CH190149A - Verfahren zur Herstellung von Dispersionen hochmolekularer Substanzen. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Dispersionen hochmolekularer Substanzen.

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CH190149A
CH190149A CH190149DA CH190149A CH 190149 A CH190149 A CH 190149A CH 190149D A CH190149D A CH 190149DA CH 190149 A CH190149 A CH 190149A
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polyvinyl alcohol
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Chemische Forschungsgesellsc H
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Chemische Forschungs Gmbh
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  Verfahren zur Herstellung von Dispersionen hochmolekularer Substanzen.    Es wurde gefunden, dass die infolge eines  Gehaltes an freien     Hydroxylgruppen    mehr  oder weniger in Wasser löslichen Verbin  dungen von     Polyvinylalkoholen,    die     beispiels=     weise durch unvollständige     Veresterung,        Ace-          talisierung    oder     Verätherung    von     Polyvinyl-          alkoholen    oder durch teilweise     Verseifung     ihrer Ester,     Acetale    oder Äther bis zur be  ginnenden Wasserlöslichkeit erhalten werden,

    sich vorzüglich als     Dispergierungsmittel,     z. B.     Emulgierungsmittel,    für die verschie  denartigsten     Verwendungszwecke    eignen.  Einer ihrer Vorzüge liegt in den ausser  ordentlich geringen Konzentrationen, in  denen sie ihre Wirksamkeit schon entfalten.  Sie     ermöglichen    daher die Herstellung von  Emulsionen     bezw.    Dispersionen von ausser  ordentlicher Reinheit.  



  Gemäss der vorliegenden Erfindung wer  den nun die     genannten        wasserlöslichen    Ver  bindungen von     Polyvinylalkoholen    als     Dis-          pergierungsmittel    bei der Herstellung von    Dispersionen hochmolekularer Substanzen       verwendet.     



  Die     emulgierenden    und     dispergierenden     Eigenschaften der     genannten        Verbindungen     sind so wirksam; dass mit     ihnen    hochmoleku  lare Substanzen der verschiedensten Art, wie  beispielsweise Kautschuk, synthetische     Poly-          merisations-    und     Kondensationsprodukte,     Natur- und Kunstharze bis zur     Dispersität     von Latex     dispergiert    werden     können,

      wobei       latexartige    Erzeugnisse von ausserordent  licher Beständigkeit und - dank der Ge  ringfügigkeit der erforderlichen Zusätze   besonderer Reinheit entstehen. Wenn man  beispielsweise Schellack, Aldehyd- oder     Phe-          nolaldehydharze,    Kautschuk,     Polyvinylace-          tat,        Polyacrylsäureester    und dergleichen in  einer     Kolloidmühle    oder dergleichen in eine       wässrige    Dispersion überführen will, so ge  nügt schon ein Zusatz von 0,2 %, z.

   B. von  bis zu einer     Verseifungszahl    von 80 bis 100  verseiftem     Polyvinylacetat    mittleren Poly-           merisationsgrades    zum Wasser, um Disper  sionen hohen     Dispersitätsgrades    von hervor  ragender     Beständigkeit    und hoher Konzen  tration zu erhalten.

   Die     ausserordentlicb     starke Wirkung der neuen     Dispergiermittel     ermöglicht in den meisten Fällen die Her  stellung befriedigender Emulsionen schon  mit ganz einfachen     Hilfsmitteln,    wie bei  spielsweise     Kugelmühlen..    Hochmolekulare  Körper, die sich, wie beispielsweise ein Teil  der Ester,     Acetale    und Äther des     Polyvinyl-          alkohols,    der     Polyacrylsäureester,    der Kon  densationsprodukte von Aldehyden mit     Phe-          nolen    und Harnstoffen oder aus mehrbasi  schen Säuren und Alkoholen usw.

   durch Er  wärmen in zähflüssigen Zustand überführen  lassen, gehen in     hochdisperse    Emulsionen  über, wenn man sie zum Beispiel bei ent  sprechend erhöhter Temperatur     mit    Wasser  verrührt, dem eines der neuen     Dispergiermit-          tel    zugesetzt ist. Besonders leicht lassen sich  mit ihrer Hilfe     ölig-wässrige    Dispersionen  herstellen.

