Vorrichtung zum Ausmessen von Fluiden. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausmessen von tropfbaren oder gasförmigen Fluiden, und Zweck der Erfindung ist die Schaffung einer Vorrich tung, die mit einfachen Mitteln eine recht grosse Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Messung und bei einer besonderen Ausfüh rungsform auch eine auf eine bestimmte Temperatur umgerechnete Messung gewährt.
Zu diesem Zwecke zeichnet sich die Vorrich tung gemäss der Erfindung dadurch aus, dass sie mindestens zwei feste Kammern für das auszumessende Fluidum umfasst, in welchen Kammern je eine die betreffende Kammer nur teilweise ausfüllende, von beweglichen Wandteilen gebildete, ausdehnbare Kammer angebracht ist, wobei die Innenräume der genannten, ausdehnbaren Kammern paar weise verbunden sind zur Bildung eines Raumes, der ein Arbeitsfluidum enthält. welches beim Betrieb der Vorrichtung zwi schen den Innenräumen der miteinander ver- bundenen, ausdehnbaren Kammern hin- und hergetrieben wird und dadurch jedesmal eine bestimmte Menge des auszumessenden Fluidums aus einer der festen Kammern treibt.
Die näheren Einzelheiten der Ausbil dung von beispielsweisen Vorrichtungen, die zum Ausmessen Verwendung finden können, sollen im folgenden unter Hinweis auf die Zeichnung erläutert werden.
Auf der Zeichnung zeigt: Fig. 1 eine Ausführungsform einer Aus- messvorrichtung nach der Erfindung in Seitenansicht und für den untern Teil teil weise im Schnitt nach der Linie I-I in Fig. 2, Fig. 2 dieselbe Ausmessvorrichtung in Draufsicht, Fig. 3 Einzelheiten derselben Ausmess- vorrichtung im Schnitt nach der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 eine besondere Ausführungsform einer Einzelheit der Vorrichtung nach den Fig. 1 bis 3, Fig.5 schematisch eine zweite Ausfüh rungsform einer Ausmessvorrichtung nach der Erfindung im Schnitt nach der Linie V -V in Fig. 6, Fig. 6 dieselbe Ausmessvorrichtung in. Draufsicht, und Fig. 7 eine dritte Ausführungsform einer Ausmessvorrichtung nach der Erfindung im Längsschnitt.
Die in den Fig. 1 bis 3 gezeigte Ausmess- vorrichtung besteht aus vier zu einer Einheit zusammengebauten, kastenförmigen Behäl tern 1, 2, 3 und 4, in welchen je ein Balg 5 bezw. 6, 7 und 8 angebracht ist, von wel chen der Balg 5 in Fig.l dargestellt ist.
Von den Bälgen sind je zwei durch ge eignete Verbindungsleitungen miteinander verbunden, welche bei der auf der Zeichnung gezeigten Vorrichtung der möglichsten Zu sammendrängung der Bauart halber als flache Kanäle 9 und 10 ausgebildet sind, und zwar dient der Kanal 9 zur Verbin dung der beiden Bälge 5 und 6, und der Kanal 10 zur Verbindung der bei den Bälge 7 und B.
In die Bälge und deren Verbindungsleitungen ist durch eine verschliessbare Einfüllungsöffnung 11 eine Flüssigkeitsmenge (das Arbeitsfluidum) der gleichen oder einer andern Art als die aus zumessende eingefüllt worden, und zwar in einer Menge, die gerade zum vollständigen Ausfüllen des vom Innenraum der Bälge und von den Verbindungsleitungen gebildeten Raumes ausreicht, wenn der eine Balg in der obern und der andere in der untern End- lage steht.
An jedem Ende des Behälters 1 ist ein Lagerbock 12 angeordnet. In diesen beiden Lagerböcken ist eine Achse 13 gelagert, die zwei je an einer Seite des Balges 5 befind liche Schwinghebel 14 trägt. Die Schwing hebel 14 sind mit dem Boden 15 des Balges 5, sowie mit einem in Fig. 1 hinter diesem Balg befindlichen, mit gestrichelten Linien gezeigten Hebel 16 drehbar verbunden, welch letzterer seinerseits mit einem Arm 17 auf einer in einem mit dem Innenraum des Behälters 1 kommunizierenden Gehäuse 15 gelagerten Achse 19 drehbar verbunden ist.
