Kompressor mit Brennkraftmascüinenantrieb, insbesondere in Freikolbenbauart. Die Erfindung betrifft einen Kompressor mit Brennkraftmaschinenantrieb, insbesondere in Freikolbenbauart, welcher zur Erhöhung der Fördermenge durch eine Vorverdichtungs- einrichtung aufgeladen wird.
Die Erfindung besteht darin, dass diese Vorverdichtungsein- richtung auch noch die Spülpumpe der Brenn- kraftmaschine auflädt, um in letzterer die durch die erhöhte Förderung des Kompressors verlangte grössere motorische Leistung zu er möglichen, und dass die Vorverdichtungsein- richtung aus einer Turbogruppe besteht, deren Motorteil aus wenigstens einer durch das Abgas der Brennkraftmaschine angetriebenen Gas turbine besteht.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfindungs gegenstandes sind auf der Zeichnung schema tisch dargestellt.
Fig. 1 und 2 zeigen eine Ansicht eines einstufigen Freikolbenkompressors.
In Fig. 3 und 4 ist ein Kompressor für höhere Drücke dargestellt.
In einem gemeinsamen Bremskraftzylinder 1 bewegen sich zwei gegenläufige Kolben 2. Die aus dem Brennkraftzylinder 1 austretenden Auspuffgase gelangen durch die Auspuffschlitze 3 in eine Gasturbine 4 und von dort durch eine Leitung 5 ins Freie. Von dieser Gastur bine 4 wird eile Vorverdichter 6 angetrieben, welcher durch eine Leitung 7 Luft ansaugt und durch eine Leitung 8 in die Spülpumpen 9 und 10 sowie in die Kompressorenzylinder 11 und 12 fördert.
An dem Brennkraftzylin- der 1 ist ein Brennstoffventil 15 für die Zu- führung des Brennstoffes vorgesehen, die von einer nicht gezeichneten Brennstoffpumpe direkt oder indirekt reguliert wird. Die Spülpumpen 9 und 10 liefern die nötige Spül- und Ver brennungsluft in einen Behälter 13, der durch eine Leitung 16 mit den Einlassschlitzen 25 des Brennkraftzylinders 1 verbunden ist. Die Kompressoren 11 und 12 fördern die Nutz luft durch eine Leitung 14 in den Verbrau cher A.
In Fig. 1 sind die beiden gegenläufigen Kolben 2 in ihrer äussern Totpunktlage ein gezeichnet. Für diesen Fall sind alle Einlass- ventile 17-20 und alle Auslassventile 21 -- 24 für die Luft geschlossen oder schliessen dem nächst. Der Arbeitsraum 26 des Breinikraft- zylinders 1 wird durch die im Behälter 13 gespeicherte Luft gespült und aufgeladen.
Die Auspuffschlitze 3 sind vollständig geöffnet, die Abgase treiben die CTasturbine 4, welche den Vorverdichter 6 antreibt.
Fig. 2 zeigt eine Lage, bei der sowohl die Spülschlitze 25 wie auch die Auspuffschlitze 3 geschlossen sind. Die Expansion der im schädlichen Raum der Kompressoren 11, 12 eingeschlossenen Luft ist soweit fortgeschritten, dass sich die Saugventile 17 und 20 bereits geöffnet haben. Die Druckventile 21, 24 sind geschlossen. Die Saugventile 18, 19 der Spül pumpen 10, 9 sind geschlossen. Die Druck ventile 22, 23 der Spülpumpen 10. 9 sind geöffnet und geben die Förderung in den Be hälter 13 frei.
In der Nähe des Einern Tot punktes wird von der Brennstoffpumpe der Brennstoff in an sich bekannter Weise ein gespritzt. Die beiden Kolben ,\2. werden durch die Verbrennung in die äussere Totpunktlage gefördert, so dass die Ventile 17 und 20 des Kompressors 12 bezw. 11 geschlossen werden und Luft durch die Druckventile 21 und 24 in die Druckluftleitung 14 zur Verbrauchs maschine A gelangt.
