Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-3-methogy-diphenylenogyd. Es wurde gefunden, dass man durch Ein wirkung von nitrierenden Mitteln auf 3- Alkoxy-diphenylenoxyde oder ihre Substi- tutionsprodukte mit freier 2-Stellung in praktisch einheitlicher Weise zu den bisher nicht bekannten entsprechenden 2-Nitrover- bindungen gelangen kann,
aus denen man durch Reduktion die 2 - Amino - 3 - alkoxy- diphenylenoxyde bezw. ihre Substitutions- Produkte erhält. So geht beispielsweise das 3-Methoxy-diphenylenoxyd beim Behandeln mit Salpetersäure in organischen Lösungs mitteln in eine neue Mononitroverbindung über, in der nach allen Reaktionen nur das 2-Nitro-3-methoxy-diphenylenoxyd vorliegen kann, und die bei der Reduktion nach üb lichen Methoden das 2-Amino-3-methoxy- diphenylenoxyd liefert.
EMI0001.0021
In analoger Weise verläuft die Reaktion, wenn sich in 5-, 6-, 7- oder 8-Stellung des Diphenylenoxydkerns noch Substituenten, wie beispielsweise Halogen, Alkyl- oder Alkoxygruppen befinden.
Der glatte und praktisch einheitliche Ver lauf der Nitrierung war bei der Vielzahl der möglichen Substitutionsstellungen in keiner Weise vorauszusehen.
Die als Ausgangsmaterialien für das vor liegende Verfahren angewandten Verbindun gen erhält man durch Alkylierung des 3- Oxy-diphenylenoxydes bezw. seiner Substi- tutionsprodukte, die leicht in der Weise er- bältlieh sind, dass man Verbindungen von der allgemeinen Formel
EMI0002.0002
worin R einen Phenylrest darstellt, der in o-Stellung zur Verknüpfungsstelle eine aus tauschfähige Gruppe trägt und im übrigen beliebig substituiert sein kann, mit alkalisch wirkenden Mitteln behandelt.
Die Nitrierung kann in der verschieden artigsten Weise vorgenommen werden, vor teilhaft ist das Arbeiten in organischen Lö sungsmitteln, da dabei praktisch reine Pro dukte erhalten werden. Die Reduktion der nach dem vorliegenden Verfahren erhält lichen Nitroverbindungen zu den entspre chenden Aminoverbindungen kann in be kannter Weise durchgeführt werden, bei spielsweise mit katalytisch erregtem Wasser stoff oder mit Eisen und Salzsäure.
Die erhältlichen 2-Amino-3-alkoxy-diphe- nylenoxyde und ihre Substitutionsprodukte sind wertvolle Zwischenprodukte zur Her stellung von Farbstoffen.
Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung von 2-Amino- 3-methoxy-diphenylenoxyd, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man 3-Methoxy- diphenylenoxyd nitriert und das erhaltene 2-Nitro-3-methoxy-diphenylenoxyd reduziert.
<I>Beispiele:</I> 1. 455 Gewichtsteile 3-Methoxy-dipheny- lenoxyd (erhältlich durch Methylierung von 3-Oxy-diphenylenoxyd mit Dimethylsulfat in alkalischer Lösung, Kp"o <B>172'</B> C, F. 47 bis 48' C) werden in<B>1000</B> Gewichtsteilen Eis essig gelöst und kalt mit 240 Gewichtsteilen Salpetersäure vom spez. Gewicht 1,4 ver setzt. Die Reaktion geht unter Selbsterwär mung vor sich, das entstandene Nitrierungs- produkt scheidet sich in Form gelber Kri stalle ab. Nach Beendigung der Reaktion wird kalt abgesaugt und mit.
Methanol nach gewaschen. plan erhält 525 Gewichtsteile Rohprodukte vom F.<B>175</B> bis I83 C. Nach dem Umkristallisieren aus Chlorbenzol erhält man 375 Gewichtsteile reines 2 - Nitro - 3 - methoxy - diphenylenoxyd in Form gelber Nadeln vom F. 190 bis<B>192'</B> C. Durch Ein engen der Chlorbenzolmutterlaugen erhält man noch weitere Mengen der genannten Nitroverbindung.
100 Gewichtsteile des so erhaltenen 2- Nitro - 3 - methoxy-diphenylenoxyds werden mit 200 Gewichtsteilen Methanol und einem Nickelkatalysator in einen Hydrierautokla- ven eingefüllt und bei 50 bis 100 C mit Wasserstoff unter Druck bekandelt. Nach Beendigung der Wasserstoffaufnahme wird der Autoklaveninhalt heiss vom Katalysator abfiltriert. Beim Erkalten der erhaltenen farblosen Lösung kristallisiert das 2-Amino-
3-methoxy-diphenylenoxyd aus.
Die so erhaltene neue Base kristallisiert in Form farbloser Kristalle vom Schmelz punkt 92 bis<B>93'</B> C. Sie bildet ein schwer lösliches, farbloses Chlorhydrat und lässt sich leicht diazotieren.
2. 20 Gewichtsteile 3-Methoxy-dipheny- lenoxyd werden in 200 Gewichtsteilen Chlor benzol gelöst und mit 28 Gewichtsteilen Sal petersäure vom spez. Gewicht 1,4 verrührt. Unter schwacher Erwärmung verwandelt sich das Reaktionsgemisch in einen gelben Kristallbrei. Nach Beendigung der Reaktion saugt man ab und wäscht mit Wasser nach. Man erhält 19 Gewichtsteile 2 - Nitro - 3 - methoxy - diphenylenoxyd vom F. 189 bis <B>191'</B> C, das für die weitere Verarbeitung genügend rein ist.
60 Gewichtsteile 2 - Nitro - 3 - metboxy- diphenylenoxyd werden mit 100 Gewichts teilen Eisenspänen, 20 Gewichtsteilen Was ser und 3 Gewichtsteilen konz. Salzsäure un ter Rühren 20 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Dann fügt man zu dem Reaktions gemisch 3 Gewichtsteile Natriumcarbonat und extrahiert das gebildete 2 - Amino - 3 - methoxy-diphenylenoxyd mit Methanol. Man erhält 48 Gewichtsteile der Base vom F. 92 bis<B>93'</B> C.