In Tarnungsfarben ausgeführte bauliche Anlage ans Beton. Es ist oft erwünscht, Bauten aus Beton fa.rhig zu gestalten und es ist bereits bekannt, zur Erreichung dieses Zweckes eine Verklei dung der aus gewöhnlichem Beton hergestell ten Bauten durch eine farbige Betonmasse vorzusehen.
Dieses Verfahren hat jedoch ver schiedene Nachteile; einerseits werden da durch die Baukosten nicht unerheblich er höht, weil die für die Verkleidung dienende Betonmasse gesondert hergestellt und geson dert aufgetragen werden muss, wodurch über dies eine Verlängerung der Trocknungszeit bedingt wird; anderseits kommt bei einer Be- schädigung der verhältnismässig dünnen Ver kleidung der darunter liegende graue Beton zum Vorschein, wodurch das Aussehen des Bauwerkes verunstaltet wird. Diese Nach teile werden durch die vorliegende Erfindung behoben.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine in Tarnungsfarben ausgeführte bauliche Anlage aus Beton, bei welcher die ganze Be tonmasse in Tarnungsfarbe durchgehend ge färbt ist. Grosse Bedeutung kommt der Verwen- dung einer solchen Masse besonders bei der Herstellung von militärischen Bauten, wie Befestigungswerken, Unterständen, Bunkern, Startbahnen für Flugplätze, Strassen und der gleichen.
Die Erfahrungen des Weltkrieges haben gelehrt, dass für die Herstellung von Befestigungswerken zur Erzielung einer möglichst grossen Sicherheit gegen Artillerie- beschuss und Fliegerbomben als Baustoff praktisch ausschliesslich Beton und Eisen beton in Frage kommt. Bis anhin hat man solche Bauwerke ausschliesslich aus gewöhn lichem weissen bezw. grauen Beton herge stellt.
Hiermit ist aber der Nachteil verbun den, dass, wenn es der feindlichen Artillerie durch einen Zufalltreffer gelungen ist, die aus Erdauflage, Farbanstrich oder einem Fliegernetz bestehende Tarnung des Bau werkes auch nur teilweise zu entfernen, durch die dann liiell erscheinenden Bruchflächen der Aufschlagstelle des Geschosses,
eventuell auch durch den um diese herum verstreuten weislich grauen Betonstaub und Betonstücke ein für den feindlichen Beobachter deutlich erkennbares Ziel geschaffen wird und dass der vorher sorgfältig getarnte Unterstand oder dergleichen nunmehr dem Punktfeuer der feindlichen Artillerie ausgesetzt ist.
Wird nun für solche Bauten gemäss der Er findung eine Betonmasse v erwendet, welche durchgehend in einer zum Beispiel aus der Entfernung schwer unterscheidbaren bezw. der Farbe der Umgebung des Bauwerkes a.n- gepassten Tarnfarbe gefärbt ist, so bleibt eine Beschädigung der äussern Betonschichten ohne Einfluss auf das Aussehen des Bauwer kes, da die dann zum Vorschein kommenden innern Betonschichten ebenfalls Schutzfär bung aufweisen, so dass die Beschädigung auf einige Entfernung nicht mehr zu erkennen ist. Auch losgesprengte Blöcke und Staub sind dank ihrer Färbung nicht verräterisch.
Eine besonders zweckmässige \iiw@ii- dungsmöglichlzeit des Erfindungsgedankens bietet auch die Betondecke von Strassen, die, wenn aus gewöhnlichem, einfarbigen Beton erstellt, nicht nur ein gutes Ziel, sondern auch, weil sie meisten: die kürzeste Verbin dung zwischen grösseren Ortschaften darstel len, einen oft sogar auch in der Nacht gilt sichtbaren ZVegweiser für feindliche Flug zeuge bilden. Es ist zwar bereits bekannt, die Decklage von Betonstrassen aus gefärbtem Beton herzustellen.
