Mehrzylindrige Zweitakteaplosionskraftmaschine. Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine mehrzylindrige Zweitaktexplosions- kraftmaschine mit U-förmigen Zylindern, de ren beide Kolben am Ende des Arbeitstaktes Ein- und Auslassschlitze öffnen, durch welche die Zylinder in Gleichstrom mit Luft gespült und darauf mit Gemisch geladen werden. Es arbeiten die beiden Kolben der Zylinder auf ein und dieselbe Kurbel und verdichten im Kurbelgehäuse die Spülluft.
Der eine der beiden Kolben weist eine Ringstufe auf, die Gemisch vorverdichtet und in einen andern Zylinder überschiebt, dessen Kolben auf eine Kurbel arbeiten, die gegenüber der Kurbel des betreffenden Kolbens um 180 Grad ver setzt ist.
Auf der Zeichnung ist als Ausführungs beispiel der Erfindung ein Zweizylindermotor dargestellt, und zwar zeigen Fig. 1 und 2 Längsschnitte des Motors mit den Kolben in verschiedenen Stellungen, Fig. 3 einen Schnitt nach Linie a-b in Fig. 1, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie c-d in der Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt nach Linie e-f in der Fig. 3; Fig. 6 zeigt ein Detail, und Fig. 7 betrifft eine Variante.
In zwei voneinander getrennten Kurbel gehäusen 26 und 27 ist die Kurbelwelle 30 angeordnet, auf die mittelst der Pleuelstan gen "5 und 31 die Kolben 3 und 12 arbeiten. Die Pleuelstangen 5 und 31 weisen einen Arm 6 auf, an welchem die Pleuelstange 7 bezw. 32 des mit einer Stufe 10 versehenen Kolbens 4 bezw. 14 angreift, der infolgedes sen einen grösseren Hub ausführt als Kolben 3 bezw. 12.
Die Kolben 3 und 4 bezw. 12 und 13 arbeiten in Bohrungen 1 und 2 bezw. 11 und 13 zweier U-förmiger Zylinder mit einer Pumpenbohrung 9 bezw. 33 für die Stufe 10 des Kolbens 4 bezw. 14.
In den Wänden der Zylinderbohrungen 1 und 11 sind Schlitze 17 für den Auspuff und 1$ für den Einlass der Luft in den Kurbel kasten vorgesehen. Schlitze 22 und 23 in den Wänden der Zylinderbohrungen 2 bezw. 13 stehen durch einen Kanal 24 bezw. 28 mit dem Kurbelgehäuse 26 bezw. 27 in Verbin dung. Die Pumpenbohrungen 9 und 33 sind über ein Ventil 8 in einem Ventilgehäuse 15 bezw.16 an einen nicht gezeichneten Vergaser angeschlossen. Endlich sind die Zylinderboh rungen 2 und 13 über dem Stufenkolben 4 bezw. 14 mit der Pumpenbohrung 9 bezw. 33 durch einen Kanal 20 verbunden.
Auf der Zeichnung ist nur einer angegeben. Von den Schlitzen 17, 22, 20 ist der Schlitz 17 am längsten und der Schlitz 20 am kürzesten.
Die Wirkungsweise des Motors ist fol gende: Beim Hochgehen der Kolben 3, 4 wird im Kurbelgehäuse 26 ein Unterdruck erzeugt und im obern Totpunkt strömt durch den Schlitz 18 reine Luft ein, die beim Nieder gehen der Kolben 3 und 4 verdichtet wird. Gleichzeitig wird beim Niedergehen des Kol bens 14 in der Pumpenbohrung 33 ein Un terdruck erzeugt und durch das Ventil 8 aus dem nicht gezeichneten Vergaser Brennstoff luftgeinisch angesaugt, das beim Hochgehen des Kolbens 14 verdichtet wird. Nach Ent zündung der Ladung im Verdichtungsraum des Zylinders 1, 2 mittelst der Zündkerze 35 werden die Kolben 3 und 4 nach unten ge trieben, bis der Kolben 3 den Auspuffschlitz 17 freigibt, so dass die Auspuffgase ins Freie strömen. Die Kolben 3, 4 bewegen sich noch weiter nach unten.
Sobald der Kolben 4 den Schlitz 22 freigibt, tritt reine Luft aus dem Kurbelgehäuse 26 durch den Kanal 24 in die Zylinderbohrung 2 und verdrängt die Abgase durch die Zylinderbohrung 1 und den Aus puffschlitz 17. Da der Kolben 4 eine Stufe 10 aufweist, so wird mit einem Überschuss an Luft gespült, was eine gründliche Reini gung des Raumes von Abgasen gewährleistet. Nachdem. diese Reinigung stattgefunden hat, strömt Brennstoffluftgemisch aus der Pumpen bohrung 33, in dem die Kolbenstufe 10 des Kolbens 14 arbeitet, durch den Kanal 20 in die Zylinderbohrung z. Bevor dieses Gemisch die Schlitze 17 erreioht, sind dieselben be reits geschlossen und es kann kein Brenn stoffluftgemisch ungenützt entweichen.
Durch die Kolben 3 und 4 wird die Ladung ver dichtet und von der Zündkerze 35 gegen -Ende der Verdichtung entzündet.
Das Brennstoffluftgemisch könnte von der Pumpenbohrung 33 auch in dieZylinderboh- rung 1 strömen. In diesem Falle ist der Mischraum 33 mit Schlitz 19 durch den Ka nal 21 verbunden. Es wird also hier die Ge mischzufuhr nicht durch den Stufenkolben 4, sondern durch den Arbeitskolben 3 gesteuert. Da der Stufenkolben klein ist, so hat er wenig Explosionsdruck auszuhalten und die Pleuel stange kann leicht gehalten werden. Selbst verständlich könnte auch der Arbeitskolben als Stufenkolben ausgebildet sein, was die Spülung ausserordentlich verbessert.
Nach Fig. 7 bildet der kleinere Stufen kolben 76 mit dem Zylinderdeckel einen Ku gelraum 77, in welchem die Zündung statt findet. Der Spalt 78 kann grösser oder kleiner gehalten werden, je nachdem die Explosion im Kugelraum 77 als Einleitung zur Zündung im Raume 75 dient, oder als Raum für eine Explosion, die erst nach der Explosion im Raume 75 erfolgt. In diesem Falle ist im Raum 75 eine besondere Kerze vorgesehen.