Verfahren zur Herstellung der Erläuterungstexte für die Bilder auf kinematographischen Filmen. An den kinematographischen Filmen, insbesondere Tonfilmen, pflegt man für deren Vorführung in Ländern, deren Sprache eine andere ist, als jene des Filmes, in ,der Sprache des betreffenden Landes verfasste Aufschrif ten anzubringen. Bei gewöhnlichen Filmen ohne Tonaufzeichnung wurde jeder erläu ternde Text auf einem besonderen Filmband reproduziert und dieses (einige Meter lange) Band zwischen die Szenen des entsprechend zerschnittenen Filmes eingeschaltet und ver klebt.
Dieses Verfahren konnte bei Tonfil men nicht angewendet werden, da man da durch den entlang des Randes des: Filmes verlaufenden Tonbildstreifen verdorben hätte. Deshalb ist man bei Tonfilms derart vorge gangen, dass die erläuternden Aufschriften an den kleinen Bildabschnitten der einzel nen \ Szenen selbst, in einigen untern Zeilen angebracht wurden. Die, Durchführung die ses Verfahrens war ziemlich umständlich;
man musste nämlich aus den Originalfilmen die Szenen, an deren Bildabschnitten die ge wünschten Aufschriften angebracht werden sollten, ausschneiden und aus diesen Teilen des Filmes durch das sogenannte Dublieren zunächst eine negative und sodann eine po sitive Bildkopie anfertigen.
Hierauf wurden die gewünschten Texte abgeschrieben bezw. gezeichnet, die so hergestellten "Mutationen" photographiert und die beiden Teile, das heisst die neue Kopie des ausgeschnittenen Filmteils und der neu hergestellte bezw. photographierte Text aufeinanderkopiert; schliesslich wurde der so hergestellte Filmteil mit dem Originalfilm zusammengeklebt. Bei der Projektion des Filmes konnte man den Text am dunklen Teil des Bildes mit den üblichen hellen Buchstaben lesen.
Dieses Verfahren war, abgesehen davon, dass man durch das Zerschneiden den Zu sammenhang des Filmes aufgehoben und da durch trotz des Zusammenklebens den Ton bildstreifen gegebenenfalls noch immer ver- dorben hatte (es konnte sogar die "Double- kopie" des Tonbildstreifens nie so genau sein, wie das Original), sehr umständlich, kost spielig und zeitraubend, erforderte eine äu sserst sorgfältige Arbeit und war' noch mit dem Nachteil verbunden, dass die ausge schnittenen (durch Kopien ersetzten) Teile des Originalfilmes verloren gingen.
Zur Beseitigung dieser Nachteile wur den bereits Verfahren vorgeschlagen, nach welchen die photographische Schicht des Fil mes durch Anfeuchten erweicht wurde und sodann die gewünschten Texte darstellende Typenkörper oder Druckstöcke in die er weichte Schicht gepresst wurden, aus wel cher die gewünschten Teile durch das Pre- ssen herausgedrückt wurden.
Diese Verfah ren waren zwar mit einer nennenswerten Vereinfachung verbunden, doch hat das un mittelbare mechanische Herausdrücken der einzelnen Teile der Schicht unzulängliche Gebilde mit unregelmässigen, unsicheren Um risslinien ergeben, deren zahlreiche fehler hafte Stellen sich bei der Projektion natür- lieh noch viel fehlerhafter bemerkbar mach ten. Diese Verfahren konnten daher den praktischen Anforderungen nicht gehörig entsprechen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kennzeichnet .sich dadurch, dass der Film an den Flächenteilen, die den gewünschten Buchstaben entsprechen, durch chemische Mittel durchscheinend bis durchsichtig .ge machtwird.
