Einrichtung mit einer Oszillator-3lodnlatorrölire. Die vorliegende Erfindung bezweckt eine Verbesserung der Überlagerungsschaltungen, wie sie insbesondere bei Radioempfangs schaltungen zur Anwendung kommen. Die Verbesserung besteht in der Bildung einer virtuellen Kathode in der Oszillator-Modula- lorröhre zwecks Benutzung der virtuellen Kathode als Elektronenquelle für den modu lierenden Teil der Röhre.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeich net, dass die Oszillator-Modulatorröhre sol che Hilfselektroden aufweist, dass bei den vorgesehenen Betriebsspannungen eine vir tuelle Kathode in dem Raum zwischen Ka ihode und Anode besteht, und da.ss die zwi schen der virtuellen Kathode und der Emis sionskathode angeordneten Elektroden zur Erzeugung der örtlichen Hilfsschwingung benutzt werden, während die zwischen der virtuellen Kathode und der auf hohem posi tivem Potential befindlichen Anode angeord neten Hilfselektroden zur Erzielung einer Modulation zwischen einer Fremdspannung und der örtlich erzeugten Frequenz dienen.
Ein wichtiger Vorteil der Oszillator- Modulatorröhre nach der Erfindung liegt in der Tatsache, da,ss es möglich ist, irgend eine Vorspannung auf eine Elektrode ausser halb der virtuellen Kathode aufzudrücken, ohne wesentlich auf .die Quelle der örtlich erzeugten Schwingungen einzuwirken. Das System eignet sich daher besonders zur Steuerung seiner Leistung durch eine verän derliche Vorspannung. Das Vorspannungs- potential kann, wenn gewünscht, automatisch geregelt sein, zum Beispiel wenn eine auto matische Leistungssteuerung erzielt werden soll.
Durch die folgende Beschreibung werden anhand der beiliegenden Zeichnung Ausfüh rungsbeispiele der Erfindung erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch das Prinzip und die Arbeitsweise der nachfolgend beschriebe nen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es ist eine Modulatorröhre 10 gezeigt, die mit einer Elektronen aussendenden Kathode 1 und einer Anode 6 versehen ist. In dem Zwischenraum zwischen der Kathode und Anode sind vier gitterartige Elektroden 2, 3, 4 und 5 angeordnet.
Eine Quelle<B>81</B> modulierter Hochfre- quenzschwingungen ist zwischen das Gitter 4 und die Kathode 1 geschaltet, während eine Quelle 8,2 örtlich erzeugter Schwingun gen zwischen das Gitter 2 und die Kathode geschaltet ist. Der Ausgangskreis der Röhre ist mit Z bezeichnet und ist mit der Anode 6 und der Kathode verbunden. Um das System in Tätigkeit zu setzen, sind Arbeits spannungsquellen 80, 81 und 82 vorgesehen, die die Anode 6 und die Schirme 5 und 3 positiv machen. Es können auch Spannungs quellen 83 und 84 vorgesehen sein, die die Gitter 4 und 2 negativ machen.
Die positive Spannung am Schirm 5 soll im allgemeinen kleiner sein als diejenige an der Anode 6. Dieser Schirm kann oft weg gelassen werden, aber in vielen Fällen be deutet er eine Verbesserung.
Bei der Tätigkeit des oben beschriebenen Systems werden die Elektronen, die von der Kathode 1 ausgesandt werden, durch die Maschen des Gitters 2 zum Schirm 3 gezo gen. Die sich dem Schirm 3 nähernden Elek tronen wandern mit grosser Geschwindig keit; daher gehen die meisten von ihnen durch den Schirm weiter und nähern sich dem Gitter 4, das negativ ist. Das Gitter 4 dient daher .dazu, den Fortschritt der Elek tronen zu verzögern; viele von ihnen werden zum positiven Schirm .3 zurückgezogen.
Diese Wolke von verzögerten Elektronen, die zwi schen den Elektroden3 und 4 schwebt, kann als eine "virtuelle" Kathode im Hinblick auf die folgenden Elektroden 4, 5 und 6 des Mo- dulators betrachtet werden, weil Elektronen leicht von der Wolke auf dieselbe Weise hin weggezogen werden können, wie sie von der wirklichen Kathode weggezogen worden sind. Die "virtuelle" Kathode und ihre annähernde Lage ist durch die punktierte Linie 7 an gezeigt.
