Hochspannungsisolator in Form eines Hänge-, Abspann-, Stütz- oder Durchfuhr ungsisolator. In der Hochspannungstechnik erfordern die immer höher werdenden Betriebsspannun gen Isolatoren, die in besonders hohem Masse den Anforderungen in elektrischer und me chanischer Hinsicht .gewachsen sind. Dieser Schaffung von Höchstleistungsisolatoren konnte man mit keramischem Material nicht genügen, da die fortdauernde Vergrösserung der keramischen Isolatoren zu Scherbenstär- ken führt, die einwandfrei, das heisst homo gen kaum noch hergestellt werden können.
Man wandte sich daher bei der Herstel- lung von Hochspannungsisolatoren der Ver wendung von Kunstharzstoffen zu, und ver suchte insbesondere die hohe mechanische Fe stigkeit der geschichteten Isolierstoffe in Form von Hartpapierknüppeln und -Rohren zur Aufnahme der Zugbeanspruchungen be sonders bei Hänge- und Abspannisolatoren auszunutzen.
Es ergab sich jedoch der grosse Nachteil in der Praxis, dass die geschichteten Isolierstoffe trotz sorgfältigster Verarbeitung (Imprägnieren mit Kunstharzlack usw.) nicht so völlig die Hygroskopizität des Grund stoffes (Papier oder Leinwand) einbüssen, wie es für Hochspannungsisolatoren unbe dingt notwendig ist. Insbesondere Freilei- tungsisulatoren nahmen Feuchtigkeit auf.
welche selbstverständlich die Durchschlag- festigkeit des Isolators so stark herabsetzte, dass die Verwendung der geschichteten Iso- lierstoffe für den Isolatorenbau bei den hohen Betriebsspannungen dadurch in Frage ge stellt wurde.
In dieser Zwangslage ging man dazu über, den gern des Isolators aus einem geschichteten Isolierstoffe mit hohen me chanischen Eigenschaften herzustellen und die äussere Form dieses Hernes des Isolators mit einer homogenen Kunstharzmasse zu um pressen. Auf diese Weise erreichte man, dass der Isolator vollkommen unhygroskopisch wurde und somit seine Isolationseigenschaf ten nicht durch Aufnahme von Feuchtigkeit beeinträchtigt werden konnten.
Es ergibt sich jedoch, dass die Herstellung dieser Iso latoren wesentlich kostspieliger. ist, -da. für jede einzelne Isolatorart und -grösse eine be sondere Pressform hergestellt werden muss. Auf diese Weise wird die wirtschaftliche Herstellung dieser Isolatoren in Frage ge stellt; weil bekanntlich die Anfertigung der Pressformen aus hochwertigem Stahl erfolgt und daher ,grosse Kosten mit sich bringt.
Dieser Nachteil bei der Herstellung der Isolatoren mit geschichtetem Kern und homo gen .gepresster Ummantelung ,soll nach vor liegender Erfindung daduren beseitigt wer den, dass die Schutzhülle aus für sich homo gen gepressten Isolierstoff hergestellten und auf den Kern aufgekitteten Teilen besteht. Die Schutzhülle wird also nicht durch Ruf pressen auf den Kern hergestellt, sondern vorher für sich geformt.
Man benötigt nun mehr zurHerstellung der Schutzhüllenteile nur noch zwei verschiedene Pressformen, die eine zur Herstellung von Rohrstücken, die andere zur Herstellung von Regendächern, und aus diesen beiden Schutzhüllenteilen, die in be liebiger Anzahl auf Lager gehalten werden können, kann jeder Isolatorart und -grösse entsprechend die Schutzhülle zusammenge setzt werden.
Die Art der Zusammensetzung des Isolators nach der Erfindung erleichtert also die Herstellung, sie vermindert die Zahl der kostspieligen Pressformen und ermöglicht eine weitgehende Anpassung an die verschie denen Ausführungsarten von Isolatoren.
Die Zeichnung lässt verschiedene Ausfüh rungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes erkennen.
