Bogenanleger. Die Erfindung betrifft eine Verbesserung des im Patentanspruch des Hauptpatentes definierten Bogenanlegers. Dieser Anleger ist für vielseitige Verwendbarkeit eingerichtet, nämlich um 1. Bogen aller drucküblichen Papiersorten, einschliesslich Karton, anlegen zu können, 2. hohe Arbeitsgeschwindigkeiten, das heisst grosse Bogenleistungen, 5000 und dar über pro Stunde, zu erzielen, und 3. die Bogen wahlweise einzeln und mit Abstand hintereinander oder in Form einer Bogenschicht, deren Bogen sich teilweise über lappen, zur Druckmaschine vorführen zu können.
Die Erfindung bezweckt, den Bogenanleger noch vielseitiger als bisher verwendbar zu machen, nämlich um I. auch Bogen aus schwer trennbaren, rauhen, filzigen und faserigen Papieren bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit mit Sicherheit vom Stapel abtrennen zu können und den Bogenanleger in einfacher Weise für Bogen verschiedener Breite verstellen und mit Vorteil auch für Akzidenzdruckarbeiten verwenden zu können, zum Beispiel in Fällen, wo Bogen kleinerer Formate in nur geringer Auflage gedruckt werden, und wo es darauf ankommt, dass das jedesmalige Verstellen und Einrichten des Bogenanlegers für ein anderes Format recht einfach ist, das heisst wenig Zeit und Mühe kostet.
In der anliegenden Zeichnung sind Aus führungsbeispiele des Bogenanlegers teilweise und schematisch dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 einen für grösste vorkom mende Bogenformate gebauten Bogenanleger; Fig. 3 zeigt eine vorteilhafte Anordnung der mittleren Hilfsgreifer; Fig. 4 und 5 zeigen eine andere Aus führungsform des Bogenanlegers, die für mittel grosse Bogenformate bestimmt ist; Fig. 6 und 7 zeigen eine weitere Aus führungsform des Bogenanlegers für kleinere und kleinste Bogenformate; Fig. 8 und 9 zeigen eine mechanisch an getriebene Kippvorrichtung für die Trenn greifer der Bogenanleger nach Fig. 4 bis 7;
Fig. 10 und 11 zeigen eine mit Saugluft betriebene Kippvorrichtung für die Trenn greifer.
Bei dem Bogenanleger nach dem Haupt patent sind nur zwei Trenngreifer in der Mitte angeordnet, von denen man erwartete, dass sie genügten, weil diese die Bogen nur ab zutrennen hatten und ein kleines Stück vor ziehen sollten, und weil alsdann sechs über die ganze Formatbreite verteilte Hilfsgreifer den Bogen entlang seiner ganzen Vorderkante erfassten und straff spannten, so dass er falten los und mit gerader Vorderkante den Förder- walzen übergeben wurde.
Es hat sich bei diesem Bogenanleger in der Praxis gezeigt, dass bei hohen Arbeits geschwindigkeiten Bogen aus schwer trenn baren, rauben, filzigen oderfaserigen Papieren durch die beiden, nur in der Bogenmitte wir kenden Trenngreifer nicht sicher abgetrennt wurden, und dass Stoppei und andere Betriebs störungen eintraten, weil die Bogen an den seitlichen Ecken hängen blieben.
Ein weiterer Nachteil des genannten Bo genanlegers besteht noch darin, dass, wegen des Vorhandenseins von nur zwei Trenn greifern in der Mitte, Druckaufträge, bei denen zwecks Zeitersparnis immer zugleich je zwei Bogen nebeneinander von zwei Stapeln her angelegt werden müssen, nicht ausgeführt werden können, weil die Trenngreifer jeden der beiden Bogen beim Abtrennen nur ein seitig, nämlich an je einer Vorderecke erfass- ten und ihn beim Vorziehen verdrehten.
Um diese Nachteile zu beseitigen und den Bogenanleger noch vielseitiger verwendbar und leicht anpassbar zu machen, sind bei den gezeichneten Beispielen mehr als zwei, das heisst vier, sechs oder noch mehr Trenngreifer, die mit T bezeichnet sind, vorgesehen, die bezüglich einer vertikalen Längsmittelebene des Anlegers symmetrisch angeordnet und über die ganze Formatbreite verteilt sind; dadurch ist es möglich, auch bei hoher Ar beitsgeschwindigkeit schwer zu trennende Bogen von rauher Beschaffenheit sicher zu erfassen und abzutrennen und zwei neben- einanderliegende Bogen zugleich anzulegen, wie die Fig. 2, 5, 7 zeigen.
