Möbel mit angelenkter Rückenlehne. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Möbel mit angelenkter Rückenlehne, welche mittelst beidseitig an den Seiten lehnen angeordneter Zugbänder verstellbar ist und unter Überwindung der Federkraft einer auf jeder Seite angeordneten Rückführfeder gesenkt werden kann. Diese Anordnung ist bereits bei Sitzmöbeln, wie Ruhesesseln und dergleichen, bekannt, kann aber auch ebenso gut bei Ruhebetten oder Liegestühlen ver wendet werden.
Durch die Erfindung wird nun bezweckt, einerseits die Rückenlehne in jeder beliebigen Stellung feststellen zu können und ander seits diesen Möbeln ein besseres Aussehen zu verleihen, indem der Verstellmechanismus ohne Anbau besonderer Verkleidungen, die ebenfalls unschön wirken würden, soweit als möglich unsichtbar und geschützt. angebracht werden soll, wodurch auch das Einklemmen der Finger oder Kleidungsstücke beim Sitzen verhindert wird. Dies wird beim Möbel gemäss der Er findung dadurch erreicht, dass die Zugbänder unsichtbar innerhalb der Seitenlehnen ange bracht sind und mittelst an den Lehnen an geordneter Sperrvorrichtungen in jeder be liebigen Stellung festgestellt werden können.
EMI0001.0007
Zweckmässig <SEP> sind <SEP> die <SEP> Sperrvorrichtungen
<tb> wie <SEP> im <SEP> schweiz. <SEP> Patent <SEP> Nr. <SEP> 1.1649? <SEP> be schrieben <SEP> ausgebildet, <SEP> mit <SEP> an <SEP> der <SEP> Unterkante
<tb> jeder <SEP> Seitenlehne <SEP> wenig <SEP> herausragendem
<tb> Druckgriff, <SEP> welcher <SEP> ebenfalls <SEP> kaum <SEP> sichtbar
<tb> ist <SEP> und <SEP> von <SEP> der <SEP> .im <SEP> Sessel <SEP> sitzenden <SEP> Person
<tb> leicht <SEP> betätigt <SEP> werden <SEP> kann.
<tb> Bei <SEP> Ruhebetten <SEP> oder <SEP> Liegestühlen <SEP> können
<tb> an <SEP> den <SEP> Seitenlehnen <SEP> die <SEP> Sperrvorrichtungen
<tb> betätigende <SEP> Griffhebel <SEP> angelenkt <SEP> sein, <SEP> an
<tb> welchen <SEP> man <SEP> sich <SEP> beim <SEP> Aufrichten <SEP> festhalten
<tb> kann,
<SEP> was <SEP> besonders <SEP> Kranken <SEP> und <SEP> schwachen
<tb> Personen <SEP> zugute <SEP> kommt, <SEP> sobald <SEP> dieselben <SEP> die
<tb> Lage <SEP> der <SEP> Rückenlehne <SEP> ohne <SEP> Beihilfe <SEP> Dritter
<tb> verändern <SEP> wollen. <SEP> Bei <SEP> den <SEP> bisherigen <SEP> Liege- möbelkonstruktionen war die Verstellung der Rückenlehne durch die liegende Person selbst ohne Beihilfe Dritter und ohne sich selbst zu erheben, überhaupt nicht möglich.
Zwei Ausführungsbeispiele des Erfin dungsgegenstandes sind in der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigt: Fig. 1 einen Ruhesessel in perspektivi scher Ansicht; Fig. 2 zeigt eine Sperrvorrichtung im Längsschnitt und Fig. 3 den Oberteil eines Ruhebettes in Seitenansicht. Die Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 zeigt einen Ruhesessel mit einem gepolster ten Sitzkörper 1, der von einem vordern Bein paar 2 und einem hintern Beinpaar 3 ge tragen wird.
