Wägeeinriehtung zur rechnungslosen Bestimmung der zum Pökeln von Fleisch erforderlichen Pökellake. Wägeeinrichtungen zur selbsttätigen Be messung der zum Pökeln von Fleisch erfor derlichen Pökellake sind bereits bekannt. Bei diesen Einrichtungen erfolgt die Absperrun; der Lakezufuhr selbsttätig, sobald das ein geführte Lakegewicht zusammen mit dem Frischfleiscbgewiebt ein bestimmtes Verhält nis zum Frischfleischgew-icht erreicht hat. Diese selbsttätig wirksamen Einrichtungen sind jedoch verhältnismässig verwickelt und daher kostspielig, so dass ihre Anwendung bei kleinen Betrieben Schwierigkeiten macht.
Anderseits kann zur Bestimmung der erfor derlichen Lake nicht eine einfache Wage be nutzt werden, weil die Gewichte des Frisch- f1risches wechseln und es den ungelernten Salzern nicht zugemutet werden kann, die notwendigen Rechnungen zur Bestimmung des Gewichtes der einzuführenden Lake mit der erforderlichen Schnelligkeit und Genauig keit durchzuführen. Auch Tabellen führen nicht zum Ziel, weil sie bei einer feinen Ge- wichtsabstufung zu unübersichtlich würden;
ferner würden bei Ablesefehlern die zu pö kelnden Fleischstücke,, sei es durch Versalzung, sei es durch Verderben infolge ungenügender Lakezufuhr, unbrauchbar werden. Zur Be hebung dieser Mängel wird erfindungsgemäss eine Wägeeinriehtung zur rechnungslosen Bestimmung der zum Pökeln von Fleisch er forderlichen Pökellake geschaffen, die ausser einem Gewichtsanzeiger noch Mittel aufweist, welche zu jeder Stellung des Gewichts anzeigers die Stellung unmittelbar anzeigen, die dieser einnehmen muss,
nachdem dem der Wägeeinrichtung übergebenen Frischfleisch die zum Haltbarmachen des Fleisches er forderliche Lake zugeführt ist. Diese Mittel zur Anzeige der zugeordneten Stellung kön nen als eine vom Gewichtsanzeiger bestrichene Skala ausgebildet sein, die in Felder unter teilt ist, wobei die Teilstriche jedes Feldes von den Teilstrichen des vorangestellten Fel des in einem dem zuzuführenden Gewicht an Pökellake entsprechenden Abstand angeord net sind. Vorteilhaft sind die Felder durch verschiedene Färbungen voneinander unter schieden.
Es können aber diese Mittel auch aus einem zweiten Gewichtsanzeiger für die Summe von Frischfleisch- und Pökellake- gewicht bestehen, der dem ersten Gewichts anzeiger um einen dem zuzuführenden Lake gewicht entsprechenden Abstand voreilt.
Aus der Zeichnung sind beispielsweise Ausführungsformen des Erfindungsgegen standes dargestellt, und zwar zeigen von der Wageeinrichtung Fig. 1 die Anzeigevorichtung in Stirn- ansicht nach einem ersten Beispiel und Fig. 2 und 3. die Anzeigevorrichtung in senkrechtem Querschnitt und in Stirnansicht nach einem zweiten Beispiel.
Die am äussern Umfang der Kreisskala nach Fig. il angeordnete Einteilung nach absoluten Gewichten ist für die Wageeinrich tung bedeutungslos und sei nur erwähnt, um darauf hinzuweisen, dass die Einteilung bei 1 kg beginnt, weil Fleischstücke geringeren Gewichtes üblicherweise nicht behandelt wer den. -Über dieser Skala ist der Gewichts anzeiger der Wageeinrichtung, das heisst ein dem aufgegebenen Gewicht sich entsprechend verstellender Zeiger angeordnet.
Die Skala, auf der der Zeiger spielt, ist dabei so in Fel der unterteilt und durch Striche eingeteilt, dass das Verhältnis vom Frischfleischgewicht zur Summe der Gewichte des Fleisches und der Pökellacke auf der Skala festgelegt ist und bei jeder Stellung des Zeigers angezeigt wird.
Die Skala ist dabei so beschaffen, dass, wenn beispielsweise der Zeiger auf den vier ten Strich eines durch schwarze Färbung hervorgehobenen Skalenfeldes einspielt, der vierte Strich des nächstfolgenden, weiss ge zeichneten Feldes (Linie a-b) dem Frisch fleischgewicht, das dieser Stellung des Zei gers entspricht, zuzüglich des diesem Frisch- fleischgewichtzur ausreichendenPökelung zu zuführenden Lakegewichtes, das bei der dar gestellten Skala stets sieben vom Hundert des Frischfleischgewichtes beträgt, ent spricht.
Der Salzer, der die Einrichtung be dient, hat also bei Einspielung des Zeigers auf einen bestimmten Teilstrich lediglich den entsprechenden Teilstrich auf dem nächsten Feld aufzusuchen und sich zu merken. Öffnet er dann die Lakezufuhr und schliesst er sie in dem Zeitpunkt, in dem der Zeiger diesen Teilstrich des nächsten Feldes überdeckt, so hat er das richtige Gewicht an Lake zu geführt.
Die dargestellte Skala zeigt dabei die be sondere Eigenart, dass jedes Feld in zwei Halbfelder und im ganzen in vierzehn Teile eingeteilt ist. Hat der Salzer daher die An weisung, den Fleischstücken etwa acht vom Hundert des Frischfleischgewichtes an Lake gewicht zuzuführen, so hat er bloss Lake ein zuführen, bis der Zeiger auf den fünften Strich des weiss gezeichneten Feldes (c-d) einspielt.
