solcher Mechanismus kann so aus gebildet sein, dass eine diagonale Verbindung zum Beispiel einer regelmässigen sechsglie- drigen Umstülpungskette, deren Gelenke um jeweils 90 zueinander verdreht sind, als Ge stellglied ausgebildet ist. Dieses Gestellglied ist dabei Träger zweier Lager, welche zwei parallele, gegenläufig rotierende Wellen auf nehmen. Zu beiden Seiten des Gestellgliedes, welches auch zur Aufnahme geeigneter An triebsvorrichtungen dient, befinden sich je drei Glieder der Kette.
Hierbei können-nun die beiden mittleren Glieder der drei beid seitig des Gestelles sich befindenden Glieder zu Rahmen ausgebildet sein, welche mit ge eigneten Einspannvorrichtungen zum Fest spannen des Körpers versehen sind.
Der Bewegungsvorgang eines solchen Mechanismus bezw. die Bewegung eines ach- sialsymmetrischen Körpers, der in das mitt lere Glied der halben Umstülpungskette zum Beispiel so eingespannt ist, dass die Symme trieachse des Körpers mit der Verbindungs geraden der Mitten der anschliessenden Ge lenkachsen zusammenfällt, ist eine in vier Phasen gegliederte, periodische Bewegung vom Charakter einer harmonischen Schwin gung, deren Bewegung folgende Komponen ten aufweist:
1. rotiert der Körper um seine eigene Achse, 2. vollführt der Körper so wohl im Grund- wie im Aufriss eine wie- gende Bewegung, die mit einer hin- und hergehenden verbunden ist. Der Schwer punkt des achsialsymmetrischen Körpers, der bei besagter Einspannung dem Mittelpunkt des mittleren Gliedes der halben Umstül pungskette entspricht, beschreibt dabei in einer bestimmten Ansicht eine gestreckte Achterschleife.
Bei den Körpern, welche der beschriebe nen, taumelnden und rotierenden Bewegurig unterworfen werden sollen, kann es sich um Fässer, Gefässe oder Flaschen handeln, welche vermittels geeigneter Einspannvor richtungen in einen hierzu geeigneten Käfig eingebracht werden. Der Mechanismus kann hierbei als Gefässinnenreinigungsmaschine funktionieren. Der Scheuerdruck, der bei den gebräuchlichen Maschinen solcher Art ledig lich durch das Gewicht des Reinigungsmit tels, zum Beispiel eines Quarz-Wasser-Ge misches, geliefert wird, steht. bei vorliegen dem Mechanismus in direkter Abhängigkeit von dem beschriebenen Bewegungsvorgang. Er wird durch die motorische Kraft der An triebsmaschine hervorgerufen und kann dem gemäss gesteigert bezw. reguliert werden.
Der Mechanismus kann zur Gefässinnen imprägnierung verwendet werden, da der Bewegungsvorgang einen gleichmässigen, fest anliegenden Innenüberzug nach Einbringung einer flüssigen und erstarrenden Füllung be wirkt. Wird der körperaufnehmende Rahmen zur Aufnahme einer Stückform ausgebildet, so kann ein keramischer oder verwandter Formbildungsvorgang bewirkt werden, wobei äusserst dünne Formwandungen erzielt wer den können. Hat der Körper die Form eines allseitig verschlossenen Behälters, so kann er zur Aufnahme von Pulver oder Flüssigkeiten Verwendung finden. Der Mechanismus be wirkt eine rasche und innige Mischung der Elemente.
Ist der Behälter als Kugel mühle ausgebildet, so kann die Vorrichtung zum Zermahlen des eingebrachten Gutes Ver wendung finden. Ebenso eignet sieh der Mechanismus zur Erzielung beschleunigter Lösungsprozesse, beispielsweise von Roh ;ummi in Benzin. Wenn dafür gesorgt ist, dass der Behälter von aussen durch die Flamme eines zum Beispiel im Fundament eingebauten Brenners allseitig bestrichen werden kann, eignet sich der Mechanismus besonders als Apparatur zur Erzielung sol cher chemischer Reaktionen, bei denen wäh rend des Erhitzungs- oder Röstprozesses eine ständige Umlagerung und Mischung .des Be hälterinhaltes erforderlich ist.
Zur Erzielung höherer Temperaturen oder Kältegrade kann die ganze Vorrichtung in einen erwärmten oder gekühlten Raum eingebaut werden. Es können mittels der Vorrichtung Guss stücke nahtloser Hohl- oder Glockenformen aus Metall mit hohem Schmelzpunkt ohne Verwendung eines Kernstückes gegossen werden, wobei der eingespannte Körper einen Schmelzofen darstellen würde. Solche Me chanismen sind besonders auch zur Butter fabrikation geeignet, da sie den Ausbutte- rungsvorgang beschleunigen, ein Umstand, der es ermöglicht,
die Temperatur gegenüber der üblichen zu erniedrigen, wodurch sich die Ausbeute verbessert. Das Verfahren kann auch so ausgebildet werden, dass die zur Hälfte mit Rahm gefüllten Reifbehälter ohne umgegossen zu werden, in die behälter aufnehmende Rahmenvorrichtung eingebracht werden.