Diese Färbung, die sich übrigens nur auf die oberste Betonschicht erstreckt, dient nicht zur Tarnung, sondern im Gegenteil hauptsächlich zur fienntlich- machung der Strassen und allenfalls zur Be einflussung der Reflexion des Lielites von Fahrzeugscheinwerfern.
Mit besonderem Vorteil wird die bau liche Anlage gemäss der Erfindung nicht ein farbig, sondern aus ineinander greifenden un regelmässig begrenzten Schichten und Teilen verschiedener Tarnungsfärbungen erstellt, derart, dass sie ein ihrer Umgebung ange- passtes Muster aufweisen.
Immer ist aber Voraussetzung, da.ss nicht nur, wie dies früher schon vorgeschlagen wurde, die Oberschicht des Bauwerkes allenfalls in wenigen Milli metern Stärke, sondern der Beton als solcher durchgehend gefärbt wird, weil nur dann der Erfolg ci-zieli wird, da.ss bei einem Geschoss- aufschlag oder -durehschlag die Aufschlag stelle für den feindlichen Beobachter unauf fällig bleibt.
Die Mehrkosten gegenüber Anlagen aus ungefärbten Beton sind hei Anwendung ge eigneter Herstellungsverfahren äusserst ge ring, da die zu verwendende Betonmasse ab gesehen vom Farbmittel die übliche Zusam mensetzung haben und ans einer -Mischung der bekannten Zuschlagstoffe Sand, Kies oder Steinsplitt mit Zement als Bindemittel be,stelien kann.
Die Färbung der Masse kann entweder so erfolgen, dass das Bindemittel vor der Verwendung, das heisst vor der Beton- lierstellung, beispielsweise in Kollermisch- masehinen, welche in Verbindung mit einer Sackabfüllmaschine stehen, mit Mineral- oder Erdfarben, z.
B. Engli.sehrot. Ultramarin, Ocker in den gewünschten Tarnfarben ge mischt wird, oder es kann ein Farbe-gebender Stoff erst auf der Baustelle bei der Zube reitung der Betonmasse dem aus Zement, den Zusehlagst.offen, die ebenfalls Farbe-gebend sein können, und den sonstigen Zusätzen he stehenden Gemisch in der Mischmaschine zu gegeben werden.
Eine besonders billige und zweckmässige Färbung des Betons 4steht in der Verwen dung von farbigem Steinmehl, Sand oder Ziegelmehl als farbgehender Zuschlagstoff zur Betonmasse.
Um dem Beton eine möglichst hohe Elasti zität zu verleiben, können ihm auch mine-
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ralische <SEP> oder <SEP> andere <SEP> Faserstoffe, <SEP> die <SEP> zur <SEP> Er zielung <SEP> der <SEP> Farbwirkung <SEP> mit <SEP> Teerfarbstoff
<tb> oder <SEP> Mineralfarben <SEP> gefärbt <SEP> sind, <SEP> zugegeben
<tb> werden. <SEP> Bei <SEP> Verwendung <SEP> nichtmineralischer
<tb> Faserstoffe <SEP> empfiehlt <SEP> es <SEP> sich <SEP> dabei, <SEP> zur <SEP> Er höhung <SEP> der <SEP> Festigkeit <SEP> und <SEP> Elastizität <SEP> der
<tb> Betonmasse <SEP> die <SEP> Faserstoffe <SEP> zu <SEP> mineralisieren
<tb> bezw. <SEP> zu <SEP> verkieseln.
<tb> Zwechniä,ssig <SEP> wird <SEP> ferner <SEP> bei <SEP> der <SEP> endgiil t:
gen <SEP> Msehung. <SEP> sei <SEP> es <SEP> des <SEP> vorgefärbten
<tb> Bindemittels <SEP> mit <SEP> den <SEP> Zuclilagstoffen, <SEP> sei <SEP> es
<tb> des <SEP> ungefärbten <SEP> Bindemittels <SEP> mit. <SEP> den <SEP> Zu sclilag-sioffen <SEP> und <SEP> dein <SEP> Farbe-gebenden <SEP> Zu- satz, für das Anmachen der Mischung nicht reines Wasser, sondern Wasser, welches einen geringen Zusatz, im Verhältnis von etwa 1 : 20 bis 1 : 30, einer bituminösen Emulsion wie Densin, Cerinal oder Ceresit enthält, ver wendet. Hierdurch wird die Wasserdichtig keit des Betons erheblich gesteigert.