Das positive Potential der Anode 6 und des Schirmes 5 dient dazu, Elektronen von der "virtuellen" Kathode zur Anode in der gewöhnlichen Weise durch das Ein- gangsgitter 4 und den Schirm 5 zu ziehen. Die Röhre hat deshalb in der Tat zwei Ano den, nämlich die Elektroden 3 und 6; mit dem innern Gitter 3 wird allein die Gesamt emission der Kathode 1 gesteuert.
Es muss deshalb beachtet werden, dass die Elektroden '4, 5 und 6 zusammen mit der virtuellen Ka thode 7 wie eine gewöhnliche Röhre arbei ten, bei welcher im Eingangskreis die Quelle Si liegt und der Ausgangskreis Z zwischen Anode 6 und Kathode geschaltet ist (inso weit als Wechselströme in Frage kommen).
Die Modulation entsteht in dem System auf folgende Weise. Wenn das Gitter 2 in folge der Wechselspannungsquelle S2 nur schwach negativ ist oder etwas positiv, ist ein reichlicher Elektronenzustrom zur vir tuellen Kathode 7 und damit zum Modula- torteil der Röhre verfügbar. Wenn das Git ter 2 beträchtlich negativ ist, ist der Elek tronenzustrom zur virtuellen Kathode und deshalb auch zur Anode 6 augenblicklich un terbrochen. Es ist daher zu beobachten, dass der Arbeitsstrom des Modulators in Überein- stimmung mit den Schwingungen der Quelle 82 variiert.
Dieser Arbeitsstrom wird ferner auch von .den Schwingungen der Quelle Si variiert, so dass in bekannter Weise die Dif ferenzfrequenz der Schwingungen von 82 und Si auftritt.
Die Elemente der Röhre, mit Ausnahme der wirklichen Kathode, können als in zwei Gruppen angeordnet angesehen werden.
1. Elemente 4, 5 und 6 im Zusammen hang mit Quelle Si 2. Elemente 2 und 3 im Zusammenhang mit Quelle 82.
Es ist möglich, den Modulator über einen weiten Bereich zu steuern durch Variation der an das Modulatorgitter 4 angelegten negativen Vorspannung. Es wird beobachtet werden, dass diese Art der Steuerung das schwingende System nicht wesentlich beein flusst, weil das Gitter 4, gleichgültig welches sein Potential ist, unfähig ist, den Elek tronenstrom zum Oszillatorschirm 3 abzu schneiden. Es ist deshalb leicht, eine auto- matische Leistungssteuerung durch ein auto matisch negativer vorspannendes Modulator- Bitter zu bewirken, wenn die empfangene Zeichenstärke steigt.
Diese Art der automa tischen Leistungssteuerung wird im einzel nen in späteren Figuren gezeigt.
Die Tätigkeit des Systems kann oft ver bessert werden, besonders wenn ein mit Vor spannung arbeitendes Leistungssteuerungs- system beim Modulatorgitter 4 angewendet wird, indem man dieses Modulatorgitter mit variablem Durchgriff versieht. Das kann zum Beispiel leicht geschehen, indem man das Gitter 4<B>-</B>mit einem Maschennetz baut, welches verschiedene Durchlassbreiten be sitzt. Das Resultat ist, dass der Modula- tor eine Leistungscharakteristik besitzt, welche in Form einer Exponentialkurve an steigt.
Diese Art von Charakteristik erlaubt, mit einem weiten Bereich negativer Vor spannung zu arbeiten, sogar mit sehr hohen negativen Vorspannungen, ohne den Modula- tor unwirksam zu machen oder ihn über mässiger Verzerrung auszusetzen.
Fig. 2 illustriert ein Oszillator-Modula- torsystem, das nach den Prinzipien der Fig.1 gebaut ist; es verwendet eine Pentode 9, wel che der Hexode 10 der Fig. 1 ähnlich ist; der Schirm 5 ist weggelassen. Das System ist unmittelbar mit dem Antennensystem eines Radioempfängers verbunden. Die An tenne 11 liegt an Erde über die Antennen spule 12, welche induktiv mit dem abstimm- baren Kreis des Empfängers gekoppelt ist.
