Grosskaffeemaschine. Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Grosskaffeemaschine mit Heisswasser erzeuger, mindestens einem Kaf f eevorrats- behälter und Grossbrühvorrichtung.
Es sind bereits Grosskaffeemaschinen be kannt, welche indessen verschiedene Nach- teile aufweisen. Beim Brühvorgang, der je nach der Mahlung des Kaffees 8 bis 15 Mi nuten Zeit beansprucht, kommt es bei man gelnder Aufmerksamkeit in der Bedienung vor, dass mehr heisses Wasser, als unbedingt nötig, durch die Brühvorrichtung in den Kaffeevorratsbehälter fliesst, so dass der fer tige Kaffee mehr oder weniger verwässert, wenn nicht gar ungeniessbar ist.
Auch ist es bei den bisherigen Kaffee maschinen mit getrennt angeordnetem Heiss wassererzeuger nicht möglich, bei vermin derter Nachfrage den Kaffee, wie zum Bei spiel Kaffee Hag, portions- oder tassenweise zu brühen. Diese Nachteile werden nun bei (ler Grosskaffeemaschine gemäss vorliegender Er findung dadurch behoben, dass der Heiss wassererzeuger unabhängig von der Gross brühvorrichtung aufgestellt und zwecks selbsttätiger Messung der in diese Brüll vorrichtung bei jedem Brühvorgang je -eil" einströmenden.
für den Brühvorgang erfor derlichen Wassermenge ein sich selbsttätig anfüllendes und entleerendes Messgefäss in der vom Heisswassererzeuger zur Grossbrüb- vorrichtung führenden Leitung angeordnet ist, wobei ausser der Grossbrühvorrichtung. die ausschliesslich zum Brühen grösserer Kaffeemengen dient, eine kleinere, sogenannte Egpressbrühvorrichtung vorgesehen ist, ehe das rasche Brühen kleinerer I#affeemengi,n ermöglicht.
Dank dieser Anordnung kann bei jedem Brühvorgang in die Grossbrühvorrichtung nur die Wassermenge einströmen. welche für den Brühvorgang erforderlich ist, so dass keine Verwässerung des Kaffees eintritt, und die Anbringung der Expressbrühvorrichtung ermöglicht nur bei verminderter Nachfrage das rasche Brühen kleinerer Kaffeemengen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel des Erfindungsgegenstandes darge stellt, und zwar zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht und Fig. 2 eine Draufsicht einer Grosskaffee maschine mit vier Vorratsbehältern; Fig. 3 und 4 zeigen schematisch die Wassermesseinrichtung in Nullstellung, be ziehungsweise in Brühstellung der Gross kaffeemaschine gemäss Fig. i und 2;
Fig. 5 zeigt die Bohrungen des Steuer körpers der Steuervorrichtung und Fig. 6 die Nuten der Steuerscheibe; Fig. 7 und 8 zeigen im Aufriss bezw. Grundriss den Zapfhahn eines Vorratsbehäl ters;
Fig. 9 ist eine Ansicht mit Teilschnitt der Expressbrühvorrichtung; Fig. 10 ist ein senkrechter Axialschnitt der Armatur der Expressbrühvorrichtung; Fig. 11 zeigt die Armatur nach Fig. 10 mit herausgenommener Stopfbüchse und Fig. 12 eine Einzelheit dieser Armatur.
Bei dem dargestellten Ausführungsbei spiel ist unter eiyiem Tisch 2 der Heiss wassererzeuger 1 angeordnet, während die vier Vorratsbehälter 3a bis 3d, deren zwei, 3a und 3b, Kaffeebehälter und die zwei an dern, 3e und 3d, Milchbehälter sind, nebst der Grossbrühvorrichtung 4 und der Express- brühvorrichtung 5 auf dem Tisch 2 (Fix. 1) angeordnet sind. Der Heisswassererzeuger 1 arbeitet in bekannter Weise vollautomatisch.