Ferner erweist es sich als vorteilhaft, dem Anmach- wasser eine gewisse Menge von Alaun oder äquivalenten, auf die gegebenenfalls der Masse zugesetzten Faserstoffe aufschliessend wirkenden Stoffen sowie Kaliumpermanga nat, die=ses auch zwecks Färbung der Mas@s.e, zuzusetzen. Mit einem in solcher Weise zu sammengesetzten Anmachwasser wird die trocken gemischte Betonmasse in an sich be kannter Weise verrührt.
Die erwähnten Zu satzstoffe bewirken ein besseres Abbinden und vor allem auch eine bessere Haftung des Betons am Moniereisen und einen vorzüg lichen Spannungsausgleich. Die Eigenschaf ten des Betons werden also gerade in der Richtung, in welcher es für den besonderen Anwendungszweck erwünscht ist, erheblich verbessert.
Die auf die beschriebene Weise gefärbte Betonmasse kann bei der Herstellung eines Bauwerkes in an ,sich bekannter Weise in eine vorbereitete Schalung eingebracht und gestampft oder vibriert werden. Handelt es sich dabei um eine einheitlich durchgefärbte Masse, so bietet das Herstellungsverfahren keinerlei Schwierigkeit.
Soll jedoch das Bau werk in der Masse durchgehende, aber wech selnde Tarnfarbe aufweisen, so erfolgt die Herstellung der Umfassungswände bezw. der Decke zweckmässig so, dass verschieden ;ge färbte Betonmassen schichtweise abwechselnd, zickzack oder sägeförmig gegeneinander ab gegrenzt in der ganzen Stärke .der Umfas- sungswände eingebracht werden, wobei insbe sondere durch die Eigenart des Stampfvor- ganges hierbei die für die Erzielung inein ander übergehender bezw.
ineinander verlau fender Tarnfarben sehr erwünschte teilweise Vermischung der Begrenzungszonen eintritt. lach der Entfernung der Schalung zeigen die sichtbaren Flächen des Bauwerkes eine mehrfarbige bezw. bunte Ansicht, das heisst das gleiche Bild wie in der üblichen Weise mit einem äusserlichen Tarnanstrich versehene Bauwerke.
Für das Einbringen von Betonmassen ver schiedener Färbung zum Zwecke der schuss- si.cheren Eindeckung des Bauwerkes werden zweckmässig Blechschablonen verwendet, der art, dass für jeden Farbton eine Schablone auf die tragende Fläche gesetzt wird, deren Höhe sich nach der jeweiligen Stampfhöhe richtet. Die Schablonen werden wechselweise mit den verschieden gefärbten Betonmassen gefüllt, nach beendigter Füllung durch hoch ziehen entfernt und die eingefüllte Masse gleichmässig abgestampft.
Dieser Vorgang wiederholt sich bis die vorgesehene Stärke der Eindeckung erreicht ist.
In dieser Weise wird ein aus durchgehend gefärbter Betonmasse bestehende Anlage er stellt, bei welcher die durch Zerstörung ent stehenden Bruchflächen des Betons immer ,wieder Tarnfärbung aufweisen. Durch be- s@ondere Art der Zusammensetzung der Beton masse, wie obenstehend beispielsweise im ein zelnen beschrieben wurde, kann die Anlage gleichzeitig wasserabweisend gemacht wer den, kann ferner eine hohe Zug- und Druck festigkeit und grosse Widerstan:dsfähigke2t der Anlage gegen Abnützung und chemische Einflüsse erzielt werden.
Die bauliche An lage kann selbstverständlich armiert werden.