Dieser enthält den Abstimmungskondensator 14, einen festen Kondensator 15 und eine In duktionsspule 13, welche mit der Antennen spule gekoppelt ist. Der abstimmbare Ein gangskreis ist mit. dem Modulatorsteuergitter 4 der Röhre 9 und über Erde. Widerstand 21 und Kondensator 22 mit der Kathode 1 der Röhre verbunden.
Ein abgestimmter Schwingungskreis, ge bildet durch die Induktionsspule 19 und einen variablen Kondensator 18, ist zwischen das Oszillatorgitter 2 und die Kathode 1 geschal tet. Der Oszillatorschirm 3 ist über die Spannungsquelle 23 mit Erde verbunden. Parallel zu 23 liegt der Kondensator 24. Die gegenseitige Induktanz zwischen den zwei Teilen der Spule 19 bewirkt die Kopplung zwischen dem Kathoden-Schirmkreis und dem Kathoden-Gitterkreis des Oszillators. Die Hilfselektroden 2 und 3 können daher als Schwingungserzeugungselektroden bezeichnet werden.
Schirm 3 wirkt, insofern es sich um das Schwingungssystem handelt, wie eine Anode.
Legt man eine negative Vorspannung an das Steuergitter 4, so existiert die "virtuelle" Kathode bei 7, von wo ein Entladungsstrom zur Modulatoranode 6 fliesst. Der Modulator- Anodenkreis wird durch die Primärwindung eines Modulator-Ausgangstransformators 20 und die Spannungsquelle 23 mit parallel ge schaltetem Kondensator 24 vervollständigt.
Der Transformator 20 ist durch die festen Kondensatoren 85 und 86 auf die Zwischen frequenz, die in Superheterodyneempfängern hervorgebracht wird, abgestimmt; diese Zwi schenfrequenz ist die Differenz zwischen der Zeichenfrequenz und der Oszillatorfrequenz.
Die Röhre 9 kann der selbsttätigen Lei stungssteuerung durch Regelung der Vor spannung am Gitter 4 unterworfen werden. Wie diese Gittervorspannung angelegt wird, ist in Fig. 2 wie folgt angegeben. Die Vor spannung ist mit Punkt 17 verbunden und wird über Widerstand 16 und Spule 13 auf das Gitter 4 aufgedrückt. Der Kondensator 1.5 verhindert Wechselstromstörungen im Vorspannungskreis.
Die automatische Leistungssteuerung wird bei Fig. 2 dadurch erzielt, da.ss die Lei- stungssteuerungsvorspannung nicht an das Oszillatorgitter 2,.sondern nur an das Modu- lator-Steuergitter 4 angelegt wird.
In den bisher bekannten Typen von Oszillatormödu- latoren, die nur eine einzige Röhre verwen den, sind das Oszillatorgitter und Modulator- gitter entweder identisch, oder sie sind wenigstens in derartiger gegenseitiger Bezie hung zueinander, dass irgendeine Vorspan- nung, die an das Steuergitter angelegt wird, die Schwingfähigkeit des Oszillators beein flusst.
Fig. 3 veranschaulicht ein Ausführungs beispiel, das ähnlich der Fig. 2 ist. Gleiche Elemente sind mit denselben Ziffern wie in Film-. 2 bezeichnet. Indessen hat das System der Fig. 3 gewisse Abänderungen gegenüber Fig. 2.
In Fig. 3 wird in dem Oszillator- system eine Gitterableitung 26 und ein Git terkondensator 25 verwendet, welche eine negative mittlere Vorspannung an dem Os- zillatorgitter 2 entwickeln; fliese Vorspan- nung dient dazu, die Amplitude der Schwin gungen und den Oszillator-Gitterstrom zu begrenzen.
An Stelle der angezapften Schwingungs- spule 19 der Fig. 2 ist in Fig. 3 ein Paar von induktiv gekoppelten Spulen 27 und 29, von denen die Spule 27 im Schwingungs kreis liegt, vorgesehen. Die Rückkopplung vom Schirm 3 (Oszillatoranode) wird über einen Kondensator 30 zur Spule 29 und über den festen Kondensator 28 zur Erde gelei tet, so dass der Kondensator 2,8 und die Kopp lung zwischen den Spulen 27 und 29 eine kombinierte kapazitive und induktive Rück kopplung hervorbringen.
