Verfahren und Einrielitung zuin Absperren von Netzteilen gegen Steuerströme netzfremder Frequenz in Fernsteueranlagen. Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver fahren zum Absperren von Teilen eines mit Steuerströmen von netzfremder Frequenz, ins besondere von Tonfrequenz, überlagerten Net zes gegen diese Steuerströme, welches in Verbindung mit solchen Fernsteueranlagen durch eführt werden soll,
bei denen für die verschiedenen zu veranlassenden Operationen Steuerströme verschiedener Frequenz ausge sandt werden und zur Absperrung ein auf die Frequenz des abzusperrenden Steuerstro mes abstimmbarer und ferngesteuerter Sperr kreis verwendet wird.
Die Erfindung bezieht sich ferner auf eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.
Erfindungsgemäss wird jeder Abstimm- stufe des Sperrkreises eine Hilfsfrequenz für die Betätigung je eines Empfangsrelais eines die Abstimmung steuernden Relaissatzes zu und vor jeder Sendung einer bestimm- ten Steuerfrequenz wird diejenige Hilfsfre quenz gesendet, die die Abstimmung des Sperrkreises auf diese Steuerfrequenz be wirkt.
Demgemäss ist bei der Einrichtung nach der vorliegenden Erfindung für die Durchführung dieses Verfahrens die Ab stimmvorrichtung des Sperrkreises mit einem Satz verschieden abgestimmter Empfangs relais derart verbunden, dass beim Ansprechen eines bestimmten Empfangsrelais der Sperr kreis jeweils auf eine bestimmte Steuerfre quenz abgestimmt wird.
Die Erfindung soll anhand der in der Zeichnung dargestellten Schaltbilder von bei spielsweisen Einrichtungen zur Durchfüh rung des Verfahrens näher erläutert werden.
Im Schaltbild nach Fig. 1 eines ersten Ausführungsbeispiels sind 1, 2 zwei Leiter des zu überlagernden Netzes, beispielsweise zwei Leiter eines Drehstromnetzes, in dem der dritte der Einfachheit halber weggelassen ist. In den Zuw der Leiter ist je die eine Wicklung 3 eines Transformators eingeschal tet, dessen andere Wicklung 4 zusammen mit dem Kondensator 5 einen Sperrkreis bildet, der durch die Schütze 6 bis 8 abwechselnd auf die einzelnen Steuerfrequenzen abge stimmt werden kann, in den Sendepausen aber durch den Schalter 9 kurzgeschlossen ist.
Zwischen die Leiter 1, 2 sind über den Schalter 10, zu dem der Widerstand 11 pa rallel liegt, die Frequenzrelais 12 bis 14 ein geschaltet, die die Schalter 15 bis 17 für die Erregerspulen 18 der Schütze 6 bis 8 steuern..
Die Schaltarme der Schütze 6 bis 8 sind einseitig kraftschlüssig mit der Stange 19 verbunden, die die Schalter 10 und 9 steuert. Die Relais 12 bis 14 sind beispielsweise auf- die Frequenzen 500, 550 und 600 Hertz ab gestimmt und haben eine höhere Empfind lichkeit als die übrigen für die Fernsteuerung benutzten Frequenzrelais 20, 21, die zwischen die Leiter 1 und 2 eingeschaltet sind. Die den Schaltern 6 bis 9 für den Leitungszug 1 entsprechenden Schalter 6' bis 9' für den Lei tungszug 2 sind mit den entsprechenden Schaltern für den Leitungszug 1 gekuppelt. Die Kupplung ist der Einfachheit halber in der Zeichnung nicht eingezeichnet.
