Verfahren zur Herstellung von Präparaten, die das Kreislaufhormon Kallikr ein enthalten. Es ist bekannt, dass man zur Herstellung von gallikreinpräparaten Schweine-Pankreas in Gegenwart von Essigsäure autolysiert, das Autolysat filtriert, dialysiert, mit Aceton fällt, die Fällung mit Natriumbicarbonat- lösung eluiert und nochmals dialysiert. Hier bei beträgt die Ausbeute an Kallikrein maxi mal 18000 Einheiten/kg Pankreas.
Dieses be kannte Sechsstufenverfahren ist vor allem wegen der äusserst schwierigen Abtrennung des Autolysates und der erforderlichen zwei maligen Dialyse sehr zeitraubend.
Es wurde gefunden, dass. man einfacher und in weit besserer Ausbeute Präparate des Kreislaufhormons Kallikrein durch Autolyse von tierischen Bauchspeicheldrüsen gewinnen kann, wenn man das Autolysat - gegebenen falls nach Verdünnen - mit einer Lösung von kolloidalem Eisenoxyd versetzt und die Lösung vom Autolyserückstand und der Eisenoxydfällung abtrennt, woran sich gege- benenfalls eine Dialyse anschliessen kann. Als Ausgangsmaterial bedient man sieh vorzugs weise der Bauchspeicheldrüsen von Rind und Schwein.
Die Autolyse kann in Gegenwart von Säuren, z. B. verdünnter Essigsäure oder Salzsäure oder Basen wie Natronlauge, Na trium- oder Calciumcarbonat, Puffern oder Desinfektionsmitteln durchgeführt werden. Es hat sich aber gezeigt, dass man besonders hohe Ausbeuten erzielt, wenn man die Auto lyse der zweckmässig zerkleinerten Penkreas- drüsen ohne Zusatz von Elektrolyten und Lösemitteln vornimmt. Bei dieser Arbeits weise gelangt man, wie Versuche ergaben, zu einer Ausbeute bis zu<B>80000</B> gallikreinein- heiten/kg Pankreas.
Es ist nicht notwendig, das Autolysat direkt der Eisenoxydfällung zu unterwerfen, man kann auch eine Filtration zwischenschal ten. Zur Erleichterung der Filtration säuert man zweckmässig das Autolysat auf ein pH von höchstens 4,0, vorteilhaft etwa 5,0, an und setzt bei der Filtration gegebenenfalls noch Elektrolyte, z. B. Kochsalz, zu.
Die so erhaltenen Präparate eignen sich sowohl zur peroralen, als auch zur parente- ralen Verabreichung. Sie können gewünsch- tenfalls z. B. durch Adsorption an Tonerde weiter gereinigt werden.
Durch die Fällung mit kolloidal gelöstem Eisenoxyd wird das hallikrein nicht:. nieder geschlagen, sondern bleibt quantitativ in Lö sung. Dies warum so überraschender, als wie bekannt, Iiallikrein durch Eisenhydroxyd, das man in der Lösung z. B. aus Eisenchlorid und Ammoniak entstehen lässt - oder durch Tonerde aus Alaun und Ammoniak -fast quantitativ adsorbiert wird.
Durch das vorliegende Verfahren kann gegenüber dem bekannten eine bis zu viermal so hohe Ausbeute an Iiallikrein bei gleichem Reinheitsgrad erzielt, sowie die Arbeitszeit auf etwa. ein Zehntel herabgesetzt werden. Statt der bisher notwendigen sechs Stufen lässt sich vorliegendes Verfahren in drei Stu fen durchführen.
<I>Beispiel 1:</I> Von Fett befreites Pankreas wird durch die Fleischmühle gedreht. Von dem erhal tenen Brei werden 5 kg abgewogen und zu gleichen Teilen in vier Pulverflaschen von je 10 Liter Inhalt. eingefüllt, in jede Flasche werden<B>3.75</B> Liter -\Vasser und 4,5 \@ Eisessig eingefüllt und g-ut durchgerührt. Die mit einem durchbohrten Stopfen verschlossenen Flaschen lässt man 72 Stunden bei 37 stehen und rührt täglich mehrmals um.
