Elektrisehe Läutevorrichtung für Gloeken. Vorliegende Erfindung betrifft eine elek- tris6he Vorrichtung zum Läuten von Glocken. Beiliegende Zeichnung stellt ein Ausfüh- rungsbeispiel der Erfindung dar.
Fig. 1 stellt verschiedene Stellungen der Glocke dar, F:ig. 2 ein Schema der Vorrichtung und Fig. 3 bis 6 einen Steuermagnet und ein Steuerzahnrad in verschiedenen Stellungen zueinander.
In Fig. 1 ist die Lage der Mittelachse einer Glocke in verschiedenen .Schwingungs- phasen dargestellt. Mit Null ist die Ruhe lage der Glocke bezeichnet. Wird die Glocke angeläutet, so gelangt ihre Mittelachse mit dem ersten Impuls zum Bespiel in die Lage 1.
Es russ somit bald nach dem Herauskom- men aus der Lage Null, aber spätestens in der Lage 1 der Antrieb abgeschaltet werden.
Von der Lage 1 schwingt die Glocke frei zu- rück und gelangt in die Lage 1'. In dieser Umkehrlage ist die Geschwindigkeit .der Glocke. wieder Null. In dem Umkehrpunkt 1' oder unmittelbar darnach beginnt ein neuer Antriebsimpuls, welcher zwischen der Lage 0 und der Lage 1 zu wirken aufhört.
Nach dem Abschalten des Antriebes schwingt die Glocke frei etwas über 1 hinaus. Nach dem Umkehren und Rückschwingen erreicht sie esne Lage, -die über 1' hinausliegt. Im neuen Umkehrpunkt erhält die Glocke wieder einen Antriebsimpuls, welcher in der Nähe der Null-Lage beendigt wird. Die Glocke erreicht so die Lagen 2, 2', 3, 3' und 4. In Lage 4' darf ein Antriebsimpuls nicht mehr erfolgen, da sich sonst die Glocke überschlagen würde.
Es wird nun ein Ausführungsbeispiel näher erläutert. Die in Fig. 2 dargestellte Läutevorrichtung besitzt einen Antriebs motor a, auf dessen einem Wellenende ein Kettenrad b zum Antrieb der Glocke befe stigt ist. Das andere Wellenende trägt Schleifringsegmente c und c',
die gegenein ander und gegen die Welle isoliert sind. Auf dem gleichen Wellenende ist noch ein Seg ment d mit Klinkenverzahnung angebracht. Oberhalb des Zahnkranzsegmentes befindet sich ein Magnet g mit einem beweglichen Anker. Der bewegliche Anker hat eine Ver längerung, an -der um einen Zapfen e eine Klinke f pendelt.
Bei einer Bewegung des Zahnkranzsegmentes im Uhrzeigersinn gleitet die Klinke über die Zähne hinweg.
Beim Rückschwingen greift die Klinke in einen Zahn ein und hebt den Ankerdes Magnetes g an und schliesst,dabei die Kontakte<I>h</I> und<I>i.</I> Durch,die Schliessung der Kontakte<I>h</I> und<I>i</I> (vorausgesetzt, dass der Schalter S über II geschlossen ist),
erhält die Spule k des Motor- schützes, sowie :die Magnetspule des Magne tes g über die Bürsten % und nz2, die auf dem gleichen Schleifringsegment schleifen, Spannung. Das Schütz wird eingeschaltet und der Motor zieht an.
Gleich, nachdem der Motor eine kleine Drehung in .der Pfeilrich- tung vollführt hat, wird die Klinke f aus der senkrechten Lage gebracht und stützt den Anker des Magnetes y nicht mehr.
Der Magnet wird nun lediglich durah seine strom durchflossene Spule gehalten. Nachdem die Glocke zum Beispiel den Weg 0 bis 1 zu rückgelegt hat, kommt die Bürste ml über die Isolierung auf das spannungslose Schleif- rings-egment cl und unterbricht die .Stromzu- fuhr zum Schütz k (siehe Fig. 3),
sowie zum Magneten g. Der Motör wird ausgeschaltet und der Magnetkern fällt ab und öffnet,die Kontakte <I>h</I> und<I>i</I> im stromlosen Zustand, wodurch die Kontakte :
sehr geschont werden und entsprechend kleingehalten werden kön nen. In Fig. 4 ist die Lage der Klinke für das freie Rückschwingen der Glocke noch vor ,dem Umkehrpunkt dargestellt. Die Klinke f a gleitet über die Zähne .des 7,
aUnkranzsegmen- tes d hinweg, ohne eine mechanische Wir kung auf den Anker auszuüben. Die Bür sten 7n1 ii.nd @rz@ stehen beide auf dem Schleif ringsegment c.
In jedem Umkehrpunkt zwi schen. den Lagen 0 und 4' wird vom Zahn- kranzs.egment d die Klinke f auf die andere Seite mitgenommen, .durchschreitet hierbei die senkrechte Lage (Fig. 5) und hebt in die ser -den Magnetschenkel für einen kleinen Moment an und schliesst die Kontakte h und i.
Im nächsten Augenblick wird die Klinke bereits wieder in der andern Lage (Fig. 6) stehen. Diese Vorgänge wiederholen sich bei jedem Hin.- und Hersohwingen. Schwingt die Glocke über 4' hinaus, so verlässt,die Klinke f das Zahnkranzsegment; es kann der Magnet kern bei der Umkehr der Glocke nicht ange hoben werden.
Die Glocke schwingt frei ohne Impuls. zurück. Eine Wiedereinschaltung er folgt erst dann, wenn sich die :Schwingungs- höhe der Glocke entsprechend vermindert hat.
Es könnte vorkommen, dass ,die Klinke f in der Ruhelage nicht aufrecht steht. Um ein Inbetriebsetzen trotzdem zu ermöglichen, erhält die Schützspule k, sowie die Magnet spule des Magnetes beim. Einschalten des Schalters<B>8</B> ühea den Kontakt I kurzzeitig Spannung. wodurch der Anker angezogen wird. Das Zahnkranzsegment kann auch so angeordnet sein,
dass. sich die Klinke in der Ruhelage nicht darauf abstützen: kann. Die Kontaktbreite des Schalters S ist so bemes sen, @dass beim Überschalten die Kontakte 1 und II für einen Augenblick überbrückt wer den.
Bei .grossen und schweren Glocken wird man unter Umständen mit einem nur in einer Richtung wirkenden Antrieb nicht auskom men. In diesem Falle wird zweckmässig eine zweite Gruppe von Steuerorganen c bis i vor gesehen, welche das Schütz p betätigt und den Motor in umgekehrter Drehrichtung wir ken lässt.