Die Wasserspeisung erfolgt über die Lei tung 6, wobei eine Doppelschraube 7 zur Regulierung des zufliessenden Wassers vor gesehen ist. Die Heizung kann mit Dampf oder Gas erfolgen, wobei die Regelung mit- telst Membranventils bewirkt wird, oder aber auch elektrisch, in welchem Falle die Tem peraturregelung mittelst Thermoregulator oder Kontaktmanometer erfolgt. Im gezeig- ten Ausführungsbeispiel ist ein elektrischer Heizkörper von 1.5 KW vorgesehen, was einer maximalen Stundenleistung von 120 Liter entspricht.
Dabei ist im Innern des Heiss wassererzeugers ein Messgefäss von 8 Liter Inhalt vorgesehen, dessen Wirkungsweise fol gende ist: Das Messgefäss 8 hängt an einem Rohr 9, von welchem eine Leitung 110 ausgeht, wel che zu einem Schwimmerventil 11 und wei ter über eine Leitung 12! zur Steuervorrich tung 13 führt. Vom Mess'gefäss 8 und Heiss wassererzeuger 1 führen ebenfalls zwei Tauchrohre 14 bezw. 15 zur Steuervorrich tung 13.
Von letzterer aus führt eine Lei- tung 16 über den Brühtopf 17 ebenfalls durch die Steuervorrichtung 13 und über die Leitung 18 bezw. 19 zum Kaffeevor- ratsbehälter 39 bezw. 3b.
Gemäss Fig. 3, in welcher die Wasser mess'einrichtung in Ruhe- bezw. Nullstellung dargestellt ist, fliesst das Wasser durch die Speiseleitung 6. in den Heisswassererzeuger 1 und von dort aus durch das Steigrohr 1:5 zu einer im Steuerorgan 13a der Steuervor richtung 13 vorgesehenen Bohrung 20a durch eine in der Steuerscheibe 13b ausgesparte Vertiefung 21a, durch eine zweite, im Steuer organ 13a vorgesehene Bohrung 20b und durch das Rohr 14 in das Messgefäss B.
Ausser den bereits erwähnten Bohrungen 20a und 20b im Steuerorgan 13a und der Ver tiefung 21a (Fix. 5 und 6) in der Steuer scheibe 13b sind noch Bohrungen 20c bis 20h im Steuerkörper und eine Vertiefung 21b, sowie Öffnungen 21c und 21d in der Steuer scheibe 13b vorgesehen.
Die Lüftung des Messgefässes 8 erfolgt durch die Leitungen 10 und 12 über das Schwimmerventil 11, durch die Bohrung 20d, die Öffnung 21d, den zwischen Steuerorgan 13a und Steuerscheibe 13b vorhandenen Luft spalt 2'2, durch die Öffnung 21c, die Boh rung 2(@c und das Überdruckrohr 23 ins Freie.
Steigt nun das heisse Wasser im Mess- gefäss 8 bis zum Schwimmerventil 11, so wird die Leitung 12 durch dieses Ventil geschlos sen, so dass der Wasserzufluss ins Messgefäss 8 unterbrochen wird. , Beim Brühen wird die Steuerscheibe 13b mittelst Hebels, zum Beispiel im Uhrzeiger sinn, um 45 gedreht (Fig. 4).
Dadurch wird die Leitung 15 geschlossen und anderseits gibt die Öffnung 2'11c die Bohrung 20b frei, so dass nun das Messgefäss durch das Rohr 14, die Bohrung 20b, die Öffnung 20c, den Luftspalt 22, durch die Leitung 16 und den das Kaffeepulver enthaltenden Brühtopf 17, und weiter durch die Bohrung 209, die Nut 21b, die Bohrung 201 und durch die Lei tung 18 mit dem Kaffeevorratsbehälter 3a verbunden ist.
Es kann also in den Kaffee behälter nicht mehr Wasser bezw. Kaffee fliessen, als das Messgefäss 8 fasst.
Wird der Steuerhebel- beziehungsweise die Steuerscheibe 13b. wieder auf Null, bezie hungsweise um 45 zurückgedreht (Fig. 3), so füllt sich das Messgefäss 8 automatisch an. Nach weiterer Drehung der Steuerscheibe 13b nach links, also im Gegenuhrzeigersinn, füllt sich der linke Kaffeevorratsbehälter 3b -in gleicher Weise wie der Behälter '3a.
