CH214894A - Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen in Schmelzen. - Google Patents

Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen in Schmelzen.

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CH214894A
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Deutsche Gold-Und Sil Roessler
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Degussa
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J10/00Chemical processes in general for reacting liquid with gaseous media other than in the presence of solid particles, or apparatus specially adapted therefor
    • B01J10/005Chemical processes in general for reacting liquid with gaseous media other than in the presence of solid particles, or apparatus specially adapted therefor carried out at high temperatures in the presence of a molten material

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Description


  



  Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen in Schmelzen.



   Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Durchführung chemischer, mit starker   Warmetonung    verlaufender Reaktionen unter Mitverwendung gasförmiger bezw. dampfförmiger Reaktionsteilnehmer in als Wärmeträger dienenden Schmelzen, das dadurch gekennzeichnet ist, daB diese Reaktionsteilnehmer derart in nichtmetallische Schmelzen eingeführt werden, daB eine so grundliche und gleichmϯige Durchmischung erfolgt, daB die Gesamtschmelze ständig auf gewünschter, für die Reaktion günstiger Temperatur gehalten wird.

   Durch Einhaltung dieser Bedingungen ist man in der Lage, die Gesamtschmelze ständig auf   gewünsch-    ter, für die Reaktion besonders günstiger Temperatur zu halten und die   Reaktionsteil-    nehmer in innige, weitestgehende Berührung miteinander und mit der Schmelze bezw. den Katalysatoren zu bringen, so daB sich infolge der GleichmäBigkeit der Temperatur und der ständigen und innigen Durchmischung der Schmelze die gewünschte Reaktion an allen Stellen   gleichmäBig    und in bestmöglicher Weise abspielt.

   Infolge der groBen Wärmekapazität einer Salzschmelze in bezug auf die jeweils vorhandenen, im Vergleich zu der   Ienge    der Salzschmelze geringfügigen Anteile an Reaktionsteilnehmern lassen sich alle möglichen chemischen Reaktionen isotherm durchführen, auch wenn die Reaktionen an sich stark negative oder positive   Wärmetönungen    besitzen. Infolge der ständigen Durchmischung der Schmelze durch die gasförmigen bezw. dampfförmigen Reaktionsteilnehmer werden stets neue wärmeübertragende bezw. katalytisch wirksame Berührungsflächen zwischen Schmelze und Reaktionsteilnehmern gebildet.



   Die Einleitung der gasförmigen bezw. dampfförmigen Reaktionsteilnehmer in die Schmelze kann durch Düsen oder ähnlich wirkende Einrichtungen erfolgen. In gegebenen Fällen kann man durch Einführung eines zum Beispiel gasförmigen   Ausgangs-    stoffes im ¯berschu¯, gegebenenfalls grossen UberschuB, die Rührwirkung in gewünschter Weise verstärken. Nach einer   Ausführungs-    form der Erfindung werden   auber    gasförmigen bezw. dampff¯rmigen Reaktionsteilnehmern noch inerte Gase oder Dämpfe, wie z. B. KohlensÏure, Wasserdampf und dergleichen, zwecks Verstärkung der Rührwirkung in die Schmelze eingeführt.



   Die Erfindung eignet sich für die   Durch-    f hrung verschiedenster Reaktionen, z. B. zur Durchführung   von Wasseranlagerungen,    Wasserabspaltungen,   Eydriertmgen, Dehy-      drierungen,      Oxydationen,    Dissoziationen, Polymerisationen usw. Es können organische Verbindungen verschiedenster Art, z. B.



  Kohlenwasserstoffe, sauerstoffhaltige Verbindungen, wie Alkohole, Aldehyde, Carbonsäuren, Ketone, Phenole, Amine und dergleichen in die Schmelzen eingeführt und dort zur Umsetzung gebracht werden. Ebenso können Reaktionen anorganischer Natur, wie z. B. die Darstellung von Blausäure aus Koh  lenoxyd    und Ammoniak, die Darstellung von S03 und dergleichen, erfindungsgemäss in Schmelzen durchgeführt werden.



