Verfahren zur Herstellung von als Wasch-, Reinigungs- und Textilhilfsmittel dienenden Mischungen. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von als Wasch-, Reinigungs- und Textilhilfsmittel dienenden Mischungen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man als Zusatz zu mindestens einem andern Wasch- und Reinigungsmittel min destens ein Salz eines Sulfonierungsproduk- tes von durch Hydrierung von kernsubstitu ierten aromatischen Oxyverbindungen erhal tenen hydroaromatischen Alkoholen,
wobei der Kern durch mindestens einen aliphati- schen Rest mit mindestens sechs Kohlenstoff atomen substituiert ist, verwendet. Die Salze dieser Sulfonierungsprodukte bewähren sich beim Waschen von Textilien aller Art und weiterhin für die verschiedensten Reini gungszwecke im Haushalt und in der Indu strie; sie sind gegen die Härtebildner des )Va.ssers beständig.
Die Ausgangsstoffe der erfindungsgemäss zur Anwendung kommenden Sulfonierungs- produkte sind kernsubstituierte aromatische Oxyverbindungen, in denen der Kern durch mindestens einen aliphatischen Rest mit sechs oder mehr C-Atomen substituiert ist.
Diese .Stoffe können sich von P'henolen, Kresolen, Naphth.olen, Bz-Oxychinolinen, deren Analogen, Homologen und Substitu- tionsprodukten ableiten, wobei auch teclh- nische Gemische dieser Stoffe als Ausgangs material dienen, können.
Die Substitution ,dieser aromatischen Oxy- verbindungen kann beispielsweise durch Kon densation mit Stoffen, die wie Olefine rea gieren und mindestens sechs C-Atome enthal ten, erfolgen. Als solche .Stoffe kommen Ole- fine und olefinhaltige Gemische beliebiger Herkunft oder halogenhaltige aliphatische Verbindungen der verschiedensten Art in Frage, soweit sie mindestens sechs Kohlen stoffatome enthalten.
Weiterhin können die verschiedenen primären, sekundären und ter tiären Alkohole mit mindestens sechs C-Ato- men mit den aromatischen Oxyverbindungen kondensiert werden.
Bei all diesen Kondensationen können die bekannten Kondensationsmittel Anwendung finden. Weiterhin kommen, als Ausgangs stoffe Substanzen in Frage, die man erhält, wenn man aromatische Ogyverbindungen mit aliphatischen Karbonsäuren mit sechs oder mehr Kohlenstoffatomen verestert und die Ester in Gegenwart von Katalysatoren in die entsprechenden Oxyketone umlagert.
Die auf diese Weisen in den Kern eingeführten Reste können der verschiedensten Art: sein; ausser Resten mit gerader Kette können solche mit verzweigter Kette und auch cycloaliphatische Reste mit dem Kern verknüpft sein.
Zur Gewinnung der erfindungsgemäss zur Anwendung kommenden Stoffe werden die kernsubstituierten, aromatischen. Oxyverbin- dungen zunächst hydriert. Die Hydrierung kann nach allen bekannten Methoden erfol gen, etwa unter Verwendung von Katalysa toren, wie Nickel, Kupfer, Kobalt, Chrom oder Edelmetallen bezw. aus diesen Metallen gemischten Katalysatoren.. weiterhin von Katalysatoren, die gegen einen Schwefelge halt unempfindlich sind, wie Molybdän und Wolfram enthaltende Katalysatoren und der gleichen mehr. Die Hydrierung kann in be kannter Weise unter Anwendung von erhöh ten Temperaturen und Überdruck erfolgen.
Die aromatischen Reste werden hierbei ganz oder teilweise in hydroaromatische Reste un ter Erhaltung der Hydroxylbruppen über geführt. Gegebenenfalls können dabei durch die Reduktion auch als weitere Substituenten vorhandene Sauerstoffatome und dergleichen eliminiert werden, wie es beispielsweise bei C-acylierten aromatischen Irydrogylverbin- dungen der Formel Ar . CO. AR' . OH (Ar und Ar' - aromatische Reste) der Fall ist.
