CH141871A - Verfahren zur Herstellung von Aceton. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aceton.

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CH141871A
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  Verfahren zur Herstellung von Aceton.    Es ist bekannt,     dass    man Aceton durch  Überleiten von Eisessig über Katalysatoren  herstellen kann. Die bisherigen Ausführungs  formen haben verschiedene Mängel. Ein  .Mangel ist der,     dass    der     Prozess    sehr emp  findlich gegen Temperaturänderungen ist.  Je nach dem abgewandten Katalysator be  steht in jedem Falle eine für die Spaltung  bestimmte optimale Temperatur. Einmal er  folgte Temperaturerhöhungen können nicht  mehr rückgängig gemacht werden. Wird also,  was im Betrieb kaum zu vermeiden ist, die  optimale Temperatur überschritten, so ver  liert der Katalysator dadurch seine Wirk  samkeit bei der ursprünglichen Temperatur.

    Es     muss    also näher an der 'kritischen Tem  peraturgrenze gearbeitet werden, bei der Zer  setzung unter     Russbildung    eintritt.     We   <B>'</B>     itere     Überschreitungen führen so bald zu einem  vorzeitigen Ende des Betriebes,     bezw.    der       Katalysatorwirkung.    Ein weiterer Mangel  der bisherigen     Prozessführung,    die auf einen    möglichst vollständigen Umsatz der     durch-          geschickten    Essigsäure eingestellt war,

   zeigte  sich in einer störenden Empfindlichkeit des  Prozesses gegen Schwankungen in der opti  malen Geschwindigkeit des     Essigsäuredamp-          fes,    das heisst derjenigen Geschwindigkeit,  der ein möglichst vollständiger Umsatz ent  spricht. Bei     Geschwindigkeitsschwankungpn,     die um diese optimale Geschwindigkeit herum  liegen, traten bei den auf einen vollständigen       Essigsäureumsatz    festgelegten Reaktions  bedingungen schwer zu behebende und lange  nachwirkende Störungen, wie     Katalysator-          abkühlung,        überladung    mit Essigsäure,<B>Ab-</B>  nahme der Wirksamkeit des Katalysators,  auf.  



  Wir haben nun gefunden,     dass    sich diese  <B>S</B>     chwierigkeiten    beheben lassen und     dass     gleichzeitig vor allem die Leistung wesent  lich dadurch verbessert wird,     dass    gemäss dem  vorliegenden Verfahren die Essigsäure mit  einer Geschwindigkeit über die erhitzten           Katalysatorflächen    getrieben wird, die min  destens doppelt so gross ist als die Geschwin  digkeit, die bei gleicher Apparatur und glei  chem Katalysator für reinen     Essigsäure-          dampf    erforderlich wäre, um eine<B>.</B>     praktiseh     vollständige Umsetzung in Aceton und Koh  lensäure zu erreichen.

   Es wird also jeweils  nur ein Teil der     durchgetriebenen    Essigsäure  in     Aceton    übergeführt. Man kann dabei ge  gebenenfalls im Kreislauf unter     Z-tirüekfüh-          rung    der abgetrennten unveränderten Essig  säure arbeiten. Eine andere unter Umständen  besonders wirtschaftliche Ausführungsform  ist die     Essigsäurespaltung    in Gegenwart eines  indifferenten Dampfes oder Gases als Trans  portmittel,<B>zum</B> Beispiel Wasserdampf, Koh  lensäure, Stickstoff.

   Man kann zum Beispiel  in den     Katalysatorraum        Essigsäuredampf     und gleichzeitig Wasserdampf, zum Beispiel  Abdampf, einblasen; man kann aber auch  von einer mit einer indifferenten Flüssigkeit  versetzten Essigsäure ausgehen. Der bei  Durchführung dieser Ausführungsformen     ge-          benenfalls    erforderliche Mehraufwand an  Wärme kann dadurch ausgeglichen werden,       dass    man die aus dem     Katalysatorraum    kom  menden heissen Gase zum Vorwärmen der in  differenten Gase oder Dämpfe oder der Es  sigsäure, oder zur     Acetondestillation    und an  derem durch Wärmeaustausch verwendet.  



  Treibt man, zum Beispiel um eine hohe  Geschwindigkeit<B>zu</B> erzielen, durch einen  Reaktionsraum     st & tt    reinem     Essigsäuredampf     ein Gemisch von 20 bis<B>50</B> Teilen     Essigsäure-          dampf    mit<B>80</B> bis<B>50</B> Teilen Wasserdampf,  so bleibt der Katalysator bei gesteigerter  Leistung gegen die erwähnten     Schwankun-          ,gen    der Temperatur und der     Dampfgesc'hwin-          digkeit    unempfindlich.

   Die Temperatur     kanii     unbedenklich bis an die     Verrussungstempera-          tur    herangeführt werden, ohne     dass    der Ka  talysator darum seine Wirksamkeit bei  tieferen Temperaturen verliert. Die     Dampf-          gese'hwindigkeit    kann ohne Störungen be  liebig gesteigert und verringert werden.  