Abb. 1 zeigt teils in Ansicht, teils im Schnitt einen Hänge- oder Abspannisolator, Abb. 2 in .gleicher Darstellung einen Frei- leitungsstützer, Abb. 3 lässt die Ausbildung als Durch führungsisolator erkennen; . Abb. 4 und 5 geben Beispiele für beson ders ausgebildete Kernstücke.
Der Hängeisolator nach Abb. 1 besitzt einen innern Kern a aus geschichtetem Iso lierstoff in Form eines gewickelten Hart papierknüppels; statt dessen kann der Kern a auch aus einer geschichteten Hartpapier- oder Hartleinenplatte herausgeschnitten sein. An den beiden freien Enden ist der Kern a mit Gewinde zum Aufschrauben der End- kappen oder ihrer Bestimmungsmittel verse hen.
Der Kern a wird umgeben von einer Schutzhülle b, bestehend aus abwechselnd auf den Kern a aufgeschobenen Rohrstücken, c und Regendächern d. In bekannter Weise überlappen sich die Schutzhüllenteile bei e. Die Teile c, d bestehen im Gegensatz zu dem Kern a nicht aus geschichteten, sondern aus homogen .gepressten Formstücken.
Zur Befestigung der Endkappen f dienen auf die Kernenden aufgeschraubte Konus ringe g aus Hartpapier, Hartgewebe oder aus homogen gepresstem Isolierstoff. Über diese Konusringe g greift eine metallene Konus hülle da, auf welche die Endkappen<I>f</I> aufge schraubt werden. Zur Sicherung der Schraub verbindungen sind kleine Stiftschrauben i vorgesehen.
Das Zusammensetzen eines solchen Isola- tors geschieht in folgender Weise: Nachdem zunächst die untere Kappe mit ihren Befe stigungsmitteln am Kern a, angebracht ist, werden abwechselnd Rohrstücke c und Re gendächer<I>d</I> auf den Kern a aufgeschoben, den Abschluss bildet die obere Kappe f.
Vor dem Aufsetzen der Schutzhüllenteile werden die Berührungsflächen zwischen ,den Teilen c und d selbst, sowie auch diejenigen zwi schen der Schutzhülle<I>b</I> und dem Kern<I>a</I> mit einem Kunstharzla.ek oder mit einem Kunstharze in seinem flüssigen Zwischen zustand bestrichen; der gesamte Isolator wird alsdann in einem Ofen. während mehreren Stunden bei<B>90'</B> bis 120 C getrocknet, wobei das Kittmittel in seinen endgültigen, festen und nicht mehr erweichbaren Zustand über geht.
Eine gleichartige Ausführung in Form eines Freileitungsstützers zeigt Abb. 2. Auch dieser Isolator besitzt einen Kern a aus ge schichtetem Isolierstoff mit darüber angeord neter Schutzhülle b, bestehend aus Rohr stücken c und Regendächern d. Am Fussende des Stützers ist eine metallene Fassung k mit eingeschraubtem Bolzen m in beliebiger Weise befestigt, das Kopfende des. Isolators ist durch eine aufgesetzte Platte p aus homogen gepresstem Isolierstoff gegen Wit terungseinflüsse geschützt.
Am Kopfende ist ferner eine metallene Büchse 3z eingesetzt oder eingepresst zur Aufnalme des Leitungs trägers o.
Der Durchführungsisolator nach Abb. 3 besitzt wiederum einen geschichteten Kern a, Schutzhüllenteile c, d aus homogen gepresstem Isolierstoff und eine Abdichtungs platte<I>p.</I> Den. Kern<I>a</I> durchsetzt in bekann ter Weise der Leitungsstab q; etwa in der Mitte des Isolators ist ein Flansch r ange bracht, der zweckmässig vollkommen aus ge schichtetem oder gepresstem Kunstharzstoff hergestellt ist.
Die Abb. 4 und 5 zeigen noch besonders ausgebildete Kernteile a. Bei der Ausfüh rung nach Abb. 4 besteht der Kern a im wesentlichen aus einem gewickelten Rohre, dessen Inneres aber mit einem eingesetzten oder eingegossenen Kern aus homogenem Iso lierstoff angefüllt ist. Bei der Ausführung nach Abb. 5 ist der gern a an seinen beiden .Enden mit konusaxtigen Verstärkungen t ver sehen.