Die Achse 19 ist durch die Wandung des Gehäuses 18 flüssigkeitsdicht hindurch geführt und trägt an ihrem hinausragenden, von einem Lager 20 unterstützten Ende einen Hebel 21, welcher mittelst einer Schub stange 22 mit einer Kurbel 23 einer im fol genden Hauptwelle zu benennenden Welle 24 verbunden ist.
Mit dem Balg 7 ist ein dem soeben be schriebenen Gestänge entsprechendes Ge stänge verbunden, welches seinerseits mit einer am andern Ende der Hauptwelle an geordneten, im Verhältnis zur Kurbel 23 um 90 gedrehten Kurbel 25 verbunden ist. Es ist dagegen nicht notwendig, die Bälge 6 und 8 mit der Hauptwelle zu verbinden, son dern es besteht die Möglichkeit, wenn man eine noch bessere Steuerung und noch siche reren Betrieb der Vorrichtung wünscht, auch diese Bälge mit den Kurbeln 23 und 25 zu verbinden.
Die Zufuhr der auszumessenden Flüssig keit zu den Behältern 1, 2, 3, und 4 erfolgt durch eine Einlassleitung 126, die an einem zur Hauptwelle 24 parallelen Kasten 26 an geschlossen ist, und der Auslass findet von einem entsprechenden, auf der andern Seite der Hauptwelle angebrachten Kasten 27 durch eine Auslassleitung 28 statt. Zwischen den Kasten 26 und 27 sind vier T-förmige Rohre 29 (siehe Fig.3) angebracht, die je mit dem Hauptzweig an einem der Behälter 1, 2, 3 und 4, und mit den Nebenzweigen 30 und 31 an den Kasten 26 bezw. 27 an geschlossen sind.
An der Mündung jedes der Nebenzweige 30 bezw. 31 ist ein Klapp ventil 32 bezw. 33 angeordnet, und jedes dieser Ventile ist an einer in einem auf ragenden Gehäuse 34 bezw. 35 gelagerten, durch die Wandung dieses Gehäuses hin durchgeführten Achse 36 bezw. 37 befestigt. Die Achse 36 bezw. 37 trägt ausserhalb des Gehäuses einen Arm 38 bezw. 39, welcher mit einem Ansatz, einer Rolle oder derglei- chen gegen eine an der Hauptwelle befestigte Steuerscheibe 41 bezw. 40 anliegt.
An der Achse 36 ist ferner ein Arm 42 befestigt, welcher mittelst einer Feder 43 mit einem festen, vom Kasten 27 hinaufragenden Arm 41 verbunden ist. Die Achse 37 steht unter Einwirkung einer entsprechenden Feder, die jedoch der Übersichtlichkeit halber in Fig. 3 nicht gezeigt ist.
An einem Ende .der Hauptwelle 24 ist ein Zahnrad 45 befestigt, welches über ein zweites Zahnrad 46 in geeigneter, nicht näher angegebener Weise zum Antrieb eines Zählerwerkes 47 dient.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: In einem gegebenen Augenblick steht der Balg 5 in seiner untern und der Balg 6 somit in seiner obern Endlage, wobei gleich zeitig das mit dem Balg 5 zusammengehörige Einlass-Klappventil 32 in der Offenstellung, das mit demselben Balg 5 zusammengehörige Auslass-Klappventil 33 in der Schliessstel lung, das mit dem Balg 6 zusammengehörige Einlass-Klappventil 32 in der Schliessstel lung und das mit dem letztgenannten Balg zusammengehörige Auslass-Klappventil 33 in der Offenstellung steht.
Es wird deshalb Flüssigkeit in den Behälter 1 eindringen, und diese Flüssigkeit wird den Balg 5 zu sammendrücken, so dass das Arbeitsfluidum aus diesem Balg hinaus- und in den Balg f; hineingetrieben wird, wodurch sich der letzt genannte Balg ausdehnt und eine entspre chende Flüssigkeitsmenge durch die Auslass- leitung 28 hinaustreibt. Während seiner auf- w 'irtsgehenden Bewegung überträgt der Balg 5 durch das Gestänge 16, 17, 21, 22 und die Kurbel 23 eine Drehbewegung auf die Hauptwelle 24.