Nach einer Ausführungsart des Yerfah- rens wird auf den gewünschten Flächentei len des Filmes die photographische Schicht (Emul,sionsschicht) durch Lösungsmittel, namentlich mineralische Säuren oder Lau gen, zum Beispiel Schwefel- oder Salzsäure oder Natrium- oder Kaliumhydroxyd, zu mindest bis zu einer gewissen Tiefe, ge- wünschtenfalls ganz bis zur durchsichtigen Zelluloidgrundschicht des Filmes herausge löst.
Zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung kann eine Einrichtung dienen, die sich durch einen, die chemischen Mittel auf- nehmenden, den gewünschten Buchstaben entsprechende Formen tragenden, gegen die photographische Schicht nur bis zur Berüh rungslage beweglichen Körper kennzeichnet.
Der einfachste Weg, um die photographi sche Schicht und das chemische Mittel zusam menzubringen, würde darin bestehen, dass ein Schreib- oder Zeichengerät, also zum Beispiel eine Schreibfeder in eine Reaktionsflüssigkeit getaucht oder mit ihr gefüllt und der ge wünschte Text oder,die Figur auf die photo graphische Schicht des Filmes geschrieben oder gezeichnet wird.
Ein solches Verfahren wäre aber etwas langwierig; deshalb muss möglichst ein Mechanisieren des Verfahrens angestrebt werden, und zwar unter Anwen dung der in der Vervielfältigungstechnik üblichen Mittel und Methoden. Demgemäss wird vorteilhaft das Aufbringen des chemi schen Mittels auf die photographische Schicht des Filmes durch den gewünschten Buchsta ben entsprechend erzeugte Druckstöcke, Walzen, Typenkörper, oder Ausschnitte be sitzende Schablonen vorgenommen.
Nach einer zweckmässigen Ausführungs art des Verfahrens wird auf den gewünsch ten Flächenteilen des Filmes nicht die ganze Emulsionsschicht herausgelöst, sondern (zur Erreichung eines dauerhafteren Produktes) nur das in der Emulsion fein verteilte Silber bezw. die Silberverbindung entfernt, und zwar wird bei einer dem photographischen Entwickeln des Filmes vorangehenden An wendung des Verfahrens die Silberverbin- ,clung (zum Beispiel Bromsilber) durch ihr Lösungsmittel (zum Beispiel Ammoniak, Cyanverbindungen oder Thiosulfate,
bezw. unterschwefeligsaure Salze usw.) herausge löst, während bei einer Anwendung des Ver fahrens nach dem Entwickeln das infolge des letzteren reduzierte Silber durch eine an und für sich bekannte Reaktionslösung oder Masse in eine lösbare Silberverbindung (zum Beispiel Silberchlorid) überführt und nach dem Verlauf der Reaktion diese Verbindung, durch ihr bekanntes Lösungsmittel heraus gelöst wird, wobei die Emulsions:schicht des Filmes an der Stelle der Reaktion, je nach- dem wie bei Reaktion geregelt wird, durch scheinend oder glasartig durchsichtig wird.
In der Zeichnung ist eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung beispielsweise dargestellt.
Fig. 1. ist eine schematische Seitenansicht und teilweise ein senkrechter Längsschnitt der Einrichtung, Fig. 2 und 3 sind Einzeldarstellungen der Bestandteile zur Führung des Filmes; Fig. 4 ist eine perspektivische Ansicht eines Teils der Walze zum Aufbringen der Reaktionsmasse, in grösserem Massstabe.
Nach Fig. 1 ist an einer Unterlage a eine Holzleiste c von beliebiger Länge und zum Beispiel 1 bis 2 cm Höbe angebracht, die eine dem Film entsprechende Breite und in dieser Breite einen Überzug aus einer dünnen Gummiplatte oder aus Tuch besitzt. Vom Filmwickel<I>b</I> wird das Filmband<I>h,</I> mit. seiner Schichtseite gegen die Walze f gewendet, über ,der Holzleiste c geführt, wobei der Film am Anfang und am Ende der Leiste durch kleine Holz- oder Metallwalzen d und e nie dergedrückt wird. Über dem Filmband wird die Walze f gedreht, an .deren Oberfläche die Buchstaben in den erforderlichen Abständen, hervorragend oder im Bedarfsfalle in eingra vierter Form vorgesehen sind (Fig 4).
