CH196642A - Verfahren zur Herstellung von Metallkarbiden. - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Metallkarbiden.Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von Metallkarbiden. Bei der bekannten Herstellung von Metallkarbiden aus Metalloxyden und Koh lenstoff im Wechselstromofen, insbesondere bei der Herstellung von Calciumkarbid, ist bis jetzt noch nicht erreicht worden, den technischen Prozess fast quantitativ verlaufen zu lassen. Man gibt sich im allgemeinen heute noch mit einem etwa 80prozentigen Karbid zufrieden. Da der über<B>80%</B> bleibende Rest zum allergrössten Teil aus Metalloxyd besteht. so liegt auf der Hand, dass die Karbidbildung nicht bis zum Ende verlaufen ist, und dass ein solcher Zustand wesentliche Verluste an Rohmaterialien und Energien bedingt.
Die Ursache, warum im Karbidofen vorzugsweise nur ein niedriglitriges Karbid entstanden ist, ist in folgendem zu suchen: Wenn man C@a@lciumkarbid herstellt, so geschieht es derart, dass Kalk und Koks in einem zur Darstellung von reinem Karbid stöchiometrisch richtigen Mischungsverhält nis in einem elektrischen Lichtbogen- oder Widerstandsofen niedergeschmolzen werden.
Es ist ohne weiteres einzusehen, dass für eine völlige Umsetzung zwischen Kalk und Koks es am richtigsten wäre, wenn der Kohlenstoff mit dem Kalk in allen Phasen des Prozesses so reagieren könnte, dass eine restlose Um wandlung der Ausgangsmaterialien in Kar bid erfolgt.
Wenn nun das Ausgangsmaterial im Ofen eine Temperatur von ungefähr 2200' C angenommen hat, so beginnt der Kalk zu er weichen und sich mit dem Kohlenstoff unter Kohlenoxydentwicklung umzusetzen. Je mehr Karbid sich bildet und um :so höherprozentig das Schmelzprodukt an Karbid wird, um so mehr senkt sich sein Schmelzpunkt, um so dünnflüssiger wird auch das Karbidbildungs- gemisch, bis es bei etwa<B>1650'</B> C den tiefsten Schmelzpunkt erreicht hat.
Der Vorgang, dass der Schmelzunkt sich nun, wie oben beschrie ben, immer weiter erniedrigt, bedingt, dass das Karbidbildungsgemisch immer dünnflüs- siger wird. und rlass es :ich in dicsein Zu stand von dein Koksanteil trennt und zur Ofensohle abfliesst.
Es tritt also auf diese Weise eine Entmischung der ,hasse ein, welche den weiteren Ablauf der Karbidbil- dung in ungünstigem Sinne beeinflusst, da der Kohlenstoff an Kalk verarmt, der Kalk sich aber auf der Ofensohle anreichert.
Wer den nun durch die Elektroden grössere Men- gen Energie in den Ofen gebracht. so kann die Karbidbildung nur unter grossen Ver lusten geschehen, da es der Kohle an Kauz und dem niedrigprozentigen Karbidgemisch auf der Sohle des Karbidofens an Kohle fehlt, und so durch Überhitzung auch das bereits gebildete Karbid teilweise wieder zer setzt wird.
Es wurde nun gefunden, dass inan diese reaktionsstörenden Verhältnisse dadurch än dern kann, wenn man bei der bekannten LTrn- setzung von Metalloxyden mit Kohlenstoff im W echselstromofen besondere Massnahmen anwendet.
Die Erfindung ist dadurch ge kennzeichnet, dass man die Karbidbildung in einem Arbeitsgang. aber in zwei Reak tionsphasen verlaufen lässt, wobei das in der ersten Phase entstehende flüssige Gemisch von Metalloxyd und Metallkarbid in der zweiten Phase mit einem Kohlenstoffüüer- schuss behandelt wird.
Man gelangt so zii einem 85- bis 95prozentigen Karbid. Diese Arbeitsweise kann ziveckniässig so vorgenom men -erden, dass man die Schmelze in einem Ofen, der zwei verschiedene, voneinander räumlich und vorteilhaft auch im Niveau ge trennte Schmelzherde enthält. vor sich gellen lässt und die Karbidinasse nvingt, beide Herde nacheinander zu durchlaufen. Man kann dies dadurch erreichen, da13 man den Ofen durch eine Trennmauer, die gekühlt werden kann, in zwei Abteilungen unterteilt. welche jede einen Schmelzherd besitzt.
Eine Ausführungsform eines solchen Ofens geht aus der beigefügten schemati schen Zeichnung hervor. Fig. 1 ist ein Längs schnitt, Fig. ? ein Querschnitt in der Linie <B>A- A</B> von Fig. 1, Fig. 3 ein Längsschnitt in der Linie B-B von Fig. 1.