MTenn der Balg 5 in seine obere Endlage gelangt, werden sämtliche mit dem Balg paar 5, 6 zusammengehörigen Einlass- und Auslass-Klappventile 32 und 33 unter Ein wirkung der Steuerscheiben 36 und 3 7 um gesteuert, und das Balg paar beginnt somit eine neue Arbeitsperiode, die der vorher gehenden völlig entspricht.
Wie schon gesagt wurde, ist die Kurbel 25 im Verhältnis zur Kurbel 23 um 90 ver stellt, wodurch erreicht wird, dass die beiden Balgpaare immer um eine halbe Arbeits periode gegenseitig phasenverschoben sein werden, so da.ss der Balg 5 auf die Haupt welle 24 sein maximales Drehmoment aus übt, wenn der Balg 7 in der Totlage steht und umgekehrt.
Die beschriebene Vorrichtung zeichnet sich insbesondere dadurch aus, da.ss sie eine sehr verlustfreie Ausmessung gewährleistet. Gegeneinander flüssigkeitsdicht gleitende Flächen in den Räumen, die die auszumes sende Flüssigkeit enthalten, sind völlig ver mieden, wodurch die Reibungswiderstände auf ein Minimum herabgesetzt worden sind. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, dass von den Räumen, die von den Innenräumen der Bälge und den Verbindungskanälen derselben gebildet werden, keine Hindurchführungen vorhanden sind, und dass von den Innen räumen der Behälter 1, 2, 3 und 4 nur eine Hindurchführung für jede der Achsen 19 vorhanden ist. Ferner sind von den Kasten 26 und 27 eine Hindurchführung für jede der Achsen 36 und 37 vorhanden.
Bei diesen sämtlichen Hindurchführungen handelt es sich indessen um eine dünne Achse, die in ihrer Ausführungsbüchse lediglich eine Dreh bewegung (das heisst also keine Längsbewe gung) ausführen soll, und die Ausführungen werden somit weder zu wesentlichen Rei bungsverlusten Anlass geben, noch eine we sentliche Gefahr der Undichtheit darbieten.
Wegen der geringen Reibungsverluste wird die auszumessende Flüssigkeit selbst; auch wenn nur eine verhältnismässig geringe Druckhöhe zur Verfügung steht, zum An trieb der Vorrichtung benutzt werden kön nen. Die Vorrichtung ist hauptsächlich zum Arbeiten in dieser Weise bestimmt, es be steht aber auch die Möglichkeit, wenn zum Beispiel die zur Verfügung stehende Druck höhe der auszumessenden Flüssigkeit zu ge ring ist, die Vorrichtung mit einer beson deren Antriebsvorrichtung beliebiger Art zu kuppeln.
Die Vorrichtung ist in der Form, in wel cher sie in den Fig. 1 bis 3 dargestellt ist, namentlich dazu geeignet, wie es zum Bei spiel im Kleinverkauf von Benzin üblich ist, eine Flüssigkeit nach dem tatsächlichen Rauminhalt bei der Temperatur, bei welcher die Ausmessung stattfindet, auszumessen.
Wenn man aber wünscht, wie es im Gross handel mit Ölen und dergleichen üblich ist, eine Ausmessung nach auf eine bestimmte Tem peratur reduziertem Rauminhalt (oder mit an dern Worten für eine gegebene Flüssigkeit nach Gewicht,) vorzunehmen, besteht natür lich erstens die Möglichkeit, eine rechnerische Reduktion auf Grund einer Temperatur messung vorzunehmen. Die Vorrichtung kann indessen derart ausgebildet werden, dass sie eine ganz selbsttätige Kompensation even tueller Temperaturschwankungen herbeiführt:; so dass eine unmittelbare Ausmessung cler Flüssigkeit nach auf eine bestimmte Tem peratur umgerechnetem Rauminhalt erreicht wird.
Wie es aus der Fig.4 ersichtlich ist, kann dies in der Weise erfolgen, dass jeder der Hebel 14 mit einem in der Längsrich tung des Hebels verschiebbaren Gleitklotz 48 versehen wird, welcher unter der Einwirkung eines Thermobügels 49 nach dem Bimetall prinzip steht und welcher mit der Achse 13 verbunden ist.
Es ergibt sich, dass der Balg hub durch diese Anordnung dazu gebracht wird, sich mit der Temperatur zu ändern, und durch zweckmässige Bemessung des Thermobügels 49 kann erreicht werden, dass der Balghub proportional zur Wärmeausdeh nung der auszumessenden Flüssigkeit an- ,##@7ächst, so dass eine auf eine bestimmte Tem peratur umgerechnete Ausmessung erreicht wird.