Es ist bereits erwähnt worden, dass die Felder der Skala abwechselnd durch schwarze und weisse Färbung unterschieden sind, um das Auffinden der den Teilstrichen des einen Feldes zugeordneten Teilstriche des nach folgenden Feldes zu erleichtern. Diese Her vorhebung der Felder kann natürlich auf jede andere Art bewirkt werden, beispielsweise durch erhabene oder vertiefte Prägung die ser Felder, durch Beleuchtung bezw. Nicht beleuchtung einzelner Felder oder auf jede andere Weise, auf welche die menschlichen Sinnesorgane ansprechen.
Bei der Einrichtung mit einer Anzeige - vorrichtung nach den Fig. 2 und 3 erübrigt es sich, dass sich der Salzer einen gewissen Teilstrich auf der Skala merkt, nachdem sich der Gewichtsanzeiger auf der Skala einge stellt hat. Bei dieser Anzeigevorrichtung ist nämlich dem Gewichtsanzeiger der Wäge- einriehtung ein zweiter Gewichtsanzeiger für die Summe von Frischfleisch und Lake gewicht zugeordnet, der dem ersten Ge wichtsanzeiger um den dem einzuführenden Lakegewicht entsprechenden Abstand voraus eilt.
In den Fig. 1 und 2 bedeutet 1 die Zeiger achse der Wageeinrichtung, die mit dem Zei ger 2 fest verkeilt ist. Dieser Zeiger 2 be wegt sich vor einer andersfarbigen Unterlage 3, um die Stellung des Zeigers auf der Skala besser erkennen zu können. Dass diese Unter lage 3 als Gewichtsskala ausgeführt ist, wie dies Fig. 3 veranschaulicht, ist nicht erfor derlich, sondern lediglich zweckmässig, weil hierdurch die -Möglichkeit entsteht, die Wäge einrichtung zum üblichen Abwägen bestimm ter Mengen benutzen zu können. Auf der Achse 1 aufgekeilt ist weiter das Zahnrad 4. Mit dem Zahnrad 4 kämmt weiter ein Stirn zahnrad 5, das mit der Welle 6 fest ver keilt ist.
Auf der Welle 6 ist, zu ihr un- verdrehbar, das Zahnrad 7 gelagert. Dieses kämmt mit einem Stirnzahnrad 8, das kon zentrisch zur Achse 1 der Wägeeinrichtung angeordnet ist. Das Zahnrad 8 ist fest ver keilt mit einer Büchse 9, die auf der Achse 1 drehbar ist und ihrerseits den Zeiger 10 trägt. Die Welle 6 ist längsverschieblich gelagert und kann über den zweiarmigen Hebel 11, Lenker 122 und Handgriff 13 so verschoben werden, dass die Stirnräder 5 und 7 ausser Eingriff mit den Stirnrädern 4 und 8 gelangen.
Es sei angenommen, dass zur Pökelung des Fleisches sieben vom Hundert seines Ge wichtes an Lake einzuführen sind. In diesem Falle hat das Zahnrad 4 dreissig, das Zahn rad 5 neunundzwanzig, das Zahnrad 7 wie der dreissig und das Zahnrad 8 wieder neun undzwanzig Zähne.
Es sei angenommen, dass auf den Teller der Wägeeinriehtung ein Fleischstück auf gelegt wird, dessen Gewicht 10 kg beträgt. Demgemäss spielt sich der Zeiger 2 auf den Gewichtsstrich 10 der in Fig. 3 veranschau lichten Skala ein. Der Zeiger 10 wird durch die Kupplung der Achse 1 mit der Büchse 9 über das Zahnradvorgelege 4, 5, 7, 8 auf eine Skalenstelle gebracht, die sich aus fol gender Beziehung errechnen lässt, zu
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Die Stellung des Zeigers 1,0 entspricht also dem auf die Einrichtung aufgelegten Frisch fleischgeWicht plus sieben vom Hundert.
Entkuppelt der Salzer durch Herausziehen des Handgriffes 13 nunmehr die Büchse 9 von der Achse 1 und öffnet er gleichzeitig den Lakezufluss zum Fleischstück, so bleibt Zeiger 10 unbeweglich, während Zeiger 2 unter dem Einfluss der durch Lakezufluss schwerer und schwerer werdenden Fleisch stückes sich dem um sieben vom Hundert vorgeeilten Zeiger 10 nähert. Sobald sich die Zeiger 2 und 10 decken, hat das Fleischstück sieben vom Hundert seines Gewichtes an Lake aufgenommen.
In diesem Zeitpunkt schliesst der Salzer die Lakezufuhrleitung und ent lastet die Einrichtung vom Gewicht des fertiggepökelten Fleischstückes. Nachdem die beiden Zeiger 2 und 10 in die Nullstellung zurückgeführt worden sind, wird die Kupp lung der Zahnräder durch einen Stoss auf den Handgriff 13 wieder hergestellt, worauf die Einrichtung wieder gebrauchsfertig zurDurch- führung des nächsten Pökelvorganges ist.
Statt des Zahnradvorgeleges könnte die Achse 1 auch eine Kurvenscheibe tragen, de ren Randlinie nach einer archimedischen Spi rale geformt ist. Ein Fühlhebel würde dabei die Steigung dieser archimedischen Spirale, die proportional ihrer Verdrehung ist, ab nehmen und auf die Büchse 9 übertragen. Im übrigen entspräche die Anzeigevorrich tung genau der gezeigten.