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Gleichstromschütz
Gleichstromschütze, die sich aus Bauelementen eines Wechselstromschützes zusammensetzen, sind bekannt. Da der Wickelraum einer Wechselstromwicklung im allgemeinen nicht ausreicht, um die An- zugsamperewindungen bei Gleichstromerregung unterzubringen, wird, um die erforderlichen Anzugs- amperewindungen zu erzielen, eine kurzzeitige thermische Überlastung der Gleichstromwicklung in Kauf genommen. wobei kurz vor der Feldschlussstellung des Ankers durch Öffnen eines Kontaktes ein Vorwider- stand in den Spulenkreis des Schützes eingeschaltet wird, wodurch der Erregerstrom auf ein erwärmungs- mässig tragbares Mass herabgesetzt wird.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gleichstromschütz mit einem in dem Erregerkreis angeordneten
Vorwiderstand, der von einer vom Magnetsystem betätigten Kontaktvorrichtung gesteuert wird. Erfin- dungsgemäss wird eine weitere vorteilhafte und verbesserte Ausbildung derartiger Gleichstromschütze dadurch erreicht, dass auf die an der Unterseite des Gehäuses angeordnete Kontaktvorrichtung ein Stössel einwirkt, der unmittelbar vom Anker des Magnetsystems betätigt und in einer Bohrung des Joches geführt ist.
Die den Vorwiderstand entweder in den Erregerkreis einschaltende oder kurzschliessende Kontaktvorrichtung kann hiebei einen Federkontakt aufweisen, der eine sich gegen den Stössel legende Einstellschraube trägt. Diese Kontaktfeder kann ferner durch Schlitzung ihres Endes als Doppelkontakt ausgebildet sein. Hiebei kann derVorwiderstand in einer beispielsweise zwei Lyrakontaktfedern aufweisenden Haltevorrichtung auswechselbar angeordnet werden, deren Anschlüsse mit zwei festen mit der Kontaktfeder der Kontaktvorrichtung zusammenwirkenden Kontakten verbunden sind.
Zweckmässigerweise ist der Vorwiderstand in einem eine leicht entfernbare Abdeckung enthaltenden Sockelanbau des Schützgehäuses untergebracht. Die Anordnung kann weiterhin so getroffen werden, dass der Vorwiderstand eine Arretierschraube abdeckt, die erst nach Entfernung des Vorwiderstandes gelöst und dadurch die Schützspule aus dem Gehäuse nach oben herausgezogen werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
An dem Anker 1 des Gleichstromschützes sind in bekannter Weise unter Zwischenlage einer Platte 2, auf der sich die Rückstellfedern 3,4 abstützen, die Träger 5 der beweglichen Kontaktbrücken befestigt.
Das Magnetjoch 6 enthält eine Bohrung 7, in der ein von dem Anker 1 betätigter Stössel 8 geführt ist. Der Stössel 8 besitzt einen Bund 9, gegen den eine an einer Feder 10 einer Kontaktvorrichtung befestigte Einstellschraube 11 zur genauen Einstellung des Betätigungsweges der Kontaktvorrichtung gedrückt wird. Das Ende der Kontaktfeder 10 ist zweckmässig geschlitzt, so dass diese einen Doppelkontakt 21 bildet. Durch die Anordnung der Kontaktfeder 10 unter dem Boden des Schützgehäuses 20 ist sie unsachgemässen Angriffen entzogen, da sie dort abgedeckt und plombiert werden kann. Die Ausbildung der Kontakt- feder 10 als Doppelkontakt 21 besitzt den Vorteil, dass er bei kleinen Gleichspannungen gegen Materialwanderungseffekte unempfindlicher ist.
An einem seitlichen Anbau 12 des Schützgehäuses 20 ist der in dem Spulenkreis liegende Vorwiderstand 13 angeordnet, der Endkappen 14 besitzt und in einer aus zwei Lyrafederkontakten 15 bestehenden Haltevorrichtung auswechselbar befestigt ist. Jeder der beiden Lyrakontakte 15 ist mit einem festen Kontakt 16 verbunden. Diese beiden Festkontakte 16 arbeiten mit dem Doppelkontakt 21 zusammen. Um den Vorwiderstand 13 auswechseln zu können, ist der Anbau 12 mit einem leicht entfernbaren Deckel 17 versehen.
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Von dem Vorwiderstand 13 wird ferner eine Arretierschraube 18 verdeckt, durch die ein Auswechseln der Spule 19 aus dem Schützgehäuse 20 erst nach Entfernen des Vorwiderstandes 13 und Lösen der Arretierschraube 18 möglich ist. Auf diese Weise wird zwangsläufig darauf hingewiesen, dass beim Auswechseln der Spule 19 durch eine Spule anderer Erregerspannung auch ein anderer Vorwiderstand in die Haltevorrichtung 15 eingesetzt werden muss.
Im unerregtenZustand des Schützes wird der Stössel 8 von dem Anker 1 nicht gegen die Kontaktfeder 10 gedrückt. Die Kontaktvorrichtung 11,16 ist dann geschlossen. In dieser Schaltstellung wird der Vorwiderstand 13 von dem Doppelkontakt kurzgeschlossen. Bei Erregung des Schützes wird der Anker 1 von dem Magnetjoch 9 kräftig angezogen, wobei kurz vor dessen Endstellung der Stössel 8 gegen die Kontaktfeder 10 drückt, die dann den durch den Doppelkontakt 21 gebildeten Kurzschluss zwischen den beiden Lyrakontakten 15 wieder aufhebt. Der Vorwiderstand 13 wird dann in den Erregerkreis der Spule 19 eingeschaltet, wodurch der Erregerstrom auf ein erwärmungsmässig tragbares Mass herabgesetzt wird. Beim Ausschalten des Schützes wird die Kontaktfeder 10 von dem Stössel 8 wieder freigegeben.
Die Kontaktfeder 10 kann dann den Vorwiderstand 13 wieder überbrücken.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Gleichstromschütz mit einem in dem Spulenkreis angeordneten Vorwiderstand, der von einer vom Magnetsystem betätigten Kontaktvorrichtung gesteuert wird, dadurch gekennzeichnet, dass auf die an der Unterseite des Gehäuses (20) angeordnete Kontaktvorrichtung ein Stössel (8) einwirkt, der unmittelbar vom Anker (1) des Magnetsystems betätigt und in einer Bohrung (7) des Stators (9) geführt wird.