CH213040A - Verfahren zur Aktivierung enzymatischer Vorgänge bei der Herstellung von Milchprodukten. - Google Patents

Verfahren zur Aktivierung enzymatischer Vorgänge bei der Herstellung von Milchprodukten.

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CH213040A
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    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/38Chemical stimulation of growth or activity by addition of chemical compounds which are not essential growth factors; Stimulation of growth by removal of a chemical compound
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C19/00Cheese; Cheese preparations; Making thereof
    • A23C19/06Treating cheese curd after whey separation; Products obtained thereby
    • A23C19/09Other cheese preparations; Mixtures of cheese with other foodstuffs

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Description


      Verfahren    zur     Aktivierung    enzymatischer Vorgänge bei der Herstellung  von Milchprodukten.    Zur Durchführung einer richtigen     Mileh-          säurebakteriengärung    bei der Herstellung von       Quarg    und Käse, sowie bei der Rahmsäue  rung ist die Anwesenheit bestimmter Salz  gemische in der Milch oder im Rahm erfor  derlich. Es handelt sich zum Beispiel um  Salzgemische, welche Natrium-, Kalium- und       Kalziumverbindungen,    ferner Phosphate,     Zi-          trate    usw. enthalten. Solche Salzgemische  sind teilweise mit den Eiweiss- und Zucker  stoffen der Milch gekuppelt.

   Diese Salz  gemische dienen den     Mxlchsäurebakterien,     aber auch den Hefen     und    den bei der     Käse-          reifung        wichtigen    Schimmel- und     Reifungs-          bakterien    als Nährstoffe oder Pufferstoffe.  



  Ebenso wichtig sind solche Salzgemische  für die     Labwirkung,    das heisst für die mög  lichst vollkommene Ausfällung des Käse  stoffes und     damit    möglichst restlose Gewin  nung des Eiweisses.  



  Fehlt es an Salzgemisch, so wird die       -Milch        labträge,        bezw.    werden Milch, Rahm    und     Quarg    und Käse     säuerungs-    und     rei-          fungsträge,    das heisst es ist in diesen Pro  dukten der richtige Ablauf der     Milchsäue-          rungsbakteriengärung    und der späteren Rei  fung nicht gewährleistet. Ebenso bleibt  durch das Fehlen der     Salzgemische    die Lab  wirkung unvollkommen und der gewonnene  Käse reift. nicht normal.  



  Die tieferen Ursachen eines solchen Man  gels sind in einer     einseitigen    Fütterung der  Milchkühe zu suchen. Dort, wo die     Wiesen-          und    Ackerböden übermässig stark für die  Futtergewinnung beansprucht werden, ver  armen die Wiesen- und     Ackerböden    an mi  neralischen Salzgemischen und dieser Mangel  geht auf die Futterstoffe über.     Anderseits     werden in den landwirtschaftlichen Betrieben  Futterarten zur Ernährung der Milchkühe  herangezogen,     aus    denen die Mineralsalze  und Salzgemische mehr oder weniger stark  ausgelaugt sind.

   Dies betrifft zum     Beispiel          Silofutter,    eingesäuerte Rübenabfälle     und         Kartoffelabfälle, ferner     Schlempe,        Biertreber     usw. Ein nicht unerheblicher Teil des Salz  gehaltes der Milch geht auch beim Pasteuri  sieren der Milch durch Ausfällung infolge  der Hitzeeinwirkung verloren     bezw.    wird da  durch für die Labung und Säuerung unwirk  sam.  



  Man hat     nun    schon seit Jahrzehnten ver  sucht, die     Labungs-    und     Säuerungsanlage     derartig mangelhafter Milch aufzubessern  durch nachträglichen Zusatz von Kalksalzen,  phosphorsauren und zitronensauren Salzen in  auf chemischem Wege mehr oder weniger  rein     dargestellter    Form. Jedoch     gelangte    man  dabei zu der     Erkenntnis,    dass dies einen ver  hältnismässig rohen     Eingriff    bedeutet. Das  in der Milch enthaltende Salzgemisch bildet  ein bislang nur in Umrissen bekanntes Sy  stem. Die Natur hat die Salzgemische in der  Milch viel feiner aufgebaut, als man es durch  einfachen Zusatz chemisch reiner Salze oder  Salzgemische nachzuahmen vermag.

