Vorrichtung zum Pasteurisieren von Milch und anderen, durch Wärme leicht zersetzbaren Flüssigkeiten. Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Pasteurisieren von Milch und anderen, durch Wärme leicht zer- setzbaren Flüssigkeiten, welche gleichzeitig zum Aufbewahren, Transport und Aus- sehank solcher Flüssigkeiten dienen soll, wo bei das Pasteurisieren in an sich bekannter Weise durch Erhitzen der Flüssigkeit und nachfolgendes Kühlen derselben erfolgt.
Es sind bereits Vorrichtungen bekannt, die das Pasteurisieren der in einem Gefäss be findlichen Flüssigkeit durch ein dieses um gebendes und zu erhitzendes Wasserbad und das Abkühlen der pasteurisierten Flüssigkeit durch Verwendung dieses Wasserbades als Kühler ermöglichen. Diese Vorrichtungen eignen sich aber nicht für die Aufbewahrung, den Transport und den Ausschank der Flüs sigkeit.
Es sind ferner Vorrichtungen be kannt, bei denen das Pasteurisieren der in einem Gefäss enthaltenen Flüssigkeit zunächst in einem besonderen Wasserbad, in welches das Gefäss eingesetzt wird, erfolgt, worauf dann nach erfolgter Pasteurisation das Gefäss abgekühlt wird. Diese Vorrichtungen eignen sich wohl zum Transport und Ausschank der sterilisierten Flüssigkeit, nicht aber zur län geren Aufbewahrung derselben, weil diese Vorrichtungen nicht mit einem Kühler für die pasteurisierte Flüssigkeit versehen sind.
Diese Mängel der bekannten Vorrichtun gen werden durch die Vorrichtung gemäss der vorliegenden Erfindung vermieden. Diese be trifft eine Pasteurisiervorrichtung, welche so wohl zum Pasteurisieren, zum Aufbewahren, Transport lind Ausschank der pasteurisierten Flüssigkeit benutzt werden kann.
Dies wird dadurch erreicht, dass das zur Aufnahme der bereits homogenisierten und zu pasteurisie- renden Flüssigkeit dienende und mit einem zum Abschluss der Einfüllöffnung dienenden Deckel versehene Gefäss mit einem dasselbe umgebenden, mit diesem einen ringförmigen Raum begrenzenden Mantel versehen ist, wel cher Raum abwechselnd als Erhitzer der zu pasteurisierenden Flüssigkeit und Kühler für die pasteurisierte, aufzubewahrende, zu trans portierende und auszuschenkende Flüssigkeit verwendet zu werden bestimmt ist,
und dass das Gefäss ferner mit einer Einführungsöff nung für Kohlensäure und einem Abflussrohr mit Ausschankhahn für die pasteurisierte Flüssigkeit versehen ist.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung ge mäss der Erfindung in einer Ausführungs form beispielsweise dargestellt.
Fig. 1 zeigt die Vorrichtung im Aufriss, Fig. 2 in einem senkrechten Querschnitt, und Fig. 3 in einem Grundriss; Fig. 4 zeigt einen Querschnitt nach Linie IV-IV der Fig. 1 und 2; Fig. 5 zeigt eine Einzelheit der Vorrich tung, und zwar den schwenkbaren Bügelver schluss des Flüssigkeitsgefässes.
1 ist das zur Aufnahme der zu pasteuri sierenden Flüssigkeit dienende Gefäss. Dieses ist mit einer Einfüllöffnung 2 versehen, die durch den Deckel 3 dicht abgeschlossen werden kann. Der Deckel 3 wird zwecks Schliessens unter Zwischenschaltung eines Dichtungsringes 4 mittelst des aussen am Gefäss 1 bei 5 schwenkbar gelagerten Bü gel 6 und der in diesem geführten Spin del 7 mit Handrad 8 oder dergleichen gegen das Gefäss 1 angepresst. Das Innen gefäss 1 ist in bekannter Weise mit einem Mantel 9 umgeben, der zusammen mit der Wandung des Innengefässes 1 einen dieses umschliessenden, ringförmigen Raum 10 be grenzt, welcher während des Pasteurisierens der in dem Gefäss 1 enthaltenen Flüssigkeit als Erhitzer und nach erfolgtem Pasteurisie ren als Kühler für diese Flüssigkeit benutzt werden kann. Um den Ringraum 10 gegen Wärmeausstrahlung bezw.
Wärmeeinstrah lung zu schützen, ist der Aussenmantel 9 des selben zweckmässig mit einem geeigneten Isoliermantel 11 umgeben. Die Mäntel 9 und 11 sind mit einer seitlichen Öffnung 12 ver sehen, die durch einen Deckel 13 abgeschlos sen werden kann. Dieser wird mittelst der auf der Aussenfläche des Innengefässes 1 in ge- eigneter Weise befestigten Schrauben 11 und Muttern 15 in seiner Lage festgehalten (Fig. 1 und 4).