Die so gewonnenen Hydrierungsprodukte werden zur Darstellung der erfindungsgemäss zur Anwendung kommenden, Stoffe sulfo- niert. Diese Sulfonierung kann mit den üb lichen Sulfonierungsmitteln, wie konzentrier ter Schwefelsäure, SO-enthaltender Schwe felsäure, S03, Chlorsulfonsäure oder Anlage- rungsprodukten von S03 an Tertiärbasen, bei spielsweise Pyridin und dergleichen, erfol gen, wobei man auch in Gegenwart oder Ab wesenheit von wasserentziehenden Mitteln,
ferner von Lösungs- oder Verdünnungsmit teln, wie niederen oder höheren Äthern, arbei ten, kann.
Die genannten Sulfonierungsprodukte werden in Form ihrer Salze angewendet. Es kommen vorzugsweise die Al.kalisalze, wie Natrium-, Kaliumsalze, ferner die Ammo- niumsaIze und die Salze organischer Basen, wie z. B. des Triäthanolamins und des Ami nopropandiols und des Tetraäthylammonium- hydroxyds zur Anwendung. Zur Überfüh rung in die Natriumsalze kann beispielsweise mit Natronlauge oder Soda neutralisiert wer den.
Mit Hilfe der Sulfonierungsprodukte las sen sich Waschmittel und Textilhilfsmittel zusammenstellen, die Textilien aller Art, grobe Gewebe, aber auch empfindliche Ge webe, wie Wolle, .Seide und Kunstseide, vor züglich reinigen und dabei .die Faser beson ders schonen. Ausserdem können sie zur Her stellung von Nachspülmitteln und zur Her stellung von Mitteln zum Einweichen und Vorwaschen verwendet werden.
Wasch- und Reinigungsmittel mit einem Gehalt an den genannten Sulfonierungspro- dukten bewähren sich weiterhin bei der Rei nigung von Oberflächen aus. Metallen, Holz, Stein, Glas und dergleichen.
Es lassen. sich mit den Salzen der Sul- fonierungsprodukte Toiletteseifen, die ver schiedensten Mittel zur Körperpflege und zum Haarwaschen und dergleichen mehr her stellen. Sie können dazu verwendet werden, die Reinigungswirkung von kosmetischen Präparaten zu steigern, beispielsweise als Zusatz zu Zahnputzmitteln.
Die Sulfonierungsprodukte können in Mischungen mit all den Wasch- und Reini gungsmitteln angewendet werden, mit denen man bisher die Seifen verwendet hat und diese in jeder Beziehung vertreten. Die Ge mische können in neutralen, sauren und alka lischen Flüssigkeiten und Bädern verwendet werden.
Beispielsweise können mit den Sul- furierungsprodukten die verschiedenartigsten alkalisch reagierenden Stoffe mitverwendet werden. :Sie können in lblischung mit alka lischen Salzen, wie Alkalikarbonaten, bei spielsweise Soda, Trinatriumphosphat und andern Alkaliorthophosphaten, Alkalipyro--, -meta-, -poly- und -hypophosphaten, bei spielsweise dem Tetranatriumpyrophosphat,
dem Natriumhexametaphosphat, dem Na triumpolyphosphat Na"P,01. und dem<B>Na,</B> triumhypophosphat, ferner mit Wasserglas, dem Natriummetasilikat und andern Sili katen, Alkaliboraten, wie Borax, benutzt werden.
Ferner gestatten, die neuen Mischun gen auch die Mitverwendung von neutralen Mitteln, wie Natriumsulfat oder Magnesium- sulfat, oder von Alkalisalzen starker örgani- scher Säuren, beispielsweise von naphthalin- sulfosa.urem Natrium, oder von entsprechen den Isopropyl- oder Isobutylsubstitutions- produkten. Die neuen Mischungen können auch in Gegenwart von sauerstoffabgebenden Verbindungen, beispielsweise von Peroxyden,
wie Natriumsuperoxyd, von Persalzen, wie Perboraten, Persulfaten, Perkarbonaten, Per phosphaten, Perpyrophosphaten, insbesondere den Alkalisalzen, wie den Natriumsalzen, ver wendet werden.
Schliesslich kann man die neuen Mischungen auch zusammen mit an dern bekannten Netz-, Schaum-, Emulgier-, Dispergier-, Einweich-, Spül-, Durchdrin- gungs- und ähnlichen Mitteln anwenden; ins besondere können sie auch mit andern be kannten kalkbeständigen Netzmitteln, wie z. B. dem N atriumsalz des Oleylmethyl- taurins, kombiniert werden.