   Wo also  das natürliche Vorkommen der Salzgemische  in der Milch durch künstlichen     Eingriff    er  gänzt werden soll, ist es, wie nun gefunden  wurde, zweckmässiger, auf die feiner auf  gebauten biologischen Salzgemische zurück  zugreifen, wie sie der pflanzliche oder tie  rische Organismus in seinen Säften aufgebaut  hat. Solche Salzgemische liegen zum Bei  spiel vor in     Presssäften    aus frischen Gräsern  oder Blättern (insbesondere aus     Ceralien,          Leguminosen,        Trifolien,    Spinat- und Salat  pflanzen), ferner in frisch gewonnenen Blut  wässern.

   Den     Salzgemischen    dieser Säfte und       Wässer    ist der feine     biologisch-organischc     Aufbau gemeinsam. Man macht von diesem  Umstand zum Beispiel     bereits    Gebrauch in  der bakteriologischen Technik, indem man  Pflanzensäfte und Blutwässer für die Her  stellung von Bakteriennährböden heranzieht.  



  Das     erfindungsgemässe    Verfahren beruht  auf der Feststellung, dass     Pflanzensäfte    und  Blutwässer, der Milch zugesetzt, sowohl eine  normale     Labwirkung        sicherstellen,    als auch  der Milch, dem Rahm, dem     Quarg    oder Käse  zugesetzt,     einen    normalen Verlauf der Milch  säurebakteriengärung     sicherstellen.    Es hat    sich gezeigt, dass diese Wirkung nicht gebun  den ist an die Säfte bestimmter Pflanzen oder  Blutwässer,     sondern    mit verschiedenen, an  Salzgemischen reichen Pflanzensäften oder  Blutwässern erzielbar ist.

   Der Gehalt solcher       Pflanzensäfte    oder Blutwässer an Begleit  stoffen, z. B. Pflanzenzellen,     Pflänzenfasern,     Farbstoffen.     Pektinen,    Fetten, Eiweissstoffen,  Stärke, Zuckerstoffen, freien Säuren,     Fibrin,     Blutfasern usw.     ist    dabei nebensächlich. Die  Pflanzensäfte oder Blutwässer können des  halb vollkommen von diesen Ballaststoffen  oder     Begleitstoffen    befreit,     das    heisst ge  reinigt sein.  



  Das erfindungsgemässe Verfahren zur Ak  tivierung enzymatischer Vorgänge, bei der  Herstellung von     Milchprodukten        ist    dadurch  gekennzeichnet, dass man den natürlichen  Salzgehalt des Ausgangsproduktes aufbessert  durch Zusatz von in der belebten Natur vor  kommenden natürlichen     Salzgemischen.    Nach  dem erfindungsgemässen     Verfahren        gelingt     es, die     Ausbeute    an     Quarg,        Käse    oder Butter  zu steigern und deren     Qualität    zu fördern.  



  <I>Ausführungsbeispiel 1:</I>  <B>100</B> kg frische Pflanzen werden vor der  Erreichung des     Blütezustandes    zerkleinert  und der Saft in     bekannter    Weise durch Ab  pressen gewonnen. Die Ballaststoffe (ins  besondere Pflanzenzellen, Pflanzenfasern,  Farbstoffe,     Pektine,        Fettstoffe,        Eiweissstoffe     und Stärke) werden in bekannter Weise ent  fernt und der gereinigte Saft bis zur Trockne  eingedampft. Man erhält so zum Beispiel auf  <B>100</B> kg Pflanzen umgerechnet,     rund    3 kg  eines     salzigschmeckenden    Pulvers.

