Elektromagnetische Zündvorrichtung für Quecksilberdampfgleichrichter. Es ist bereits bekannt, bei Verwendung eines Elektromagneten zur Vermittlung der Zündung bei Quecksilberdampfgleichrichtern einen spannungführenden Teil, das heisst die Zündanode oder die Zündnadel, durch den Elektromagneten entgegen einer Feder in das Kathodenquecksilber hineinzuziehen. Beim Eintauchen des Zündgliedes wird die Magnet spule kurzgeschlossen und gibt das Zündglied wieder frei, so dass dieses unter der Einwir kung der Federkraft in seine Ruhelage zu rückkehrt und beim Auftauchen aus dem Kathodenquecksilber einen Zündfunken zieht.
Eine solche Ausführung der elektromagneti schen Zündung ist wohl für Eisengleichrich ter, bei denen die Zündung jederzeit zum Nachsehen ausgebaut werden kann, brauch bar, nicht aber eignet sie sich für die Ver wendung bei Glasgleichrichtern. Besonders nachteilig zeigt sich beim Glasgleichrichter die zum Anheben des Zündgliedes dienende Feder. Diese ist auf die Dauer nicht zuver lässig. Ferner müssen die leitenden Teile sehr kräftig ausgeführt werden, damit sie beim etwaigen Ansetzen des Lichtbogens nicht zerstört werden. Derartig kräftige Metallteile im Innern des Gleichrichters be reiten wiederum Schwierigkeiten bei der Ent gasung und beim Transport.
Weitere Nachteile treten bei den bekann ten Zündvorrichtungen insofern auf, als sich die Eintauchtiefe des Zündgliedes der Höhe des Quecksilberspiegels nicht in ausreichen dem Masse anzupassen vermag.
Gemäss der vorliegenden Erfindung werden die elektromagnetischen Zündvorrichtungen dadurch verbessert, dass an dem in das flüssige Elektrodenmetall eintauchenden Ende des Zündgliedes zum Schutz gegen den Liebtbogen eine aus Isolierwerkstoff bestehende Schutz hülle angeordnet ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungs beispiel dargestellt.
In dem seitlichen Arm 2 des Glasgefässes 1 befindet sich die Zündvorrichtung 3, die gleichsam einen Wagnerschen Hammer dar stellt, dessen Anker 4 und Kontaktstelle 5 im Vakuumgefäss liegen, während die Elek- tromagnetspule 6 aussen angeordnet ist, und bei dein als Gegenkraft zum Elektromagneten das Gewicht des Zündarmes 7 nebst Anker 4 dient. Der Zündarm 7 besteht aus einem dünnen drahtförmigem Leiter 8, dessen eines Ende in der Ruhelage in das Kathodenqueck silber 9 eintaucht, während das andere Ende leitend und beweglich an einem in das Vakuumgefäss eingeschmolzenen Leiter 10 befestigt ist. Der Zündarm 7 trägt den Anker 4, der von der Spule 6 angezogen werden kann.
Die spannungführenden Teile im Be reich der Kathode sind mit einer isolierenden Schutzhülle 11 (Glasumwicklung) versehen, damit der Lichtbogen dort nicht ansetzen kann. Das freie als Kontakt dienende Ende des Zündarmes 7 taucht in der Ruhelage einige Millimeter in das Kathodenquecksilber ein. Die Anwendung der Schutzhülle gestattet eine sehr leichte Bemessung der Zündteile. Beispielsweise wiegt ein Zündarm mit Anker nur wenige Gramm. Dies ist insofern wichtig, weil damit jede Schwierigkeit beim Entgasen und beim Transport ausgeschaltet wird. Da bei der beschriebenen Zündeinrichtung ausser dem keine besondere Feder vorgesehen ist, ist sie im Betrieb besonders unempfindlich und zuverlässig.
Der von dem Zündarm ge tragene Anker kann auf dem Zündarm isoliert befestigt sein. Es kann zur Führung des Ankers ein besonderer Isolierarm vorgesehen sein, den die den Anker tragende Gabel umfasst.
Die Wirkungsweise der neuen Zündein- richtung ist nun folgende: Beim Einschalten der Gleichrichteranlage erhält die mit dem Zündarm in Reihe ge schaltete Spule 6 Spannung und hebt den Zündarm aus denn Kathodenquecksilber. Hier bei entsteht ein Unterbrechungsfunke an der Quecksilberoberfläche, und die stromlos ge wordene Spule lässt den Zündarm wieder ins Quecksilber zurückfallen und schliesst hier durch erneut den Zündkreis. Dieser Vorgang wiederholt sich in rascher Folge solange, bis der Erregerlichtbogen bezw. Hauptlichtbogen anspringt und die Zündspannung gegebenen falls abschaltet. Der ganze Zündvorgang dauert nur einen Bruchteil einer Sekunde.
Diese Schnelligkeit des Ansprechens ist ein bedeutender Vorteil gegenüber den bekannten Zündungen. Die Hilfserregung kann in vielen Fällen, wo eine annähernd konstante Gleich strombelastung vorliegt, wegfallen, was eine Verbilligung der Anlage und namentlich auch bei kleineren Gefässen eine erhebliche Ver besserung des Wirkungsgrades mit sich bringt.
Zum Abschalten der Zündspannung durch den Hilfserregerstrom nach erfolgter Zündung kann ein Relais vorgesehen sein. Auch ist es möglich, nach erfolgter Zündung die Zünd- spannung durch den Hauptstrom selbst über ein Relais abschaltbar zu machen.