Die Anordnung des Thermobügels 49 kann zweckmässig mit der im folgenden näher zu erläuternden Massnahme kombiniert werden, dass als Arbeitsfluidum eine Flüs sigkeit, deren Wärmeausdehnungskoeffizient demjenigen der auszumessenden Flüssigkeit gleich oder ungefähr gleich ist, verwendet wird. Die Erfindung erstreckt sich auch auf Ausmessvorriehtungen, bei denen ausschliess lich die Konstanz und die Wärmeausdehnung des Arbeitsfluidums zur Sicherung einer ge nauen urid auf eine bestimmte Temperatur umgerechneten Ausmessung benutzt werden.
Bei solchen Vorrichtungen wird zum Beispiel der Eintritt eines Balges in die gegebenen falls in geeigneter Weise fixierte, völlig zu sammengeklappte Stellung als ein Kriterium dafür benutzt, dass die ganze Flüssigkeits menge (abgesehen von dem konstanten und vorzugsweise verhältnismässig kleinen Tot raum, der von der Verbindungsleitung nvi- schen den Bälgen gebildet wird) aus einem der Bälge hinaus und in einen andern der Bälge hinein getrieben worden ist und wird deshalb zum Auslösen einer Umsteuerung sämtlicher mit dem betreffenden Balg-paare zusammengehörigen Ventile verwendet.
Die Konstanz des Arbeitsfluidums, die vorteil haft dadurch gesichert wird, dass von dem Raum des Arbeitsfluidums keine. Hindurch führungen vorgesehen werden, bietet hier eine Garantie für die Genauigkeit der Aus messung, und wenn ein Arbeitsfluidum, dessen Wärmeausdehnungskoeffizient dem jenigen der auszumessenden Flüssigkeit gleich oder ungefähr gleich ist, verwendet wird, wird hierdurch, wie es unmittelbar verständlich ist, eine selbsttätige Tempera turkompensation erreicht.
Falls der Totraum nicht ausser Betracht gelassen werden kann, wird es für eine theoretisch richtige Tempe raturkompensation die Bedingung sein, -dass ein solches Arbeitsfluidum gewählt wird, dass das Verhältnis zwischen den Wärme ausdehnungskoeffizienten des Arbeitsflui dums einerseits und der auszumessenden Flüssigkeit anderseits dem Verhältnis zwi schen dem totalen Rauminhalt des Arbeits fluidums abzüglich des Totraumes einerseits und dem totalen Rauminhalt des Arbeits fluidums anderseits gleich oder ungefähr gleich ist.
Vorrichtungen nach diesem Prinzip sind in den Fig. 5 bis 7 dargestellt.
Die in den Fig. 5 und<B>6</B> schematisch ge- zeigte Vorrichtung besteht aus zwei zu einer Einheit zusammengebauten Behältern 50 und 51, in welchen je ein Balg 52 bezw. 53 an gebracht ist. Auf den Behältern 50 bezw. 51 ist ein durch eine wagrechte Zwischenwand 54 in zwei Räume unterteilter Kasten 55 angebracht, dessen Unterraum 56 mit der Einlassleitunb 57 für die auszumessende Flüssigkeit und dessen Oberraum 58 mit der Auslassleitung 59 verbunden ist.
Die Behäl ter 50 und 51 stehen durch senkrechte Lei tungen 60 bezw. 61 und sich an diese Lei tungen schliessende, wagrechte Röhren 62 he ,. 63, welch letztere in den Kasten 55 hineinragen und je mit einem quergehenden Rohrstück 64 bezw. 65, das an jedem Ende einen Sitz für ein Klappventil trägt, mit dem Katen 55 in Verbindung.
Die an den obern Enden der Rohrstücke 64 bezw. 65 angeord neten Klappventile 66 bezw. 67 sind mit einem doppelarmigen Hebel verbunden, der an einer durch die Wandung des Kastens 55 hindurchgeführten und ausserhalb dieser in nicht näher angegebener Weise zum An trieb eines Zählerwerkes 68 dienenden Achse 69 befestigt ist.
