Verfahren, um Verdichter von ThermolMmpressions-Eindampfungsanlagen gegen den Angriif unreiner Brüden zu schützen, und Anlage zur Ausführung dieses Verfahrens.
Da, die einzudampfenden Losungen von sehr verschiedenartiger, teilweise aggressiver Besohaffemheit sind,-wird. dadurch die An- wendung der Thermokompression bei Ein- dampfungsanlagen oft orschwert, ja in vielen Fällen geradezu verunmoglicht. Das hÏngt da-mit zusammen, dass von den während des Koehvorganges sich entwickelnden Brüden immer. geringe Losungsmengen, meistens in Form feins'ter Spritzer, also als Gischt, mitgeführt werden. Ist daher die einzudampfende Lösung beispielsweise basisch, so sind dem gemäss auch die Brüden meistens schwach basisch.
Allerdings sind die in diesen enthal- tenez Mengen an aufgelösten Stoffen zumeist sehr klein, indem es sich um etwa 10 bis 100 mgr Lösung je kg Dampf handelt. Bedenkt man aber, da? Spuren von in den Br dendämpfen enthaltenen Chemikalien, bezogen auf die Zeit und die geförderten Dampfmengen, leicht zu Kilogrammen werden, so mu? man sich nicht wundern, wenn die Lösungsspritzer in den Verdichtern oft sehr unangenehme Auswirkungen ergeben.
So kann unreiner Dampf die Rader verkrusten, ferner die Stopfbüchsen sowie sonstigen Abdichtungen in der Wirkung stark be einträchtigen und überhaupt die ganze Maschine rasch unbrauchbar machen. Auch der Umstand, dass die beim Verdichtungsvorgang entstehende Uberhitzung Anlass zur Anreicherung der in den L¯sungsspritzern enthaltenen Stoffe gibt, indem die Uberhitzung das Lösemittel ganz oder teilweise zum Verdampfen bringt, kann sich sehr nachteilig auswirken, indem die derart konzentrierten Losungsteilchen einen weit korrosiveren Charakter als die kochende Lösung erhalten k¯nnen.
Bei vollstandigem Trocknen der Dämpfe bilden sich auch leicht Ansätze in den Stro- mungswegen von Gehäusen und Läufern, die den guten und wirtschaftlichen Gang der Verdichter beeinträchtigen. Weitere Ubelstände können sich ergeben, wenn infolge zu starker Uberhitzungsgrade Spaltungen der in den Spritzern gelösten Stoffe auftreten.
Im Zusammenhange mit diesen Erscheinungen ist zu beachten, da? die Verdichter grösstenteils raschlaufende Kreiselmaschinen sind, deren Läufer hoch beansprucht sind.
Auch steigert sich der chemische Angriff ganz wesentlich bei hohen Geschwindigkeiten und ferner sind Ansätze bei raschlaufenden Maschinen sehr unangenehm, ja unhaltbar bei durchlaufenden Betrieben. Die Verhält- nisse liegen hier somit ungleich schwieriger als bei Dampfturbinen, indem f r die Erzeugung der Br den das heisst des Dampfes, nicht möglichst reine Flüssigkeit zur Ver fügung steht, sondern, völlig im Gegensatz dazu und entsprechend dem verfolgten Zweck, hochkonzentrierte Lösungen der verschieden- sten Art einzudampfen sind.. Man hat sich sehr oft mit Konzentrationen von Stoffen abzufinden, die hundert-und selbst vieltausendmal gr¯?er sind als sie im Inhalt von Dampfkesseln vorkommen.
Die schon vorgeschlagene Waschung der Brüden genügt, wie die Erfahrungen zeigen, grade bei den in Frage kommenden schwie- rigen Fällen keineswegs, um die erwähnten Übelstände zu beheben, da. ein wirklich voll ständiges Eerauswaschen aller Losungs- spritzer praktisch unmöglich ist. Wohl lassen sich durch Waschung der Brüden für dem Verdichter bessere VerhÏltnisse schaffen, indem dann im besonderen die Ansätze ab- nehmen und damit auch etwaige Anstände an den Stopfbüchsen und den anderweitigen Abdichtungen.