Jeder der Trenngreifer T und jeder der Hilfsgreifer, die mit H bezeichnet sind, ist auf seinem Träger seitlich verstellbar ange ordnet und mit einer eigenen Saugluftabsperr- vorrichtung A, Az versehen; dadurch ist es möglich, den Anleger schnell für Bogen ver schiedener Breite, das heisst für verschiedene Bogenformate einzustellen; denn man braucht beim Übergang zu einem andern Format in der Regel nur die Saugluftleitungen <I>A, As</I> der nicht benutzten Greifer T, H abzusperren, oder die aussen liegenden Greifer seitlich zu versetzen.
Bei dem für grosse Bogenformate bestimm ten Bogenanleger nach Fig. 1 bis 3 sind die Greifer<I>T</I> und<I>H</I> zwiseheneinander angeordnet und so verteilt, dass zwischen den beiden an die Formatmitte angrenzenden Trenngreifern T3, T4 zwei Hilfsgreifer H4, Ha unmittelbar nebeneinander liegen.
Jeder der Trenngreifer T und Hilfsgreifer H besitzt einen eigenen Antrieb, von dein in Fig. 2 nur die Schwinghebel 111 und 127 dargestellt sind.
Mit Vorteil können, wie in Fig. 3 ge zeigt, die beiden mittelsten Hilfsgreifer H4, Ha zwillingartig an einem gemeinsamen ge- gabelten Träger 4:i angeordnet werden. Man erspart so einen zweiten Schwinghebel 127 als Träger und den zugehörigen Antrieb.
Jeder der Trenngreifer T ist mit einer selbsttätigen, durch Sangluft wirkenden Kipp vorrichtung versehen, von der in Fig. 1 nur die kreisbogenförmige Schlitzzäpfenführung 16 gezeigt ist, mittels welcher die Greifer T uni ihre hintere Arbeitskante r gekippt werden.
Bei der für mittelgrosse Bogenformate be stimmten Ausführungsform des Bogenanlegers nach Fig. 4 und 5 sitzen die sechs Trenn greifer, in je zwei Gruppen TQo und Tzo' geteilt, an zwei Tragstangen D, Dz, die symmetrisch zu beiden Seiten der Symmetrie ebene 1='-Y des Anlegers, mit einem Zwi schenraum in der Mitte, freitragend ange ordnet, nämlich an ihren äussern Enden durch Schwinghebel 211, 212 abgestützt sind.
bie Hilfsgreifer $so, $so' sitzen an einer in der Mitte abgestützten Tragstange<B>Da,</B> deren Stütz- und Antriebsglied, Schwinghebel 227, beim Arbeiten des Anlegers zwischen den Tragstangen D, D? der Trenngreifer hindurchgeht.
Bei der Ausführungsform des Bogenan legers nach Fig. 6 und 7 sitzen die Trenn greifer Tso und die Hilfsgreifer Eso an zwei Tragstangen<I>De,</I> D7, die durch zwei Schwing hebel 311, 327 an ihren äussern Enden ab gestützt sind.
Ein Vorteil der Ausbildung nach Fig. 6 und 7 gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 4 und 5, bei der im ganzen drei Schwing hebel 211, 212, 227 nebst deren Antrieben benötigt werden, besteht darin, dass hier nur zwei Schwinghebel 311, 327 erforderlich sind.
Bei Formatwechsel brauchen nur die Saug luftabsperrhähne A., A2 derjenigen Greifer geschlossen zu werden, die ausserhalb des Formates liegen, aber es braucht keiner der Greifer seitlich verstellt zu werden.
Bei den Ausführungsformen des Bogen anlegers nach Fig. 4, 5, 6 und 7, bei denen die Trenngreifer T zu mehreren gemeinsam auf Tragstangen sitzen, sind, wie in Fig. 10 und 11 gezeigt, die zur Kippung dienenden Saugluftzylinder 215, 215' nebst ihrem Ge stänge 217, 219, 217', 219' an die Aussen seiten des Anlegers verlegt.
An Stelle von mittels Saugluft betätigter Kippvorrichtungen können für die in Fig. 4, 5, 6 und 7 gezeigten Bogenanleger auch in üblicher Weise mechanisch und zwangläufig betätigte Kippvorrichtungen vorgesehen wer den, wie in Fig. 8 und 9 beispielsweise ge zeigt.
Dort sitzt die Tragstange D der Trenn greifer T2o an einem doppelarmigen Schwing hebel 217, der am obern Ende des Antriebs gliedes 211 gelagert ist und der durch eine Kuppelstange 218, einen geschlitzten Winkel hebel 219 und eine Kulisse 220 mit einer Antriebskurvenscheibe g verbunden ist. In den baulichen Einzelheiten der Bogen anleger vorbeschriebener Art können noch weitere Änderungen vorgenommen werden, ohne dass von dem Wesen der Erfindung ab gewichen wird.