   Für die Herstellung der erfindungsgemäss anzuwendenden Schmelzen steht eine Vielzahl von Stoffen zur Verf gung. In Betracht kommen zum Beispiel Nitrate, Nitrite, Chro  azotate,    Chloride, Cyanide. Bromide, ferner Oxyde, Hydroxyde, Sulfate usw. von Alkalimetallen, Erdalkalimetallen, Erdmetallen, seltenen Erden, wie   Ceriehlorid    usw. Ferner Carbonate, Phosphate, Borate, Silikate, wie z.   B.    Gläser bezw. Kieselsäure selbst und dergleichen, weiter Cyanate, Harnstoff oder andere organische Stoffe, wie feste,   hoehschmelzende Kohlenwasserstoffe,    z. B. Paraffin, Naphthalin, halogeniertes Naphthalin, z. B.   a-Chlornaphthalin.    Di  phenyloxyd und dergleichen.   



   Die vorstehend beispielsweise genannten Verbindungen und Stoffe können zum Teil für sich verwendet werden. Im allgemeinen wird man aber aus versehiedenen der genannten Verbindungen Gemische zusammenstellen, welche für den jeweiligen Zweck be  sondere Eignung besitzen,    insbesondere fiir die in Betracht kommenden Temperaturen   beson ders geeignet sind.    Im allgemeinen wird man die Zusammensetzung der Schmelze so wÏhlen, dass die Reaktionstemperatur einerseits nieht zu nahe bei dem Erstarrungspunkt anderseits nicht zn nahe bei dem Ver  dampfungspunkt    liegt.



   Nachstehend seien einige I3eispiele von für die Herstellung der Schmelzen geeigneten Stoffen bezw. Stoffgemischen unter Angabe der Schmelztemperaturen gegeben.



   I. Nitrate.



   30   KNO3 + 7Q LiNO, 130   C   
55   ENO, + 45 NaNO, 218"C   
50 KNO3 + 50 NaNO2 140¯ C
50   NaNO3 + 50 NaXO2 220   C    II. Chloride. a) 31 BaCl2 + 48 CaCl2 + 21 NaCl 430¯ C
50 BaCla + 30 KCl + 20 NaCl 540     C       b)    Chloride + Carbonate.



   50 KCl + 50 Na2CO3 560¯ C c) Chloride + Fluoride.



   85   CaCl2    + 15 CaF2 645¯ C    d)    Chloride + Sulfate.



   35 NaCl + 65 Na2. SO, 620"C e) Chloride + Phosphate.   



   3o PO, +67EC1 720  C f) + Borate.   



   88   Bacul2 + 7      Na2B40T + 5 IgO 980   C    g) Chloride + Carbonate + Sulfate.



   40 NaCl + 20 Na2CO3 + 40Na2SO4 500¯ C    III.    Chromate.



   50 K2Cr2O7 + 50 Na2Cr2O7 300¯ C
IV. Sulfate.



   25 K2SO4 + 75 Na2SO4 830¯ C
V. Phosphate.



   70 Na4P2O7 + 30 K4P2O7 875¯ C
44 K4P2O7 + 56 KPO4 615¯ C
VI. Silicate.



   45 BaSiO3 + 55 Na2SiO3 905¯ C    VII.    Borate.



   50   NaBO, + 50 LiBO2    648        C
VIII. Bromide.



   50 KBr + 50 NaBr   640   C   
Die Einstellung und Aufrechterhaltung der für die   durehzufiihrende    Reaktion gün  stigen    Temperatur kann durch   AuBenheizung    bewirkt werden. Vorteilhaft wird Innenheizung angewendet. Bei Durchführung   exothermischer Reaktionen    kann man die frei werdende Wärme zur Innenheizung nutzbar machen, zum Beispiel auch derart, da¯ man mit der durchzuführenden Umsetzung eine andere exothermische Reaktion oder eine Verbrennung kombiniert.

   Zur Innenheizung können mit Vorteil auch   Flammrohre    verwendet werden oder auch   Tauchbrenner,    welch letztere zweckmäBig in einem mit dem Reaktionsraum kommunizierenden Raum derart angeordnet sind, dass eine Vermischung der Verbrennungsgase mit den Reaktionsprodukten vermieden wird. Die Beheizung kann auch vermittels des elektrischen Stromes bewirkt werden, zum Beispiel durch Widerstandsheizung oder auch durch   Elektrodenheizung,    in   wechem    Falle eine Salzschmelze als Elektrolyt verwendet und der Strom durch mit dem Elektrolyten in Berührung stehenden Elektroden zugefiihrt werden kann.

