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Verschließbares Ablaßorgan für Behältermühlen Die Erfindung betrifft
ein verschließbares Ablaßorgan für Behältermühlen zur Naßvermahlung, insbesondere
für sogenannte Rührwerksmühlen, mit einer in einen Ablaßstutzen -des Mahlbehälters
koaxial eingesetzten, glattwandigen Buchse, deren dem Behälter zugekehrte Öffnung
mit einem Siebeinsatz versehen ist, der durch ein dahinter angeordnetes Verschlußorgan
abdeckbar ist, und deren nach außen weisende Öffnung von einer die Betätigungsspindel
für das Verschlußorgan radial führenden Verschlußplatte abgedeckt ist.
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Bei dieser bekannten Ausführung bedeckt das Sieb eine feststehende
sogenannte Sitzplatte, vor welcher eine drehbare Anschlußplatte angeordnet ist.
Beide Platten haben konzentrische Schlitze, und ferner sind an den einander zugewandten
Flächen der Platten Räumstifte .angeordnet, die in die Schlitze eingreifen, um Verstopfungen
bei Ablaß von konzentriertem flüssigem Schlamm zu vermeiden.
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Die Buchse ist bei der bekannten Ausführung durch eine Dichtungsmanschette
mit .dem äußeren Mantel eines doppelmantelgen Behälters verbunden und betriebsmäßig
nicht herausnehmbar. Insofern läßt die bekannte Ausführung nicht zu, daß beispielsweise
Mahlkörper entnommen werden.
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Die bekannte Ausführung eignet sich weiterhin nicht zur Aufnahme erheblicher
Kräfte auf das Sieb, wie sie in Freifall-Kugelmühlen auftreten.
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Bei Rührwerksmühlen ergibt sich das Problem, daß Lösungsmittel oder
Reinigungsmittel herausgelassen werden müssen und daß es mitunter auch erforderlich
isst, die Mahlkörper zu entnehmen.
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Besondere Probleme treten an Mahlbehältern oder Trommeln für sogenannte
Freifallmühlen auf. Diese Mahlbehälter sind mit liegender Achse drehbar gelagert
und bis zu einer gewissen Höhe mit Mahlkörpern gefüllt. An diesen Behältern ist
ein verschließbarer Ablaßstutzen vorgesehen, welcher -wenn das Mahlgut abgelassen
werden soll - durch Drehung des Behälters. auf die obere Seite gebracht und dann
geöffnet wird, worauf ein zylindrischer Siebeinsatz eingesetzt wird, der in das
Innere des Behälters ragt. Der Behälter wird dann um etwa 180° gedreht, so daß der
Ablaß auf die untere Seite des Behälters gelangt. Infolge der sich im Betrieb ergebenden,
von den Mahlkörpern herrührenden Kräfte, müssen :diese bekannten Siebeinsätze herausnehmbar
sein, und für den Mahlvorgang werden sie entfernt. Die somit jeweils erforderliche
Umrüstung stellt einen erheblichen Aufwand dar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ablaßorgan zu schaffen,
das nicht nur die Entnahme einer Flüssigkeit zuläßt, sondern auch eine Auswechslung
von Mahlkörpern ermöglicht und weiterhin so ausgeführt ist, daß Verunreinigungen
vermieden und auch erhebliche Kräfte vom Innenraum des Behälters her aufgenommen
werden können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ablaßstutzen
des Behälters nahezu die Länge der mit einem Ventilsitz versehenen Buchse aufweist
und an seinem äußeren Ende eine aufgeschraubte Verschlußkappe trägt, die die Buchse
mit ihrer Betriebslage festlegt und mit einer zentralen Gewindebohrung für die zusätzliche
axiale Führung einer Gewindespindel für einen in bekannter Weise axial verstellbaren
Ventilkörper versehen ist.