   Von die  sem Pulver werden auf 1000 Liter Milch oder  Rahm mindestens 200 g zugesetzt, und zwar  vor     Beginn    des     Säuerungsprozesses    oder La  bungsprozesses. Die Wirkung des     Zusatzes          dieses        Salzpulvers    zeigt sich in     einer        besseren          Ausbildung    der     Milchsäurebakterien        und          Zellketten,

      in einer Erhöhung des     Säure-          grades    von Milch oder Rahm und in einer  kräftigeren     Aromabildung    am Schluss der  Säuerung. Zugleich     wird    die     Labungsenergie          verstärkt.    Dies zeigt sich in einer     rascheren              Dicklegung    der Milch durch     Labzusätze    und  einer festeren Struktur des     Milchgerinnels     (Käsebruchs).  



  <I>Ausführungsbeispiel 2:</I>  Der nach Beispiel 1 gewonnene, einge  trocknete Saft wird in Mengen von minde  stens 100 g auf 1000 kg     Quargmasse    oder  Käsemasse zugesetzt, und zwar vor Beginn  des     Säuerungsprozesses    oder     Reifungsprozes-          ses.    Der Zusatz des eingetrockneten Saftes  äussert sich in einer Beschleunigung der so  genannten     Aussäuerung    von     Quargmassen     oder Käsemassen, das heisst die Milchsäure  bakterien werden gekräftigt und bauen den  in den     Quarg-        bezw.    Käsemassen enthaltenen  Milchzucker rascher ab,

   so dass die eigentliche  Reifung der     Quarg-    oder Käsemassen um 4  bis 20 Stunden rascher einsetzt.         Ausführungsbeispiel   <I>3:</I>  100 kg Blutwässer werden nach vor  heriger Entfernung der Begleitstoffe (insbe  sondere der Fettstoffe, Eiweissstoffe, Farb  stoffe, Blutfasern) auf die Hälfte des ur  sprünglichen Volumens eingedampft. Dieses  teilweise     eingedampfte    Blutwasser wird mit  dem im Beispiel 1 beschriebenen, zur Trockne       eingedampften    Pflanzensaft hälftig ver  mischt. Dieses Gemisch wird dann,     wie    unter  Beispiel 1 und 2 beschrieben, in den gleichen.

    bereits angegebenen Mengen zugesetzt:  a) der Milch vor dem Beginn des La  bungsprozesses,  b) der Milch, dem Rahm,     Quarg    oder  Käse vor dem Beginn des     Säuerungsprozesses,     c) dem     Quarg    oder Käse vor dem Beginn  des     Reifungsprozesses.     



  Die Wirkung des Zusatzes unter a und b  äussert sich gleicherweise, wie am Schluss des    Ausführungsbeispiels 1 und 2 angeführt.  Wird der Zusatz gemäss c vorgenommen, zu       Quarg-    oder Käsemassen, an deren Reifung       Milchsäurebakterien    beteiligt sind, z. B.       Sauermilchkäse,        Cheddarkäse,        Chesterkäse,     Steppenkäse, Graukäse, so wird den Milch  säurebakterien ein besseres Wachstum und  eine längere     Erhaltung    der Lebensfähigkeit  gesichert, so dass Käsefehler vermieden wer  den, welche durch ein vorzeitiges Absterben  oder Erlahmen der     Milchsäurebakterien    sonst  hervorgerufen werden können.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aktivierung euzymatischer Vorgänge bei der Herstellung von Milchpro dukten, dadurch gekennzeichnet, dass man den natürlichen Salzgehalt des Ausgangspro duktes aufbessert durch Zusatz von in der belebten Natur vorkommenden natürlichen Salzgemischen. UNTERANSPRüCHE Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass natürliche Salz gemische verwendet werden, die aus Pflan zensäften unter Abtrennung von Ballast stoffen erhalten wurden. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeiehnet, dass natürliche Salz gemische verwendet werden, die aus Blut wässer unter Abtrennung von Ballaststof fen erhalten wurden.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass natürliche Salz gemische verwendet werden, welche aus in der belebten Natur vorkommenden Säf ten unter Abtrennung von Ballaststoffen und Wasserentzug erhalten wurden.
CH213040D 1937-01-18 1937-10-14 Verfahren zur Aktivierung enzymatischer Vorgänge bei der Herstellung von Milchprodukten. CH213040A (de)

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