   Man kann auch HeizmaBnahmen verschiedener Art kombinieren, zum Beispiel derart, da¯ die Hauptwärmezufuhr mit Hilfe von   Tauchbrennern    oder   Flamm-    rohren erfolgt und die Feinregulierung durch   Widerstands-oder    Elektrodenheizung bewirkt wird. Die Anwendung von Innenheizung bietet unter anderem auch den Vorteil, dass die Wandung des   Schmelzgefasses    sowohl aus metallischem, wie auch aus keramischem Material bestehen kann und in best  möglichster    Weise der thermischen und chemischen Beanspruchung angepasst werden kann.



   Bei   Elektrodenheizung    kann man   Elek-      troden    verwenden, welche befähigt sind, sich an den gewünschten Umsetzungen   ehemisch    oder katalytisch zu   beteiligen    oder sie in anderer Weise günstig zu beeinflussen. So kann man zum Beispiel bei der Herstellung von Blausäure aus   Eohlenoxyd und Ammo-       niak Graphitelektroden verwenden, welche    einerseits als   Eohlenstofflieferant    und anderseits zur Entfernung unerwünschten Sauerstoffes dienen können.



   Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden die in die Schmelze   einzufüh-    renden Stoffe einer   Vorwärmung auf geeig-    nete Temperaturen unterworfen und hierdurch zur   Innenbeheizung    bezw. Tempera  turregelung    nutzbar gemacht. Zur Beheizung der in die Schmelze einzuführenden Stoffe kann man mit Vorteil aus der   Anlage ab-    gehende WÏrme, z. B. die WÏrme der Abgase von Flammrohren nutzbar   machen. An-    derseits kann man durch Einführung von Reaktionsteilnehmern im ¯berschu¯ oder zu  sätzliche Einleitung    inerter Gase oder   dampf-    förmiger Stoffe überschüssige WÏrme in ge  wünschtem    Ausmass abführen.



   Schliesslich kann man die Einführung   gasformiger    oder dampfförmiger Stoffe in die Schmelze auch dazu benutzen, um fl ssige oder fein zerkleinerte feste Stoffe in feinzerteiltem Zustand in die Schmelze einzublasen.



   Wie bereits erwähnt, kann man Schmelzen verwenden bezw. die Zusammensetzung der Schmelzen so wählen, dass sie selbst spezifische bezw. katalytische Wirkungen aus üben. So kann man zum Beispiel durch einen Gehalt der Schmelze an Borsäure oder Boraten oder Bariumverbindungen   gewisse Oxy-    dationsreaktionen begünstigen. Man kann aber auch spezifisch wirkende   Eatalysatoren,    welche in der Schmelze nicht löslich sind, verwenden oder mitverwenden, zum Beispiel derart, da¯ man sie in feinem oder feinst gepulvertem Zustand in der Schmelze suspendiert. Katalysatoren, welche die Neigung haben, sich in der Schmelze abzusetzen oder darin aufzusteigen, können auf geeigneten Trägern, welche keine Neigung zu Entmischungen zeigen, niedergeschlagen und so in der Schmelze suspendiert werden.



   Als Katalysatoren kommen die   verschie-    densten Elemente und Verbindungen, z. B.



     Metalle, Metallverbindungen, Erdsäuren    oder auch Salze in Betracht. Man kann zum Beispiel Hydrierungen unter Mitwirkung be   kannter und üblicher Hydrierungskataly-    satoren. wie Nickel, Eisen, Molybdän, Wolfram, Zinkoxyd,   Oxydationen    in Gegenwart   vonOxydationskatalysatoren,    wie Eisenoxyd. VanadinsÏure   usw.,      Wasserabspaltun-    gen in Gegenwart von Aluminiumoxyd,    Titanoxyd. Erdalkaliphosphaten durchfüh-    ren. Als   Tramer    für zum Absetzen neigende Katalysatoren kommen Stoffe wie Tonerde, voluminöse bezw. aktive Kieselsäure.

