Formenpr esse. Die Erfindung bezieht sich auf Formen pressen, insbesondere Furnierpressen derjeni gen Art, bei der über einem Tisch eine an ihrer Unterseite durch eine elastische Decke abgeschlossene Haube angeordnet ist. Bei be kannten Formenpressen dieser Art wird das ebene oder beliebig geschweifte Arbeitsstück auf dem Tisch oder auf einer Formbeilage liegend dadurch unter Pressdruck versetzt,
dass in die auf dem Tisch irgendwie festge haltene Haube ein Druckmittel eingeführt wird, das die Decke derart auf das Werk stück drückt, dass sie sich allen Einzelheiten der Form satt anschmiegt.
Die Haube muss zwecks Auswechselung des Werkstückes abgehoben und sodann wie der auf dem Tisch befestigt werden. Hierzu ist eine verhältnismässig grosse Zahl von Ver- bindungs- oder Schliessmitteln nötig, und diese müssen verstellt werden können, weil je nach Art und Gestalt des Werkstückes verschieden starke Decken (Gummitücher)
verwendet werden müssen. Die richtige Bedienung aller dieser Schliessen ist mühsam und zeitraubend. Wer den die Schliessen nicht der jeweiligen Dicke der Decke entsprechend, und zwar sämtliche gleichmässig, eingestellt, so besteht nicht nur die Möglichkeit, dass Druckmittel zwischen Haube und Decke austritt, sondern die viel grössere Gefahr, dass einige wenige aer Schliessmittel den ganzen hohen Pressdruck auszuhalten haben und dabei zu Bruch gehen, was schwere, explosionsartige Folgen haben kann.
Die Formenpresse gemäss der Erfindung ermöglicht es, die jedesmalige Befestigung der Haube auf dem Tisch, das sichere, ringsum gleichmässige Andrücken der Decke auf den Haubenrand und die Anpassung des Ganzen an verschiedene Dicke der Decke sehr einfach und in hohem Masse selbst tätig zu machen, so dass die oben erwähnten Mängel von Grund auf beseitigt werden können.
Dies wird dadurch erreicht, dass ausser Verbindungsmitteln, welche ein Zurück weichen der Haube während der Pressung verhindern, Spannmittel zum Aufdrücken der elastischen Decke auf den Rand der Haube vorgesehen sind, durch die alle Ver bindungsmittel gleichzeitig zur Wirkung ge bracht werden können.
In der Zeichnung sind drei Ausführungs beispiele des Erfindungsgegenstandes sche matisch dargestellt.
Fig.1 zeigt einen senkrechten Querschnitt durch Tisch, Werkstück, Haube und Verbin- dungs- und Spannmittel; Fig. 2 ist eine Seitenansicht zu Fig. 1; Fig. 3 ist eine SchnitÄtdarstellung aus Fig. 1 in grösserem Massstab; Fig. 4 zeigt ein zweites Ausführungs- beispiel im Schnitt, ähnlich der Fig. 1; Fig. 5 ist eine Seitenansicht zu Fig. 4;
Fig. 6 ist ein ähnlich der Fig. 1 geführter Schnitt durch eine dritte Ausführungsform: Fig. 7 ist eine Seitenansicht; Fig. 8 die Darstellung eines Einzelteils im Grundruss.
Über der Platte 1 des Tisches 2 befindet sich die Haube 3, deren Rand, bei 4, irgend wie verstärkt ist. Über den Haubenrand ist die elastische Decke (Gummidecke) 5 gelegt, die dazu dient, dann, wenn in die Haube 3 ein Pressmittel eingeführt ist, sich an das auf der Formbeilage 6 liegende Werkstück 7 dicht anzulegen und den Pressdruck auf das selbe auszuüben.
An die Haube 3 sind Klinken 8 ange- lenkt, die beim Aufsetzen der Haube auf die Tischplatte 1 selbsttätig einfallend unter die Anlagefläche der am Tisch 2 angebrachten Nasenleiste 9 greifen. Weder die Klinken 8 noch die Nasenleiste 9 sind mit Einstellein richtungen versehen.
Dagegen ist unter dem Haubenrand 4 in eine entsprechende Rinne des Tisches 1 ein aufblähbarer Schlauch 10, vorzugsweise Gummischlauch, eingebettet, der aus dem Druckmittelbehälter 11 über ein Ventil oder dergleichen 12 unter Innendruck gesetzt wer den kann. Dadurch wird der Schlauch bezw. eine über dem Schlauch angeordnete schmieg- Same Beilage 13 von unten her gegen die Decke 5 gedrückt überall dort, wo die Decke auf dem Haubenrand 4 aufliegt, und hier durch wird ein dichter Anschluss der Haube durch die Decke erzielt.
Zugleich werden die Klinken 8, die vor her nur lose unter die Nasenleiste 9 gegriffen haben, fest an diese herangezogen, so dass die Verbindungsmittel (Klinken 8) durch die Spannmittel (10, 13) alle gleichzeitig zur Wirkung gelangen. Es kann jetzt mit Ein führung des Pressdruckes unter die Haube 3 begonnen werden, ohne dass befürchtet wer den muss, dass etwa durch ungleichmässige Einstellung der Klinken oder Gegennasen einige der Klinken oder Nasen übermässig beansprucht werden.
U m mit einem geringen Überdruck im Schlauch 10 auskommen zu können, und zwar auch dann, wenn die Decke eine nicht un erhebliche Dicke besitzt, ist es zweckmässig, auf der schmiegsamen Beilage 13 eine be sondere, schmale, elastische Druckleiste 14, beispielsweise aus Gummi, vorzusehen, wo durch die Druckfläche verkleinert und da durch der spezifische Druck entsprechend erhöht wird.
