Einrichtung zur Ermöglichung der Verteilung mehrerer trägerfrequent übermittelter Übertragungen in einem andern Zwecken dienenden Verteilungsnetz. Es sind Drahtfunksysteme bekannt, bei denen die Nachrichten bezw. Darbietungen mit Hilfe modulierter Trägerfrequenzenüber- tragen werden. Durch die Wahl verschiede ner Trägerfrequenzen ist es möglich, gleich zeitig mehrere verschiedene Programme auf das Leitungsnetz zu geben. Die angeschlos senen Teilnehmer sind mit entsprechend ab stimmbaren Empfangsapparaten ausgerüstet und können sich durch geeignete Abstim mung ihrer Empfänger das gewünschte Pro gramm auswählen.
Die Übertragung kann dabei über beliebige Verteilungsnetze, so zum Beispiel über Fernsprechnetze oder Starkstromnetze, erfolgen. Die Verwendung von für andere Zwecke bereits verlegten Lei tungsnetzen hat den Vorteil, dass für die Drahtfunkverbreitung keine besonderen Lei tungen verlegt zu werden brauchen. Nachtei lig wirkt sich jedoch die Tatsache aus, dass bei den bisher bekannten Verteilungsanlagen dieser Art der Drahtfunk nur den Teilneh- mern. zugänglich gemacht werden konnte, die ohnehin an das betreffende Netz angeschlos sen waren.
Die Zahl dieser Teilnehmer ist, insbesondere wenn man das Fernsprechnetz betrachtet, verhältnismässig gering.
Gemäss der Erfindung wird dieser Nach teil dadurch vermieden, daB an zu je einem Verbraucher bezw. Teilnehmer des Netzes führende Leitungen jeweils mehrere vonein ander unabhängige Apparate zum Empfang der trägerfrequenten Übertragungen ange schlossen sind.
Auf diese Weise wird es möglich, mit verhältnismässig einfachen Mitteln unter Be nutzung des vorhandenen, andern Zwecken dienenden Verteilungsnetzes an den Draht funk Teilnehmer anzuschliessen, die nicht an das erwähnte, andern. Zwecken dienende Netz angeschlossene Verbraucher bezw. Teilnehmer sind.
In. zahlreichen Fällen ist innerhalb einer gewissen räumlichen Einheit, zum Beispiel innerhalb eines Hauses, Gehöftes oder Wohn blockes, nur ein Fernsprechanschluss vorhan den, .dessen Inhaber beiden bisher bekannten. Verteilungssystemen allein an den Draht- funkdarbietungen teilnehmen konnte.
Von einem derartigen Fernsprechanschlussi können Stichleitungen abgezweigt werden, an die auch die Empfangsapparate der übrigen in der betreffenden räumlichen Einheit sich aufhaltenden Personen an;eschlossen werden können. So ist es zum Beispiel möglich, sämtliche Wohnungen eines Hauses, von denen nur eine einen rernsprechpmschluss. be sitzt, an das Drahtfunknetz anzuschliessen.
Es ist dabei nicht erforderlich, zusätzliche Leitungen zwischen dem betreffenden Hause und dem Fernspreehamt zu verlegen..
Um eine gegenseitige Beeinflussung und Störung der an eine gemeinsame Verbin- dungsleitung angeschlossenen Empfangs apparate verhindern zu können, können Ent- kopplungsmittel zur Vermeidung gegensei tiger Beeinflussungen der Empfangsapparate vorgesehen werden.
Solche Entkopplungs- mittel können zum Beispiel Filter, Dämp- fungsglieder, Verstärker, Abschlusswider- stände sein. Es sind alle diejenigen Mittel für diesen Zweck brauchbar, die eine Rück- wirkung jedes Apparates auf die übrigen ausschliessen.
Die Benutzung derartiger Ent- kopplungsmittel gibt die Möglichkeit, belie bige Empfangsapparate, zum Beispiel nor male Rundfunkempfänger, für die Aufnahme der Drahtfunkprogramme zu verwenden. Es bestehen dann auch keine Bedenken, bei spielsweise mit Rückkopplung ausgerüstete Empfänger zuzulassen.
Wird der Erfin dungsgedanke bei vorhandenen Fernsprech netzen zur Anwendung gebracht, so ist es selbstverständlich erforderlich, diese Ent- kopplungsmittel auch so auszubilden, dass weder der normale Fernsprechverkehr durch die Drahtfunkdarbietungen gestört wird, noch umgekehrt eine Störung dieser Darbie tungen erfolgt. Dies kann durch an sich be kannte elektrische Frequenzweichen bewirkt werden.
Gegen die in einem Fernsprechnetz auftretenden Ruf- und Wahlstromstösse kön nen Mittel zur Fernhaltung der Wahl- und Rufstromstösse von den Empfangsapparaten vorgesehen: werden. Die Drahtfunkanlage kann beispielsweise durch Siebmittel ge schützt werden. Wenn als Siebmittel eine Spulenleitung verwendet wird, können die vorhandenen Entkopplungsspulen mitbenutzt werden.
In den Fig. 1 bis 6 der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele des Erfindungs- gegenstandes dargestellt.
Bei der Einrichtung nach Fig. 1 ist der Teilnehmerapparat 2: über die Leitung 1 an ein hier nicht dargestelltes Ortsamt ange schlossen.
