Elektrische Anlassvorrichtung auf Fahrzeugen mit Brennkraftmaschinen. Die Erfindung bezieht sich auf eine elek trische Anlassvorrichtung auf Kraftfahrzeu gen mit Brennkraftmaschinen und bei denen ausser einer elektrischen Kraftquelle noch andere mechanische Kraftquellen, z. B. Press luft für Bremszwecke, vorhanden sind. Der Zweck der Erfindung ist, für derartig aus gerüstete Fahrzeuge eine möglichst billige Anlassvorrichtung zu schaffen.
Die elektri schen Anlasser haben den Mangel, dass der Kraftbedarf zum Einrücken des Ritzels so gross ist, dass beim elektromagnetischen Ein rücken Elektromagnete von beträchtlicher Grösse erforderlich sind. Vor allem wirkt sich der lange Hubweg des Ritzels sehr nach teilig aus. Um diesen Nachteil zu vermeiden, hat man Einspursysteme entwickelt, bei denen nur ein Teil des Ritzelweges durch elektromagnetische Verschiebung erfolgt und der Rest durch Verschraubung. Diese Kon struktionen geben einen komplizierten Auf bau, bei dem das Einspuren des Ritzels nicht einmal unter allen Umständen sicher erfolgt.
Bei reinen Pressluftanlassanlagen ist ein be trächtlicher Pressluftvorrat zum Durchdrehen des Motors notwendig, anderseits kann man wegen des Lichtbedarfes nicht auf eine elek trische Anlage verzichten. Bei Fahrzeugen, die eine Pressluftanlage nur für Bremszwecke ,haben, würde diese Anlage für das Anlassen nicht ausreichen; das bedeutet, dass man eine elektrische Anlage doch braucht. Eine vor teilhafte Lösung der Aufgabe wird gemäss der Erfindung nun dadurch erreicht, dass das Einrücken des Antriebsgliedes durch die nichtelektrische Kraftquelle bewerkstelligt wird. Es kann durch die Heranziehung einer sowieso schon vorhandenen Kraftquelle, z. B.
eines Gas- oder Flüssigkeitsdruckes, die An lasseranlage wesentlich vereinfacht und ver billigt werden, weil der lange Hubweg für das Einspuren des Ritzels nicht wie beim Elektromagnet eine Rolle spielt.
In der Zeichnung sind drei Ausführungs- beispiele des Erfindungsgegenstandes darge stellt. Es zeigt Fig. 1 einen Teil der Anlasseinrichtung teilweise im Schnitt, Fig. ? eine zweite Ausführungsform der Einrichtung, Fig. 3 eine dritte Ausführungsform teil weise im Schnitt, Fig. 4 die Anlasseinrichtung an einer Brennkraftmaschine angebaut.
Der in der Fig. 1 dargestellte elektrische Anlassmotor a hat ein auf der Ankerwelle l) verschiebbares Ritzel c, das mit der Welle über eine Freilaufkupplung d gekuppelt ist und von einem Gabelhebel e. der in einer Muffe f des Ritzeltriebes eingreift, ver schoben werden kann. Zum Bewegen des He bels ist ein Druckluft.zylinder g mit einem Kolben la. vorgesehen. Der Kolben ist durch eine Stange i mit dem Hebel verbunden.
Auf der Stange ist eine Kontaktbriiclze k gegen einen Anschlag rri abgefedert angebracht, die mit einem an den Druckluftzylinder ange brachten Kontaktpaar )i zusammenwirkt. Einer der Kontakte ist an eine Batterie o angeschlossen, während der andere mit dem Anlassmotor verbunden ist.
Der Druckluftzy linder bat eine Zuleitung <I>p,</I> die über einen Zweiweghahn <I>q</I> mit einer Druckluftspeiseleitung r verbindbar ist. Der Hahn ist so ausgebildet, dass er in der einen Stellung die Zuleitung p mit der Speiselei tung r verbindet, während in der andern Stellung die Zuleitung p mit der Aussenluft verbunden ist. In dein Zylinder liegt zwi schen dem Kolben und dem Zylinderboden eine Druckfeder s, ferner ist in der Zylinder wand ein Luftauslass t, vorgesehen.
Die Druckluftspeiseleitung ist an einem Druckluftbehälter u angeschlossen, der von einem Luftverdichter v gespeist wird. Der Hahn q kann durch einen Bowdenzug iv vom Spritzbrett des Fahrzeuges aus betätigt wer den.
