CH152236A - Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung der Kräusen von gärenden Flüssigkeiten, insbesondere in Brauereien. - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung der Kräusen von gärenden Flüssigkeiten, insbesondere in Brauereien.

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CH152236A
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Adolf Dr Hallermann
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Adolf Dr Hallermann
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  Verfahren und Vorrichtung zur     Abtrennung    der     TÜ-äusen    von gärenden     Flüssigkeiten,     insbesondere in Brauereien.    Gegenstand der Erfindung ist ein Ver  fahren und eine     Vorrichtung    zur Abtren  nung der     Kräusen    von     gährenden    Flüssig  keiten, insbesondere in Brauereien.  



  Bisher pflegte man im Gärkeller der  Brauerei oder auch bei ähnlichen     Gärpro-          zessen    die     Gärkräusen    sich ruhig     entwickeln     zu lassen. Man unterscheidet verschiedene  Stadien der     Kräusenentwicklung,        unter    wel  chen besonders das Stadium der     Hoch-          kräusen    während der     Gärung    auffällt. Diese       Hochkräusen    schrumpfen nach einer mehr  tägigen Gärung zu     einer    sogenannten     Gär-          decke    zusammen.

   Diese Gärdecke wurde  bisher vor dem     Schlauchen    (Abfüllen der  Flüssigkeit) wegen der galligen     Bitterkeit     ihres Geschmacks     abgehoben,-damit    sie nicht  auf das     Lagerfass        verschlaucht    wurde und  dort den Geschmack des Biers noch weiter  hin stark verbitterte.- Die     bitteren    galligen  Deckenbestandteile schrumpfen während des       Stadiums    der     Hochkräusen    an deren Ober  fläche unter starker     Flüssigkeitsabscheidung       zu braunen Klumpen zusammen.

   Diese  braunen Klumpen fallen während der Haupt  gärung infolge ihres Gewichtes durch die  schneeweissen, weniger festen und tiefer  liegenden     Kräusen    hindurch und lagern sich  auf der Oberfläche der Gärflüssigkeit als  ziemlich feste, schwimmfähige Klumpen ab  und kommen mit dieser so in innige Berüh  rung. Diese Berührung der Gärflüssigkeit  mit dem Deckenmaterial, das vorher infolge  der Gärung aus der Gärflüssigkeit heraus  befördert wurde, führt wieder zu einer teil  weisen Auflösung des Deckenmaterials in  der Gärflüssigkeit. Infolgedessen wird das  schlauchreife Bier mehr oder weniger gallig  und rauh-bitter. Nur ein weiteres Lagern  der Biere vermag diesen Nachteil einiger  massen zu beheben und den galligen, bitte  ren Einfluss dieses Deckenmaterials auf den  Geschmack des Biers zu verhindern.  



  Gemäss der Erfindung sollen diese Män  gel dadurch vermieden werden, dass man die  aufsteigenden     Kräusen    durch über dem Flüs-           sigkeitsspiegel    angeordnete Fangkörper hin  durchtreten lässt, welche bei dem nach  folgenden Zerfall der Krausen die dabei sich  bildenden, festen Deckenbestandteile zurück  halten.  



  Auf diese Weise wird eine völlig selbst  tätige     Abscheidung    der Krausen erzielt, und  die Bildung     .einer    sich auf .der Flüssigkeit  ablagernden     Gärdecke,        sowie    deren schäd  licher Einfluss auf den Geschmack des Biers       vermieden.     



  Die zur Klärung der Krausen und zum  Zurückhalten der die Gitterstoffe     enthalten-          den.    Decke dienenden Fangkörper können da  bei zweckmässig aus     Blech    gebildet und mit       Durchtrittsöffnungen    für -die Krausen- ver  sehen sein und     durch    eine geeignete einstell  bare -     Haltevorrichtung    oder auch durch       Schwimmer    im Abstände über dem Flüssig  keitsspiegel gehalten werden.

   Dabei empfiehlt  es sich, die     Durchtrittsöffnung    für die auf  steigenden Krausen mit einem erhöhten, nach  oben konvergierenden Rand zu versehen, so  wie für die sich beim Zerfall der Krausen  abscheidende Flüssigkeit kleinere Durch  trittsöffnungen an     tiefster    Stelle der Fang  bleche     vorzunehmen.     



  Auf der     Zeichnung    sind -verschiedene  Ausführungsformen - von     Vorrichtungen    zur  Durchführung des Verfahrens dargestellt,  und zwar<I>zeigt:</I>       Fig.    -1 einen     senkrechten        Querschnitt     durch einen     Gärbottich    mit in der Höhen  richtung     nachstellbaren    Fangblechen für die       Abtrennung    der Krausen,       Fig:

      2 eine Seitenansicht der Haltevor  richtung für ein Fangblech im senkrechten       Schnitt,          Fig.    3     einen    Fangkörper     in    schwimmen  der Ausführung,       Fig.4    weitere Ausbildungsmöglichkeiten  des     Fangkörpers    im     senkrechten    Schnitt.  