Den neuen Gemischen können auch Lö sungsmittel, wie organische Kohlenwasser stoffe, z. B. Benzin oder Benzol, Alkohole, sowohl niedere, wie Äthyl-, Propyl-, Butyl- alkohol, als auch höhere, wie Laurinalkohol, Benzylalkohol, Cyclohexanol, Cyclohexanon und dergleichen, ferner Äther, wie Glykol- monoäthyläther, Glyzerindimethyläther, Gly- zerinmonocyclohexyläthL-r,
Pentamethylen- oxymethyldioxol zugesetzt werden. Ferner können sie in Mischung mit Überfettungs- mitteln, wie z. B. Wollfett, oder auch mit Enzymen, wie Urease oder Pankreatin, fer ner im Gemisch mit Desinfektionsmitteln, wie Phenolen, z. B. dem p-Chlormetakresol, benutzt werden, oder auch als Bestandteile von Putz- oder Scheuermitteln dienen.
Die Herstellung der genannten Gemische kann nach bekannten Methoden in Rührwer- ken, Kugelmühlen oder ähnlichen Mischvor richtungen erfolgen. Ferner kann das Ver mischen: der trockenen oder wasserhaltigen Bestandteile durch Zerstäuben erfolgen. Hierbei können staubfreie sehüttige Pulver gewonnen werden, deren einzelne Teile die Struktur von Hohlkugeln aufweisen, wodurch der Gebrauchswert noch gesteigert wird. Die Gemische können fertig in den Handel ge bracht werden oder aus den einzelnen Be standteilen am Verwendungsort gemischt werden.
Man kann die Bestandteile einzeln oder gleichzeitig in den Behandlungsflüssig keiten auflösen oder die Lösungen der Kom ponenten miteinander mischen.
Die neuen Wasch- und Reinigungsmittel können in fester Form, z. B. in Pulver-, Flocken-, Stück- oder Nudelform und der gleichen in den Verkehr gebracht werden, beispielsweise für Haushaltungszwecke. Sie können aber auch bereits in Flüssigkeiten gelöst oder emul.giert sein oder in Teig-, Pasten- oder Cremeform in den Verkehr kommen.
Die Mischungen, die, ausgezeichnete Netz mittel und Textilhilfsmittel sind, sind gegen die Härtebildner des Wassers beständig. Die Sulfonierungsprodukte zeichnen sich vor den aus Fetten gewonnenen Wasch- und Reini gungsmitteln dadurch aus, da.ss sie beim Lagern nicht ranzig werden und keinerlei unangenehmen Geruch aufweisen.
<I>Beispiele:</I> 1. Technisches o-Kresol wird in Gegen wart von Perchlorsäure mit einer Fraktion eines aus Kohlenoxyd und Wasserstoff ge wonnenen synthetischen Kohlenwasserstoff gemisches kondensiert. Das Gemisch der so erhaltenen alkylierten Kresole wird vollkom- men hydriert. Die Hydrierung kann in üb licher Weise bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart eines Nickel katalysators geschehen.
Das Hydrierungs- produkt wird mit Schwefelsäure oder Chlor sulfonsäure sulfoniert. Nach dem Neutrali sieren mit verdünnter Natronlauge wird das Natriumsalz ;des :Sulfonierungsproduktes als weisses Pulver erhalten.
Das Natriumsalz eignet sich in den ver schiedensten Kombinationen vorzüglich als Wasch- und Reinigungsmittel. Ein gutes Waschmittel weist z. B. folgende Zusammen setzung auf: 50 Gewichtsteile des Natriumsalzes des beschriebenen Sulfonierungsproduktes des hydrierten Kondensationsproduktes aus tech nischem o-Kresol und einem synthetischen Kohlenwasserstoffgemisch, 10 Gewichtsteile kalzinierte Soda, 1-0 Gewichtsteile Tetra- natriumpyrophosphat, 10- Gewichtsteile sta bilisiertes Natriumperborat. 20 C,
rewichtsteile naphthalinsulfonsaures Natrium.
2. Technisches o-Kresol wird in Gegen wart von Perchlorsäure mit einem Crackben- zin kondensiert. Die bei 11(0 bis 190 bei 1 mm Druck siedende Fraktion des Konden sationsproduktes wird bei 200 bis 2,20-' und 40 bis 5<B>0</B> atü Druck in Gegenwart eines Nickel enthaltenden Mischkatalysators wäh rend 4 Stunden hydriert.