Jedes der Ventile 66 bezw. 6 7 ist ferner mittelst einer am Boden des Kastens in geeigneter Weise gesteuerten Stange 70 bezw. 71 mit dem entsprechenden, am andern Ende des Rohrstückes angeord neten Klappventil 72 bezw. 73 verbunden. Mit der Stange 70 bezw. 71 ist ein durch das Rohr 62 bezw. 63 in die Leitung 60 bezw. 61 hineinragender Arm 74 bezw. 75 verbunden, welch letzterer unter der Einwir kung einer Feder 76 bezw. 77, die während der Aufwärtsbewegung des betreffenden Balges gespannt wird, steht.
Die Spannung der Feder 76 bezw. 77 erfolgt in der Weise, dass ein mit einem Loch für eine im Behälter angeordnete und in die Leitung 60 bezw. 61. hihaufragende Steuerstange 78 bezw. 79 ver- sehener Vorsprung 80 bezw. 81 am Balg boden nach einer gewissen Bewegung ein um die Steuerstange 78 bezw. 79 angebrachtes Rohr<B>822</B> bezw. 83,
-welches sich bis zu die sem Augenblick mit einem Stift 84 bezw. 85 auf einem Vorsprung 86 bezw. 8 7 gestützt hat, mit sich nimmt und dadurch die Feder 76 bezw. 77 spannt.
In jeder der Leitungen 60 bezw. 61 ist eine Klinke 88 bezw. 89 angeordnet, die den Arm 74 bezw. 75 greifen und festhalten kann und deren unteres Ende in die Bewe gungsbahn des Rohres 82 bezw. 83 hinein ragt. Zur Fixierung der zusammengeklapp ten Stellung der Bälge können zweckmässig Anschläge 90 bezw. 91 für den Balgboden vorgesehen sein. Die beiden Bälge sind durch eine Leitung 92 miteinander verbunden.
In der Fix. 5 ist .die Vorrichtung in der Stellung dargestellt, die sie unmittelbar vor dem Eintritt des Balges 52 in seine obere Endlage einnimmt. Die Feder 76 ist ge spannt und somit bereit, den Arm 54 auf wärts zu drücken und dadurch sämtliche Klappventile umzusteuern. Dies wird jedoch vorläufig von der Klinke 88 verhindert, und die Umsteuerung geschieht deshalb erst in dem Augenblick, wo die Klinke 88 durch Anstossen des obern Endes des Rohres 82 gegen dieselbe ausgelöst wird. Die Länge des Rohres 82 ist derart bemessen, dass dies in demselben Augenblick erfolgt, wo sich die den Vorsprung 80 tragende Seite des Balgbodens gegen den zugehörigen Fixie- rungsanschlag anlegt.
Die in der Fig.7 gezeigte Ausmessvor- richtung besteht aus zwei in gegenseitiger Verlängerung angebrachten Behältern 93, an deren Zwischenwand 94 zwei je in einen der Behälter 93 hineinragende Bälge 95 mit ge wölbtem Boden 96 befestigt sind. An jedem der Böden 96 ist in der Mitte eine Stange 97 befestigt, die durch den Boden 9,8 des betreffenden Behälters 93 flüssigkeitsdicht hindurchgeführt ist und ausserhalb des Be hälters mittelst eines geeigneten Gestelles 99 geführt wird. Jede der Stangen 9 7 trägt einen festen Kragen 100, gegen welchen sich eine Feder<B>101</B> stützt, die mit ihrem andern Ende gegen eine an der Stange 97 verschieb bare Hülse 102 drückt.
Diese Hülse ist durch einen im Gestell 99 drehbar gelagerten Hebel 103 und eine Stange 104 mit dem Schalt arm 105 einer übrigens nicht gezeigten Schaltvorrichtung verbunden. Die genannte Schalteinrichtung dient zum Drehen eines Vieweghahns 106, dessen einander gegen überliegende Stutzen 107 bezw. 108 an der Einlass- bezw. Auslassleitung der aus zumessenden Flüssigkeit angeschlossen sind, während das andere Paar einander gegen überliegende Stutzen 109 und<B>110</B> je mit einem der Behälter 93 verbunden sind.
