Selbstverkäufer für Elektrizität, Gas oder dergl. Bei Selbstverkäufern für Elektrizität, Gas oder dergl. wird oft neben oder an Stelle einer verbrauchsabhängigen Gebühr eine vom Verbrauch unabhängige Gebühr, beispiels weise mit Hilfe eines Zeitwerkes eingezogen. Das Getriebe des Selbstverkäufers wird des halb auch dann, wenn der eingeworfene Münzvorrat aufgebraucht und die Ver- brauchsmittelabgabe gesperrt ist, von der Guthabenseite nach der,Schuldenseite weiter bewegt.
Dabei ergeben sich besonders dann Schwierigkeiten, wenn das Getriebe für grö ssere Guthaben bezw. Schulden eingerichtet werden soll. Diese Schwierigkeit wirkt sich einerseits auf die Auslösevorrichtung aus, weil mit Rücksicht auf genaues Arbeiten des Getriebes der einer Münze zugeordnete Dreh winkel des Auslöseteils einen bestimmten Betrag nicht unterschreiten darf und weil für diesen Auslöseteil insgesamt nur ein begrenz ter Winkelweg zur Verfügung steht.
Ander- seits entstehen auch Schwierigkeiten für die Anzeigevorrichtung, weil man zweideutige Anzeigen, die sich beispielsweise beim Hin überwandern des Zeigers aus dem Bereich grösster Schulden in den Bereich grösster Gut haben ergeben, unbedingt vermeiden muss. Diese Schwierigkeiten der zweiten Art lassen. sich aber durch Anwendung entsprechend feinerer Teilung der Skala leichter über winden als die der ersten Art.
Nach der Erfindung wird bei Selbstver käufern für Elektrizität, Gas oder dergl., bei denen auch nach dem Aufbrauchen des ein geworfenen Münzvorrats das Selbstverkäufer getriebe durch ein vom Verbrauch unab hängiges Triebwerk aus dem Guthabenbereich in den Sehuldenbereich, nach vorheriger Un terbrechung der Verbrauchsmittelzufuhr mit tels eines Auslöseteils, weiterbewegt wird und bei dem der Auslöseteil gegen Drehung in den Schuldenbereieh gesperrt ist,
zwischen dem Auslöseteil und einem der übrigen Teile des Selbstverkäufergetriebes ein einseitiger Leer gang eingeschaltet, den eine Gegenkraft aus zugleichen sucht. Der Leergang kann z. B. zwischen der mit einer Anzeigevorrichtung verbundenen Vorgabewelle des Selbstver- käufergetriebes und dem Auslöseteil einge schaltet sein oder es kann eine erste Anzeige vorrichtung für die Guthabenseite mit dem Auslöseteil, eine zweite Anzeigevorrichtung für die Schuldenseite mit dem unter Leer gang beweglichen Teil verbunden sein. So kann z.
B. die Anzeigevorrichtung für die Schuldenseite mit dem ersten Teil eines Differentialgetriebes verbunden sein, dessen zweiter Teil mit dem Auslöseteil und dessen dritter Teil mit dem unter Leergang beweg lichen Teil in Verbindung steht. Oder man kann die Anzeigevorrichtung für die Schul- denseite, die unter der Einwirkung einer Rückzugskraft steht und einen Anfangs anschlag hat, über eine einseitig wirkende Kupplung mit dem unter Leergang beweg lichen Teil verbinden.
Die hier .genannten verschiedenen Aus führungsformen sollen anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei spiele näher erläutert werden.
Fig. 1 stellt einen Selbstverkäufer dar, bei dem in bekannter Weise auf ein aus zwei Differentialgetrieben 1, 2 bestehendes Vor gabewerk vorwärtsdrehend die Münzschleuse 3 und rückwärtsdrehend ein von einem Zäh ler angetriebener Teil 4 und der von einem Zeitlaufwerk angetriebene Teil 5 einwirken. Die algebraische Summe dieser Bewegung wird auf das Rad 6 übertragen. 7 ist der Auslöseteil für den Verbrauchsmittelschalter, der in dem Augenblick, in dem der Münzvor rat aufgebraucht ist, das Vorgabewerk 1, also seine Nullstellung erreicht hat, die Ent nahme des Verbrauchsmittels sperrt.
Die Konstruktion und Wirkungsweise solcher Auslösevorrichtungen ist in der Selbstver- käufertechnik seit langem bekannt und soll deshalb nicht näher erläutert werden. Mit dem Rad 6 ist ein Anschlag 8, mit dem Aus löseteil 7 ein Anschlag 9 verbunden. Eine Feder 10 sucht die Anschläge 8 und 9 gegen einander zu drängen. Ein weiterer, mit dem Auslöseteil 7 verbundener Anschlag 11 legt sich in der Nullstellung gegen den Anschlag 12. Mit dem Rad 6 ist der erste Teil 13 eines Differentialgetriebes 14 verbunden, mit dem Auslöseteil 7 der zweite Teil 15 dieses Getrie bes, während der dritte Teil 16 mit dem Zei ger 17 verbunden ist.
