Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Lichtpausen. Den Gegenstand der Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstel lung von Lichtpausen aus mit Diazoverbin- dungen präparierten Papieren.
Soweit .man bei Herstellung solcher Pau sen die Entwicklung des belichteten Papiers mit einer Entwicklerflüssigkeit vornahm, er- folgte sie bisher vielfach unter Anwendung grosser Mengen von Flüssigkeit, zum Beispiel durch Eintauchen des belichteten Papiers in ein Entwicklungsb.ad. Bei dieser Arbeits weise -zeigte sich der Nachteil, ;
dass das Pa pier leicht einschrumpft und sich verzieht, und .dass leicht ein Verlaufen der Zeich nungen stattfindet. Man hat deshalb auch bereits Vorschläge gemacht, das zu ent wickelnde Papier mit der Entwicklerflüssig- keit nur hauchdünn zu befeuchten, indem man das Papier in Berührung mit einem dünnen benetzten Band bringt und mit die sem gemeinsam fortbewegt.
Die Durchfüh rung dieser Arbeitsweise erfordert eine- ver hältnismässig kostspielige und einen grossen Raum einnehmende Apparatur und bietet bei der nur hauchdünnen. Benetzung nicht immer die Sicherheit für volständige und gute Ent wicklung.
Man hat nun ,gefunden, @dass sich die Nachteile der bekannten Arbeitsweise voll ständig vermeiden lassen, wenn man so ver fährt, dass das belichtete Papier zunächst mit einer reichlichen Menge von Entwick lungsflüssigkeit, zum Beispiel einer Lösung eines Alkalis, wie Ammoniaklösung, Soda lösung oder einer alkalischen Lösung einer Azokomponente, in Berührung .gebracht und für sofortige Entfernung der überschüs sigen Entwicklungslösung 'Sorge getragen wird.
Die 7ufühi-ung ;der reichlichen Flüssig keitsmenge zu dem Papier kann dabei in be liebiger Weise stattfinden, zum Beispiel in dem man das Papier in an sich bekannter Weise mit Hilfe eines Rollen- oder Walzen systems durch die Flüssigkeit hindurchlaufen lässt. Vorteilhafter arbeitet man -allerdings in ,der Weise, dass die Zuführung .der Flüs sigkeit nur von einer Seite ,des Papiers, zum Beispiel mit Hilfe einer in die Flüssigkeit: eintauchenden und sich drehenden Walze oder mit Hilfe von Sprühfeuchtern, Bürsten feuchtem oder in ähnlicher Weise erfolgt.
Die Entfernung der überflüssigen. Flüs sigkeit muss sofort nach dem Aufbringen derselben stattfinden, und zwar können auch zur Durchführung dieser Massnahme ver schiedene Mittel benutzt werden,, zum Bei spiel Walzenpaare, zwischen denen das mit Flüssigkeit beladene Papier hindurchläuft und die den Überschuss an Flüssigkeit ab pressen, oder ein zweckmässig temperierter, auf das Papier geblasener Luftstrom, der die überschüssige Flüssigkeit wegbläst und das Papier trocknet.
In der beiliegenden Zeichnung sind vier Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung dar gestellt, wie sie zur Ausführung des Ver fahrens dienen kann, und zwar zeigen alle Abbildungen die \betreffende Vorrichtung in einem senkrechten Schnitt. In Fig. 1 bezeichnet a ein Rahmengestell, in dessen in der Zeichnung nicht sichtbaren Seitenwänden die Walzen b und c mit Hilfe der Achsen d und e drehbar gelagert sind.
Im Rahmen a ist ein Behälter f angeordnet; in dem sich Entwicklerflüssigkeit g, zum Beispiel eine Lösung eines Alkalis oder eine alkalische Lösung einer Azokomponente, be findet. Das zu entwickelnde Papier h läuft nach der Belichtung über die Walze c, die sich im Sinne des eingezeichneten Pfeils dreht,, so dass die präparierte, nach aussen liegende Seite des Papiers bei i mit der sich ebenfalls drehenden Walze b in Berührung kommt.
Beim Durchgang durch das Bad belädt sich die Oberfläche der Walze b mit Entwicklerflüssigkeit. die sich vor der Be rührungsstelle i mit dem Papier in Form eines Flüssigkeitswulstes oder Keils k an staut, durch den eine reiche Beladung des Papiers mit Entwicklerflüssigkeit statt findet. Der dem Papier anhaftende Über schuss von Entwicklerflüssigkeit wird beim Durchgang durch die Walzen b und c abgepresst, so dass das die Walzen verlas sende Papier bei l schon nahezu trocken ist.
Da das Papier beim Verlassen der -\Valze von Adhäsionswirkungen gewöhnlich an einer der. Walzen anhaftet, sind hier kurz hinter der Durchgangsstelle i Vorrichtungen vorgesehen, die dazu dienen, um das 'Pa; hier von der Walzenoberfläche abzuheben.
Nach Fig. 1 bestehen diese Vorrichtungen in zwei Bürstenwalzen 7n. und fZ, welche die Oberfläche der Walzen b und c in der Pfeil richtung bestreichen, also dem ankommenden Papierblatt entgegenbürsten, so dass das selbe, wie aus Abb. 1 hervorgeht, von der Walze b abgehoben wird und über die Bürstenwalze m abläuft. \Nach Fig. 2 ist an der obern Walze -c, wie nach Fig. 1, als Abhebevorrichtung eine Bürstenwalze n angeordnet.