In dieser Anord nung wird die Schwingungsamplitude ver möge des Kondensators 28 bei den niederen Frequenzen besser aufrechterhalten und gleichförmiger über den Abstimmungsbereich verteilt. Der Kondensator 30 dient dazu, die Rückkopplungsströme zu übermitteln und den Schwingungskreis von der Spannungs quelle 38 zu isolieren. Ein Widerstand 31 verhindert einen Nebenschluss der Rückkopp lungselemente 2:8, 29, 30 durch die Span nungsquelle 38.
Der Kondensator 28 ermöglicht ferner die mechanische Kopplung der Kondensa toren 14 und 18, zwecks Einknopfbedie- nung B.
In dieser Anordnung gelangt die Oszil- latorspannung auch an die Einode 6, aber dieser Umstand hat keinen grossen Einfluss auf die Leistung.
Fig. 4 illustriert ein ähnliches Ausfüh rungsbeispiel wie dasjenige der Fig. 3, weicht jedoch in zwei Einzelheiten davon ab. In Fig. 4 ist die Anordnung so, dass die Ar beitsspannungsquelle 39- verschiedene Span nungen zu der Anode und zu dem Schirm 3 liefert; diese verschiedenen Spannungen wer den mittelst,der Widerstände 34, 33, ,die mit den zwei Elektroden 6 und 3 verbunden sind, abgegriffen. Der Kondensator 35 liegt im Nebenschluss zu dem Widerstand 34 und der Spannungsquelle 39.
In dieser Figur ist auch eine Gitterableitung 32 über den Kön- densator 28 des Schwingungskreises geschal tet. Ein besonderer Gitterkondensator, wie im Falle der Fig. 3, ist nicht vorhanden.
Fig. 5 ist ähnlich der Fig. 4, nur dass die Rückkopplungsspule 29 der Fig. 4 durch eine Spule 36 ersetzt ist. Diese liegt in Serie mit der Kathode und ist mit der Spule 27 im Schwingungskreis gekoppelt. In die ser Figur wird auch eine Drosselspule 37 verwendet, um den Widerstand 33 der Fig. 4 zu ersetzen; die Verwendung der Drossel spule verhindert in dieser Stellung einen Verlust von Arbeitsspannung. Dies erlaubt den Gebrauch einer Spannungsquelle 40, die eine niederere Spannung als die Quelle 39 in Fig. 4 hat.
Fig. 6 illustriert dasselbe wie Fig. 2, nur dass die Hexodentype der Röhre 10 an Stelle der Pentodenröhre 9 verwendet wird; der Modulatorschirm 5 liegt zwischen dem Ho- dulator-Steuergitter 4 und der Anode 6. Die gleiche Spannungsquelle 41 ist an die zwei Schirme 3 und 5 angelegt. Eine zusätzliche Spannungsquelle 42 wird in Serie mit Quelle 41 geschaltet und ist an die Anode 6 an gelegt. Parallel zu den Spannungsquellen liegen die Kondensatoren 43 und 44.
Die Anordnung der Fig. 7 ist im all gemeinen ähnlich derjenigen der Fig. 3, der Hauptunterschied ist der, dass Fig. 7 die Hegodenform der Modulatorröhre 10 verwen det. Die Rückkopplungsspule 29 wird von dem abgestimmten Kreis durch einen festen Kondensator 48 getrennt; diese Anordnung schafft etwas verbesserte Resultate.
Der Os- zillatorschirm wird über den Widerstand 46 mit parallel geschaltetem Kondensator 4 7 von der Spannungsquelle 45 gespiesen. Die Schirme 3 und 5 sind mit der gleichen Span nung versehen. Die Rückkopplung liegt gleichzeitig an beiden Schirmen; dieser Um- stand bewirkt jedoch keine grosse Differenz im Resultat.