Auch an dem Auslöse teil 7 ist ein Zeiger 18 angebracht. 19, 20 sind die dazugehörigen Skalen. Beim Durch schleusen von Münzen mit der Schleuse 3 wird über die Differentialgetriebe 1, 2 das Rad 6, die Anschläge 8 und 9, der Auslöse teil 7 aus der dargestellten Nullstellung im Sinne des eingezeichneten Pfeils gedreht. In bekannter Weise wird beim Einschleusen der ersten Guthabenmünze der Verbrauchsmittel schalter geschlossen und mittels des Auslöse teils 7 verriegelt. Es kann dann. z. B. Strom entnommen werden. Je mehr Münzen eingeworfen werden, um so weiter dreht sich der Auslöseteil 7. Die eingeworfenen Mün zen, also das Guthaben. werden durch den Zeiger 18 auf der Skala 20 angezeigt.
Der Zeiger 17 bewegt sich dabei nicht, weil der Differentialgetriebeteil 13 von dem Rad 6 in dem gleichen Winkel aber im entgegengesetz ten Sinn gedreht wird wie der Differential getriebeteil 15 von dem Auslöseteil 7. Im Laufe der Zeit wird durch den vom Zeitwerk angetriebenen Teil 5 über das Vorgabewerk 1, 2 das Rad 6 wieder zurückgedreht. Wird während dieser Zeit Strom entnommen, so wird diese Rückdrehung durch den vom Zähler angetriebenen Teil 4 noch beschleu nigt. Sobald der eingeworfene Münzvorrat aufgebraucht ist., trifft der Anschlag 11 auf den Anschlag 12 und verhindert eine weitere Rückdrehung des Auslöseteils 7.
Gleichzeitig wird dabei der Verbrauehsmittelschalter ge öffnet und der Zeiger 18 erreicht seine Null stellung. Eine weitere Stromentnahme ist dann gesperrt. Der vom Synchronmotor an getriebene Teil 5 kann aber das Rad 6 unter Leergang gegen den Auslöseteil 7 und unter Spannung der diesen Leergang auszugleichen suchenden Feder 10 und unter Abheben des Anschlages 8 vom Anschlag 9 weiter zurück drehen, während der Auslöseteil 7 in der Nullstellung stehen bleibt. Da jetzt nur noch der Differentialgetriebeteil 13 gedreht wird, der Differentialgetriebeteil 15 aber in Ruhe bleibt, wird der Zeiger 17 verstellt.
Er zeigt auf der Skala 19 die Schulden an. Durch er neuten Einwurf von Münzen kann die Ver drehung in den Schuldenbereich rückgängig gemacht werden. Dabei nähert sich wieder der Anschlag 8 dem Anschlag 9 und der Zeiger 17 geht in die Nullstellung. Sobald dies erreicht ist, nimmt der Anschlag 8 den Anschlag 9 mit, hebt den Anschlag 11 vom Anschlag 12 ab und dreht wieder den Aus= löseteil 7 in der eingezeichneten Richtung. Dabei wird, wie vorher beschrieben,
der Ver- brauchsmittelschalter wieder geschlossen und verriegelt. Eine einfachere Ausführungsform, bei der auf getrennte Anzeigemittel für Gut haben und Schulden verzichtet ist, zeigt die Fig. 2. Hier sind die der Fig. 1 entsprechen den Teile mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Das Differentialgetriebe 14 ist je doch weggelassen, ebenso der mit dem Aus löseteil 7 verbundene Zeiger 18.
Dagegen ist mit dem Rad 6 ein den Zeiger 21 antrei bendes Rad 22 verbunden. 23 ist eine sowohl die Schulden wie die Guthaben anzeigende Scheibe. Der Zeiger 21 nimmt in der gezeich neten Lage, in der gerade bei der Rück drehung des Rades 6 der Anschlag 11 den Anschlag 12 erreicht hat, die Nullstellung ein. Wenn das Rad 6 weiter zurückgedreht wird, wandert der Zeiger 21 im Sinne des eingezeichneten Pfeils in den Schulden bereich.
Werden jedoch neue Münzen ein geworfen, dann wird der Zeiger 21 im ent gegensetzten ,Sinne nach dem Guthaben- bereioh bewegt. Im übrigen ist die Wirkungs weise die gleiche wie bei Fig. 1.
Der Leergang zwischen den Anschlägen 8 und 9 braucht nicht zwischen dem Rad 6 und dem Auslöseteil 7 eingeschaltet zu wer den, sondern er kann, wie die Fig. 3 zeigt, auch an einer beliebigen Stelle zwischen dem Auslöseteil 7 und einem vorhergehenden Ge triebeteil sitzen.