Die Klinken 8 können, wie besonders aus Fig. 2 ersichtlich, auf gemeinsamen Wellen 15 befestigt werden, die unter sich, beispiels weise durch Kegelradpaare 16, gekuppelt sind.
Hierdurch wird das Ausrücken der Klin ken 8 nach Wegnahme des Pressdruckes un ter der Haube 3 und im Schlauch 10 we sentlich erleichtert.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 4 und 5 sind die Klinken 8 bei 17 -.im Tisch angelenkt und greifen von unten her über die Randeinfassung 19 der Haube 3. Die Decke 5 ist entlang dieser Randeinfassung vorläufig so befestigt, dass sie gegen leichten Druck dicht hält.
Nachdem die Presshaube 3 auf das Ar beitsstück 7 herabgelassen ist, werden die Klinken 8 an allen vier Haubenrändern hoch geklappt. Nun kann die Haube sofort unter Druck gesetzt werden. Dabei hebt sie sich schon bei geringem Druck an und die Rand einfassung wird gegen die Sperrkanten 20 der Klinken von unten her angedrückt. Da die Decke 5 zwischen den gegeneinander zu drückenden Flächen liegt, wird sie durch die sen Vorgang dicht gegen die Haubeneinfas sung gedrückt.
Hier dienen also als Spann mittel, durch die alle Verbindungsmittel (Klinken 8) gleichzeitig zur Wirkung ge bracht werden können, das Druckmittel selbst in Verbindung mit Haube und Decke.
Sämtliche Klinken 8 je einer Haubenseite können unter sich verbunden sein dadurch, dass der die Sperrkanten aufweisende Teil 21 aller dieser Klinken aus einem Stück besteht.
Zur Erleichterung der Handhabung kann daran eine Griffstange 22 befestigt sein oder auf der Schwingachse 17 ein Handhebel 23.
Die dichte Aufpressung der Decke 5 auf die Randeinfassung 19 der Haube wird hier bei selbsttätig umso stärker, je höher der Anpressungsdruck ist.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 und 7 laufen über die Haube 3 Bänder 24, die nahe ihren untern Enden mit Ausneh- mungen 25 versehen sind. Die untere Seiten fläche 26 dieser Ausnehmungen ist als keil förmige Gleitbahn ausgebildet.
Entlang den Haubenrändern. sind in ge eigneten, am Tisch 1 befestigten Führungen 27 Stangen 28 geführt, die mit,so viel Ver- stärkungen 29 versehen sind, als Bänder 24 verwendet sind. Die Unterseite der Verstär kungen 29 weisen ebenfalls:keilförmige Gleit bahnen auf und wirkeni mit denen an den Ausnehmungen 25 zusammen.
Am Ende jeder Stange 28 sitzt ein durch Pressluft oder dergleichen zu bewegender Zy- lirnder 30, mittels dessen die Stange 28 in ihrer Längsrichtung hin- und herbewegt wer den kann.
Wird aus dem Druckbehälter 11 über Hahn 32 Druckluft hinter den Kolben 30 zu geführt, dann werden die Keilbahnen der Verstärkungen 29 der Stangen 28 von den jenigen der Aussparungen 25 nach der Seite weggezogen, und gelangen in den Zwischen- raum zwischen den Bändern 24. In dieser Stellung kann ,die Haube leicht abgenommen bezw. aufgesetzt werden.
Ist sodann die Haube wieder auf den Tigoh aufgesetzt, dann wird durch Weg nahme der Druckluft hinter dem Kalben und durch. -Einleitung von Druckluft mittels des Hahnens 31 vor den Zylinder 30 die Stange 28 zurückgeschoben, so dass die Keilflächen wirksam werden.
Dadurch wird der Rand 4 der Haube 3 auf die Tischplatte 1 aufge- presst. Die dazwisohen liegende Decke (Gummituch) wird dabei fest gegen den Haubenrand ,gedrückt, so dass die edarler- liche Abdichtung erzielt ist.
Auch hier werden somit alle Verbindungs- mittel (Bänder 24 und Stangen 28) durch die Spannmittel (Keilflächen und Druckluft- zjiader) gleichzeitig zur Wirkung gebracht.
Statt Keilbabnen könnten -auch Hebel oder Kniegelenke Verwendung finden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel könnte statt dem Aufpressen der Haube auf den Tisch eine Anpressung :
der Decke gegen die Unter- kante,der Haube (vergl. Fig. 1) angewendet werden, oder eine Abdichtung oberhalb der Randlieiste der Haube, ähnlich wie in Fig. 4 angedeutet.
Die gleichzeitige Inwirkungsetzung aller Verbindungsmittel kann erreicht werden, entweder durch Verwendung geeigneter Mit tel, die -alle vier Seiten der Haube gleich- zeitig mittels eines Druckzylinders anpressen, oder,
wenn. auf die Stange jeder Hauben seite je ein besonderer Druckzylinder einwirkt und alle Druckzylinder mittels gemeinsamer Steuermittel gesteuert werden.
Die beschriebenen Prassen sind im Ver gleich zu den bisher bekannt gewordenen sehr leicht und rasch zu bedienen, es ist grösste Sicherheit gegen Überbeanspruchung einzel- ner Schliessteile gegeben, und sie bieten gleichwohl keinerlei Schwierigkeit kurz hintereinander mit Decken verschiedener Dicke zu arbeiten.