Die noch in den Verdichter gelangenden Spritzer stellen aber, so man wiederum die Fördermengen an Brüden und die Zeit beachtet, immer noch weitaus gen gende Mengen Lösung dar, um unter dem EinfluB der Überhitzung zu schwersten Schäden in dem Verdichter Anlass geben zu können.
Zweck der Erfindung ist nun, ein auf eine jahrelange Entwicklung sich stützendes Verfahren zu schaffen, bei dessen Anwendung allen erwähnten Erscheinungen bestens Rechnung getragen wird, so dass es die Verdichter von Thermokompressions-Eindamp- fungsanlagen gegen den Angriff unreiner Brüden wirksa. m zu schützen gestattet. Im weiteren bezweckt die Erfindung eine Anlage zur Ausf hrung dieses Verfahrens zu schaffen. Letzteres besteht gemäss vorliegender Erfindung darin, da? die Brüden vor Eintritt in die Verdichter intensiv gewaschen werden und ferner durch Einspritzungeiner Fl ssigkeit in verschiedene Stufen der Verdichter vor zu hohen, schädliche Konzentra- tionen und Spaltungen der Lösungsspritzer ergebendenUberhitzungsgradenbewahrtwer- den.
Das neue Verfahren bezweckt somit eine zweckmässigeBehandlung'derBrüden vor und während des Verdichtungsvorganges.
Die Anlage zur Ausführung dieses Verfahrens weist gemäss vorliegender Erfindung mindestens eine Waschvorrichtungauf,die als Behälter kleinen Durchstromwiderstandes mit eingebautenWasehorganenausgebildetist.
Ferner weist diese Anlage regulierbare Ver teilorgane für die Einspritzung von Flüssig- keit in die Verdichter auf.
Die Einspritzung'vonFlüssigkeit in die Verdichter zwecks Herabsetzung oder Ver meidungderUborhitzungermöglicht, die Verdichter vor dem sehädlichen Einfluss konzentrierter oder aufgespaltener L¯sungs,teilchen wirksam zu schützen, indem deren Entstehung überhaupt verhindert wird. Eine Einspritzung von Flüssigkeit in die Verdichter ohne vorherige Waschung der Br den würde jedoch so wenig wie die blouse Wa schung der Briiden einen genügenden Schutz der Maschinen gewÏhren. Im besondern würden sich, eofern lediglich eingespritzt wird, SchwierigkeitenbeidenDichtungen, z. B. an den. Stopfbüchsen, und auch Ansätze so wieKorrosionen ergeben.
Erst die vorliegen- der Erfindung zugrunde liegende Erkenntnis, dass beide Massnahmen, das heisst das Waschen un, Einspritzen, miteinander kombiniert angewendet werden müssen, ermöglicht auch in schwierigenFälleneinenstörungsfreienGang von Eindampfungsanlagen mit Thermokom- pression zu erreichen und zu verhindern, dass die Verdichter selbst nach jahrelanger Be triebsdauer unbrauchbar werden. Das neue Verfahren;ermögliohtallerschwersteAnstände und Zerstörungen, die sich sonst in wenigen Tagen selbst bei Verwendung von Sonder baustoffen und bei. Sonderausführungen ein sbellen würden, restlos zu vermeiden.
Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsfo'rmeinerAnlagezurAus- führungdesneuenVerfahrens in vereinfachter Darstellungsweise veranschaulicht, und zwar zeigt :
Fig. 1 eine Thermokompressions'-Ein- dampfungsanlage mit Verdichter und zwei Verdampfern ;
Fig. 2 und 3 zeigen in ebenfalls vereinfachter Darstellungsweise verschiedene Ausbildungen ; der Waschvorrichtung.
In Fig. 1 bezeichnet @ einen Kreiselver- dichter, der durch Leitungen 2 und 3 auf Verdampfer 4 der Theromkompressionsanla. ge geschaltet ist. In dix Saugleitung 2 ist eine Waschvorrichtung 51 eingebaut, in welche'dite in den Verdampfern 4 aus der kochenden Losung sich entwickelnden Brüden gelangen, wo sie intensiv gewaschen werden.