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Dadurch kann nicht nur das Verschlußorgan vom Siebeinsatz abgehoben
werden, sondern auch die gemäß einem besonderen Merkmal in dem Ablaßstutzen gleitbar
geführte Ventilsitzbuchse axial ausgebaut werden, um :den Ablaßstutzen vollständig
freizugeben. Praktisch wird dadurch ein Doppelventil geschaffen, das einmal für
Flüssigkeit und zum anderen zur Entnahme .der Mahlkörper geeignet ist. Durch die
Verwendung eines axial verstellbaren Ventilkörpers wird jeweils der größtmögliche
Ausflußquerschnitt freigegeben, wenn das Ventil geöffnet wird, so daß nicht nur
Betriebspausen verkürzt werden, sondern die sich ergebende starke Auslaßströmung
die Ablagerung von Verunreinigungen im Ventilgehäuse verhindert.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Festlegung .der
Betriebslage der Ventilsitzbuchse durch einen an ihrem äußeren Ende angeordneten
Flansch vorgesehen, mit dem sie von der Verschlußkappe gegen den Stirnrand des Ablaßstutzens
gedrückt wird. Dadurch wird eine definierte Lage des Siebeinsatzes, vorteilhaft
mit der Behälterwand
fluchtend, gewährleistet und zugleich die Voraussetzung
für eine leichte Entnahme geschaffen. Zweckmäßig ist, daß der Siebeinsatz an dem
inneren Stirnrand der Buchse befestigt ist.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung sind Ventilsitz und
Ventilkörper derart gestaltet, daß der auf seinen Ventilsitz gebrachte Ventilkörper
sich unmittelbar bis an den Siebeinsatz erstreckt. Dadurch bildet der Ventilkörper
in der geschlossenen Stellung zugleich eine Abstützung des Siebeinsatzes, so daß
es erhebliche Kräfte vom Innenraum des Behälters her aufnehmen kann.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist das Ventil mit dem
Siebeinsatz im Behälterboden angeordnet, was durch die unmittelbare Abstützung des
Siebeinsatzes ermöglicht wird, zumal die Mahlkörper jeweils durch die Flüssigkeit
im Betrieb nach oben gefördert werden. Dabei, sieht eine besondere Ausführungsform
vor, daß im Behälter eine Ausnehmung angeordnet ist, in welche der Auslaßstutzen
mit dem Ventil mündet, und :daß der Siebeinsatz in Höhe der Bodenfläche des Behälters
mit Abstand von dem Ventil und in größerer Flächenerstreckung als der Ventilsitz
oder unmittelbar über dem Ventilsitz unterhalb der Bodenfläche vorgesehen ist.
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Eine wesentliche Ausführungsform der Erfindung liegt darin, :daß der
Siebeinsatz konform zur Behälterinnenwand an der Behälterwand einer Freifall-Kugelmühle
angeordnet ist. Auch hierbei wirkt sich die unmittelbare Abstützung des Siebeinsatzes
bei geschlossenem Ventil vorteilhaft aus., weil die in einer Freifall-Kugelmühle
auftretenden Beanspruchungen aufgenommen werden können.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand bevorzugter Ausführungsbeispiele
erläutert, die in der Zeichnung :dargestellt sind, soweit sie zum Verständnis :der
Erfindung notwendig sind. In der Zeichnung zeigt F i g. 1 eine teilweise mit ausgebrochenen
Abschnitten dargestellte Seitenansicht eines Mahlbehälters für eine Rührwerksmühle,
F i g. 2 eine vergrößerte Darstellung des mit einem Ventil versehenen Auslaßstutzens
des Behälters gemäß F i g. 1, F i g. 3 eine :der F i g. 2 entsprechende Darstellung
mit einer anderen Ausführungsform des Ventils, F i g. 4 den unteren Teil eines Behälters
gemäß F i :g. 1 mit einem im Boden angeordneten Ablaßstutzen, F i g. 5 eine schematische
Schnittdarstellung einer besonderen Ausgestaltung des Behälterbodens einer Rührwerksmühle,
F i g. 6 einen Schnitt durch -den Behälter einer Freifall-Kugelmühle.