Fig. 8 ist Fig. 7 ähnlich, nur wird die Vorspannung für Schirm 5 getrennt angelegt. Spannungsquelle 45 in Fig. 7 wird durch die Spannungsquellen 19 und 50 ersetzt, die in Serie geschaltet sind und parallel geschaltete Kondensatoren 51 und 52 aufweisen.
Fig. 9 zeigt eine Anordnung, die im all gemeinen ähnlich derjenigen der Fig. 8 ist; das Hauptmerkmal der Fig. 9 ist die ge- inisehte Oszillatorrückkopplung. In Fig. 9 werden zwei Kondensatoren 54 und 55 in Serie verwendet, um den Rückkopplungs kondensator 2,8 der Fig. 8 zu ersetzen. Die Kondensatoren 54 und 55 werden daher je der grösser gemacht als Kondensator 28, aber sie haben die gleiche resultierende Kapazi tät.
Die Spannung über Kondensator 55 wird für kapazitive Rückkopplung im Os- zillatorschirmkreis gebraucht. Die induktive Rückkopplung in dieser Anordnung wird durch die Spule 53 bewirkt, die mit der ab gestimmten Spule 2 7 wie im Falle der Fig. 5 gekoppelt ist.
Fig. 10 veranschaulicht einen kompletten Superheterodyneempfänger, der ein<B>11 .</B> exoden- Oszillator-Modulatorsystem, im wesentlichen gleich demjenigen der Fig. 8, verwendet. In diesem Empfänger ist eine von Hand betrie bene Verstärkersteuerung in der Form eines regelbaren Widerstandes 61, der zwischen Erde und einem Punkt 77 im Kathodenkreis eingeschaltet ist, vorgesehen.
Wenn der Rheostat 61 auf Nullwiderstand eingestellt ist, das heisst für 31aximumverstärkung, ist Punkt 7 7 geerdet- und die sich ergebende Schaltung ist genau gleich derjenigen der Fig. .8, soweit dies den Oszillator-Modulator betrifft. Eine leichte Abweichung von der Anordnung der Fig. 8 liegt in dem Einbau von zwei Widerständen 59 und 60, die in Serie zur Spannungsquelle 58 geschaltet sind: die Modulator-Schirmspannung wird von dem Punkt zwischen diesen Widerstän den genommen.
Diese Anordnung vermeidet den Gebrauch-der zwei Batterien 49, 50 der Fig. B. Beim Betriebe des Empfängers wird, wenn der Widerstand des Rheostaten :61 er höht wird, die Kathodenspannung positiver gegen Erde. Dadurch wird bewirkt. dass eine erhöhte negative Vorspannung an das Modulatorgitter gelegt wird, wodurch die Leistung der Röhre verkleinert wird. Die gewöhnliche Arbeitsweise des Systems wird durch diese handbetriebene Verstärkungs steuerung nicht beeinflusst.
Der übrige Teil des Empfängers ist von einer gebräuchlichen Type und enthält einen zweiten Detektor 56, der die Zwischenfre quenzen; die in dem Ausgangstransforma tor 20 des Oszillator-Modulators vorhanden sind, gleichrichtet. Ein Hörverstärker 57 ist mit dem Ausgang des Detektors 56 gekop pelt, von wo aus die Zeichen, zum Beispiel auf einen Lautsprecher, der mit dem Aus gang des Verstärkers gekoppelt ist, über tragen werden.
Fig. 11 illustriert eine Form eines Os- zillator-Modulatorsystems, das sehr geeignet ist, in dem Empfänger der Fig. 10 Verwen dung zu finden. In Fig. 11 ist nur jener Teil des Empfängers links der Trennlinie 7$-78 der Fig. 10 gezeigt.
Der Oszillator- Modulator der Fig. 11 ist demjenigen der Fig. 10 sehr ähnlich, jedoch mit der Aus nahme, dass das Vorspannungspotential am Oszillatorschirm 3 auch an den Modulator- schirm 5 angelegt wird, und zwar über einen Widerstand 62, der zwischen Modulator- schirm und Widerstand 46 geschaltet ist.
Diese Anordnung macht keinen Gebrauch von den zwei Widerständen 60 und 59 der Fig.10, verhindert aber dennoch einen bemerkens werten Nebenschluss der Rückkopplungs elemente 28 und 48.