Die Arbeitsweise ist folgende: Es soll beispielsweise der auf der linken Seite der Wicklung 3 liegende Netzteil mit 550 Hertz überlagert, also beispielsweise das auf diese Frequenz abgestimmte Relais 20 betätigt werden. Das Relais 21 gleicher Ab stimmung auf der andern Seite der Wicklung 3 soll aber nicht ansprechen. Zu diesem Zweck wird ohne besondere Vorbereitung die links der Wicklung 3 liegende Steuerzentrale mit 550 Hertz überlagert: die Steuerenergie fliesst grossenteils durch die Wicklung 3 in das benachbarte Netz hinüber.
Der Steuer generator ist durch die an beide Netze an geschlossenen Verbraucher so stark belastet, dass sich nur eine kleine Steuerspannung er gibt, auf die aber gerade das hochempfind- liche Relais 13, das auf die Frequenz 550 Plertz abgestimmt ist, anspricht, nicht da gegen die übrigen Steuerrelais 20, 21. Das Relais 13 schliesst den Schalter 16 für das Schütz 7, dessen Schaltarm nach links geschwenkt wird und die Stange 19 mitnimmt. Die Schalter 6 und 8 bleiben in der gezeichneten Stellung. Durch Schliessen des Schützes 7 wird der Sperrkreis auf 550 Hertz abgestimmt. Ausserdem wird durch die Stange 19 der Kurzschlussschalter 9 und der Überbrückungsschalter 10 für den Wi derstand 11 geöffnet.
Im gleichen Augen blick steigt die Steuerspannung in dem links der Wicklung 3 liegenden Netz auf den für die Fernsteuerung erforderlichen Wert an, so dass das Relais 20 jetzt betätigt wird.
Gleichzeitig werden durch den Vorwider- stand 11 das Relais 13 und die übrigen Ab stimmrelais 12, 14 entsprechend unempfind lich gemacht. Der rechts der Wicklung 3 lie gende Netzteil mit dem Relais 21 wird gegen die Steuerspannung abgesperrt, das Relais 21 kann also nicht ansprechen.
Sobald die Sendung aufhört, lässt das Re lais 13 den Schalter 16 wieder in die gezeich nete Stellung zurückkehren. Dadurch wird die Erregerspule für das Schütz 7 stromlos und alle Teile nehmen wieder die dargestellte Lage ein.
Sind zu beiden Seiten der Wicklung 3 Fernsteuerzentralen, so werden die Relais 12 bis 14 beiderseits der Wicklung 3 über Wi derstände 11 und Schalter 10 an den Leiter 1 angeschlossen.
Wird nur von einer Seite her überlagert, so können die hochempfindlichen Relais 12 bis 14 auf der der Steuerstromquelle ab gekehrten. Seite der Wicklung 3 angeschlos sen werden. Nach der Abstimmung wirkt dann der Sperrkreis wie ein Vorwiderstand für die Relais. Der Widerstand 11 und der Schalter 10 sind dann entbehrlich.
Die Schaltung nach Fig. 2 einer weiteren Ausführungsform der Einrichtung stimmt im ;vesentlichen mit der der Fig. 1 überein, nur sind hier zwei Sätze von Relais verwendet, von denen der .eine Satz, 22, der normale Empfindlichkeit hat, zwischen den Leitern 1 und 2 eingeschaltet ist, der andere Satz, 23, der erhöhte Empfindlichkeit haben kann. zwischen. den Leiter 1 und Erde 2.1. Der Re laissatz 23 wird nach der Abstimmung des Sperrkreises durch den Schalter 25 mittelst der Stange 19 abgeschaltet. Die Relais der Sätze 23, 22 haben paarweise die gleiche Ab stimmung und die von ihnen betätigter. Schalter liegen parallel.
Es ergibt sich folgende Wirkungsweise: Zunächst wird die gewünschte Steuerfre quenz zwischen dem Leiter 1 und der Erde 24 überlagert, und es spricht das entspre chende Relais des Satzes 23 an, das das zu- e@örige Schütz des Abstimmkreises betätigt.