Nach be endigter Autoly se wird der Inhalt der Fla schen in ein Gefäss von zirka 30 Liter Inhalt übergeführt, und unter starkem Rühren 0 Liter 10%ige kolloidale Eisenoxydlösung Ferrum oxy datuin dialysatum in lamellis) allmählich zugegeben. Es entsteht eine starke. Fällung. 3lan lässt eine Stunde lang rühren und filtriert. Die Filtration geht. über raschend schnell vor sich.
Das Filtrat wird mit Natronlauge neutralisiert und in Cello phanschläuchen unter Toluol 72 Stunden gegen stark fliessendes Leitungswasser dialy siert. Ausbeute:<B>300000</B> Einheiten, eine Ein beit gebunden an<B>50</B> y organischer Substanz. Beispiel <I>2:</I> Von Fett befreites Pankreas wird durch die Fleischmühle gedreht. Von dem Brei wer den 5 kg abgewogen und zu gleichen Teilen in zwei Pulverflaschen von je 10 Liter Inhalt eingefüllt.
Der Brei wird in diesen Flaschen 72 Stunden lang bei 37 " autolysiert. Nach beendigter Autolyse wird der Inhalt in ein 25-Litergefäss entleert und unter starkem Rühren allmählich mit 15 Liter destilliertem Wasser versetzt. Man rührt zirka eine Stunde bis das Ganze gut durchgemischt ist und setzt 4 Liter 10 % ige kolloidale Eisenoxydlösung allmählich zu. Dann wird filtriert und die Lösung einer 72stündigen Dialyse unter worfen. Ausbeute: 350000 Einheiten, eine Einheit gebunden an 110 y organischer Sub stanz.
<I>Beispiel 3:</I> Von Fett befreites Pankreas wird durch die Fleischmühle gedreht: von dem erhaltenen Brei werden 5 kg abgewogen und zu gleichen Teilen in 4 Pulverflaschen von je 10 Liter Inhalt eingefüllt. In jede Flasche werden 3.75 Liter Wasser und 4,5 g Eisessig ein gefüllt und gut durchgerührt. Die mit. einem durchbohrten Stopfen verschlossenen Fla schen lässt man<B>79-</B> Stunden bei 3 7 stehen und rührt täglich mehrmals um. Nach beendigter Autolyse wird der Inhalt der Flaschen in ein 25-Litergefäss entleert und unter starkem Rühren mit IICI auf ein pli von 5,5 ein gestellt.
Man filtriert. und versetzt das Filtrat un ter Rühren mit 5 Liter 10%iger kolloidaler Eicenoxydlösung. Es entsteht. eine starke Fäl lung; dabei wird ein pe, von zirka 4.8 erreicht. Die Lösung wird durch Filtration vom Rück stand getrennt und in Schläuchen aus regene rierter Cellulose unter Toluol 72 Stunden gegen stark fliessendes Leitungswasser di alysiert. Ausbeute 250000 Einheiten, eine Einheit gebunden an 90y organischer Sub stanz. <I>Beispiel 4:</I> Von Fett befreites Pankreas wird durch die Fleischmühle gedreht; von dem erhaltenen Brei werden 5 kg abgewogen und zu gleichen Teilen in 4 Pulverflaschen von je 10 Liter Inhalt eingefüllt.
In jede Flasche werden 3,75 Liter mit Thymol gesättigtes Wasser eingefüllt und gut durchgerührt. Die mit einem durchbohrten Stopfen verschlossenen Flaschen lässt man 72 Stunden bei 37 stehen und rührt täglich mehrmals um. Nach be endigter Autolyse wird der Inhalt der Fla schen in ein 25-Litergefäss entleert und unter starkem Rühren mit 5 Litern 10 % iger kolloi daler Eisenoxydlösung versetzt. Es entsteht eine starke Fällung.
Die Lösung wird durch Filtration vom Rückstand getrennt und in Schläuchen aus regenerierter Cellulose unter Toluol 72 Stunden gegen stark fliessendes Leitungswasser dialysiert. Ausbeute 350000 Einheiten, eine Einheit gebunden an 90 y or ganischer Substanz.