  Bei dem in     Fig.    1 dargestellten Beispiel  ist' a der     Gärbottich    und a' die- in üblicher       ZVeise    darin angeordnete Kühlschlange. Im       Abstande-    e von     etwa    10     mm    sind oberhalb  des Flüssigkeitsspiegels b zwei Fangkörper c  angeordnet; welche je aus einer Blechplatte     c'            mit    hochgebogenen Rändern c' bestehen und  eine Anzahl von Löchern f für den Durch  tritt .der Krausen     bezw.    für den Rücklauf der  sich ausscheidenden Flüssigkeit aufweisen.

    Die Blechplatten     c'    sind an zwei 'gegenüber  liegenden Rändern mit einem Tragschenkel  g versehen und     mittelst    einer durch einen  Schlitz<I>h</I> hindurchgreifenden Schraube<I>i</I> an  einer auf dem Rande des     Bottichs    angebrach  ten Konsole k in der     Höhenrichtung    verstell  bar     befestigt.    Zwischen den hochgebogenen  Rändern c' der beiden benachbarten Fang  körper c, sowie     zwischen    den äussern Rän  dern     c'    und der Wand des Gärbottichs ist je  ein Zwischenraum o von mehreren Zenti  metern, zum Beispiel von 3 bis 5 cm, vor  gesehen.

   Die     Wirkungsweise        dieser    Vorrich  tung ist im einzelnen wie folgt:  Bei der Gärung     treten    die aufsteigenden       Krausen        einesteils    durch die Löcher f, andern  teils     durch    die     Zwischenräume    o- hindurch  auf -die Fangbleche über, wo sie seitlich neben  .den     Löchern    f     zusammenschrumpfen    und da  bei die braunen Deckenbestandteile auf dem  freien Teile der Blechplatte absetzen.

   In den       Durchtrittslöchern    f ist ein ziemlich     heftiger     Auftrieb- vorhanden, so dass auf diesem Wege  weder die Krausen, noch .die Deckenbestand  teile, sondern nur die sich beim Zusammen  fall der Krausen aus diesen ausscheidenden       Teile    der Gärflüssigkeit in den Behälter zu  rückfliessen, während die     Bitterstoffe    in Ge  stalt einer dicken braunen Schicht auf der       Oberseits    der     Blechplatte    haften bleiben und  dadurch     ausgeschieden    werden.

   Es bildet  sich dabei auf .der Blechplatte eine     ähnliche     braune Schicht, wie sie bisher an den Seiten  wänden der     Bottiche    über dem Flüssigkeits  spiegel beobachtet werden konnte.  



  Um das Aufsteigen der Krausen und das  Abfangen derselben zu     erleichtern,    können  zweckmässig, wie aus     Fig.    3     ersichtlich    ist,  die     Durchtrittsöffnüngen    f für die Krausen  weiter gehalten und durch nach oben kon  vergierende, etwa     kegelstumpfförmige    Aus  pressungen     c3    des Bodenbleches     c'    gebildet.  sein, während an den tiefer liegenden Stellen      kleine Öffnungen<B>f'</B> *für den     Rückfluss    der  sich ausscheidenden Flüssigkeit vorgesehen  sind.

   Weiter sind bei der Ausführungsform  nach     Fig.3    besondere Aufhängevorrichtun  gen für das Fangblech     vermieden;    und durch       angeschweisste    Schwimmer d ersetzt, welche  selbsttätig das Fangblech in dem richtigen  Abstand über dem Flüssigkeitsspiegel halten.  



  Natürlich ist die Ausführung der Fang  körper nicht auf die beiden     obenbeschriebenen.     Beispiele beschränkt, sondern es sind noch  zahlreiche andere Ausführungsformen     mög-          lieh.    Es hat sich nämlich gezeigt; dass sich  an den Wandungen des Gärbottichs in der  Höhe der     Kräusen    eine zähe,     schmierige    Sub  stanz ansetzt, welche aus Deckenbestand  teilen besteht.

   Es würde sich deshalb bereits       eine    sehr weitgehende Ausscheidung der  Deckenbestandteile ergeben, wenn man neben  den vorhandenen Wandflächen des Gär  bottichs noch eine grössere Anzahl über den       Gärflüssigkeitsspiegel    verteilter und im ge  ringen Abstand voneinander     befindlicher     Hilfsflächen anordnet und dadurch eine  Grossoberfläche zum Absetzen der festen  Deckenbestandteile schafft.

