CH149072A - Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Produktes durch Vergären von Tiermilch, das gegenüber Tiermilch eine Erhöhung der Verdaulichkeit und pharmakologischen Wirkung, sowie einen weitgehenden Abbau des Kaseins zeigt. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Produktes durch Vergären von Tiermilch, das gegenüber Tiermilch eine Erhöhung der Verdaulichkeit und pharmakologischen Wirkung, sowie einen weitgehenden Abbau des Kaseins zeigt.

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CH149072A
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Heilmilch Saya-Gesellschaf Von
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  Verfahren zur     Rerstellung    eines haltbaren Produktes durch Vergären von     Tiermilch,     das gegenüber Tiermilch eine Erhöhung der     Verdaulichkeit    und     pharinahologisichen,     Wirkung, sowie einen weitgehenden Abbau des     Naseins    zeigt.

      Der Erfindung liegt die neue Erkenntnis  zugrunde,     dass    die     Verdaulichkeit    von Tier  milch, und zwar sowohl in Form von Voll  milch, als auch in Form von Magermilch  einen möglichst weit getriebenen Abbau des  darin befindlichen Kaseins     zür    Voraussetzung  hat.     Ein    solcher     Kaseinabbau    in Tiermilch  wird gemäss dem Verfahren der Erfindung  dadurch erreicht,     dass    man die zu behandelnde  Milch weitgehend von Sauerstoff befreit und  hierauf in luftdicht verschlossenen Gefässen  bei einer Temperatur von<B>8-10 0</B>     C    vier bis  sechs Wochen lagert.

   Vor der Entlüftung kann  die Milch mit einer Kultur geimpft werden,  welche aus     baeillus        aeidi        lactici,    aus     strepto-          coccus        lactieus    und aus     streptococcus        kefir     besteht. Unbedingt notwendig ist dieses  Impfen jedoch nicht. Die in der Rohmilch  enthaltenen Mikroorganismen führen bei der  beschriebenen Behandlung der Milch auch    allein zum erwünschten     Kaseinabbau.    Der  Wegfall der Impfung hat natürlich eine  wesentliche     Vereinfachung    des Verfahrens  zur Folge.  



  Die Befreiung der Milch von Sauerstoff  kann nach bekannten Verfahren durch Ein  leitung indifferenter Gase, wie Kohlensäure,  Stickstoff oder Wasserstoff erfolgen. Im all  gemeinen empfiehlt sich die Behandlung mit  Kohlensäure in den üblichen     Kohlensäure-          apparaten.    Während der vier- bis     sechs-          wöcbigen    Gärung in     sauerstofffreiem    Milieu  bei<B>8-10 0 0</B> wird die Milch chemisch um  gewandelt. Das Kasein wird     aufge8palten,     so     dass,    wie Versuche ergaben, nach vier<B>bis</B>  sechs Wochen<B>55</B>     '/o    des Gesamtstickstoffes  der Milch in lösliche Form übergeführt ist.

    Die Aufspaltung des Milcheiweisses geht aber  .nicht nur der Menge nach, sondern auch der  Tiefe nach sehr weit, wie Versuche zeigen,      denn 8,4     ',lo    des     Reststiekstoff    es entfallen auf       Ammoniakstickstoff,    das übrige verteilt sich  auf     Albumosen    und     Peptone.    Gleichzeitig  geht eine     Milchsäuregärung    einher, wie sich  zeigte, die bis zu einem Säuregrad von<B>52</B>  nach     ]Ef.enkel-Soxhlet    führt.

   Eine nennens  werte alkoholische Gärung konnte nicht kon  statiert werden, der Alkoholgehalt des reifen       Produktes        beträgt        maximal        0,14        %,        während          der        Kohlensäuregehalt        0,3        %        beträgt.        50        0/0     des in der Milch enthaltenen Milchzuckers  werden, wie Versuche ergaben, ebenfalls ab  gebaut.  



  Der chemische Abbau und die Art und  Stärke der Gärung dürften jedenfalls auf  besondere     Diplo-    und     Streptokokken    zurück  zuführen sein, welche in dem sauerstofffreien  Milieu die     Ilauptflora    darstellen. Der grösste  Teil der entstehenden Kohlensäure dürfte  voraussichtlich in einem     Streptokokkus    seine  Ursache haben, der im geschlossenen Raum  reichlich Gas zu bilden vermag.  



  Das Endprodukt des Verfahrens kann auf  mehrere Wochen und bei Eiskühlung auf  Monate unverändert gehalten werden.  



  Es hat sich ferner gezeigt,     dass    der     Nähr-          und    Heilwert der nach dem geschilderten  Verfahren behandelten Milch durch einen  Zusatz von Eigelb und andern Nährstoffen  vor dem Abfüllen der Milch in Flaschen oder  dergleichen gesteigert werden kann. Auch  das Eiweiss des Zusatzes wird dabei weit  gehend aufgeschlossen.  