Vor dem Teilnehmerapparat ist von der Leitung 1 die Stichleitung 8 abge zweigt, an die mehrere voneinander unab hängige Drahtfunkempfangsapparate 5, 6 und 7 über Kondensatoren 9 angeschlossen sind. Der dem Teilnehmerapparat 2 zugeordnete Drahtfunkempfangsapparat ist mit 3 be zeichnet und ebenfalls über Kondensatoren 9 angeschlossen. Die Drosselspulen 4,
die vor den Teilnehmerendapparat geschaltet sind, dienen; zur Fernhaltung der Drahtfunk- frequenzen. Sie sind zwecks besserer Ent- störung durch einen Kondensator 14 zu einer Spulenleitung ergänzt. Die Drosselspulen 4 wirken zusammen mit den Kondensatoren 9
als elektrische Weiche zur Trennung der für den normalen Fernsprechverkehr und den Drahtfunk benutzten Frequenzen. An Stelle der dargestellten Anschlussweise der einzel nen Empfänger 5, 6, 7 an eine gemeinsame Stichleitung 8 können die Empfänger auch an jeweils eine eigene an die Fernsprechlei- tung 1 angeschlossene Stichleitung ange schlossen sein, was bei bestimmten örtlichen Verhältnissen vorteilhafter sein kann.
Bei Verwendung abstimmbarer Empfän ger, die im allgemeinen den in Fig. 2, dar gestellten Eingangskreis besitzen, also durch den Kondensator 14 abstimmbar sind, sind, wie schon erwähnt, Vorkehrungen erforder lich, die eine gegenseitige Beeinflussung der Empfänger ausschliessen.
Liegen mehrere Empfänger der in Fig. 2' dargestellten Art parallel, so, wird jede Änderung der Abstim mung eines Apparates eine Verstimmung bei sämtlichen übrigen, Apparaten und damit eine unerwünschte Änderung der Lautstärke hervorrufen. Besonders unangenehme Stö rungen können auf diese Weise entstehen, wenn als Empfangsapparate Rundfunkemp fänger mit Rückkopplung benutzt werden.
Beispiele für zur Beseitigung solcher Störung geeignete Entkopplungsmittel sind in den Fig. .3 bis 6 veranschaulicht. Fig. 3 zeigt die Anwendung von Zusatzelementen 9, 10, durch die jeder einzelne Empfänger gegen die gemeinsame Leitung abgeriegelt wird. An Stelle der in Fig. 3, gezeigten Schaltele mente können auch Dämpfungsglieder in H- oder az-Schaltung vorgesehen werden.
Eine vollkommene Abriegelung lässt sich erzielen, wenn vor jedem Empfangsapparat einaperio discher Trägerfrequenzverstärker geschaltet wird. Da dieser nur in der Richtung vom Verzweigungspunkt zum Empfänger hin durchlässig ist, können sich Änderungen, die am Empfangsapparat, also vom Verzwei- gungspunkt aus hinter dem aperiodischen Verstärker vorgenommen werden, sich nicht auf die übrigen Empfangsapparate auswir ken.
In Fig. 4 ist ein derartiger Verstärker mit 11 bezeichnet.
Als weiteres Mittel zur Verminderung der Störungen, die durch gegenseitige Beein- flussung entstehen können, kann ein eine Mehrzahl von Empfangsapparaten für die trägerfrequenten Übertragungen speisender @Terstärker derart ausgebildet werden,
dass sein Ausgangswiderstand kleiner als ein Drittel des resultierenden Widerstandes sämt licher gleichzeitig an diesen Verstärker an schliessbaren Empfangsapparate ist. Fig. 5 zeigt eine derartige Schaltungsweise der Ein richtung.
Vor dem gemeinsamen Anschluss- punkt der Empfangsapparate, also beispiels- ,veise zwischen der Fernsprechleitung 1 und der Stichleitung 8, ist ein Verstärker 12 vor gesehen, dessen innerer Widerstand so klein bemessen ist, dass' die durch Abstimm- oder Schaltmassnahmen der einzelnen Teilneh- mer hervorgerufenen Widerstandsänderungen ihrer Eingangsschaltungen Störungen nicht mehr herbeiführen. können.
Dies ist der Fall, wenn der innere Widerstand des Verstärkers 12 kleiner ist als der resultierende Eingangs- widerstand sämtlicher gleichzeitig an die Stichleitung 8 anschaltbaren Empfänger. .In Fig. 5 ist zur Erfüllung dieser Bedingung zu dem Ausgang des Verstärkers noch ein Widerstand 13 parallel geschaltet.
Selbstver ständlich können auch andere bekannte Mit tel zur Herstellung eines genügend kleinen Widerstandes des Verstärkers Anwendung finden. Derartige Verstärker können nicht nur in der aus der Fig. 5 ersichtlichen An ordnung, sondern an allen Verzweigungs punkten, so zum Beispiel auch in den Orts- ämtern, zum Zwecke der Entkopplung vorge sehen werden.
Eine wirksame Entkopplung ohne beson deren Verstärker kann dadurch herbeigeführt werden, dass zu je einem Teilnehmer des an dern Zwecken dienenden Netzes führende Leitungen mit einem ihrem Wellenwiderstand entsprechenden Widerstand äbgeschlossen sind, der nicht mehr als 920520' vom Wellen widerstand abweicht, und dass die Empfangs apparate über Spannungsteiler an diesen Ab schlusswiderstand angeschlossen werden.
In Fig. 6 ist eine derartige Schaltungsweise der Einrichtung dargestellt. Die Fernsprechlei tung 1 ist mit einem ihrem Wellenwiderstand nahezu gleichen Widerstand, zum Beispiel einem Ohmsehen Widerstand R1, abgeschlos sen und die Empfangsapparate sind je über ein Spannungsteilerglied R2, R3 angeschlos sen.
Die Einzelelemente dieser Entkopp- lungsschaltung lassen sich so bemessen, dass weder der gurzschluss noch das Rückkopp lungspfeifen eines Empfangsapparates die andern Teilnehmer stört.