Fig. 12 illustriert einen Supperhetero- dyneempfänger, der mit einer automatischen Leistungssteuerung versehen ist. Das Os- zillator-Modulatorsystem ist demjenigen der Fig. 8 und 10 ähnlich. Der Zwischen frequenz-Ausgangstransformator 20 dient dazu, den Oszillator-Modulator 10 mit einem Zwischenfrequenzverstärker <B>63</B> zu koppeln. Der Ausgang des Verstärkers 63 ist über den Transformator 65 mit einer Binode 64 ge koppelt.
Diese Röhre enthält also sowohl ein Diode, als auch eine Triode; sie weist eine gewöhnliche Kathode 76, eine Dioden anode 60, ein Steuergitter 72 und eine Anode 79 auf. Der Ausgang der Binode ist mit einem Hörfrequenzverstärker 5 7 in irgend einer bekannten Art gekoppelt.
Infolge der gleichrichtenden Tätigkeit des Diodendetektors wird am Punkt 17 eine mit der Empfangsstärke variierende Span nung auftreten. Wenn die Zeichenstärke an steigt, macht der gleichgerichtete Strom, der durch die Widerstände 67 und 68 fliesst, die Vorspannung des Punktes 17 gegen Erde negativer. Diese Vorspannung wird über Widerstand 16 und Induktionsspule 13 zum Steuergitter 4 des Modulators 10 geliefert. Wie vorher erklärt, ist die automatische Leistungssteuerung, die man auf diese Weise erhält, besonders befriedigend, da sie nicht bemerkenswert auf den mit dem Modulator vereinigten Oszillator einwirkt.
In Fig. 12 wird die Spannung der Sekun därspule des Transformators 65 zwischen die Diodenanode 60 und den Punkt 17 auf gedrückt, der mit der Diodenkathode 76 über die Widerstände 67, 68 und 71 in Serie ver bunden ist. Diesen Widerständen sind für Radiofrequenzströme die Kondensatoren 69 und 70, .die beide eine sehr hohe Impedanz bei Hörfrequenzen haben, parallelgeschaltet. Die gleichgerichtete Hörfrequenzspannung, welche über Widerstand 68 besteht, wird auf das Gitter 72 des Triodenteils der Röhre 64 gegeben. Die Kathode 76 der Röhre 64 er hält durch Widerstand 71 eine positive Span nung gegen Erde.
Diese Vorspannung ver hindert einen Gitterstrom in Röhre 64 und macht auch die Diode bei sehr kleinen Zeichenintensitäten, bei denen Geräusche un angenehm sind, unwirksam. Die Hörspan nung wird im Triodenteil der Röhre 64 ver stärkt und von der Anode 79 zum Span- nungsteiler 73 geleitet, mittelst welchem das Leistungsniveau in den nachfolgenden Hör frequenzkreisen gesteuert werden kann. An den in Serie geschalteten Widerstän den 74 und 75 wird eine positive Spannung für die Schirmgitter der Röhren 10 und 63 abgegriffen. Diese Spannung ist kleiner als die Anodenspannung.
Die beschriebenen Anordnungen zeigen Röhren mit fünf und sechs Elektroden (Pen- toden und Hegoden). Es könnten überdies noch zusätzliche Elektroden vorgesehen seil.
Pentodenröhren der Type 57 oder 58 werden in den Schaltungen der Fig. 2, 3, 4 und 5 angewandt. Diese Röhren sind da durch gekennzeichnet, dass sie eine Kathode und eine Anode haben, zwischen denen sich drei aufeinanderfolgende Gitter befinden. Die mittlere Elektrode 3 dient in den hier beschriebenen Pentodenschaltungen als Os- zillatorschirmgitter und besitzt feine Ma schen.
Das in diesen Röhren der Anode be nachbarte Gitter hat ein gleichmässiges, wei tes Maschennetz und erfüllt die Funktion des Modulator-Steuergitters, jedoch nur in jenen Fällen, bei denen kein grosser Verstärkungs- regelungsbereich in der Modulatorröhre ge fordert wird.