  Die durch die angeführte Arbeitsweise  ermöglichte Leistungssteigerung führt zu  ,ganz enormen Ausmassen, die in dem heutigen  <B>D</B>    Zeitalter der Rationalisierung besondere Be  deutung besitzen. Diese Arbeitsweise gibt  das Mittel in die Hand, mit vorhandenen  Fabrikationseinheiten eine Vervielfachung der  Produktion zu erreichen. Der nachstehende  Vergleichsversuch zeigt das in eklatanter  Weise. Als Katalysatoren sind besonders       Cerverbindungen    empfehlenswert.

      <I>Beispiel:</I>    In einem Reaktionsofen von<B>1</B> Liter In  halt wurde über einen aus     Ceroxyd    und  Bimsstein bestehenden Katalysator bei einer       Anfangstemperatur    von 480<B>'</B> ein so starker  Strom von     Essigsäuredampf    geleitet,     dass    im  Kondensat keine freie Essigsäure auftrat.  Dabei wurden in 24 Stunden<B>1,1 kg</B> Aceton  gewonnen. Bei der Durchführung ergaben  sich die bereits eingangs erwähnten Schwie  rigkeiten. Die Reaktion war sehr empfind  lich gegen Temperaturschwankungen.

   Un  vermeidliche Steigerungen der Temperatur  waren nicht mehr     rücli-,gängig    zu machen  und führten schliesslich zur     Verrussung    des  Katalysators und damit zur vorzeitigen Be  endigung des Versuches.  



  Es wurde nun durch den gleichen Re  aktionsofen mit einer gleichen     Katalysator-          füllung    und bei gleicher Temperatur ein  derartiger Strom von     Essigsäuredampf    ge  trieben,     dass    sieh nur<B>50</B> bis<B>70</B>     Ilo    in Aceton  umwandelten. Die von dem gebildeten Ace  ton befreite Essigsäure wurde im Kreislauf  bewegt. Die Leistung war in diesem Falle  die zehnfache, nämlich in 2,4 Stunden<B>10,6 kg</B>  Aceton.

   Der Versuch war ausserdem     -tin-          ter    diesen Geschwindigkeitsverhältnissen viel  einfacher und bequemer     durehzuführen.    Än  derungen in der Temperatur und Geschwin  digkeiten wirkten sieh nicht mehr als Stö  rungsquellen aus.  



  Die Zuführung der für den     Prozess    er  forderlichen Wärme kann ganz oder teilweise  durch     Vorheizung    des     Essigsäuredampfes     bewirkt werden, wodurch der Reaktions  raum selbst entlastet und besser ausgenützt  wird.      So     lässt    sich die im Beispiel angeführte  verzehnfachte Produktion durch eine     Vor-          heizung    des     Essigsäuredampfes    auf zirka,  <B>300 '</B> noch verdoppeln.  



  Neben der erwähnten Unempfindlichkeit  des Prozesses gegen Überhitzung, Tempera  turschwankungen und     Gescliwindigkeits-          änderungen    sind noch folgende Vorteile des  Verfahrens hervorzuheben: Unregelmässig  keiten in der Beschaffenheit und Lagerung  des Katalysators werden ausgeglichen; die       Katalysatorfläche    selbst wird intensiver     aus-          "renützt.    Störende Nebenreaktionen werden       I     zurückgedrängt, schädliche Verunreinigungen  rascher entfernt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Aceton durch Überleiten von Essigsäure über Ka talysatoren, dadurch gekennzeichnet, dass der Essigsäuredampf über die erhitzten Kata- lysatorflächen mit einer Geschwindigkeit getrieben wird, die mindestens doppelt<B>So</B> cyross ist als die Geschwindigkeit, die bei gleicher Apparatur und gleichem Katalysa tor für reinen Essigsäuredampf erforderlich wäre, um eine praktisch vollständige Um setzung in Aceton und Kohlensäure zu er reichen.
    UNTERANSPRüCHE: <B>1.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die über den Kon takt geleitete Essigsäure nur teilweise in Aceton übergeführt wird. <B>2.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man im Strome in differenter Dämpfe oder Gase arbeitet. <B>3.</B> Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man unter Zusatz von Wasserdampf arbeitet. 4. Verfahren nach Patentansprueh, dadurch gekennzeichnet, dass man den Prozess im Kreislauf ausführt.
    <B>5.</B> Verfahren nach Patentanspruch und Un teranspruch 4, bei welchem man im Strome indifferenter Dämpfe oder Gase arbeitet, dadurch gekennzeichnet, dass man die Dämpfe bezw. Gase vor ihrem Eintritt in den Reaktionsraum vorheizt. <B>6.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man unter Anwen dung von Wärmeaustausch arbeitet. <B>7.</B> Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass man als Katalysato ren Cerverbindungen verwendet.
CH141871D 1927-10-29 1928-10-18 Verfahren zur Herstellung von Aceton. CH141871A (de)

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