Netzwerkstab. Die Erfindung betrifft die Ausbildung von aus profiliertem Blech hergestellten Netzwerkstäben, wie sie beispielsweise zum Aufbau von Netzwerken gemäss D. R. P. Nr.459088 benutzt werden. Die Stäbe für solche Netzwerke werden gewöhnlich aus senkrecht zur Netzwerkfläche stehenden Blechstreifen gebildet, deren seitliche Ränder fest über die ganze Stablänge zur Bildung je einer Gurtung umgekantet sind, während die äussern Stabenden zum Zweck einfacher Ver bindung mit den andern, gleich ausgebilde ten Stäben eben bleiben.
Zwecks Zusammen setzens der Stäbe in einer Dreiecks- oder Rautenform sind diese Endstücke aller oder einzelner Stäbe gegenüber der Stabachse nach der Seite abgebogen. Die Erfindung bezweckt die Herbeiführung einer wesentlichen Er höhung der Knickfestigkeit solcher Stäbe, ohne deren Herstellung wesentlich zu er schweren und ohne ihren Zusammenbau um ständlicher zu gestalten. Es hat sich gezeigt, dass solche Stäbe bei Beanspruchung auf Knickung zuerst an der Übergangsstelle des Stegteils in den Endteil nachgeben.
Die angestrebte Erhöhung der Knick festigkeit wird nach der Erfindung dadurch erreicht, dass der Stegteil des Stabes zum mindesten in der Nähe der Stabenden mit Profilierungen (zum Beispiel eingeprägten Sicken und dergleichen) versehen ist, die sich bis an die Grenze zwischen Stegteil und Endteil, aber nicht in den letzteren hinein erstrecken, so dass das Stabende, wie bei den bisher bekannten Ausführungen, über seinen ganzen Bereich eben bleiben kann.
Dadurch ist eine einfache Herstellung der verstärkten Stäbe ermöglicht, beispielsweise indem die Profilierungen mittelst einer Presse in den Stegteil eingeprägt oder auch besonders auf diesen aufgesetzt werden. Infolge des Eben- bleibens der Stabendteile vollzieht sich der Zusammenbau dieser neuen, verstärkten Netzwerkstäbe zum fertigen Netzwerk genau so einfach, wie bei den bekannten Stab formen. Versuche haben gezeigt, dass bei so ge stalteten Netzwerkstäben die Belastungs fähigkeit (bis zum Eintreten des Aus knickens) um etwa 80 vom Hundert grösser ist als bei der bekannten Form mit glatten Steg teilen.
Der Grund für diese ganz erheb liche Festigkeitssteigerung beruht auf einer eigenartigen Knickungserscheinung bei den bekannten Stäben mit überall ebenem Steg teil, die anhand der Fig. 1 bis 5 näher er läutert sei. Darin zeigen:.
Fig. 1 eine Teilansicht, Fig. 2 und 3 Querschnitte nach den Li nien II-II und III--III eines Netzwerk stabes der üblichen Ausführungsform mit ebenem Stegteil 1, den seitlich anschliessen den, umgebördelten Flanschteilen 2 und dem flachbleibenden Endteil 3.
Fig.4 zeigt den Stab im Längsschnitt nach Linie IV-IV, wobei der abgebogene Endteil 3 als fest eingespannt und der Stab durch eine in seiner Achse wirkende Knick kraft K belastet gedacht ist. Die Knick- festigkeits-Theorie geht davon aus, dass man Querschnitte in bestimmten Abständen senk recht zur Längsachse des Stabes legt und für diese Querschnitte die Trägheitsmomente ermittelt. Die Grösse dieses Trägheitsmomen- tes eines bestimmten Querschnittes und der Abstand dieses Querschnittes von der Ein spannstelle gibt dann-ein Mass für die theore tische Knickkraft.
Bei den Netzwerkstäben ändert sich das Profil in der Nähe der Ein spannstelle dadurch, dass es von dem in Fig. a gezeigten Profilquerschnitt (der natürlich auch anders, zum. Beispiel U-förmig, gestaltet sein kann); allmählich in den in Fig. 2 be zeigten geradlinigen 'Querschnitt übergeht. Die Querschnitte der Übergangsstelle sind nach der allemein üblichen Theorie aus reichend, um ihr mindestens dieselbe Knick sicherheit zu geben, wie sie in der Stabmitte vorliegt; so däss man ein Ausknicken in Stab mitte erwarten sollte.
Tatsächlich ergab sich aber, dass die Stäbe stets an der erwähnten Übergangsstelle zuerst ausknicken. Dies ist so zu erklären, dass, abweichend von den An nahmen der Theorie, der Knick nicht in einem geraden Querschnitt, sondern in einer Kurve,-die etwa der in Fig. 1 eingezeichneten Linie in, entspricht, erfolgt, derart, dass die Enden dieser Linie nach der Einspannstelle liegen, die Mitte aber von dieser weiter ent fernt ist (Fig. 5 zeigt den ausgeknickten Stab im Mittellängsschnitt).
Dieses eigenartige Ausknicken gemäss einer Kurve )tt wird nun dadurch verhindert, class der Stegteil des Stabes mindestens in der-Nähe der Stabenden mit einer Profilie rung versehen wird, die sich bis dicht an die Grenze zwischen dein Stegteil und dem daran anschliessenden, im ganzen flach verbleiben den Stabende erstreckt.
Ein Beispiel einer solchen Ausbildungsform ist in den Fig.6 bis 10 dargestellt, wobei Fig.6 eine Teil ansicht von der Seite, Fig. ? bis 9 Quer schnitte nach den Linien VII-VII, VIII- VIII und IX-IX der Fig. 6 in. verkleiner tem Massstabe ist.
Bei dem neuen Stab sind in dem sonst eben bleibenden Stegteil 1 nahe den Stabenden Profilierungen 5, beispiels weise in Wellenform, vorgesehen, die sich bis an die durch die Schnittlinie VII-VIl dargestellte Grenze zwischen dem Stegteil 1 und dem Endteil 3 erstrecken. Durch diese Profilierung wird ein Ausknicken dieses Stegteils nach der _ gekrümmten Linie na (Fig. 1) verhindert und dadurch die Knick festigkeit des Netzwerkstabes in der oben angegebenen erheblichen Weise gesteigert.
Als besonders vorteilhaft hat es sich er wiesen, diese zusätzliche Profilierung haupt sächlich oder ganz auf diejenige Stabsehe zu verlegen, nach der das der betreffenden Profilierung.benachbarte Stabende abgebogen ist, wie dies Fig. 10 erkennen lässt.
Die Profilierungen 5 können entweder nur in der Nähe der Stabenden vorgesehen sein, oder sich über die ganze Stablänge er strecken. Sie können auch durch besonders aufgesetzte Profile, zum Beispiel auf genietete Winkeleisen oder Profilstäbe mit hutförmigem Querschnitt, gebildet werden. Ein Beispiel hierfür zeigt Fig.11, das im übrigen der Fig. 8 entspricht. An dem ebenen Stegteil 1 ist in Stabendnähe ein besonderer Profilstreifen 6 festgelegt, dessen Quer schnittsform sich aus zwei nebeneinander liegenden Flutprofilen zusammensetzt.