Beste Resultate sind mit Hexoden erziel bar. Bezüglich Fig. 1 kann Gitter 2 ein sol ches von gleichmässigem oder wechselndem Durchgriff sein, jedoch ist ein gleichmässiges Maschennetz im allgemeinen vorzuziehen. Die Schirme 3 und 5 bestehen vorzugsweise aus feinen Maschennetzen. Die individuell Ausbildung des Maschennetzes des Gitters .1 hängt davon ab, ob eine hohe Verstärkung oder ein grosser Verstärkungsregelungsbereich verlangt wird.
Für hohe Verstärkung besitzt Gitter 4 vorzugsweise gleichmässig feine Für einen grossen Bereich der Ver stärkungsregelung, zum Beispiel bei automa tischer Leistungssteuerung, hat Gitter 4 vor zugsweise ein nicht gleichmässiges Maschen netz, bei welchem der Durchgriff nach cer Mitte zu grösser wird.
Die Spannungen an Gitter 4, Schirm 5 (wenn vorhanden) und Anode 6 werden vor zugsweise so gewählt, dass der durchschnitt liche Anodenstrom niedriger bleibt als die Hälfte des durchschnittlichen Schirmstromes oder niedriger als ein Drittel des durch schnittlichen Kathodenstromes, wobei der Kathodenstrom im wesentlichen die Summe der Schirm- und Anodenströme darstellt. Diese Anordnung hat den Vorteil, dass Än derungen im Anodenstrom einen unbedeu tenden Einfluss auf die Leistung des Oszilla- torkreises haben.
Die durchschnittliche negative Vorspan- nung für das Gitter 2 gegen Kathode 1 ',hängt in den Fig. 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11 und I Z in erster Linie von der Spannung am Os- zillatorschirm <B>3</B> ab.
Diese Einstellung der Gitterspannung in Abhängigkeit. von der Os- zillatorschirmspannung übt eine selbstregu lierende Wirkung aus, derart, dass der bei stark positivem Oszillatorschirm einsetzende Raumstrom infolge stärkeren Negativwerdens des Gitters 2 abgedrosselt wird; dadurch er reicht man, dass der Raumstrom während eines Teils der negativen Halbperioden der Oszillatorspannung am Gitter 2 in der Röhr infolge der selbstregulierenden Wirkung weitgehendst unterdrückt wird.
Dies sichert eine vollkommene Ausnutzung der Oszilla- torspannung, sowie eine erhöhte Raum ladungsdichte der virtuellen Kathode und eine Vervollkommnung der Modulatorwir- kung. Dieser Zustand wird als "vollstän dige Modulation" in der Oszillator-Modula- torröhre bezeichnet.
In den Fib. 3, 4, 5, 7, 8, 9, 10, 11 und 12 werden kapazitive Rückkopplung 28 (55 in Fig. 9) und induktive Rückkopplung 29<B>(53</B> in Fig. 9) in Kombination benutzt, um die Schwingungen über den Abstimmbereich gleichmässig zu .erhalten. In den gleichen Figuren ist ein Kondensator 30 oder 48 im Rückkopplungskreis angebracht. Dieser Kon densator ist so dimensioniert, dass er die Im pedanz zwischen Schirm 3 und Erde so klein wie möglich hält, ohne die Oszillator-Rück- kopplung zu sehr abzuschwächen.
Fig. 2 und 6 haben eine unbedeutende Impedanz im OSZillatOT-SChlrmlirelS, da Ka thode und Oszillatorgitter mit dem oszilla- torabgestimmten Kreis in einer Rückkopp lungsschaltung zusammenhängen. Diese An- ordnung verringert die Kopplung, die von Oszillatorströmen mit dem abgestimmten Antennenkreis hervorgerufen werden und welche sonst durch kapazitive Kopplung zwischen Gitter 4 und Schirm 3 vorkommen würden.
Diese Anordnung als Modulator- kreis ist indessen etwas weniger wirkungs voll im Vergleich zu den andern gezeigten Anordnungen.
In den Fig. 10, 11 und 12 ist die Vor spannung zwischen Gitter 2, und Kathode 1 von der Leistungssteuerungs-Vorspannung zwischen Gitter 4 und Kathode unabhängig. Diese Tatsache ist in den meisten Fällen wünschenswert und ist oft wesentlich für das günstige Arbeiten des Oszillator-Modu- latorsystems.