In jedem der Gestelle 99 sind ferner zwei Klinken gelagert, welche einerseits Arme 113, die mit der Hülse 102 eingreifen und dadurch zum Festhalten derselben dienen können und anderseits Arme 114, die in .die Bewegungsbahn des festen Kragens hinein ragen, tragen. An .der Stange 97 ist ferner ein zweiter fester Kragen 115 befestigt, wel cher teils dazu dient, während der Bewe gung der Stange 97 nach der einen Richtung die Hülse 100 mitzunehmen, und teils zui Begrenzung .des Balghubes. Eventuell kann diese Begrenzung mittelst Anschläge in ähn licher Weise wie bei der in den Fig. 5 und 6 gezeigten Ausmessvorrichtung erfolgen.
In diesem Falle wird zum Beispiel die obere Stange 97 erst dann in ihre untere Endlage gelangen, wenn der Balgboden 96 seinem ganzen Umkreis entlang gegen die genannten Anschläge anliegt, und wenn die Stange 9 7 ihre untere Endlage einnimmt, wird deshalb dies ein gutes Kriterium dafür sein, dass :der betreffende Balg seine völlig zusammen geklappte Stellung einnimmt.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende: Während der abwärtsgehenden Bewegung der beiden Bälge wird der Kragen <B>100</B> an der obern Stange 97 zunächst die Feder 101 zusammendrücken, bis der obere Balg die in der Abbildung gezeigte Stellung, die der untern Endlage nahe liegt, erreicht. Während der weiteren Bewegung des Balges löst der Kragen 100 mittelst der Klinken 111 die Hülse 112 aus, und die Feder<B>101</B> verschiebt nun diese Hülse nach unten, wo durch der Vierweghahn 106 durch das Ge stänge 103, 104, 105 um 90 gedreht wird. Die Bewegungsrichtung der Bälge wird jetzt umgesteuert, und das beschriebene Spiel wiederholt sich in entgegengesetzter Rich tung.
Zur Sicherung davon, dass bei jeder Um steuerung der Vierweghahn genau um 90 gedreht wird, kann zweckmässig am Gestell 99 ein Anschlag 119 zur Begrenzung der Schwenkbewegung jeder der Stangen 103 nach der einen, und zwar aktiven Richtung, angeordnet sein.
Die Einfüllung des Arbeitsfluidums er folgt durch ein durch die Zwischenwand <B>91</B> zwischen den Behältern 93 in den zwischen den Bälgen gebildeten Hohlraum geführtes Rohr 116, und gleichzeitig kann die in die sem Hohlraum enthaltene Luft durch ein Rohr 117, dessen Mündung an einem auf künstlichem Wege geschaffenen, höchst liegenden Punkt 118 des Hohlraumes an gebracht ist, aus diesem entweichen.
Die beiden Balgböden können gegebenen falls fest oder einstellbar miteinander ver bunden werden. Wärmeausdehnungen und -zusammenziehungen des Arbeitsfluidums werden dann ein je nach den Umständen grösseres oder kleineres Ausbauchen der Balgflächen zur Folge haben.
Das mit der Vorrichtung zusammen wirkende Zählerw erk kann zweckmässig mit derselben Achse wie der Vierweghahn <B>106</B> gekuppelt werden. In dieser Weise werden nur die vollen Balghube gezählt, was aber im allgemeinen völlig ausreichend ist. Wünscht man indessen auch Bruchteile eines Balghubes zu messen, kann man zum Bei spiel an einer der Stangen 9 7 einen Zeiger anordnen, welcher sich bei der Bewegung der Stange vor einer unterteilten Skala be wegt, so dass man auf dieser Skala die seit dem letzten vollen Balghub abgegebene, zu der vom Zählwerk registrierten Flüssig keitsmenge zu addierende Menge ablesen kann.
Es wird einleuchten, dass die Erfindung nicht auf die gezeigten Ausführungsformen beschränkt ist, sondern dass die verschieden sten Variationen innerhalb des Rahmens des der Erfindung zugrundeliegenden Gedan kens denkbar sind. Zum Beispiel wird man bei Vorrichtungen der letzterwähnten Art auch eine elektrische Steuerung, deren Steuerkontakte geschlossen werden, wenn einer der Bälge die obere Endlage erreicht, verwenden können. Ferner kann man statt Bälge ausdehnbare Kammern beliebiger an derer Art, z. B. Glocken, Gummiblasen oder dergleichen, verwenden. Schliesslich soll be merkt werden, dass Vorrichtungen der in Frage stehenden Art nicht nur zum Aus messen von Flüssigkeiten, sondern auch zum Ausmessen von Gasen Verwendung finden können.