In Fig. 3 ist er beispiels weise zwischen dem Vorgabewerk 1, 2. und dem vom Zähler angetriebenen Teil 4 ein- geschaltet. Der unter Leergang- bewegliche Teil 60 ist über die Zahnräder 24 und eine nur einseitig wirkende, aus der Klinke 25 und dem<U>Klin</U>kenrad 26 bestehende Kupp- lung mit dem Schuldenzeiger. 17 verbunden, den eine Feder 27 gegen den Anfangs anschlag 28 drängt.
Solange sich der Auslöseteil 7 im Gut habenbereich befindet, liegt der Anschlag 8 an dem Anschlag 9 an. Die vom Zähler und dem Zeitwerk angetriebenen Teile 4, 5 kön nen das Vorgabewerk 1, 2 zurückdrehen. Die Klinke 25 gleitet dabei über die Zähne des Rades 26 hinweg. Der Zeiger 17 bleibt somit bei dem Anschlag 28 liegen. Sobald der Münzvorrat aufgebraucht ist, trifft der An schlag 11 auf den Anschlag 12. Der Auslöse teil 7 kann sich nach der Schuldenseite nicht weiterdrehen.
Wohl aber wird durch den vom Zeitwerk angetriebenen Teil 5, falls nicht neue Münzen eingeworfen werden, das Vor gabewerk 1, 2 in den Schuldenbereich ge dreht.
Das Rad 60 bleibt dabei stehen, weil der Zähler wegen Abschaltung des Ver brauchsmittels nicht weiterlaufen kann. Wohl aber kann sich der Anschlag 9, da das Rad 60 lose auf seiner Welle sitzt, unter Spannung der Feder 10 nicht vom Anschlag 8 abheben. Über die Zahnräder 24 wird dann durch die Klinke 25 das Rad 26 der Zeiger 17 unter Spannung der Feder 27 von seinem Anschlag 28 abgehoben und in den Schuldenbereich ge dreht.
Der Zeiger 18 für die Gutlhabenseite, der fest mit dem Auslöseteil verbunden ist, bleibt dabei in der Nullstellung. Werden nun durch die Münzschleuse 3 wieder neue Münzen eingeworfen, so wird die Drehbewe gung zunächst über das Vorgabewerk 1, 2 auf den Anschlag 9 übertragen unter gleichzeiti ger Entspannung der Feder 10.
Über die Zahnräder 24 wird nun auch wieder die Klinke 25 zurückgenommen und die Feder 27 drängt den Zeiger 17 zusammen mit dem Klinkenrad 26 nach. Wenn er auf den An.- fangsanschlag 28 trifft, erreicht auch der An schlag 9 wieder den Anschlag B. Der Leer gang ist jetzt aufgeholt. Beim Einschleusen weiterer Münzen wird, wie vorher beschrie ben, der Auslöseteil 7 unter Abhebung des Anschlages 11 vom Anschlag 12 in den Gut habenbereich gedreht usw.
Ein. besonderer Vorteil der Erfindung be steht darin, dass auch bei verhältnismässig grossen Guthaben- und Schuldenbeträgen kon struktive Schwierigkeiten für den Auslöse teil 7 und für die von ihm gesteuerten Ge- sperre vermieden werden können, weil der Auslöseteil sieh nur innerhalb des Guthaben bereiches, nicht dagegen auch innerhalb des Schuldenbereiches zu verdrehen braucht.
Der bei einigen Konstruktionen fast<B>360'</B> be tragende Drehwinkel, der vom Auslöseteil ohne Störung des Auslösewerks zurückgelegt werden kann, kann also ausschliesslich für den Guthabenbereich ausgenützt werden, so dass auch bei einer grösseren Anzahl von Gut habenmünzen für jede Münze ein ausreichen der Anteil dieses Drehwinkels zur Verfügung steht, was eine unerlässliche Voraussetzung für ein genaues Öffnen des Verbrauehsmittel- schalters beim Erreichen der Nullstellung ist.
Bei Fig. 1 und 3 ergeben sich entsprechende Vorteile auch für die Anzeigevorrichtung, da sowohl für den Guthabenbereich, wie für den Schuldenbereich ein Drehwinkel von fast <B>360'</B> zur Verfügung steht. Man kann, wie in Fig. 2 gestrichelt angedeutet ist, die Teile 6 und 7 derart durch ein Gewinde verbinden, dass sich im Schuldenbereich der Teil 6 aus dem Teil 7 herausschraubt und nach links wandert.
Der Anschlag 8 wandert dann eben falls nach links und kommt infolgedessen, auch bei Drehungen in den Sehuldenbereieh von mehr als<B>360',</B> nicht mehr in den Be reich des Anschlages 9, d. h. der Teil 6 kann um mehr als 360 in den Schuldenbereich ge dreht werden.