Dabei wird gleichzeitig -der Kurzschlussschal ?er 9 und der Schalter 25 geöffnet und damit der Relaissatz 23 abgeschaltet. Durch die Betätigung des Schützes ist aber auch der Absperrkreis auf die Sendefrequenz abge stimmt worden, und es können nun die Lei ter 1, \? je nach Bedarf mit der gleichen Fre quenz in Serie oder parallel überlagert wer- dr#.n. Bei der Serienüberlagerung wird der Steuerstromgenerator in den<B>Zug</B> der züi überlagerten Leitung, bei der Parallelüber lagerung dagegen zwischen die Leiter der Leitung eingeschaltet,
während bei der Erd- überlagerung dieser Generator zwischen der Erde und der überlagerten Leitung einge schaltet ist. Dabei tritt das auf die Steuer frequenz abgestimmte Relais des Satzes 22 mit normaler Empfindlichkeit an die Stelle der entsprechenden Relais des abgeschalteten Satzes 23 und sorgt dafür, dass das oben genannte Schütz geschlossen bleibt.
Für die Fernsteuerung der Relais 23, die mittelst Erdüberlagerung erfolgt, wird somit ein anderer Steuerstrompfad, nämlich der Netze über die Erde und die Leitung, ver- wenü.et als bei der sonstigen Fernsteuerung, bei der als Steuerstrompfad nur die Leitung in Serien- oder Parallelüberlagerung benutzt wird. Statt der Erde kann für die Fernsteue- ruiib der Relais 23 auch irgend eine Piloten leitung verwendet werden.
Durch Anwen- dunL verschiedener Steuerpfade für die Fern abstimmung des Sperrkreises und die Fern steuerung der an das überlagerte Netz a.n- .Oesehlossenen Apparate erhält man den Vor- teil. dass beide Fernsteuerungen unabhängig voneinander betätigt werden können.
Um leim Übergang von der Erd- auf die Serien oller Parallelüberlagerung ein vorzeitiges Abfallen des Abstimmschiitzes zu verhüten, können die Schütze oder die Relais des Satzes 23 mit Verzögerungseinrichtungen ausgestattet werden, oder es können zwischen die Schütze und die Relais des Satzes 23 in an sich bekannter Weise Halte- oder Zeit relais eingeschaltet werden, die ihre Selbst- lialtung erst dann aufgeben, wenn die Relais des Satzes 22 ansprechen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 können unter Umständen für die Erdüber- lagerung andere Frequenzen verwendet wer den als für die Serienüberlagerung. Nur muss dann jeder .Serien- oder Parallelüberlage- rungsfrequenz eine bestimmte Erdüberla.ge- rungsfrequenz zugeordnet werden und jedes Relaispaar der Sätze 22 und 23 ist dann auf diese zugeordneten Frequenzen abzustimmen.
Bei der Einrichtung nach Fig. 2 wird durch den Teil 25 nach dem Ansprechen eines Relais 23 höherer Empfindlichkeit die ses Relais ausgeschaltet, während der Relais satz 22 geringerer Empfindlichkeit dauernd eingeschaltet bleibt. Es kann jedoch statt des Teils 25 auch ein Umschalter verwendet wer den, der gleichzeitig beim Abschalten des Relaissatzes 23 den sonst ausgeschalteten Re laissatz 22 einschaltet.
Während bei den Einrichtungen nach den Fig. 1 und 2, der Sperrkreis nur so lange auf die Steuerfrequenz abgestimmt bleibt, als gesendet wird, wird bei der Einrichtung nach Fig. 3 die Abstimmzeit durch ein Zeitwerk 26 bestimmt. Hier ist 27 wieder ein Satz von Frequenzrelais, der zwischen dem Leiter l und der Erde 24 eingeschaltet ist.