   Zu diesem  Zwecke kann der Fangkörper, beispielsweise  wie aus     Fig:    4 ersichtlich ist, aus einem vier  eckigen Rahmen m bestehen, dessen gegen  überliegende Seiten durch eine Anzahl von       Blechstreifen   <I>r, s, t,</I>     2c,    v verbunden     sind,    so  dass der ganze Rahmen mit derartigen Blech  streifen ausgefüllt ist, welche einerseits eine  ausserordentlich grosse Oberfläche für das  Absetzen der Deckenbestandteile bilden, an  derseits doch sowohl     einen    Zwischenraum für  den Durchgang der     Kräusen,

      als auch für  den     Rückfluss    der     beim        gräusenzerfall    ge  bildeten Flüssigkeit zwischen sich freilassen.  Die im Rahmen m angeordneten     Blechstreifen     können dabei     entweder,    wie der     Streifen    r  zeigt, gewellt, oder auch, wie der     Streifen    s.       zickzackförmig    geknickt sein. Auch ist es  möglich, eine Mehrzahl von schmäleren Strei  fen t schrägliegend übereinander anzuordnen,  wobei derartige schrägliegende Streifen auch,  wie bei     2a    angedeutet ist, sich teilweise über  greifen können.

   Schliesslich ist es auch mög-    lieh, die einzelnen, als Fangkörper dienenden  Streifen, wie bei v angedeutet, mit verschie  dener Neigung durcheinander anzuordnen.  In allen diesen Fällen werden jedenfalls in  der Höhe der     Kräusen    grosse Ablagerungs  flächen geschaffen, an denen sich die aus  zuscheidenden Deckenbestandteile nieder  schlagen können.  



  Der wirtschaftliche und technische Fort  schritt der beschriebenen Vorrichtungen liegt  einerseits darin, dass mit ihrer Hilfe eine  Deckenbildung auf dem     Gärflüssigkeits-          spiegel    verhindert und so eine Beeinträchti  gung des Geschmacks der gärenden Flüssig  keit durch das gallig-bittere     Deckenmaterial     unterbunden werden kann. Infolgedessen  können Biere, welche in dieser Weise im  Gärkeller behandelt worden sind, zur Erlan  gung eines edlen Geschmacks kürzer ge  lagert werden, als wenn sie wie heute üblich  gegoren worden sind.

   Anderseits werden bei  Anwendung dieses Verfahrens mit der Ab  trennung der     Kräusen    auch manche Schmutz  teile mit aufgefangen, welche sonst in den       Bottich    zurückfallen und die sich am Bo  den absetzende Hefe verunreinigen würden.  Die Verwendung des Verfahrens in der Bier  brauerei ermöglicht deshalb, eine Hefe zu  erhalten, die     bedeutend    reiner und wertvoller  ist, als es bei bisherigen Verfahren der Fall  war.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Abtrennung der Kräusen von gärenden Flüssigkeiten, insbesondere in Brauereien, dadurch gekennzeichnet, dass man die aufsteigenden Kräusen durch über der gärenden Flüssigkeit angeordnete Fangkörper hindurchtreten lässt, welche beim nachfolgenden Zerfall der Kräusen die dabei sich bildenden festen Deckenbestandteile zurückhalten.
    1I. Vorrichtung zur Ausübung des Verfah rens nach Patentanspruch I, dadurch ge kennzeichnet, dass sie mindestens einen im Abstand oberhalb der Flüssigkeit an geordneten Fangkörper aus Blech auf- weist, welcher mit Durchtrittsöffnungen für die -aufsteigenden Kräusen und für das Zurückfliessen der- sich aus den gräusen ausscheidenden Flüssigkeit ver sehen ist. -- UNTERANSPRÜCHE: 1.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, da- durch gekennzeichnet, däss die Düreb- trittsöffnungen- für die aufsteigenden- Kräusen mit erhöhten; nach oben konver gierenden Rändern versehen sind, wäh rend kleinere Dürchtrittsöffnüngen für die sich ausscheidende -Flüssigkeit an tiefster Stelle - de- s Fangkörpers an gebracht sind., _ 2.
    Vorrichtung nach Patentanspruch II, mit mehreren Fangkörpern, dadurch ge kennzeichnet, dass die Fangkörper in der Höhenrichtung verstellbar am Flüssig keitsbehälter befestigt sind. 3. Vorrichtung nach Patentanspruch II, mit mehreren Fangkörpern, dadurch ge kennzeichnet, dass die Fangkörper mit Schwimmkörpern versehen sind, um da durch selbsttätig im Abstand über der Flüssigkeit gehalten- zu werden.
CH152236D 1930-04-19 1931-01-12 Verfahren und Vorrichtung zur Abtrennung der Kräusen von gärenden Flüssigkeiten, insbesondere in Brauereien. CH152236A (de)

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