Poröser, leichter Hut. Zur Herstellung poröser, leichter Hüte hat man, um die Formgebung des Hutes zu sichern, Gestelle aus Draht verwendet oder den Hutstoff durch feste Nähte versteift und dabei den äussern Stoff und das Futter, bei spielsweise durch Leimen, miteinander ver bunden. Für diese Versteifungen ist auch bereits die Anwendung eines weitmaschigen, appretierten Gewebes bekannt. Die bisher für solche Hüte verwendeten Stoffe konnten nur durch eine Vorformung auf der Maschine, beispielsweise in Rohrform, oder durch Säure behandlung zwecks Formens oder aber durch Herstellen der Hutform aus mehreren Stücken und Zusammennähen in die gewünschte Form gebracht werden.
Ferner ist es bereits be kannt, einen Hut aus einem Stück Gewebe aus stark dehnbaren Fäden oder aus einem Kunstfasermaterial, das in erweichtem Zu stand stark dehnungsfähig ist, herzustellen.
Ferner ist bekannt, einen nahtlosen Hut durch einen Schrumpfprozess der Stoffasern herzustellen. Zweck vorliegender Erfindung ist die Herstellung eines porösen, leichten Hutes durch Pressen aus einem Wirkstoff, der in normaler Länge und Breite hergestellt- wird und aus im wesentlichen unelastischen Fäden; wie Baumwolle oder Leinen etc. besteht, wobei beispielsweise ein flaches Stück dieses Stoffes zu einem nahtlosen Hut geformt werden kann, ohne dass irgend eine Substanz, welche die unelastischen Fäden beeinflusst, verwendet werden muss. Ein solcher Hut ist einfach und billig herzustellen und besitzt ein schönes, gleichmässiges Aussehen.
Beim Formen eines tiefen Hutkopfes aus einem flachen Wirkstoff, der aus nicht ela stischen Fäden besteht, nimmt man normaler weise an, dass die Fäden infolge des starken Zuges bei der Deformierung reissen und auch dass die Maschen ein unregelmässiges, ver zerrtes Maschenbild ergeben.
Auf Grund eingehender Versuche wurde gefunden, dass diese Dehnbarkeit des Stoffes nach allen Richtungen erhalten werden kann, wenn ein Köperwirkstoff verwendet wird. Ein solcher Stoff zeigt auch nach dem For men ein regelmässiges, ansprechendes Aus sehen, das mit keinem andern Wirkstoff er reicht werden kann.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegen standes.
In Fig. 1 ist der Köperwirkstoff schema tisch dargestellt, welcher Maschenbilder von quadratischer Grundform aufweist; Fig. 2 zeigt die Maschen der Deutlichkeit halber auseinandergezogen, um die Köper- bindung darzustellen;
Fig. 3 zeigt das Fig. 1 entsprechende Maschenbild schematisch, und Fig.4 das Maschenbild des in Längs- und Breitenrichtung gezogenen Stoffes, bei welchem die quadratische Grundfigur des Maschenbildes sich der Rautenform nähert, so dass der Stoff auch nach der Formung immer noch ein regelmässiges Maschenbild aufweist; Fig. 5 ist eine Ansicht des Hutes.
Der Köperwirkstoff eignet sich zur Ver formung in einen Hut, da er quadratische Grundfiguren besitzt, die durch dicke Linien in den Fig. 1, 3 und 4 angedeutet sind; in der Mitte jedes Quadrates befindet sich eine grosse Masche h (Fig. 1), welche zur Stoff fläche geneigt liegt. Auf der einen Seite des Stoffes ragen die Schenkel 1 (Fig. 2) oder 3 der Maschen<I>lt</I> hervor und auf der andern Seite die Köpfe 2 (Fig. 2) der Maschen. Diese Maschen spielen die wichtige Rolle einer Fadenreserve.
Wenn der Köperstoff beim Formen gestreckt wird, so können sich die vier Ecken cc, <I>b,</I> c und<I>d</I> der quadratischen Grundfigur nach aussen bewegen, indem sie Faden aus den Maschen<I>lt</I> aufnehmen. Da durch wird die Neigung der Maschen h ver ringert, der ursprünglich verhältnismässig dicke Stoff wird dünner, aber die Maschen<I>lt</I> bleiben dabei in der litte der Grundfiguren und helfen so, die charakteristische Regel mässigkeit des Maschenbildes auch nach der Formung zu bewahren, wenn die Quadrate der Grundfiguren die Rautenform nach Fig. 4 annehmen.
Für die Hilfsfäden 4, welche die Maschen verbinden, besteht keine Schwierig keit, die grösseren Distanzen bei den vergrösserten Grundfiguren zu überbrücken, da sie genügend Fadenreserve durch die Verringerung der Stoffdicke und die flachere Lage der Maschen 2 erhalten. Fig. 5 zeigt die regelmässigen Ma schenbilder am fertigen Hut.
Da der gleiche Köperstoff auch für Hemden Verwendung finden kann, so besteht die neue Möglichkeit, das Hemd oder die Bluse zum Hut oder den Hut zum Hemd oder zur Bluse passend anfertigen zu können, indem beide Arten von Kleidungsstücken aus den fertigen bereits gefärbten Wirkstoffen hergestellt wer den.
Als Appret kommt irgend einer der be kannten Apprete in Betracht, welcher die nötige Versteifung gibt und die Farbe des Wirkstoffes nicht nachteilig beeinflusst.