Die Relais betätigen Schalter 28 für einen Satz Halterelais 29, die sich durch Schliessen der Schalter 30 selbst halten können, solange das Kontaktsegment 31, das auf der vom Zeit werk 26 angetriebenen Welle sitzt, die Kon takte 310 überbrückt. Auf der Welle 32 sitzt auch noch die Nockenscheibe 33, die in den Sendepausen durch die Klinke 34 ge- sperrt ist. Die Klinke kann durch den mit den Relais 29 in Reihe geschalteten Haupt- stromma.gnet 35 ausgerückt werden. Ein wei terer Hauptstrommagnet 36 im selben Strom kreis betätigt den Schalter 37 zum Abschal ten der Relais 27.
Im übrigen ist die Schal tung im wesentlichen die gleiche wie die in Fig. 1 dargestellte.
Die Absperreinrichhwg arbeitet folgen dermassen: Es wird zunächst mit einer Erdüberla;g e- rung gesendet.. Dabei spricht eines der Re lais 2 7 an, schliesst einen der Schalter 28 und legt damit eines der Halterelais 29 an Span nung, und dieses Relais schliesst durch Be tätigung seines Schalters 30 sich selbst einen Haltestromkreis. Sobald der Stromkreis ge schlossen ist, öffnet der Magnet 36 den Schal ter 37 und schaltet dadurch die Relais 27 ab. Dadurch wird der entsprechende Schalter 28 wieder geöffnet.
Da dieser aber durch den entsprechenden Schalter 30 überbrückt ist; bleibt das eingeschaltete Relais 29 unter Spannung. Gleichzeitig rückt der Magnet 35 die Klinke 34 aus, und das Zeitwerk 26 be ginnt zu laufen. Das Relais 29 hat ausser dem Schalter 30 auch noch einen der Schalter 38 geschlossen und dadurch eines der Ab stimmschütze betätigt. Der Sperrkreis bleibt so lange abgestimmt, bis kurz vor Vollendung eines Umlaufes der Scheibe 31 die Verbin dung zwischen den Kontakten 310 unterbro chen wird. Dadurch wird das Relais 29 stromlos, lässt seinen Schalter 30 und den Schalter 38 frei; dadurch wird das genannte Abstimmschütz wieder abgeschaltet.
Gleich zeitig gibt der 3lagnet 36 den Schalter 37 frei, der Magnet 35, die Sperrklinke 34, die in die gezeichnete Stellung zurückkehrt. Das Zeitwerk 26 läuft dann noch so lange durch, bis der Nocken der Scheibe 33 an der Klinke 34 anschlägt.
Die gleichen Einrichtungsteile mit Zeit- v: erk und Halterelais können auch bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 angewendet sein.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung legt darin, dass zur Absperrung der Verbin- dungsleitung von zwei mit Überlagerungs- fernsteuerung arbeitenden Netzen eine einzige Absperrvorrichtung ausreichen kann, da diese sowohl von der Seite des einen, wie von der Seite des andern Netzes her ferngesteuert werden kann.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, dass trotz Verwendung hochempfind- licher Resonanzrelais für die Steuerung des Sperrkreises die sonst derartigen Relais an haftenden Mängel nicht in Erscheinung tre ten. Im allgemeinen sind hochempfindliche Resonanzrelais für Fernsteuerzwecke unge eignet, da. sie auf alle Störimpulse, wie sie beispielsweise bei Kurzschlüssen, War_- derwellen, atmosphärischen Entladungen auf treten, ungewollt ansprechen, und dadurch den Betrieb der Fernsteueranlage stören.
Bei der Erfindung ist dieses ungewollte Anspre chen unschädlich, weil einerseits die zufällige Abstimmung des Sperrkreises auf bestimmte Steuerfrequenzen während der Sendepausen auf den Schaltzustand der fernzusteuernden Apparate nicht einwirken kann, und weil an derseits bei Beginn einer Sendung durch Überlagerung der Hilfsfrequenz die Abstim mung sofort richtiggestellt wird, so dass also die da.rnaeh gesendete Steuerfrequenz stets einen richtig abgestimmten Sperrkreis vor findet.