  Die Heilwirkung ist wahrscheinlich darauf  zurückzuführen,     dass    dem Organismus der       Kaseinabbau    erspart wird und somit bei  Patienten mit ungenügender     Magen-Darm-          tätigkeit    die Nährstoffe der Milch trotzdem  zur Resorption gelangen. Ausserdem wird,  wie sieh zeigte, durch die sich bei der Gärung  bildende Kohlensäure, welche die einzelnen  Milchteilchen auseinander reisst, die Angriffs  fläche für die Verdauungssäfte wesentlich  vergrössert. Die Untersuchungen haben er  geben,     dass    sieh die     Zymogene    der Milch  während der Gärung zu Enzymen umbilden.

    Diese werden infolge der Körperwärme erst  recht -wirksam, indem sie die Darmfermente    bei der Verdauung unterstützen und sogar       züi    ersetzen vermögen. Für Diabetiker ist  der geringe     Milchzuckergehalt    des reifen  Produktes von besonderer Wichtigkeit.  



  Ferner haben Versuche ergeben,     dass    der  Vitamingehalt der nach dem Verfahren gemäss  der Erfindung behandelten     Milch>,->.#ein    ausser  ordentlich hoher ist und     dass    durch die lang  dauernde Gärung     C-    und vor allem     A-Vitamin     neu gebildet wird, so     dass    das reife Produkt  daran reicher ist als die zur Herstellung ver  wendete Rohmilch.

   Ausserdem haben Ver  suche erwiesen,     dass    das nach dem Verfahren  erhaltene Produkt besondere Stoffe enthält,  chemisch wahrscheinlich eigenartige     Eiweiss-          abbauprodukte,    die allen bisher bekannten  Milchpräparaten fehlen, aber besonders gün  stig wirksam sind.  



       Attsführungsbeispiel:     Reine Vollmilch wird mit einer Bakterien  kultur durchsetzt. Zur Präparierung dieser  Kultur dient ein Ansatz aus     baeillus        aeidi          lactici,    aus     streptococcus        laetieus        und        strepto-          coccus        kefir.    Die Kulturen werden nach dem  Plattenverfahren durch Züchtung auf Nähr  böden einzeln hergestellt.<B>150</B> cm' Milch  werden mit diesen Kulturen geimpft, im Brut  schrank angereichert und nun zu<B>100</B> Litern  reiner     Rolimilch    gegeben.

   Die Milch wird  dann in die Aufbewahrungsgefässe abgefüllt  und die Luft daraus durch Einleiten von  Kohlensäure bei etwa<B>1</B> Atmosphäre Druck  entfernt. Die Gefässe werden hierauf luft  dicht verschlossen und vier bis sechs Wochen  bei<B>8-10 "</B>     C    gelagert, wobei Temperatur  schwankungen vermieden werden müssen.  Nach sechs Wochen verändert sich das     Gär-          produkt    nicht mehr- dasselbe ist dann reif  und bei kühler Lagerung monatelang haltbar.  



  Statt reiner Vollmilch liesse sich auch  Magermilch verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Produktes durch Vergären von Tiermilch, das gegenüber Tiermilch eine Erhöhung der Verdanlichkeit und pharmakologischen Wir- kung, sowie einen weitgehenden Abbau des Kaseins zeigt, dadurch gekennzeichnet, dass die zu behandelnde Milch weitgehend von Sauerstoff befreit wird, dann die Gefässe, in welchen sich die Milch befindet, luftdicht verschlossen und. bei<B>8-10 0 C</B> vier bis sechs Wochen lang gelagert werden.
    UNTERANSPRUCH: Verfahren nach dem Patentanspruch, ia- durch gekennzeichnet, dass die Milch mit einer Kultur, welche aus baeillus aeidi lac- tiei, streptococcus laetie(is und streptococcus kefir besteht, versetzt,
    mit einem Kohlen- säurepräparat weitgehend von Sauerstoff be freit und nach dem luftdichten Verqchluss der Grefässe vier bis sechs Wochen lang bei <B>8-10 0 C</B> aufbewahrt wird.
CH149072D 1928-11-10 1929-11-04 Verfahren zur Herstellung eines haltbaren Produktes durch Vergären von Tiermilch, das gegenüber Tiermilch eine Erhöhung der Verdaulichkeit und pharmakologischen Wirkung, sowie einen weitgehenden Abbau des Kaseins zeigt. CH149072A (de)

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DES88336D DE534663C (de) 1928-11-10 1928-11-10 Verfahren zur Herstellung von Kuhmilch mit weitgehend abgebautem Kasein fuer therapeutische Zwecke
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