Die Walze f, die oberhalb des Filmbandes mit einer in senkrechter Richtung federnden La gerung angeordnet ist, wird zum Beispiel durch eine den Zeilenabständen der ge wünschten Aufschrift entsprechende absatz weise Steuerung derart gesenkt, dass nach je einer teilweisen Verdrehung der Walze ihre Oberfläche die Emulsionsschicht des Film bandes berührt und indem sie auf diese Schicht (im Gegensatz zu den eingangs er wähnten, mit einem Herauspressen arbeiten den Verfahren) lediglich einen Berührungs druck ausübt, die Oberflächenberührung si chert. Die Leiste c besitzt im Mittelteil bei derseitige Rippen i (Fis. 2), durch welche seitliche Verschiebungen des Filmes verhin dert werden.
Die Walzen d und e zum Nie derhalten des Filmes, zumindest aber die Walze c, besitzen nach Fig. 3 eine solche Form, dass die Walze nur mit ihren Rändern ,das Filmband h niederdrückt, damit die mit dem Reaktionsmittel bereits in Berührung gebrachten Filmflächen bei der Weiterbewe gung nicht verschmiert werden.
In der Emulsionsschicht des Filmes kann das metallische Silber in verschiedene lösbare Verbindungen überführt werden; solche sind zum Beispiel Silberchlorid, Silberjodid, Sil- berbichromat, Silber-Ferricyanid usw.
Die Reaktionslösung oder -masse wird zum Beispiel folgendermassen zusammenge setzt: 15 gr Magnesiumchlorid, 15 gr Kup ferchlorid, 30 gr Glycerin und 170 gr Was ser. Das Reaktionsgemisch wird mittelst einer Walze g auf die Oberfläche der an der Walze f vorgesehenen Buchstabenformen aufgetra- gen, durch welche die Masse auf die Emul- sio:üsschicht des Filmes aufgebracht, das heisst mit derselben der Gestalt der Formen entsprechend in Berührung gebracht wird.
Das in dieser Weise zubereitete Filmband wird weiterbewegt, auf die üblichen Holz rahmen aufgewickelt, auf diesen einige Minu ten stehen gelassen, etwa mit Wasser abge spült und sodann mit dem Rahmen zusam men in eine zum Beispiel aus 2500 gr Na- triumthio.sulfat und 10 Liter Wasser beste hende Lösung getaucht, in welcher die nun mehr lösbare Verbindung des in der Emul sion umgewandelten Silbers aufgelöst und die Filmschicht an,
der Stelle der Reaktion glas artig durchsichtig wird und der Form der umgewandelten Teile entsprechend rein weiss projiziert werden kann. Nach erfolgter Auf lösung wird der Film in der üblichen Weise in reinem fliessendem Wasser mehrmals aus gespült. Die Reaktion geht nach,der Berüh rung mit der Filmschicht in einigen Minuten vor sich. Je nachdem die Reaktionslösung oder -masse in verdünnter oder konzentrier terer Form, für eine kürzere oder längere Dauer auf die Emulsionsschicht des Filmes einwirken .gelassen wird, können verschiedene Stufen oder Abtönungen der Durchsichtig keit erzielt werden.
Der Reaktionsflüssigkeit können neutrale. verdichtende Stoffe. zum Beispiel Degtrin, Stärkemehl usw. beigemengt werden, damit sie gewünschtenfalls in einer stärkeren, bes ser anhaftenden Schicht auf die Formen auf getragen werden kann.