Das Hydrierungs- produkt besteht vorwiegend aus perhydrier- ten Honoalkylkresolen. Die .Sulfonierung erfolgt beispielsweise in ätherischer Lösung mit Chlorsulfonsäure bei -10 bis -5 .
Die Sulfonierungsprodukte werden nach den be kannten Methoden mit alkalischen Mitteln, wie Alkalilauge, Alkalikarbonaten, Ammo niak oder organischen Basen, wie Triäthanol- amin, Aminopropandiol und Tetraäthyl- ammoniumhydroxyd neutralisiert.
Hiermit bereitete Mischungen eignen sich z. B. zum Reinigen von Textilien aller Art. Auch lassen sich damit Kombinationen her stellen, die zum Einweichen und Vorwaschen von Textilien gut geeignet sind, beispiels weise folgende: 25 Gewichtsteile des Natrium,salzes des beschriebenen Sulfonierungsprodulztes des hydrierten Kondensationsproduktes aus tech nischem o-Kresol und einem Crackbenzin, 6.3 Gewichtsteile kalzinierte Soda, 10 Gewichts teile Natriummetasilikat.
3. Ein im Handel befindliches normales Crackbenzin von der Dichte 0-,736 wird mit technischem o-Kresol in Gegenwart von Über chlorsäure oder einem andern kondensierend wirkenden Mittel kondensiert. Die Hydrie rung geschieht nach den oben beschriebenen Verfahren. Vorher können -die Produkte zwecks Erhöhung .der Hydrierfähigkeit nach an sich bekannten Methoden vorbehandelt werden.
Das Hydrierungsprodukt wind in ätherischer Lösung mit Chlorsulfonsäure bei -10 bis 1-10,' sulfoniert und anschliessend neutralisiert. Die wässrige Lösung des End produktes lässt sich durch Zerstäubungs- trocknung in ein schneeweisses, klarwasser lösliches, gut schäumendes Produkt überfüh ren, .das bei der Bereitung von Wasch- und Reinigungsmitteln vielseitige Anwendung findet.
Beispielsweise weist ein saures Wasch mittel, das auch zum ZVaschen empfindlicher Textilien, wie Wolle, Seide, Kunstseide und dergleichen hervorragend geeignet ist, fol gende Zusammensetzung auf 70 Gewichtsteile Natriumsalz des ge nannten Sulfonierungsproduktes des hydrier ten Kondensationsproduktes aus technischem o-Kresol und einem Crackbenzin, 30 Ge wichtsteile 1@Tatriummetaphosphat.
4. n-Heptyl-o-kresyl-heton wird in Ge genwart eines Nickelkatalysators mit Was serstoff bei etwa 200 und 100 atü hydriert, dann wird in ätherischer Lösung mit Chlor- sulfonsäure unter Kühlen sulfoniert und an schliessend neutralisiert. Auch hiermit kann man hervorragende Wasch- und R:einIgungs- mittel zubereiten.
Ein Mittel, das zum Reinigen von Ober flächen aller Art, wie Holz, Metall, Stein, Glas und dergleichen, gut geeignet ist und im Haushalt und für gewerbliche Zwecke Anwendung finden kann, weist beispielsweise folgende Zusammensetzung auf: 20 Gewichtsteile Natriumsalz des Sulfo- nierungsproduktes,des Hydrierungsproduktes des n-Heptyl-o-hresyl-ketons, 60 Gewichts teile Trinatriumphosphat, 20 Gewichtsteile Wasserglas 38 B6 (berechnet als feste.Sub- stanz).
5. Monochlordecahydronaphthalin wird mit o-Kresol in Gegenwart von Zink konden siert; durch Behandeln mit Wasserstoff bei erhöhter Temperatur und Überdruck in Ge genwart eines Nickel enthaltenden Misch- katalysators wird der aromatische Kern hy driert. Das Hydrierungsprodukt wird mit Chlorsulfonsäure sulfoniert und mit Natron lauge 'neutralisiert.
Es wird ein Stoff gewonnen, der mit der Bleiehen. Menge Tetranatriumpyrophosphat vermischt für .die verschiedensten Reini gungszwecke im Haushalt und in der Indu strie Verwendung finden kann.