Zur Beheizung der Kaffeebehälter 33 und 3b und Milchbehälter 3c und 3d, wel che doppelwandig ausgeführt sind, ist noch in der Standsäule der Grossbrühvorrichtung 4 eine Dampfleitung 24 angeordnet, welche einerseits mit dem Heisswasserzeuger 1 und anderseits unter Vermittlung von Ventilen 25 mit den Kaffee- und Milchbehältern 3a und 3d in Verbindung steht, wobei die ge nannte Dampfleitung 24 von der Brüh vorrichtung 4 aus in einem die beiden Kaffeebehälter 3a und 3b tragenden Trag stück 26 und weiter in die zwei Milchbehäl ter 3c und 3d tragenden Armen 26a und 26b verläuft.
Letztere sind abnehmbar am Trag stück 26 angebaut, so dass die Milchbehälter 3c und 3d je nach Bedarf angebracht oder weggenommen werden können.
In der Grossbrühvorrichtung 4 ist der das Kaffeesieb enthaltende Siebbehälter 27 angeordnet, welch letzterer zwecks Beschik- ken und Entleeren herausnehmbar ist. Die Anpressung bezw. Abdichtung des Sieb behälters 27 (Fig. 1) geschieht durch Rechts drehen eines Hebels<B>28,</B> der an der Glocke 29 angebracht ist, welche achsial beweglich und drehbar auf dem mit einer Längsbohrung versehenen Vertikalbolzen 30 sitzt.
Die Glocke 29 besitzt am Umfang zwei einander gegenüberliegende Nuten mit zweierlei Stei gungen, in welchen je eine in der Zeichnung nicht dargestellte Rolle mit Drehachse im Bolzen 31 läuft, wodurch beim Rechtsdrehen des Hebels 28 (Fig. 2) die Anpressung der Glocke 29 gegen den Siebhalter 27, bezw. Abdichtung des Siebbehälters 27 bewirkt wird. Der Siebbehälter 27 und die Glocke 29 sind von einem Bügel umgeben, in wel chem zwei Kanäle vorgesehen sind. Der eine, 16, führt von der Standsäule der Brüh vorrichtung 4 zum Siebbehälter 27 und der andere, 33, zum Manometer 34.
Die Kaffee- und Milchzapfhähne 32 sind so konstruiert, dass mit einem Handgriff der Reiber zwecks Reinigens desselben, sowie der Kanäle herausgenommen werden kann. In Fig. 7 und 8 ist ein Hahn im Auf- und Grundriss dargestellt. Im Halmgehäuse 32a steckt lose der Hahnreiber 35, welcher durch einen Anschlagstift 36 in seiner Drehbewe gung begrenzt ist.
An dem Halmgehäuse 32a ist mittelst eines Bolzens 37 ein ausschwenk barer Hebel 38 befestigt, welcher in seiner Arbeitsstellung mit einem Ringwulst 39 in eine entsprechende Ausdrehung des Reibers 35 hineinragt. Durch eine den Bolzen 37 um gebende Schraubenfeder 41 wird der Hebel 38 auf den Reiher 35 gedrückt, so dass letz terer gegen achsiale Verschiebung gesichert ist.
Wird nun der Hebel 38 um seinen Bol zen 37 verschwenkt (Fig. 7), so lässt sich der Hahnreiber 35 ohne -weiteres mühelos herausnehmen. Hierin liegt ein grosser Vor teil gegenüber den Reiberhähnen der bis herigen Vorratsbehälter für Kaffee, Milch und dergleichen, bei welchen der Hahnreiber nicht ohne weiteres herausgenommen werden kann, sondern erst die Befestigungsmutter nebst Anschlag-Unterlagsscheibe abgenom men werden muss.
Infolgedessen wird der Hahn überhaupt nie oder äusserst selten ge reinigt, so dass der Inhalt des Vorratsbehälters einen schlechten Geschmack erhält oder gar verdirbt, wenn der Behälter längere Zeit hindurch nicht völlig entleert wird. Ein weiterer Vorteil dieser Konstruktion ergibt sich noch durch den gleichmässigen Druck der Feder 41, durch welchen der Reiber 35 ständig in den Konus des Gehäuses 32a ein gedrückt wird und dadurch dichter hält als die bekannten Reiberhahnen mit durch Mut ter oder Schraube gehaltenem Reiber, wel che infolge der im Gebrauch eintretenden Abnutzung des Reibers undicht werden.