Die Butterfertigung, das heisst das Waschen und Kneten der Butter, kann in be kannter Weise im selben Behälter zur Durch führung gelangen. Der durch den Mecha nismus in eine taumelnde und rotierende Be wegung versetzte Körper kann auch in einen Trog eingetaucht werden, so dass in diesem Falle seine Bewegung sich nach aussen auf das in dem Trog befindliche Medium aus wirkt.
Die Erfindung sei an Hand der Zeich nung beispielsweise erläutert.
Fig. 1 zeigt die schematische Darstellung einer sechsgliedrigen Umstülpungskette, bei der die Verwendung zweier spiegelbildlich zum Gestenglied befindlicher Glieder zu ge- fässaufnehmend-en Elementen durch die ge strichelten Umrisse zweier Fässer angedeu tet ist. Fig. 2 veranschaulicht ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes, bei dem nur die eine Hälfte von Fig. 1 der Konstruk tion zugrunde liegt.
Beidemal wird die Zeichenebene als Auf riss.ebene betrachtet.
Fig. 3 zeigt eine gestrichelte Achter schleife, das ist der Weg des Schwerpunktes des symmetrisch eingespannten Gefässes im Grundriss.
Das in Fig. 1 gezeigte Umstülpungsge triebe besteht aus sechs gleich langen Haupt gliedern 1, 2, 3, 4, 5, 6 sowie aus den bei den als parallel gelagerte Wellen ausgebil deten Gliedern 7 und B. Die Gelenkachsen sind entsprechend den aneinanderstossenden Gliedern mit 1,2 - 2,3 - 3,8 - 8,4 - 4,5 - 5,6 6,7 und 7,1 bezeichnet. Von diesen sind die Achsen 7,1 und 1,2 -1,2 und 2,3 - 2,3 und 3,8 - 8,4 und 4,5 - 4,5 und 5;6 - 5,6 und 6,7 je unter sich windschief, dagegen verlaufen die Achsen 3,8 und 8,4 sowie die Achsen 6,7 und 7,1 parallel zueinander. Die Wellen 7 und 8 sind in den Hülsen 9 und 10 gelagert, welche durch die ortsfeste Stange 11 verbun den sind. Diese stellt das Gestellglied des Getriebes dar.
Gewisse Glieder des Um stülpungsgetriebes, in dem schematisch darge stellten Beispiel die Glieder 2 und 5, bilden Festhaltevorrichtungen bezw. Rahmen zum Halten bezw. zur Aufnahme von Behältern., sie könnten auch direkt zu Behältern ausge bildet sein. A und B zeigen zwei durch ge strichelte Umrisslinien dargestellte geschlos sene Tonnen in achsensymmetrischer Zuord nung zu den Gliedern 2 und 5, so dass die Mittelpunkte der Glieder 2 und 5 mit den Schwerpunkten der Behälter zusammenfal len. Die hierdurch bedingte Ausbildung der Glieder des Getriebes ist in dem Ausfüh rungsbeispiel nach Fig. 2 dargestellt.
Der kinematische Zusammenhang des Ausführungsbeispiels nach Fig. 2 erscheint in anschaulicher Entsprechung zu der rech ten Hälfte der schematischen Darstellung nach Fig. 1, wenn man sich letztere um 90' entgegen dein Uhrzeigersinn gedreht vor- stellt. Die Maschinenteile, die in Fig. 2 mit den Bezugszahlen 12-19 bezeichnet sind, entsprechen in kinematischer Hinsicht den in Fig.1 mit 4-11 bezeichneten Gliedern. Diese Entsprechung zu Fig. 1 ergibt sich also, wenn man die Zahl 8 von den Bezugszahlen 12 bis 19 abzieht.
Die Glieder 12 und 14 sind zu Gabeln ausgebildet. In der gezeichneten Stellung stellt die Gabel 12 die Seitenansicht der um 60 aufgerichtet zu denkenden Gabel 14 dar. Das Glied 13 ist zu einem Doppelrahmen ausgebildet, welcher zur Aufnahme des Fasses 20 dient, das durch eine geeignete Einspannvorrichtung, etwa vermittels des Handrades 21, der Spindel 22 und des An presstellers 23, auf dem Gegenstück 24 auf sitzend, fixiert wird.
In den Gabelteilen 25, 26, 27, 28, 29, 30 befinden sich Kugel lager, welche die zu den Gelenkachsen<B>16,12</B> 12,13 -13,14 und 14,15 .gehörenden Wellen aufnehmen. Wiederum um<B>90'</B> zueinander verdreht, erscheinen in der gezeichneten: Stel lung die beiden Drehlager 31 und 32. Diese setzen sich fort in die Antriebswellen 33 und 34, welche in dem Fundamentkasten 19 bei 18 und 17 zueinander parallel verlaufend gelagert sind. Die Wellen 33 und 34 werden von geeigneten Antriebsvorrichtungen, die sich in dem Kasten 19 befinden, in gegen läufige Rotation versetzt.
Der Mittelpunkt 35 des Systems 13, 20 beschreibt bei dessen rotierender und taumelnder Bewegung im Grundriss während einer halben Umdre hung der Welle 33 bezw. der Welle 34 die in Fig. 3 dargestellte Achterschleife. Wäh rend einer Viertel:sdrehung der Welle 33 bezw. der Welle 34 bewegt sich der Punkt 25 im Grundriss von 36 zu 37.