   Asbest, Magnesiumoxyd, Berylliumoxyd, Holzkohle, Aktivkohle, als   Träger fiir zum Aufrahmen    neigende Katalysatoren Schwermetalle, wie z.   B.    Wolfram, Kupfer und dergleichen in Betracht.



   Das Verfallren ist besonders geeignet für die Durchf hrung von Reaktionen, welche   einerseitshoheTemperaturen,    anderseits möglichste Temperaturkonstanz erfordern, wie zum Beispiel die Herstellung von Ace  thylen aus Methan. Das    Verfahren ist weiterhin   ausgezeichnet    geeiguet f r die Durchführung partieller Oxydationsreaktionen, wie zum Beispiel Herstellung von Phthalsäure oder Alaleinsäure durch Oxydation von aro  matischen      Kohlewasserstoffen,    ferner für die Herstellung von Carbonsäuren, Ketonen, Aldehyden oder Alkoholen durch partielle   Oxy-    dation von   DIethan    oder dessen Homologen.



   Das Verfahren kann bei gewöhnlichem Druck, unter Vakuum, oder bei erhöhten Drucken, auch hohen und sehr hohen Drukken durchgeführt werden. In Fällen, in welchen mit den Reaktionsprodukten nennenswerte   lengen    der Schmelze, z. B. in Dampfform   oder Nebelform mitgerissen erden,    k¯nnen diese in einer Vorlage gesammelt und in das Schmelzgefäss zurückgeführt werden.



  Die Schmelzen bezw. darin befindlichen Ka  talysatoren können auch während    des Betriebes regeneriert werden, zum Beispiel der art, dass ein Teil der Schmelze in einen mit dem Reaktionsraum kommunizierenden Raum übergeleitet, dort einer regenerierenden Behandlung, zum Beispiel durch Einwirkung von Wasserdampf oder   oxydierender    Gase, unterworfen wird und sodann in das   Reaktionsgefäss zunickgeleitet    wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Durchführung chemischer, mit starter Wärmetönung verlaufender Reaktionen unter Mitverwendung gasförmiger bezw. dampfförmiger Reaktionsteilnehmer in als Wärmeträger dienenden Schmelzen, dadurch gekennzeichnet, dass diese Reaktionsteilnehmer derart in nichtmetallische Schmelzen eingeführt werden, dass eine so gründliche und gleichmässige Durchmischung erfolgt, dass die Gesamischmelze ständig auf gewünschter, für die Reaktion günstiger Temperatur gehalten wird.
    UNTERANSPR'UCHE : 1. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Anwendung von Schmelzen aus Salzen.
    2. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Anwendung von Schmelzen aus hochschmelzenden organischen Stoffen.
    3. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Anwendung von Schmelzen, deren Erstarrungspunkt und Verdampfungspunkt nicht zu nahe bei der für die Durchführung der Reaktion in Betracht kommenden Temperatur liegen.
    4. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Anwendung von Schmel zen, welche katalytisch auf den Reaktionsvorgang wirken.
    5. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Anwendung von Schmelzen, welche Katalysatoren enthalten.
    6. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Schmelze durch Innenbeheizung auf der gewünschten Temperatur gehalten wird.
    7. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass vorerhitzte Stoffe in die Schmelze eingeführt werden.
    8. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass feste Reaktionsteilnehmer in zerkleinertem Zustand in die Schmelze eingeblasen werden.
    9. Verfahren nach Patentanspruch, gekennzeichnet durch Anwendung von Schmelzen, welche Bestandteile enthalten, die be fähigt sind, spezifische Wirkungen auszu- üben.
    10. Verfahren nach Patentanspruch und Unteranspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dal3 spezifische Wirkungen ausübende Stoffe auf Trägern in der Schmelze suspendiert sind.
CH214894D 1938-08-31 1939-08-11 Verfahren zur Durchführung chemischer Reaktionen in Schmelzen. CH214894A (de)

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Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2692234A (en) * 1949-11-05 1954-10-19 Koppers Co Inc Heat transfer media
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