Durch den Deckel 3 des Innengefässes 1 ist ein Rohr 16 dicht schliessend in das Gefäss 1 eingeführt, und zwar bis nahe auf den Bo den desselben, um die in dem Gefäss 1 befind liche Flüssigkeit restlos aus diesem abführen zu können. Auf dem aus dem Deckel 3 her austretenden Ende des Rohres 16 ist ein Schwenkhahn 17 angeordnet.
An dem obern Ende des Gefässes 1 ist ein Hahn 18 angebracht, durch welchen Kohlen säure in das Gefäss 1 eingeführt werden kann, um die in diesem befindliche Flüssigkeit unter Druck zu setzen und deren Ausfluss bei Öffnung des Schwenkhahnes 17 zu veranlas sen. An dem Gefäss 1 ist ein weiterer Hahn 19 angeordnet, mit welchem nach Bedarf ein Thermometer 20 oder ein Manometer verbun den werden kann, um die Temperatur bezw. den Druck im Gefäss 1 kontrollieren zu kön nen.
Der Mantel 9 ist oben mit einer Öffnung, .n welche ein Entlüftungsventil 21 für den Raum 10 eingesetzt ist, (Fig. 1) und unten -mit einem Hahn 22, zum Ablassen der in dein Ringraum 110 sich befindenden oder bildender Flüssigkeit versehen.
Auf den obern Rand des Mantels 9 ist mittelst der Arme 23 ein Traggestell 24 zur Aufnahme von Flaschen 25 aufgehängt (Fig. 1), von denen eine jede eine Flüssigkeit von bestimmtem Aroma enthält, welche der aus dem Gefäss 1 durch den Hahn 17 ausfliessen den Flüssigkeit, zum Beispiel Milch, nach Be darf zugesetzt werden kann.
Das Innengefäss 1, dessen Deckel 3, der 21rfa.ntel 9 und das Rohr 16 werden zweck mässig aus Aluminium hergestellt, um so jede schädliche Wirkung auf die zu pasteurisie rende Flüssigkeit auszuschliessen, wie sie bei izefässen ausgeübt wird, die aus mit irgend einem Überzug versehenem Eisenblech herge stellt sind und zur Aufnahme kohlensäure haltiger, insbesondere fetthaltiger Flüssig keiten dienen. Die Hähne 18, 19 und 22, so- wie das Entlüftungsventil 21 werden zweck mässig aus Silumin hergestellt.
Die Arbeits- und Wirkungsweise der Vor richtung ist folgende: Das Innengefäss 1 wird durch die Öff nung 2 mit der zu pasteurisierenden Flüssig keit, zum Beispiel homogenisierter Milch, bis ungefähr Dreiviertel seiner Höhe gefüllt.
N S ach Abschliessen des Gefässes 1 durch den Deckel 3 und Anpressen desselben gegen das Gefäss 1 mittelst der Teile 6, 7, 8 und Ein führen des Rohres 16 in das Gefäss 1 erfolgt das Pasteurisieren durch Erhitzen der Flüs sigkeit auf rund 65 . Das Erhitzen kann durch Dampf erfolgen, der durch das Ventil 21 in den Raum 10 eingeführt wird. Ist das Pasteurisieren durchgeführt, so wird der Dampf durch den Hahn 22 abgelassen. Hier auf wird der Ringraum 10 nach Öffnen des Deckels 13 mit Eis beschickt und wieder ge schlossen, um die pasteurisierte Flüssigkeit zu kühlen und kühl zu erhalten. Alsdann wird Kohlensäure durch den Hahn 18 in das Gefäss 1 eingeführt, die die Flüssigkeit in diesem Gefäss unter Druck (zirka 4 Atmo sphären) setzt.
Die unter Druck stehende Flüssigkeit kann nach Bedarf durch den Schwenkhahn 17 zum Ausfliessen aus dem Gefäss 1 gebracht werden. Der entnommenen Flüssigkeit kann nach Belieben aus den Fla schen 26 ein Frucht- oder anderes Aroma zu gesetzt werden, um die Milch geniessbarer zu machen.
Die aus dem Eis in den Ringraum 10 ent weichenden Gase können durch das Ventil 21 austreten und sich verflüchtigen, während das Schmelzwasser des Eises aus dem Raum 10 durch den Hahn 22 abgelassen werden kann.
Das Erhitzen der in dem Innengefäss 1 befindlichen Flüssigkeit zwecks Pasteurisie- rens derselben kann statt durch Zuführung von Dampf in den Raum 10 auch dadurch be wirkt werden, dass dieser Raum 10 bezw. in ihm befindliches Wasser durch eine an dem Mantel 9, und zwar zweckmässig an seinem Boden angeordnete elektrische Heizvorrich- tung erhitzt und verdampft wird.