Bohrer, insbesondere für zahnärztliche Zwecke. Die Erfindung betrifft einen Bohrer, insbesondere für zahnärztliche Zwecke, der sich sowohl hinsichtlich seiner Ausbildung, als auch der mit ihm erzielten Wirkungen wesentlich von den bekannten zahnärztlichen Bohrern unterscheidet, indem es mit ihm möglich wird, unter geringstem Druck und trotzdem mit höchster Wirkung zu boh ren, dabei ein Schlagen .desselben auszuschal ten und ausserdem eine erhöhte Spanabfuhr mit Sicherheit zu erzielen.
Der insbesondere für zahnärztliche Zwecke bestimmte Bohrer gemäss der Erfindung unterscheidet sich von bekannten Bohrern dieser Art dadurch, dass die einzelnen Schneidkanten .des Bohrkopfes seitlich zu einander versetzte, bezl. der Bohrrichtung nach hinten zu einander folgende Teile eines ununterbrochenen Schneidprofils bilden. Die zueinander versetzten iSchneiden, können sich so ergänzen, dass sich bei der Bohrung im zu bohrenden Material glatte Flächen er geben.
Dies bedeutet, ,dass der Übergang von einem Schneidprofilabschnitt zum andern flüssig ist. Die,Schneidkanten der einzelnen Schneiden können hinten -aber auch nach dem Schaft zu abgekrümmt sein, so dass im zu bohrenden Material Absätze entstehen. Die einzelnen @Schneidkanten können bei senk rechtem Blick auf sie gerade oder gewölbt oder wellig sein oder noch zweckmässiger sichelförmige Formung erhalten, in welch letzterem Falle der Angriff des Bohrers in das zu bearbeitende Material wesentlich leichter als bei Wahl von geraden Schneid kanten von statten geht, so .dass die Wirkung des Bohrers noch günstiger als z.
B. bei Wahl von gerade verlaufenden Schneidkan- ten wird. Die Schneiden sind mit Vorteil unterschnitten; und haben so Schaufelform.
Bekannte Bohrer haben auf dem Bohr kopf eine Vielzahl von gleichen Schneiden, die ohne Unterbrechung um den Bohrkopf herumgelegt sind. Sie stellen also Fräser dar, die, um überhaupt eine Arbeitsleistung voll bringen zu können, einen erhöhten Druck be- nötigen. Dieser erhöhte Druck hat aber wie derum eine erhöhte Wärmeentwicklung im Gefolge, wodurch eine gesteigerte @Schmerz- empfindung im Zahn hervorgerufen wird.
Man hat zwar schon bei solchen Bohrern bezw. Fräsern die über den Scheitel des Bohrkopfes geführte durchgehende Bohr schneide um ein Geringes gegenüber den übrigen Schneiden in achsialer Richtung vorspringen lassen, um anfänglich einen besseren Angriff im Material zu erlangen. Diese Verbesserung ist aber nur im Anfange des Bohrens vorhanden und sehr geringfügig. Sobald nämlich die etwas vorspringende Schneide sich in das zu bearbeitende Material hineingearbeitet hat, greifen alsdann alle weiteren Schneiden wieder gleichzeitig an, so dass sich die vorgeschilderten Nachteile wiederum ergeben.
Der ausgesprochene Zwei Gehneider hat dagegen den Mangel der un sicheren Führung und des Schlagens, zu dem dann noch die nicht einwandfreie Spanab- fuhr hinzukommt, welch letzterer Mangel übrigens allen bekannten Bohrern eigentüm lich ist und insonderheit eine übergrosse Er hitzung des Bohrers bei der Arbeit hervor ruft, die bei dem Patienten erhebliche Schmerzen verursacht, ausserdem aber auch sehr- schnell zu einem Stumpfwerden der Schneiden -des Bohrers führt.
Alle diese Nachteile sollen durch den Bohrer gemäss der Erfindung vermieden werden. Er besitzt die günstigen Eigenschaf ten des sogenannten Zweischneiders, vermei det jedoch dessen zuvor angeführten Nach teile, wie Schlagen, mangelhafte Spanabfuhr infolge nicht genügend vorhandener Frei räume für die Spanabwanderung und un sichere Führung.