Fig. 3 und 4 zeigen einen Kompressor für höhere Förderdrücke. Die Einzelheiten ent sprechen den Fig. 1 und 2. Die (sasturbine 4 treibt den Vorverdicllter 6 an, der die Spül pumpen 9 und 10 sowie den Kompressor 12 auflädt. Vom Kompressor 12 geht die -Nutz luft durch einen Kühler c27 und dann in den eine zweite Kompressorstufe bildenden Kom pressor 28, der die verdichtete Nutzluft dein Verbraucher d zustellt.
In der Arbeitsstellung gemäss Fig. 3 sind das Saugventil 17 des Kompressors 12 und das Saugventil 24 des Kompressors 28 geöff net, während die Druckventile 21 und 20 der Kompressoren geschlossen sind. Die Saugven- tile 19 und 18 der Spülpumpen 9 und 10 sind geschlossen, während die Druckventile 22 und 23 geöffnet sind und den Behälter 13 aufladen. Sobald ein entsprechender Druck im Kompressor 28 vorhanden ist, wird das Druckventil 20 geöffnet und die verdichtete Nutzluft wird einem Verbraucher :1 zugeführt.
Fig. 4 zeigt, dass die beiden Flugkolben 2 in ihrer innern Totpunktlage angekommen sind. Sämtliche Saug- und Druckventile sind geschlossen oder werden sofort schliessen.
Bewegen sich die Kolben auswärts, dann fördert der Kompressor 12 durch das offene Druckventil 21 in den Kühler 2 7 und der Kompressor 28 durch das Druckventil 20 in die Druckleitung 14 zum Verbraucher A. Durch den Vorv erdechter 6 werden die Spülpumpen 9 und 10 mit Luft geladen. Die Saugventile 18 und 19 sind offen, 17 und 24 geschlossen.
Die Regelung der gewünschten Nutzluft menge ist sehr einfach. Steigt der Bedarf, dann erhält der Brennkraftzy linder mehr Brenn stoff. Dadurch steigt die Abgastemperatur, das Abgasvolumen wird grösser, die Turbine läuft schneller, der Förderdruck des Vorverdichters steigt. Da nicht. nur der Nutzluftkompressor, sondern auch die Spülpumpe vom Vorverdich- ter aus aufgeladen wird, erhält der Brenn kraftzylinder ein grösseres Luftgewicht und seine Leistung kann weiter gesteigert werden.
Werden Kompressoren und Spülpumpen durch denselben V orverdicliter aufgeladen, so kann nian einen Aelisialverdichter verwenden, der direkt mit der Abgasturbine gekuppelt ist. Die Vorverdichtung wird automatisch geregelt, d. 1i. ohne irgendwelche Regulierung der vom Luftbedarf abhängigen Leistung des Freikol- benkompressors angepasst.
Für die ganze Kom- pressorengruppe, also Freikolbenkompressor und Vorverdichter, ist nur eine Regulierung nötig, die Brennstoffregulierung des Brenn- kraftzylinders.
Im Falle eifies Luftkompressors kann ein einziger Vorverdichter für sämtliche Luft vor handen sein. Es können aber auch mehrere Vorverdicliter vorhanden sein, wobei eine An zapfung hinter verschiedenen Stufen der Vor verdichter angeordnet sein kann.
Es könnten aber auch zum Beispiel für Kompressoren und Brennkraftzylinder (Spülpumpen) verschiedene Vorverdichter mit gemeinsamem oder getrenn tem Antrieb angeordnet seile. In jedem Falle würden der Vorverdiehter oder die Vorverdich- ter einer Turbogruppe angehören, deren Motor teil durch eine oder mehrere, von den Ab gasen der Brennkraftmaschine angetriebene Gasturbinen gebildet wird.
Statt Luft kann auch ein Gas bezw. Gas gemisch, z. B. Hochofengas (Koksgas), in Frage kommen.