   In     vielen    Fällen erweist es sich  als besonders vorteilhaft, dass die neuen       Emulgiermittel    weder eine verseifende Wir  kung, noch     einen    sonstigen     chemischen    An  griff ausüben, dass sie den Ablauf von     Poly-          merisationen    nicht beeinflussen und schon in  so geringen Mengen die     Emulsionen    stabili  sieren, dass der     emulgierte    Stoff praktisch  völlig rein bleibt und nach seiner Isolierung  beispielsweise klar in organischen Lösungs  mitteln auflösbar ist, klare Filme und andere  Erzeugnisse von ausgezeichneter Festigkeit  ergibt.  



  Ganz besonders bewähren sich die neuen       Dispergierungsmittel    bei der Herstellung von  Dispersionen hochmolekularer Stoffe in       statu        nascendi,    also während ihrer Bildung  durch     Kondensations-    oder     Polymerisations-          reaktionen.     



  <I>Beispiele:</I>  1. 400 Gewichtsteile     Chloropren    werden  mit 600 Teilen Wasser und 0,6 Teilen eines  bis zu einer     Verseifungszahl    von 80 bis 100  verseiften     Polyvinylacetats    bei Zimmertem  peratur kräftig gerührt, bis das     Chloropren     vollständig polymerisiert ist. Es entsteht ein    stabiler     Latex,    dessen an sich schon grosse  Beständigkeit durch Zugabe von Stabilisie  rungsmitteln,     wie    beispielsweise Ammoniak,  Formaldehyd, mehrbasische     Natriumphos-          phate    usw. zu praktisch     unbegrenzter    Halt  barkeit gesteigert werden kann.

   Der Latex  gibt klar     auftrocknende        Anstriche    von vor  züglichen mechanischen Eigenschaften.  



  2. 500 Gewichtsteile     Vinylbutyrat    wer  den mit einer Auflösung von 0,5 Teilen eines  bis zu beginnender Wasserlöslichkeit verseif  ten     Polyvinylbutyrats        in    500 Teilen Wasser  vermengt und nach Zusatz von 0,5 Teilen       Benzoylsuperoxyd    unter stärkstem Rühren  auf 70 bis<B>90'</B> erhitzt, bis der Rücklauf aus  dem aufgesetzten Kühler kein     Vinylbutyrat     mehr enthält. Es entsteht ein Latex von ähn  lichen physikalischen Eigenschaften wie bei  dem gemäss Beispiel 1 erhaltenen.  



  3. 500     Gewichtsteile        Vinylacetat,    50 Teile       Phthalsäureäthylester,    500 Teile Wasser, 2,5  Teile eines bis zur beginnenden Wasserlös  lichkeit verseiften polymeren     Vinyläthyl-          äthers    und 2,5 Teile     Benzoylsuperoxyd    wer  den unter starkem Rühren bei 70 bis<B>90'</B>  erhitzt, bis das     monomere        Vinylacetat    ver  schwunden ist. Es entsteht ein Latex, der  besonders klare und elastische Anstriche gibt.  



  4. 500 G     ewichtsteile        Acrylsäureäthylester     und 100 Teile     Chloropren    werden mit 1500  Teilen Wasser verrührt, die 6 Teile bis zur  Wasserlöslichkeit verseiftes     Polyvinylacetat     und 2     Teile    30%iges     Wasserstoffsuperoxyd     enthalten. Unter stärkstem Rühren wird die       Temperatur    allmählich auf<B>60'</B> erhöht. Es  tritt ohne Gefahr eines     explosionsartigen          Durchgehens        Polymerisation    ein, die einen  beständigen Latex ergibt.  



  Die mit ihm hergestellten     überzüge    zeich  nen sich durch besondere Dehnbarkeit, Biege  festigkeit und hervorragende chemische Wi  derstandsfähigkeit aus.  



  5. 350 Gewichtsteile     Styrol,    600 Teile  Wasser, 0,6 Teile bis zur Wasserlöslichkeit  verseiftes     Formaldehydpolyvinylacetal    und  0,7 Teile 30%iges Wasserstoffsuperoxyd  werden unter stärkstem Rühren allmählich  bis auf<B>90'</B> erhitzt. Es entsteht ein Latex,      der ausserordentlich gut gegen     Elektrizität     isolierende Überzüge ergibt.  