In das äussere 11lauer@s-erk 1 des Ofens sind zwei Schmelz- herde '? und 3 eingebaut. die durch die Sehwelle 4 getrennt sind. die Küblvorricb- tungen, z. B. Rohre 5 für Kühlflüssigkeiten enthalten kann. Zwechniässig liegt das Niveau des Sebmelzherdes 3 tiefer als das des Herdes 2.
Am Schmelzherd 3 ist die Abstichöffniing 6 angebracht. Bei einem Drei-Pliasenofen sind zwei Elektroden 7 und 8 über dein Schmelz herd ?. die dritte Elektrode '.) über dein Schmelzherd 3 angebracht. _Die Stellung der Elektroden ist in Fig. 2 angedeutet. Über dei- Scbwelle 4 ist zwischen den Elektroden 7 und 8 einerseits und der Elektrode 9 ander seits eine Trennwand 10, die gleichfalls Kühlrohre enthalten kann. angebracht.
Diese Wand dient dazu, die vorzeitige Vermischung der über den beiden Schmelzherden zuge brachten Reaktionsgemische zu verhindern. Die Schwelle 4 und die Trennwand 111 kön nen so ausgebildet werden, wie (lies sebe- matisch aus Fig. 3 hervorgeht, in der cin- fachheitsha.lber die Kühlrohre weggelassen wurden. Hier gehen Schwelle und Kühlwand ineinander über, so dass die Verbindung zwi schen den Herden 2 und 3 lediglich durch die Offnung Il gebildet wird.
In den Schmelzherd 2 bringt man nun so viel Kalk und Kohle ein, da.ss aus dem Schmelzherd 3 durch die am untern Teil der Trennmauer angebrachte C)ffnung 11 ein etwa 6(1- bis 711prozentiges Karbid zum Schmelzherd 3 abläuft. Der Schmelzherd 3 wird aber iin Gegensatz zu Schmelzherd finit einem (Lberschuss an Kohlenstoff be schickt.
Das etwa 6(1- bis 70prozentige Kar bid, welches aus dem Schmelzherd \? abläuft, läuft nun in den Herd 3, wo es infolge Ver schiebung des Gleichgewichtes nach der Koh- lenstoffseite so hoch karburiert werden kann. dass es sich in ein ca. 85- bis 95prozentiges Karbid verwandelt. Zweckmässig führt man den Ofen so, dass ini ersten Herd das eutek- tische Gemisch von Calciumkarbid und Cal ciurnoxyd entsteht.
Dies Gemisch enthält etwa<B>70%</B> Karbid und<B>30%</B> Calciumoxyd. Man gibt zii diesem Zweck über dem ersten Herd ein Gemisch von etwa<B>100</B> Gewichts- teilen Calciumoxvd und etwa 45 bis 52 Ge wichtsteilen Kohle zu, berechnet auf reine 11Iaterialien. Das Eutektikum fliesst dann, wie oben angegeben, in den zweiten Herd, wo zum mindesten noch soviel Kohlenstoff zu gegeben wird, dass die im Eutektikum enthal tenen<B>30%</B> Calciumoxyd in Karbid umge wandelt werden. Zweckmässig gibt man, um Verluste auszugleichen, noch mehr Kohlen stoff zu.
Die Mengen an Kohle für den zwei ten Herd betragen je 100 Gewichtsteile reines, auf den ersten Herd gegebenes Calciumoxyd etwa 16 bis 33 Gewichtsteile. Treten beson dere Verluste an Kohle durch Luftabbrand oder andere Oxydationsvorgänge, z. B. durch. Eisenoxyd und dergl. ein, so muss noch mehr Kohle zugefügt werden. Enthält der Kalk Eisenoxyd und eventuell auch Silicium dioxyd, so erreicht man mit dem beschrie benen Ofen in dem zweiten Herd eine klare Trennung des Eisens und Ferrosiliciums von dem Karbid. Beide Bestandteile sondern sich im zweiten Herd als getrennte Schichten ab, und zwar das Karbid oben.
Man kann daher für Eisen und Ferrosilicium ein gesondertes Abstichloch 12 an der Sohle des zweiten Herdes anbringen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Metall karbiden aus Metalloxyden und Kohlenstoff im Wechselstromofen, dadurch gekennzeich net, dass man die Karbidbildung in einem Arbeitsgang, aber in zwei Reaktionsphasen verlaufen lässt, wobei das in der ersten Phase entstehende flüssige Gemisch von 2letalloxyd und Metallkarbid in der zweiten Phase mit einem Kohlenstoffüberschuss behandelt wird. UNTERANSPRüCHE: 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in einem Dreiphasenwechselstromofen durch geführt wird. 2.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die Karbidbil- dang innerhalb eines Ofens in zwei verschiedenen, voneinander getrennten Schmelzherden verlaufen lässt, welche die Karbidmasse nacheinander durchläuft, derart, dass im ersten Schmelzherd ein 60- bis 70prozentiges Karbid, im zweiten un ter Zugabe eines Überschusses an Kohlen stoff ein 85- bis 95prozentiges Karbid ge bildet wird.
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