Dadurch, dass die einzelnen Schneidkanten des Bohrkopfes seitlich zu einander versetzte, bezügl. der Bohrrichtung nach hinten zu einander folgende Teile eines ununterbrochenen Schneidprofils bilden, ist sowohl in erhöhtem Masse Raum für die Ab fuhr der Späne geschaffen, als auch gleich zeitig dafür Sorge getragen, dass der Bohrer sicher geführt ist und nicht schlägt. Schon mit geringem Druck ist es möglich, eine aus- gezeichnete, schnelle und allen Bedingungen gerecht werdende Bohrwirkung zu erzielen.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsformen beispielsweise veranschaulicht, die sich viel fach variieren lassen, ohne dass damit der Rahmen der Erfindung verlassen wird. Es zeigen: Fig. 1 eine seitliche Ansicht eines Boh rers, dessen gedachter Bohrkopfmantel Ku gelform besitzt, Fig. 2 drei schematische senkrechte Mit telschnitte I, II und III, welche Axialebenen darstellen, die längs :
den einzelnen,Schneid- kanten <I>A, A', B,</I> B' und C,<B><I>C</I></B> eines aus diesen Kanten sich zusammensetzenden Schneid profils durch die Bohreraxe hindurchgelegt sind, Fig. $ bis -6 andere beispielsweise Formen von Bohrern gemäss der Erfindung, Fig. 7 bis 9 verschiedene Ausführungs formen von Bohrerschneidkanten, Fig. 10 eine Darstellung eines Bohrers, bei welchem die Schneidkanten hinten nach dem Schaft hin abgekrümmt sind.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Bohrer dar gestellt, dessen Kopf Kugelform besitzt. Während Fig. 1 eine Sicht gegen die am weitesten ausladenden Schneidkanten C, C1 veranschaulicht, sind in Fig. 2 drei schema tische senkrechte Mittelschnitte I, II und III gezeigt, die Axialebenen darstellen, die längs den Kanten<I>A, A', B;</I> B' und C, C' (Fig. 1) des aufgeteilten Schneidprofils gelegt sind.
Von den in Rechtsdrehrichtung arbeiten den Schneidkanten A, A' wird der in Fig. 29 (I) mit x bezeichnete Abschnitt des Schneid profils, von den .Schneidkanten B, B1 der in Fig. 2 (1I) mit y bezeichnete Abschnitt und von den @Schneidkanten C, Cl der in Fig. 2 (III) mit z bezeichnete Abschnitt desselben gebildet,
während die nach dem gewählten Beispiel vorgesehenen beiderseitigen Ver längerungen dieser Schneidkanten nicht zum Schnitt kommen, sondern aus der Schnitt linie zum Bohrerschaft hin abgebogen sind. Würde man die einzelnen Darstellungen I, II und III der Fig. 2 aufeinanderlegen, so ergäben die Schneidprofilabschnitte <I>x, y</I> und z ein kreisförmiges Schneidprofil;
da die einzelnen Schneidprofilabschnitte x, y und z jedoch nach hinten zu seitlich ver setzt zueinander auf dem Bohrkopf angeord net sind, ergeben sich die eingangs geschil derten Vorteile.
Die für den Schnitt nicht in Frage kom menden Abschnitte<I>a</I> und<I>b</I> der 3chneid- kanten <I>A,</I> A1 bezw. <I>B,</I> B' können, wie dar gestellt, flüssig in den Bohnerschaft über gehen; zweckmässiger ist es jedoch, sie vor zeitig bis auf Bohrerschaftstärke abzusetzen, wie dies bei c und d in Fig. 2 angedeutet ist. Hierdurch wird nämlich ein grösserer Raum für die Spanabfuhr gewonnen.
Die rückwärtigsten Schneidkanten C, Cl sind dagegen bis zum Bohnerschaft durchgeführt, damit auch bei stark geneigter Lage des Bohrers die Möglichkeit zum Schneiden bleibt.
Während in Fig. 1 und 2: der Bohner- kopf kugelartige Formung besitzt, sind in den Fig. 3 bis 6 beispielsweise andere For men, und zwar eine Ei-, Birnen-, Stangen- und eine Kegelform gezeigt, bei denen die Erfindung mit gleichem Vorteil anwendbar ist.
Die Profilabschnitte<I>x, y</I> und z der Schneidkanten <I>A, A', B,</I> B' und C, Cl kön nen bei senkrechtem Blick auf den Bohrer gerade verlaufen (Fig. 7) oder gebogen (Fig. 8) oder sichelförmig (Fig. 9) sein und die Schneiden unterschnitten sein und so Schaufelform haben.
Während die einzelnen, in gestufter Hintereinanderfolgo angeordneten Schnei- denprofilabschnitte <I>x, y</I> und z nach der Fig. 2 flüssig ineinander übergehen, ist nach Fig. 10 dieser Übergang derart vorgesehen, dass, übertragen auf eine Agialebene, zwi- sehen den Abschnitten x', yl und y', z1 sich Winkel bilden, durch welche im zu bohren den Material Absätze entstehen.
Diese Ab sätze bilden nicht nur grössere und vorteil hafte Halteflächen für in das Bohrloch ein- zubringendes Material bezw. Füllungen, sonl- dern schaffen auch gleichzeitig Wider standsstufen gegen Druck, was bei Kavi- tätenpräparationen völlig neu und mit den bekannten Bohrern bezw. Fräsern zu er zielen nicht möglich ist.