Zum Aufbringender Reaktionslösung oder -masse können auch am Film festgehaltene Schablonen mit den ge wünschten Gebilden entsprechenden Aus schnitten verwendet werden, so dass man durch Überziehen dieser Schablonen bezw. der Ausschnitte mit dem Reaktionsmittel die Form der Umwandlungsfläche des Silbers an der Filmschicht bestimmen kann.
Zur En- terstützung oder Beschleunigung des Verlau- fes der Reaktion kann das Verfahren auch in befeuchtetem Zustande des Filmes vorgenom men werden.
Im übrigen kann die Reaktionsflüssigkeit oder -masse durch beliebige übliche Mittel und Methoden der Vervielfältigungstechnik mit der photographischen Schicht in Berüh rung gebracht werden und es können die den .gewünschten Gebilden entsprechenden Typen oder andere Körper (Druckstöcke usw.) aus porösem Material, zum Beispiel Gips, Ton oder unverglastem Porzellan hergestellt wer den, wodurch ein besseres Anhaften der Reaktionslösung oder -masse an die Auftrag fläche gesichert wird.
Das Aufbringen der Reaktionslösung bezw. der Reaktionsmasse auf die photogra phische Schicht kann, wie oben erwähnt, durch an der photographischen Schicht fest gehaltene Schablonen mit Aden- gewünschten Gebilden entsprechenden Ausschnitten vor genommen werden. Diese Schablonen können aus irgend einem, für derartige Zwecke üb lichen Material, zum Beispiel Papier, Zellu loid oder dünnem Metallblech bestehen.
Eine vorteilhafte praktische Durchführung des Verfahrens und eine äusserst reine, scharfe Umrisslinie der. Buchstaben kann dadurch er zielt werden, dass die Schablone am Film selbsthergestellt wird.
Zu diesem Zwecke wird die Emulsionsfläche bezw. jenes Feld derselben, welches zur Aufnahme der ge wünschten Buchstaben bestimmt ist, mit einem bildsamen bezw. flüssigen und trock nenden bezw. erstarrenden, für die Reaktions lösung bezw. die Reaktionsmasse undurch. lässigen Material, zum Beispiel Paraffin, Wachs., Vaselin, Druckereifarbe oder Lack überzogen.
Aus dem so hergestellten Über zug oder Häutchen werden die den gewünsch ten Buchstaben entsprechenden Flächenteile in der unten beschriebenen Weise entfernt, worauf das Lösungsmittel bezw. die Reak tionsmasse oder Reaktionslösung durch die in dieser Weise entstandenen Spalten hin durch auf die photographische Schicht (zum Beispiel unter Eintauchen oder Bestreichen .des Filmes) einwirken gelassen wird. Nach der oben beschriebenen Beendigung des Ver fahrens wird der als Schablone benützte Überzug vom Filmband abgelöst oder dar aufgelassen.
Auf der photographischen Schicht kann der Überzug, durch welchen die Schablone gebildet werden soll, .durch Eintauchen des Filmes in das Überzugsmateriad oder durch Bestreichen des Filmes mit demselben her gestellt werden, worauf aus dem Überzug die den gewünschten Buchstaben entsprechenden Teile durch Stanzen oder derart entfernt wer den können, dass die betreffenden Formkörper (Typenkörper, diese tragende Platten, Stem pelvorrichtungen oder Walzen)
mit dem Überzug in haftende Berührung gebracht oder gegebenenfalls vorangehend mit dem Lö sungsmittel des Überzugsmaterials bestrichen und in dieser Weise die gewünschten Teile abgenommen oder herausgelöst oder schliess lich die Formkörper (zum Beispiel bei einem Überzug aus Vaselin, Wachs oder Paraffin) erwärmt und dadurch die gewünschten Teile abgeschmolzen: werden.