  Alle diese     Latexarten    lassen sich im Be  darfsfalle in der üblichen Weise koagulieren,  nach     Aufrahmungsverfahren    verarbeiten und  dergleichen.  



  Was den     Polymerisationsgrad    der wasser  löslichen Verbindungen von     Polyvinylalko-          holen    betrifft, so     ergeben    grundsätzlich alle  Abstufungen die dargelegten Vorteile. Je  nach den gegebenen Anforderungen lässt sich  aber eine feinere Anpassung durch Auswahl  niedriger oder höher molekularer Produkte  erreichen. In Verbindung damit sind durch  mehr oder weniger weit getriebene Versei  fung vielseitige Modifikationen erreichbar.

    Weiterhin ermöglicht die Auswahl zwischen  den Estern,     Acetalen    oder     Äthern    und     inner-          halb    dieser Gruppen wiederum die Wahl von  Derivaten mit     verschiedenartigen    Säure-, Al  dehyd- oder Alkoholresten eine ausserordent  lich genaue Anpassung an den gegebenen  Zweck.

   Die Auswahl wird noch dadurch  vergrössert, dass die Produkte einer partiellen       Verseifung    von im Schosse von Ölen poly  merisierten     Vinylverbindungen,    beispielsweise  der durch     Polymerisation    von     Vinylaeetat     oder     Vinyläthyläther    in Gegenwart von       Leinstandöl    erhältlichen Produkte, neben den  hier gekennzeichneten Gruppeneigenschaften  noch in manchen Fällen vorteilhafte Sonder  eigenschaften aufweisen.  



  Im übrigen können die neuen     Dispergie-          rungsmittel    nicht nur in Kombination mit  einander, sondern gegebenenfalls auch in  Verbindung     mit    andern     Emulgierungsmit-          teln,    Seifen,     Türkischrotöl    und dergleichen,  Schutzkolloiden, wie beispielsweise     Poly-          vinylalkohol,    Gelatine, Pektin, Stärkepro  dukte und dergleichen, Lösungsmitteln,     Pla-          stifizierungsmitteln    usw.     Verwendung    fin  den.

   Überhaupt gestattet ihre chemische In  differenz bei der Herstellung von Emulsio  nen auf irgendeine Weise und bei ihrer Ver  wendung bei     Kondensations-    und     Polymeri-          sationsprozessen    eine vielseitige Heranzie-         hung    der auf diesem Gebiete der Technik in  Betracht     kommenden    Zusätze und Hilfsmass  nahmen.  



  Die neuen     Mittel    eröffnen unter anderem  die Möglichkeit,     Dispergierungsmittel    an  derer Art durch geeignete Kombination mit  ihnen so zu modifizieren, dass die für den  Verwendungszweck günstigen Eigenschaften  erhalten bleiben, die ungünstigen aber zu  rückgedrängt werden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Dispersio nen hochmolekularer Substanzen, dadurch gekennzeichnet, dass man als Dispergierungs- mittel eine infolge eines Gehaltes an freien Hydroxylgruppen wasserlösliche Verbindung eines Polyvinylalkohols verwendet. UNTERANSPRüCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Dispergie- rungsmittel einen wasserlöslichen Ester eines Polyvinylalkohols verwendet. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine höchstens 1 % ige Lösung eines wasserlöslichen Ace- tales eines Polyvinylalkohols verwendet. 3. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine höchstens 1 % ige Lösung eines wasserlöslichen Äthers eines Polyvinylalkohols verwendet. 4.
    Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man eine höchstens I % ige Lösung eines Produktes der par tiellen Verseifung einer in Gegenwart von Ölen polymerisierten Vinylverbindung verwendet. 5. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man die wasserlös liche Verbindung eines Polyvinylalkohols in Kombination mit einem andern Disper- gierungs,mittel verwendet.
CH190149D 1935-05-13 1936-05-11 Verfahren zur Herstellung von Dispersionen hochmolekularer Substanzen. CH190149A (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE879315C (de) * 1939-03-11 1953-06-11 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung feinkoerniger oder perlfoermiger Polymerisate

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE879315C (de) * 1939-03-11 1953-06-11 Hoechst Ag Verfahren zur Herstellung feinkoerniger oder perlfoermiger Polymerisate

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