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In F i g. 1 ist ein Behälter 1 für eine Rührwerksmühle dargestellt.
An :den Boden :dieses Behälters ist ein Rohr 2 angeschlossen, welches zu einer nicht
dargestellten Pumpe einer Mahlanlage führt und durch welches das Mahlgut zugeführt
wird. In :den Behälter ist von oben eine nur angedeutete Welle 3 eingeführt, welche
Rührorgane trägt, die die Zirkulation und Rotation ,der Mahlkörper bewirken. Die
Welle wird über eine Kupplung 4 durch eine nicht näher dargestellte Transmissionseinheit
5 angetrieben.
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Am oberen Teil des Behälters ist ein Austrag 6 angeordnet, aus welchem
das Mahlgut nach Durchgang durch den Behälter herauskommt. Die Elemente des Behälteroberteiles
sind durch eine abnehmbare Haube 7 abgedeckt.
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Im unteren Bereich :des Behälters, -der doppelwandig ausgeführt ist
und zwischen seinen Wandteilen eine Heizeinrichtung aufnehmen kann, ist fest ein
Ablaßstutzen 8 angeordnet. Dieser ist vergrößert in F i g. 2 dargestellt. Aus ,dieser
ist erkennbar, daß der Ablaßstutzen 8 -mit den Wandteilen 9, 10 des Behälters verschweißt
ist. Der Stutzen erstreckt sich an der Außenseite des Behälters über dessen Wand
hinaus. An seinem äußeren Ende besitzt er ein Außengewinde 11. In :den Stutzen ist
eine Buchse 12 eingeführt, die sich mit einem Flansch 13 auf dem Stirnrand des Stutzens
8 abstützt. Die Buchse hat eine solche Länge, :daß ihr anderer Stirnrand 14 mit
einem darauf befestigten Siebeinsatz 15 mit dem inneren Ende 16 :des Stutzens 8
fluchtet. Das den Siebeinsatz 15 tragende Ende der Buchse 12 ist innen als Ventilsitz
17 ausgeführt. Beispielsweise ist der Ventilsitz konisch. Er arbeitet mit einem
scheibenförmigen Ventilkörper 18 zusammen, der in seiner auf dem Sitz befindlichen
Stellung gezeigt ist, in welcher er verhältnismäßig nahe an dem Siebeinsatz 15 angeordnet
ist. Der Ventilkörper 18 befindet sich auf :einer Ventilspindel 19, welche
durch eine Überwurfmutter 20 herausgeführt ist, die mit dem Außengewinde 11 verschraubt
ist und dadurch die Buchse 12, gegebenenfalls unter Zwischenfügung von Dichtungen,
in ihrer Stellung hält. Das äußere Ende der Ventilspindel 19 trägt einen Handgriff
21. In der Buchse 12 und im Stutzen 8 sind am nach unten gerichteten Umfangsabschnitt
Öffnungen 22, 23 vorgesehen, welche miteinander fluchten. Die Öffnungen befinden
sich in solcher Lage, :daß der Ventilkörper 18 beim Abheben von seinem Sitz auf
die von dem Sitz abgekehrte Seite der Öffnungen 22, 23 gebracht werden kann, so
daß dann, unter Vermeidung eines Austritts von Mahlkörpern, Flüssigkeit aus dem
Behälter abgelassen werden kann.
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In der Teildarstellung gemäß F i g. 3 sind gleiche Teile wie in F
i,-. 2 mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Es ist erkennbar, daß :der Ventilkörper
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kegelförmig ausgebildet ist und bezüglich .der Abmessungen des Ventilsitzes
25 eine solche Stärke aufweist, daß sein vorderes Ende 26 in unmittelbare Nähe des
Siebeinsatzes 15 gelangt. Hierbei wird ein solcher Abstand vorgesehen, :daß sich
der Siebeinsatz bei einer geringen Auswölbung nach außen an dem Ventilkörper abstützen
kann.
