Trommel-Drehofen. Der geschlossene Trommeldrehofen ist insbesondere für den Giessereibetrieb aus Teuerungstechnischen Gründen ausserordent- lieh vorteilhaft. Er hat aber den Nachteil, dass der Fassungsraum .des Ofens nicht ge nügend ausgenützt werden kann, da mit Rücksicht auf die Notwendigkeit, die Chargieröffnung für den ständig sich drehenden Ofen zentral anzulegen, der Ofen inhalt höchstens bis an den Rand der Ar beitsöffnung in der Stirnwand des Ofens reichen darf.
Durch die Erfindung wird .nun der Zweck verfolgt, Idas Fassungsvermögen von Trom- meldrehöfen, ohne Gefahr des Ausfliessens auch dünnflüssiger Schmelzen, zu ver grössern. Diese Aufgabe wird gemäss Erfin dung dadurch gelöst, dass ein Trommeldreh ofen, dessen Durchmesser zweckmässig grösser ist als die Länge in Richtung seiner Dreh- aGhse, schräg gestellt wird.
Zweckmässig wird ein solcher Ofen mit einer Laufschiene auf zwei Rollen und auf einem dritten Stützpunkt, einem Drucklager, gelagert, das sich in der Schräglage des tiefer liegenden Ofenrandes gegebenenfalls unter Zwischen schaltung einer Stützstange befindet. An dem gegenüberliegenden, dem in der ;Schräg lage hochliegenden Ende, befindet sich eine Öffnung, die zur Einführung der Flammen, als Einfüllöffnung und als Abzugöffnung für .die Abgase gemeinsam dient. Der Bren ner - die Feuerung kann mit 0.1, Gas, Kohlenstaub oder andern Stoffen ,gespeist werden - ist nach allen Stellen des Ofen raumes hin verstellbar, um in verschiedener Richtung, sei es auf .das Bad, sei es auf .die Ofenwände, zur Einwirkung gebracht zu werden.
Der Brenner kann so gestaltet sein, dass er durch Verschieben in .der Längsachse des Ofens die Austrittsöffnung für das Ab gas verändert und unter Umständen den Ofen ganz abschliesst. Zwecks bequemer Handhabung und Abschwenkung wird der Brenner mit einem Versehluss für die Ofen öffnung in einem Stück konstruiert. Ein Ausführungsbeispiel des Erfin dungsgegenstandes ist in der Zeichnung ver anschaulicht: a ist,die Ofentrommel, die aus zwei Man telteilen d und a- besteht. Die äussere Ge stalt ist nicht wesentlich.
Sie kann, wie aus der Zeichnung hervorgeht, zum Beispiel für kleinere Öfen aus zwei halbkugeligen Guss schalen gebildet werden; für .grössere Ofen kann der Ofen zum Beispiel ;auch ,aus zwei, mit den ,grösseren Grundflächen aufeinander- stossenden abgestumpften Kegeln bestehen, oder auch zylinderförmig oder würfelig .oder ähnlich gestaltet sein. Die Drehachse des Ofens liegt schräg im Raum, am untern Ende ist der Ofen geschlossen, an dem ent gegengesetzten obern Ende befindet sieh zentral eine Öffnung.
Der Ofen liegt mit einem Laufring b ,auf zwei Rollen c und ist an seinem untern Ende zentral durch eine Stützstange d gegen ein Drucklager e abge- stfitzt. Das Drucklager besitzt eine Einstell schraube f, um den Ofen in eine genaue Lage einstellen zu können. Der Flammen eintritt erfolgt durch den Brennerstutzen g, der mit seinem Brenner h und dem Ab schwenkarm i verbunden ist. Der Schwenk arm ist vertikal nach unten abgebogen und in der Säule k gelagert. Um diese sind der Brennerstutzen, der Schwenkarm und der Brenner abschwenkbar. Ferner kann der Schwenkarm i in der Säule k auch senk recht verstellbar sein.
Weiterhin ist der Brennerstutzen <I>g</I> und der Brenner<I>h</I> um das Zentrum l .des S.chwenk.armes i verdrehbar, so dass die Flamme nach jeder beliebigen Stelle im Ofen :gerichtet werden kann, und entweder das Schmelzbad oder nur die über dem Bad befindlichen Ofenwände befeuert.