Diese Wasohvopriohtung5istalsKolonne mit zen tralemSpritzrohr 6 ausgebildet und besitzt einen Abscheider7.Die'Wasohflüssigkeit wird von einer Umwälzpumpe 8 durch eine Laitung 9 in die Waschvorrichtung 5 ge fordertundinZirkulation gehalten, sowie stÏndig durch Zuflu? von heissem Kondensat aus den Heizkammern 10 der Verdampfer 4 über eine Leitung 11 erneuert. Der ¯berschu? an Waschfl ssigkeit flie?t durch einen Überlauf 12 weg. Die als Kolonne ausgebildete Waschvorrichtung dient zugleich als Si ohetrheits'vorrichtungbeimÜberschäumen oder'OberkochendeTVerdampfer 4.
Die im Abscheider 7 der Wasohvorriehtung getrock- net-en Brüden werden-vom Verdichter l angesaugt und verdichtet. Durch regelbare Ein- spritzorgane13,die als Düsen ausgebildet sind, wird in verschiedene Stufen dieses Ver- dichters 1 heisses Kondensat der Brüden ein- gespritzt und derart die Uberhitzung wahrend der Verdichtung in gewünschten, gren- zen gehalten ;. Die Einspritzflüssigkeit wird ebenfalls den Heizkammern 10 der Ver dampfer 4, und zwar mittelst der Leitungen 11 und 14, entnommen.
Mit 15 sind Kontroll- vorrichtungen für die Messung der Leitfähig- keit von Wasch-und Einspritzflüssigkeit be zeichnet.1'6sindZufuhrleitumgenfürche- mischeReagenzien,diedenWasch-und Ein spritzfliissigkeiten erforderlichenfalls beigemischt werden können und dem Charakter der Lösung angepasst sind.
Anstattnur eine Waschvorrichtung vorzusehen, können ;auch zwei oder mehrere solcher Vorrichtungen hintereinander oder in Reihe geschaltet werden.
In Fig. 2 ist eine Waschvorriohtung gezeigt, welche einen BehÏlter 17 aufweist, durch den-die Brüden strömen und in den eine als Spritz-oder Zerstäuberdüse 18 aus- gebildete Brause eingebaut. ist. Der Behälter 17 ist mit einem Flüssigkeitsabscheider 19 bezw. einem Dampftrockner versehen.
In Fig. 3 ist eine Waschvorrichtung gezeigt, die als Kolonne mit Kaskadenwasohung ausgebildet ist. Die Waschflüssigkeit str¯mt iiber Kaskaden 20, durch die der Dampf im Gegenstrom hindurchzugehen hat.
Alle beschriebenen Wasohvorrichtungen haben den Vorteil, dass sie den durchstr¯men den Brüden nur germgen Widerstand bieten.
Diese Eigenschaft-ist sehr wichtig, da die Druckunterschiede durch den Verdichter erzeugt werden m ssen, und zwar unter Aufwendung von Energie.
Die Benützung des in den Heizkammern der Verdampfer sich bildenden Kondensates der Brüden als Wasch-und Einspritzflüssig- keit bedingt den Vorteil, da? dieses, Kondensat einerseits so hei? wie die Brüden ist, so da? beim WaschenundEinspritzen keine WÏrmeverluste auftreten, und anderseits, dass es grosse Reinheit besitzt. Der Waschvorgang erfolgt bezüglich Brüden und Kondensat im Gegenstrom. Die zunehmende Wirkung der Waschung der Brtiden ermöglicht die Bildung immer reineren Kondensates, wobei dieses, wenn als Waschflüssigkeit benützt, den Wascheffekt noch weiter erhöht.
Als Wasch-und Einspritzflüssigkeiten können gewünschtenfalls auch andere Flüssigkeiten als das Kondensat der Brüden verwen-. det werden.
Ferner können in Verbindung mit den Verteilorganen für die Einspritzung von Flüssigkeit in die Verdichter Mittel vorgesehen sein, welche selbsttätig in Abhängigkeit von der Temperatur der Brüden am Austritt der Verdichter eingestellt werden, so dass die eingespritzte Flüssigkeitsmenge in Ab hängigkeit von der erwähnten Temperatur gebracht werden kann. Im weiteren können an den Verdichtern noch Einrichtungen angebracht sein, welche einen Überschuss an eingespritzter Flüssigkeitsmenge selbsttätig ablassen.