Die vordern Beine 2 sind über den- Sitz 1 emporgeführt und gehen mit einer starken Rundung 4a in die Seitenlehnen 4 über, welche an den ebenfalls über den Sitz emporgeführten hintern Beinen 3 befestigt sind und in einem abwärts gebogenen Teil 4b endigen. An der rückwärtigen Kante des Sitzes 1 ist die an den Beinen 3 angelenkte Rückenlehne 5 angeordnet. Wie Fig. 2 zeigt, sind die Seitenlehnen 4 hohl und in den selben laufen die Zugbänder 6 aus Stahl; deren hintere Enden an Querbolzen 7 der Holme 5a der Rückenlehne verankert sind.
Die Bolzen 7 liegen unmittelbar unter den kon- zentrisch zur Schwenkachse der Rückenlehne gebogenen Endteilen 4b der Seitenlehnen, so dass sie samt den Enden der Bänder 6 von oben völlig unsichtbar sind und auch von der Seite kaum wahrgenommen werden kön nen. Die Sperrvorrichtung S für jedes Zug band ist. ebenfalls in der hohlen Armlehne 4 eingelassen, und es ragt nur deren Betäti gungsgriff 8 um ein Geringes unten aus der Seitenlehne heraus.
An der Sperrvorrichtung ist das eine Ende einer Zugfeder verankert, deren anderes Ende am Band 6 angreift und auf diese Weise die geneigte Rückenlehne in die vertikale Stellung zurückführt, sobald durch Drücken auf die Handgriffe 8 die Sperrvorrichtungen die Zugbänder 6 frei geben. Will man anderseits die Rückenlehne mehr senken, so drückt man auf die Hand griffe 8 und lehnt sich auf die Rückenlehne, welche unter dem Gewicht des Oberkörpers nachgibt, bis sie die gewünschte Lage er reicht hat, worauf man die Handgriffe los lässt und die Sperrvorrichtungen die Zug bänder wieder sperren.
Die Zugbänder werden in den Sperrvor richtungen, welche zum Beispiel, wie im Pa tent Nr. 146492 beschrieben, ausgebildet sind, zwischen einer Klemmplatte und einem Klemmwalzenpaar eingeklemmt. Die Zug federn 9 umgeben die Zugbänder 6 und sind nach unten durch an die Unterkante der Sei tenlehnen angeschraubte halbrunde Blech hülsen 10 abgeschlossen, so dass sie völlig unsichtbar und unzugänglich sind. Ein Ein klemmen der Finger oder sonstiger Gegen stände an den Rückführfedern ist deshalb unmöglich.
Beim Aufrichtender Rückenlehne laufen die vordern Enden der Zugbänder 6 in den ebenfalls hohlen Rundungsteil 4a der Seitenlehnen hinein. Fig. 3 zeigt ein Ruhe bett, bei welchem am Bettgestell 11 Seiten lehnen 12 befestigt und nahe dessen hinterem Ende die Scharniere 13 für die angelenkte Kopfstütze bezw. Rückenlehne 14 befestigt sind. Die Sperrvorrichtung nebst Zugbändern 6 ist hier an]' die gleiche Weise ausgebildet und in den hohlen Seitenlehnen unter gebracht, wie oben beschrieben. Nebstdem ist an jeder Seitenlehne ein Griffhebel 15 mit. gebogenem Arm 15a angebracht, welch letz terer auf die Druckplatte 8 der Sperrvorrich tung wirkt.
Will man also die Lage der Rückenlehne 14verändern, so verschwenkt man die Griffhebel 15 nach rückwärts, wodurch die Druckgriffe 8 der Sperrvorrichtung an- 7 und die Zugbänder freigegeben wer den. Die Lageänderung der Rücklehne 14 wird dann je nach der gewünschten Neigung durch die R.ückführfedern 9 oder durch das Gewicht des Oberkörpers bewirkt. An Stelle von Zugbändern könnten natürlich auch Drahtkordeln verwendet werden.