An dem Bowdenzugfusshebel x ist eine Rückzugfeder -g angebracht, durch die der Hahn nach der Freigabe des Fusshebels in diejenige Stellung gebracht wird, in der der Zylinder g finit der Aussenluft verbunden ist. An den Druckluftbehälter u sind ausser dem Zylinder g noch andere Verbraucher ange schlossen.
Die Vorrichtung wirkt in folgender Weise: Zum Anlassen der Brennkraft inaschine tritt der Fahrer den Fusshebel x nieder. Dadurch wird der Hahn q so weit verstellt, dass die Leitung r mit der Leitung <I>p</I> verbunden wird. Die in dem Behälter u befindliche Druckluft strömt in den Zylin der g und drückt. den Kolben h entgegen dem Druck der Feder s im Zylinder zurück. Der Kolben schwenkt. dabei den Hebel e, der das Ritzel c in den Motorzahnkranz einrückt, und schliesst. den Anlasserschalter <I>k,</I> ri. Nach dem Anlassen lässt der Fahrer den Fusshebel los, wodurch der Hahn in die gezeichnete Ruhestellung kommt, in der der Zylinder über die Leitung p mit, der Aussenluft ver bunden ist.
Die Feder s treibt den Kolben in seine Ruhelage zurück, wobei das Ritzel c ausgespurt wird.
Bei dem beschriebenen Ausführungsbei- spiel ist das Fahrzeug mit einem Luftver dichter und einem Druckluftbehälter ver sehen. Statt dieser Kraftquelle können auch andere verwendet werden, sofern sie im Fahr zeug vorgesehen sind. Als solche kommt zum Beispiel auch Flüssigkeitsdruck in Frage. Die Druckluft hat den Vorteil, dass Leckver- luste während des Anlassens eine untergeord nete Rolle spielen, wenn sie nicht allzu gross werden, während zum Beispiel bei Verwen dung von 01 Leckverluste nicht tragbar sind, weil der Vorrat an 01 beschränkt ist.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind in dem Anlassmotorgehäuse 10 mehrere Druckzylinder 11 eingebaut, und zwar sind diese Zylinder an den Lagerschild 12 ange gossen. In den Zylindern sitzen Kolben 13, die auf einen mit dem Ritzel 14 verbundenen Teller 15 einwirken. Im vorliegenden Bei spiel ist angenommen, dass die Kolben durch Druckgas gesteuert werden. An dem Kolben bezw. dem Teller greift eine Feder 16 an, welche sich gegen einen Anschlag 17 ab stützt und die den Zweck hat, das Ritzel und die Kolben nach dem Anlassen in die gezeichnete Ruhestellung zu bringen.
Die Zylinder sind untereinander durch eine Lei tung verbunden, so dass sie alle gleichzeitig mit Druckgas gespeist werden. Der Teller 15 hat einen konischen Rand 18, der dazu dient, einen in dem Lagerschild eingebauten Schalter 19 zu betätigen, wenn das Ritzel eingespurt ist. Der Schalter 19 ist mit der Erregerspule .20 des Anlasserhauptschalters 21 verbunden.
Die in der Fig. 3 dargestellte Ausfüh rungsform weicht von derjenigen nach Fig. 1 darin ab, dass bei ihr ein Druckgasventil 30 durch den Elektromagnet 31 des Anlass- hauptschalters 32 geöffnet wird. Zu diesem Zweck ist der bewegliche Anker 33 des Elek tromagnetes mit dem Ventil 30 verbunden, derart, dass beim Schliessen des Schalters das Ventil geöffnet wird und die Druckgase in den Zylinder 35 einströmen können.
Um zu vermeiden, dass der Hauptschalter des Anlass- motors schon geschlossen wird, ehe das Ritzel des Anlassers eingespurt ist, ist in dem Weg des Schalterankers eine Klinke 36 vorgesehen, die bewirkt, dass der Anker 33 des Schalters den Anlassmotor vorerst nur über einen Wi derstand 37 mit der Batterie 38 verbinden kann. Die Klinke hat einen Nocken 39, auf den das Einrückgestänge 40 aufläuft, wenn das Ritzel ganz eingerückt ist. Sobald die Klinke angehoben wird, kann der Anker 33 in seine Endstellung gehen. Zur Steuerung des Schalters 32, 33 ist ein Schalter 41 vor gesehen.