Elektrische Terteilungsanlage mit Einrichtung, die bei Erdschluss anspricht. Gegenstand des Hauptpatentes ist eine elektrische Verteilungsanlage, bei welcher bei einem Erdsehluss, beispielsweise beim Berühren eines stromführenden Leiters durch einen Menschen oder ein Tier, mittelst eines Differentialstromrelais der in Betracht kom mende Teil des Verteilungsnetzes abgeschal tet wird, wenn die Grösse des durch den Erd- sehluss entstandenen Fehlerstromes einen ge wissen Betrag erreicht hat, so dass dieser Teil des Verteilungsnetzes abgeschaltet werden kann,
bevor ein Schaden entsteht. Die vor liegende Erfindung betrifft das für diesen Zweck benötigte Relais.
Nach der Erfindung wird zwischen den Polen eines Magnetes, beispielsweise eines permanenten Magnetes, schwebend ein elek- tromagnetisches System angeordnet. Die Wieklungen dieses Differentialstromrelais werden zweckmässigerweise zusammen auf gewickelt, um ein möglichst völliges Auf heben der magnetischen Wirkungen bei nor- malern Zustand der Leitungen zu erzielen.
Die Zahl. der Wicklungen richtet sich natür lich nach der Zahl der Leitungen. Sobald beim Berühren einer Leitung eine Ableitung erfolgt und die Spulenwirkungen sich nicht mehr völlig aufheben, schwingt das System aus und leitet damit das Auslösen des Schal ters ein.
Man kann einen mehrere Wicklungen tragenden Anker drehbar zwischen den Polen des Magnetes anordnen. Zweckmässigerweise benutzt man dabei ein eisenfreies System. Man kann aber auch vorteilhaft festliegende Wicklungen verwenden und eine als Kern dienende Zunge, deren Ende zwischen den Polen des Magnetes spielt, in der Spule be weglich lagern, da sieh in dieser Weise eine hohe Empfindlichkeit erzielen lässt.
In der Zeichnung sind mehrere Aus führungsformen des Relais der Anlage dar gestellt. Es zeigt: Fig. 1 ein Relais mit beweglichen Spulen, Fig. 2 ein Relais mit festliegenden Spu len, Fig. 3 ein Relais mit eisenfreiem System. Bei der Ausführungsform nach der Fig. 1 ist zwischen den Polen N,<B>8</B> eines perma nenten Magnetes a ein Anker b drehbar ge lagert, welcher zwei Spulen c, d trägt. Diese Spulen sind so angeordnet und in die Lei tungen e, feingeschaltet, dass sich in nor malem Zustande der Anlage ihre magne tischen Wirkungen aufheben.
Durch eine Stellschraube g, an welche der Ansatz h des Ankers sich anlegen kann, wird die Ruhelage des Ankers bestimmt. Sobald beim Berüh ren einer Leitung an dieser eine Ableitung eintritt, die magnetischen Wirkungen der Spulen sich somit nicht mehr aufheben, so dass eine Magnetisierung des Ankers erfolgt, schlägt der Anker aus und drückt dabei mit der Nabe i gegen den Auslösehebel k des unter Wirkung einer Feder m. stehenden Schalters n.
Bei der Ausführungsform des Relais nach Fig. 2 ist zwischen den Polen N, 8 des Magnetes<I>a</I> eine Zunge b, ausschwenkbar ge lagert. Die Wicklungen<I>c, d</I> liegen hier fest und der stabförmige Anker b,-bi.' ist in dem Innenraum der Spule frei beweglich, zum Beispiel auf Schneiden gelagert.
Sobald in folge Ableitung von einer Leitung durch Be- rührung eine Differentialwirkung eintritt, wird spätestens in der folgenden Halbperiode des Wechselstromes an dem zwischen den Polendes Magnetes a befindlichen Ende der Zunge bl ein Südpol erzeugt, so dass die Zunge die Mittellage verlässt und sich dem Nordpol des Magnetes a nähert.
Dieser schwenkt nun die Zunge völlig aus, so dass sie gegen den Auslösehebel k des Schalters n drückt. Der permanente Magnet dient hier nicht nur zur Vermittlung der Auslenkung des Ankers bei einer Differenz der Strom stärken; sondern auch als Kraftquelle für die Auslösung.
Bei der Ausführungsform des Relais nach Fig. 3 ist zwischen den Schenkeln des per- manenten Magnetes a eine eisenfreie Spule o drehbar gelagert. Die Spule o ist an die Spule<I>p</I> des Transformators<I>r</I> angeschlossen, welcher die Spulen u, <I>v, w</I> der Phasenlei tungen<I>e,</I> f, <I>t</I> trägt und wird somit von einem Strom durchflossen, sobald sich die magneti sierende Wirkung der Phasenspulen nicht völlig aufhebt. Die Drehspule trägt die zwi schen den Polen N, S schwingende Zunge b._, welche in der Mittelstellung an der Einstell schraube g anliegt.
Wird die Spule aus der Mittellage ausgeschwenkt, so nähert sich die Zunge dem Pol N und wird von diesem dann kräftig angezogen, so dass sie gegen den Aus lösehebel<I>7c</I> stösst. Man könnte natürlich auch hier die Spule mit mehreren Wicklungen ver sehen und auf den. Transformator verzich ten, dessen Anwendung indessen zweckmässig ist, wenn es sieh um starke Ströme in den Phasenleitungen handelt.
Auch bei dieser Ausführungsform dient der permanente Magnet als Kraftquelle für die Bewegung des Auslösehebels. Anstatt hierfür, wie dar gestellt, den Magneten a zu benutzen, in des sen Feld sich die Spule o befindet, könnte man auch einen zweiten Magneten verwen den und den Anker b= zwischen dessen Polen anordnen. In allen Fällen können permanente Magnete oder Elektromagnete verwendet werden.
Die Relais sind auch in Gleichstrom anlagen verwendbar. Es wird dann, wenn die Zunge durch eine Einstellschraube ein seitig abgestützt wird, die Anordnung so getroffen, dass die Zunge zwischen den Polen des permanenten Magnetes ein Südpol wird, sobald die nicht geerdete Leitung berührt wird. Bei guter Erdung der andern Lei tung ist ein Ausschlagen bei ihrer Berüh- rung nicht erforderlich, da. ja der Berüh rende keinen Schaden erleidet.
Im übrigen kann man natürlich die Zunge auch in an derer Weise in der Mittelstellung halten oder sie einseitig mit einem Anschlag versehen und dann zwei parallel geschaltete Systeme benutzen, die derart ausgebildet sind, dass die Zunge des einen Systems beim Berüh ren der einen und die Zunge des andern Sy- stems beim Berühren der andern Leitung an schlägt.