Man kann aber auch derart vorgehen, dass gleichzeitig mit dem Überziehen des Filmes mit dem die Schablone bildenden Material sogleich auch die Zwischenräume in der ge wünschten Form gebildet werden. Dies wird ,dadurch erreicht, dass mit dem Material der Schablone solche Platten oder Walzen über zogen werden, in welche die Buchstaben ein graviert sind; die Platten oder Walzen wer- den mit dem Film in Berührung gebracht, wodurch das Material der Schablone auf den Film übertragen wird, wobei auf dem Film den erwähnten eingravierten Stellen ent sprechende Teile frei bleiben.
Es ist zweckmässig, für einen Schutz des Filmes sowohl während der erwähnten Ar beiten, als auch in .seiner fertigen Form zu sorgen, und demgemäss zwei verschiedene Schutzschichten vorzusehen. Da die photo graphische Schicht nicht nur lichtempfind lich, sondern auch gegenüber mechanischen Einwirkungen empfindlich ist, erscheint es zweckmässig. diese Schicht für die Dauer der verschiedenen Arbeiten mit einer zum Bei spiel aus Gelatine, Schellack oder Lack be stehenden Schutzschicht oder einem Häut chen zu überziehen, aus welcher bezw. wel chem die Zwischenräume, die den am Film herzustellenden Buchstaben entsprechen,
zum Beispiel mittelst der Walze f nach Fig. 4 abgenommen oder durch Ausstanzen entfernt werden können, um sodann, etwa wieder mittelst. der Walze f, das Auftragen der Reaktionsmasse auf den Film zu bewirken. Es versteht .sich aber von selbst, dass ,bei der Ausführungsart, nach welcher am Film selbst ein als Schablone dienender Überzug herge stellt wird, der letztere selbst gleichzeitig auch eine Schutzschicht bildet und demnach die soeben beschriebene besondere Schutz schicht überflüssig ist.
Bei den Ausführungs artendes Verfahrens, bei welchem (wie zum Beispiel beim Herauslösen ,der Emulsions- schicht) den Buchstaben entsprechende Ver tiefungen entstehen, wird der fertige Film mit einer Schutzchicht aus elastischem und durchsichtigem Material, zum Beispiel Gela tine, regenerierter Zellulose, Nitrozellulose oder Lack überzogen, durch welche Schutz- sehicht eine Ablagerung von Schmutz oder Staub in die Vertiefungen verhindert wird.
An Stellen, an denen das Bildfeld der massen hell ist, dass die Texte gegenüber der Grundlage nicht genügend hervortreten, können dunkle undurchsichtige oder in ver schiedener Farbe durchsichtige oder durch sehcinende Buchstaben derart hergestellt wer- den, dass die in der beschriebenen Weise her gestellten, die Buchstaben bildenden Teile oder Vertiefungen der Schicht mit einer Farbe überzogen bezw. ausgefüllt werden,
wobei der .Überschuss. zum Beispiel mittelst einer Gummi- oder Filz platte entfernt wird. Als Farbe kommen zum Beispiel Druckereifarbe, 'Ölfarbe, ferner in gelöstem Zelluloid, Nitrozellulose, Gela tine, in Lacken oder andern Bindemitteln ver mischte Farben oder gelöste Anilinfarben in Betracht.
Damit diese am Film besser anhaf ten, kann ,den Farben zweckmässig ein Lö- sungsmitfel des Grunde,toffes des Filmbandes, zum Beispiel Aceton oder Amylacetat, beige mischt werden.
Eine weitere Ausführungsart des Verfah rens gemäss der Erfindung betrifft farbige Filme, bei welchen die einzelnen Bilder R.e- produktionen. von natürlicher Farbe darstel len. Die verschiedenen Felder der farbigen Filme sind nicht vollkommen durchsichtig, sondern nur durchscheinend. So- wohl bei far bigen, als auch bei gewöhnlichen Bildern wechseln dunkle Stellen mit weniger dunklen Stellen ab (bei farbigen Bildern, zum Beispiel ganz dunkelbraune Stellen mit bloss durch scheinenden grünen und roten Stellen). Durch diese relativen Unterschiede der einzelnen Felder wird das Bild bei der Projektion wahrnehmbar.