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Eine solche Abstützung ist prinzipiell wesentlich für Freifall-Kugelmühlen,
während die möglichst enge Abdichtung des Stutzens in unmittelbarer Nähe des Siebeinsatzes
:.darüber hinaus den Zweck hat, zu verhindern, daß ein toter Raum entsteht, in welchem
sich währenddes Mahlvorganges Mahlgut sammeln kann.
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F i g. 4 zeigt den unteren Teil eines Behälters 26 mit der Rohrleitung
2 gemäß F i g. 1 zum Behälterboden. Bei der Ausführungsform nach F i g. 4 ist aber
:der erfindungsgemäß als Doppelventil mit Siebeinsatz und Ventilkörper ausgestattete
Ablaßstutzen 27 am Boden des Mahlbehälters vorgesehen. Das hat erhebliche Vorteile.
Dabei wird insbesondere eine Anordnung bevorzugt, die dem an Hand der F i g. 3 geschilderten
Prinzip entspricht.
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F i g. 5 zeigt einen Schnitt durch ein Ventil eines Mahlbehälters
28 mit der Bodenfläche 29, in deren mittleren Bereich die Rohrleitung 2 mündet.
Neben
dieser Rohrleitung ist der Boden mit einer Vertiefung 30 versehen,
an welcher der Auslaßstutzen 32 beginnt. Die unter Anwendung der in den F i g. 2
und 3 geschilderten Merkmale verwirklichte Ausführungsform sieht dabei eine Ausgestaltung
vor, daß ein Siebeinsatz 33 im Bereich der Bodenfläche 29 liegt, während der Ventilsitz
bei 34 etwas tiefer angeordnet ist.
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Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist die Vertiefung 30 nach oben
offen, und der Siebeinsatz liegt, wie gestrichelt eingezeichnet .ist, bei 35 zweckmäßig
in der Ausführungsform entsprechend F i g. 3. Die Bodenfläche 29 kann im übrigen
einen Abfall zu der Ausnehmung 30 hin aufweisen. Wesentlich ist, daß durch die erfindungsgemäße
Anordnung des Siebeinsatzes, vorteilhaft an einer Buchse, keinesfalls ein in den
Behälter gerichteter Vorsprung entsteht.
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Dies gilt insbesondere auch für einen schematisch im Schnitt dargestellten
Behälter 36 einer Freifall-Kugelmühle. Unter Anwendung der Gesichtspunkte, die sich
aus F i g. 3 ergeben, ist in den Auslaßstutzen 37 eine Buchse 38 eingeführt, die
mit der Behälterwand fluchtend ein Schlitzsieb 39 trägt. Ein Ventilkörper 40 ist
bei entsprechender Lagerung wie in F i g. 3 auf einen Sitz unmittelbar an das Sieb
heranbewegbar. Insbesondere :durch die Krümmung der Behälterwand und eine ebene
Ausführung der dem Behälterinnenraum zugekehrten Fläche des Ventilkörpers läßt sich
bei einer gewissen Elastizität des Siebes dabei am Ventilsitz ein einwandfreier
Abschluß herbeiführen, wenn auch ,gleichzeitig im mittleren Bereich bereits eine
Anlage zwischen dem Sieb und dem Ventilkörper geschaffen wird. Unter diesem Gesichtspunkt
kann die dem Sieb zugekehrte Fläche des Ventilkörpers auch im mittleren Bereich
hochgewölbt sein bzw. dann, wenn eine Verdrehung des Ventilkörpers durch an sieh
naheliegende Mittel verhindert wird, kann diese dem Behälterinnenraum zugekehrte
Fläche .als eine der Form des Behälters angepaßte Zylinderfläche ausgeführt sein.