In den Fig. 9 bis 12 ist die Express- brühvorrichtung 5 dargestellt, welche es er möglicht, den Kaffee Lassen- oder portions- weise zu brühen.
Sie weist eine Standsäule 42 auf, welche im Innern eine von einer Dampfkammer 43 umgebene Wasserkammer 44 hat. Diese zwei Kammern 43 und 44 sind einerseits mittelst einer Dampfleitung 4I5, beziehungsweise Heisswasserleitung 46 mit dem Heisswasserbereiter 1 und anderseits mit der Expressbrüharmatur 47 verbunden, um je nach Bedarf beim Brühen Heisswasser oder Dampf abgeben zu können.
Im Gegen satz zu den bisher bekannten Brüharmaturen mit normalen Stopfbüchsen, deren Aus- und Einbau sehr viel Zeit und Sorgfalt erfordert und von Laien nicht vorgenommen werden kann, kann bei der dargestellten Express- brüharmatur 47 die Stoffbüchse samt Pak- kung, zwecks Reinigung der Kanäle von Kesselstein und zum Einschleifen der Schei bendichtung, durch einfaches Lösen einer Überwurfmutter herausgenommen werden.
Es bezeichnet in der Zeichnung 48 das Gehäuse der Armatur 47, 49 deren Brüh glocke, 50 den Drehkolben, 51 die Dreh schieberdichtung, 52 die Stopfbüchsenpak- kung, 53 die Stopfbüchsenschraube, 54 die Gegenmutter der letzteren, 55 eine Anschlag- Scheibe für die Drehbewegung des Dreh kolbens 50, 56 die Stopfbüchsenhülse, 57 eine die Stopfbüchsenhülse 56 mit dem Ar maturgehäuse 48 verbindende Überwurfmut- ter und 58 eine zwischen der Stopfbüchsen hülse 57 und dem Armaturgehäuse 48 vor gesehene Dichtung.
Die Stopfbüchsenhülse 5@6 ist mittelst einer Sicherungsschraube 59 gegen Verdrehen gesichert.
Bei starker Benützung der Kaffee maschinen verstopft sich sehr oft der Wasser kanal 60 durch mitgerissene Kesselstein teilchen, oder es entstehen durch deren aus schleifende Wirkung Riefen in den Dich tungsflächen der Dichtung 51, so dass die Armatur nicht mehr dicht hält. Im ersten Falle wird die Armatur unbenützbar, weil kein heisses Wasser mehr zum Kaffeebrühen entnommen werden kann.
Nach Ablassen des Druckes im Heisswassererzeuger 1 kann in wenigen Minuten durch Lösen der Überwurf mutter 57 die Hülse 56 samt Drehkolben 50, Packung 52 usw. (Fig. 11) herausgezogen werden; hierauf wird der Kanal 60 mittelst einer passenden Rohrbürste gereinigt, die herausgenommenen Teile werden wieder ein gesetzt, und nach Anziehen der Überwurf mutter 57 ist die Armatur wieder betriebs bereit.
Das lästige und zeitraubende Heraus nehmen der Stopfbüchsenpackung und das Neuverpacken fällt hierbei fort, so dass vom Bedienungspersonal die Reinigung leicht und schnell vorgenommen werden kann. Die Stopfbüchse hält dadurch jahrelang, ohne neu verpackt werden zu müssen.
Zwecks Erneuerung des Dichtungsringes 58 ist die Anschlagscheibe 55, nach Lösen der Gegenmutter 54, abnehmbar.
In Fig. 1 liegt der Heisswassererzeuger gleichachsig mit der Grossbrühvorrichtung 4. Dank der einfachen Rohrverbindungen zwi schen Grossbrühvorrichtung 4 und Heisswas- sererzeuger 1 könnte aber letzterer auch nach Belieben an einer andern Stelle angeordnet sein.