Schliesslich kann auch durch .die Verstell- b.arkeit des Brennerstutzens der schlitzför- mige Austrittsquerschnitt m der abziehenden Gase -je nach Bedarf vergrössert oder ver kleinert werden.
Der Ofen kann sogar durch genügend weites Hineinschieben des mit dem Ofenverschluss eine Einheit bildenden Bren- nerstutzens g vollständig verschlossen wer den, Zum Füllen des Ofens werden der Bren- nerstutzen <I>g</I> und der Brenner<I>h</I> vollständig abgeschwenkt, so ,dass die ganze Öffnung freiliegt. In :der Wand des Ofens ist eine Abstichöffnung o vorgesehen, die durch Drehung des Ofens an den tiefsten Punkt gebracht werden kann. Es können auch zwei oder mehr solcher Abstichöffnungen angebracht werden.
Ebenso sind eine oder mehrere verschliessbare Offnungen n zum Entleeren der Schlacke vorgesehen. Über der Einfüllöffnung dient ein Schild p zur Leitung der Austrittsgase nach oben. Der Ofen wird durch ein Getriebe q angetrieben, das vermittelst Kegelräder r und s .auf den Ofen antreibend einwirkt und ihn in belie biger Richtung zur Rotation bringt.
Der Ofen ist in seinem Innern mit feuer festem Material, von einer Beschaffenheit, die der jeweiligen Beschickung entspricht; ausgekleidet und es ist .dafür gesorgt, dass .die Wandungen möglichst glatt und ge rundet sind, damit die Heizgase ohne Wider stand .an ihnen entlang gehen können und Ansatz und Metallaufnahme an den Wän- ,den möglichst vermieden werden.
Der Betrieb des Ofens richtet sich nach dem einzuschmelzenden Material. Man kann zuerst ein Aufnahmebad bilden und in dieses,das einzuschmelzende Gut zum Schutz gegen Luft und Flammengas einführen. Man kann aber auch das Schutzbad gleich mit dem einzuschmelzenden Gut. aufgeben und mit diesem zugleich schmelzen. Statt eines flüssigen Bades zur Aufnahme des Gutes lassen sich feingepulverte Substanzen verwenden, wie Kohlenstaub, Schamott- staub und dergleichen. In manchen Fällen kann man natürlich auch .ohne Schutzschicht im Laufe des Schmelzens durch Erzeugung einer Schlacke bilden.
Die Flammgase werden je nach Bedarf auf die Oberfläche des Sühmelzbades gerich tet oder nur zur Befeuerung der Ofenwände verwandt, ,die dann durch Drehung unter das Schmelzbad gebracht werden und die aufgenommene Wärme von unten an dieses abgeben. In manchen Fällen wird es not- wendig sein, abwechselnd Schmelzbadober- fläche und Ofenwände mit den Flammen gasen zu bestreichen. Man kann ,durch .die Einfüllöffnung auch jederzeit Reaktion- und Reduktionsstoffe in den Ofen einführen.
Der Ofen lässt sich zeitweise ganz ab schliessen, um dem Material Gelegenheit zu geben, unter vollständigem Luftabschluss zu verharren, wobei .der Ofen gedreht oder still gelegt werden kann.
Neben .dem Brenner können für manche Zwecke auch Luftdüsen vorgesehen sein, um Luft auf oder unter .die Badoberfläche blasen zu können. Die Luftdüsen sind ent weder an passender Stelle in der Ofenwan dung fest eingebaut oder sie sind in den Brennerstutzen .angebracht, oder sie sind in einem besonderen Teil abschwenkbar oder verschiebbar angeordnet. Sie werden entwe der gleichzeitig mit dem Brenner oder mit diesem abwechselnd, je nach Erfordernis des Prozesses verwendet.
Die Möglichkeit verhältnismässig grosse Beschickungsmengen in einem gegebenen Ofenraum in verschiedener Weise zu behau- dehn, ergibt einen Vorteil des Ofens, so dass er sich von den bekannten Öfen günstig unterscheidet.