An der untern Walze b ist dagegen als Abhebevo:rrichtung ein in der der einge zeichneten Pfeilrichtung entgegengesetzten Richtung umlaufendes Gummi- oder Stoff band o vorgesehen, das um die Walzen p und q herumläuft.
Nach Fig.3 sind die Walzen b und c hohl .ausgebildet und mit zahlreichen Lö chern siebartig versehen. An Stelle :der Wal zenabheber m, und<I>n</I> sind hier Pressluft- leitungen r und s angeordnet, die an den Seitenteilen des Rahmens a befestigt sind und verbreiterte Köpfe<I>t</I> und -u. besitzen, die sich nahe .an die Innenfläche der Hohl walzen b und c erstrecken, und aus denen ,der die Vorrichtung bedienende Arbeiter Pressluft austreten lässt,
sobald dass vordere Ende- des durchlaufenden Papiers das noch an der Mralze anhaftet, über diese Press'luft- köpfe tritt.
Die beschriebene Vorrichtung kann im Rahmen der Erfindung weiterhiri abgeän dert werden. So könnte zum Beispiel an Stelle des Presswalzenpaares eine Vorrich tung treten, bei der zum Beispiel das obere Druckorgan andere konstruktive Form hat. Selbstredend müsste er das Papier mit ge- nügendem Druck gegen die untere Walze anpressen und gleichzeitig die Vorwärts bewegung des Papiers nicht hindern.
Ferner könnte zum Beispiel das belichtete Papierblatt anstatt um die Oberwalze c her umgeführt zu werden, auch einfach horizon tal zwischen die Walzen b und c einlaufen. Anstatt das Papier einseitig mit der Ent wicklerflüssigkeit in Berührung zu bringen, könnte man das Papier auch durch das Ent- wicklerba.d selbst,durchlaufen lassen. Ferner können auch andere Zubringervorrichtungen, zum Beispiel Sprühfeuchter, Bürstenfeuch ter, besondere Walzenfeuchter usw. in Ver bindung mit .dem zum Abpressen der über schüssigen Flüssigkeit dienenden Walzen paar benutzt werden.
Ferner können anstatt eines Presswalzenpaares auch deren mehrere vorgesehen werden; auch können die Wal zen entsprechend der Dicke des durchgehen den Papiers verstellbar eingerichtet werden. Ferner können die Abhebevorrichtungen in verschiedenster Art ausgestaltet werden. An statt Bürstenwalzen könnte man zum Bei spiel auch ändere Walzen -verwenden, deren Oberfläche genügende Reibung entwickelt, zum Beispiel mit Stoff bespannte Walzen oder Gummiwalzen, :deren - Oberfläche mit Warzen oder Riffelung versehen ist.
Gegebenenfalls kann man auf die Anord nung von Ab.hebevorrichtungen auch ganz verzichten, wenn man zum Beispiel die Ober fläche :der Walzen b und c in Gummi oder anderem geeigneten Material ausbildet und mit Vorsprüngen v, zum Beispiel entspre chend Fig. 4, versieht. Gegebenenfalls braucht nur die eine Walze, zum Beispiel ,die obere w, mit diesen Vorsprüngen ver sehen zu sein, während die untere x glatt ausgebildet ist.
Diese Vorsprünge werden an der Berührungsstelle beider Walzen zu sammengepresst, so dass das Papier zwischen schmalen, ebenen Berührungsflächen gleich mässig abgepresst wird, während kurz hinter dieser Abpressstelle die Vorsprünge vermöge ihrer Elastizität sich wieder aufrichten, und eine Ablösung des Papiers vom Walzenkör per selbsttätig bewirken. Bei praktischer Durchführung des Ver fahrens hat sich gezeigt, dass dasselbe, ins besondere bei Herstellung positiver Licht pausen mit Hilfe von Papieren, .die mit einer lichtempfindlichen Diazoverbindung oder einer eine solche enthaltende Mischung prä pariert sind, erhebliche Vorteile bietet.
Durch die reichliche Anwendung der Entwickler flüssigkeit erhält man in diesem Falle eine ausserordentlich schnelle und scharfe Ent wicklung der Pause bei nicht oder we nig nachdunkelndem Untergrund, während gleichzeitig jede nachträgliche Veränderung des Blattes durch Arbeiten der Papierfasern und Auslaufen des Farbstoffes. vermieden wird.
<I>Ausführungsbeispiel:</I> 30 gr 3-Diazocarbazol werden in 1 Liter Wasser gelöst und ,diese Lösung auf Papier gestrichen. Das so präparierte Papier wird in üblicher Weise belichtet.
Hierauf wird auf das Papier eine Lö sung aus 10 gr @=Naphtolsulfosaurem Na trium und 40 cm' Ammoniak in 500em' Wasser in reichlicher Menge aufgesprüht und das so angefeuchtete Papier durch ein Presswalzenpaar durchlaufen- gelassen.
Es ergibt sich eine Weisspause mit ausser ordentlich klaren Linien auf weissem Grunde ohne irgendwelche Verzerrung, .die schon beim Verlassen des Walzenpaares so gut wie trocken ist.