Durch das Verfahren gemäss der Erfindung werden die Stellen .der Buch staben meistens vollkommen durchsichtig ge macht, das heisst bei farbigen Filmen ent färbt, bezw. gebleicht. Hierdurch werden die Buchstaben zum Beispiel auch bei h-ell-grü- nem oder hell-rotem (durchscheinendem) Hin tergrund, als vollkommen durchsichtige Ge bilde sehr gut lesbar und besonders scharf lesbar, wenn es: sich um einen schon etwas weniger hellen farbigen Hintergrund handelt.
Bei farbigen Filmen ist photoohemisch redu ziertes Silber in ganz geringer Menge oder überhaupt nicht vorhanden, desgleichen ist auch die Menge des: Bindemittels: der Emul- sionssehicht (Gelatine) eine ganz geringe. Bei photographischen Produkten dieser Art erge ben die Bilder nach :dem Grundsatz des Drei- farbenverfahrens in drei Farben aufeinander geschichtet und -durch ein besonderes Binde mittel festgehalten, das Gesamtbild von na türlichen Farben.
Für diese Filme sind die früheren, eingangs erwähnten Verfahren, nach welchen die photographise#h-e Schicht der Filme erweicht wird und sodann den ge wünschten Erläuterungistexten entsprechende Typenkörper oder Druckstöcke in die Schicht eingepresst werden, vollständig ungeeignet, zumal bei farbigen Filmen keine Schicht von praktisch nennenswerter Stärke vorhanden ist,
in welche die Typenkörper eingepresst werden könnten. Demgegenüber erscheint das Verfahren gemäss der Erfindung praktisch vollkommen geeignet, um an farbigen Filmen die ge wünschten Buchstaben verhältnismässig billig und in genauer Farm herstellen zu können.
In einem solchen Falle wird die photogra phische Schicht an ihren den Buchstaben ent sprechenden Flächenteilen, unter Anwendung der oben beschriebenen Formkörper bezw. Schablonen, mit solchen chemischen Stoffen behandelt, durch welche der Farbstoff der aufeinander geschiclhteten farbigen Bilder entfärbt (gebleicht) oder zerstört wird.
Als Stoffe dieser Art kommen in erster Linie Lösungen von Hypochloriten oder Superoxy den, zum Beispiel Kalium-,oder Natriumhy- pochlorit, mit Chlorgas, gesättigtes Wasser, Lösungen von Perboratsalzen, Wasserstoff superoxyd, Kaliumpermanganat oder Lösun gen von Bichromaten in Betracht.
Da ein grosser Teil der in Rede stehenden Verbindungen das Material der zur Durch führung des Verfahrens im oben beschriebe nen Sinne zu verwendenden Formkörper (Druckstöcke, Typenkörper, Walzen oder Stempel) angreift, so können die Oberflächen .der Formkörper vor dem Überziehen mit den in Rede stehenden Verbindungen mit einer Schutzschicht überzogen werden.
Da aber .das Verfahren bei dieser Ausführungsaxt sich etwas verwickelt gestalten würde, er scheint es zweckmässig, bei farbigen Filmen stets die in der oben beschriebenen Weise auf der photographischen Schicht selbst herge stellten Schablonen zu benützen.
Bei jener Art der farbigen Filme, bei wel cher ausser den aufeinander .geschichteten far bigen Bildern auch eine Bildschicht aus durch Reduktion hergestelltem Silber vorhanden ist, können zwei oben beschriebene Ausführungs arten des Verfahrens gemäss der Erfindung miteinander kombiniert werden; namentlich wird zunächst die Silberschicht umgewandelt bezw. aufgelöst und dann werden die Farben schichten entfärbt, doch können diese Opera tionen auch in umgekehrter Reihenfolge vor genommen werden.