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Tiegelofen mit Gasfeuerung. Die vorliegende Erfindung ist ein- Tiegelofen
für Gasfeuerung, der in erster Linie zum Einschmelzen solcher Legierungen dienen
soll, die ganz oder teilweise aus leicht oxydierbaren Metallen, z. B. Leichtmetallen,
bestehen. Werden solche Metalle oder Legierungen über eine gewisse Höchsttemperatur
hinaus erhitzt, so können Verluste durch Abbrand eintreten, was bei Legierungen,
die eine ganz bestimmte Zusammensetzung haben sollen, störend sein kann. Dadurch,
daß bei zu starker Erhitzung die leicht oxydierbaren Legierungsbestandteile einem
höheren Abbrand unterworfen sind als die edleren Bestandteile, wird die Zusammensetzung
der Legierung geändert und ihre Eigenschaften ungünstig beeinflußt.
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Die genannten Legierungen werden fastausschließlich in Tiegelöfen
eingeschmolzen. Die Hauptbedingung ist hierbei, daß der @Tiegel durchaus gleichmäßig
erhitzt wird. Mit den bisher bekannten Öfen läßt sich diese Bedingung aber nur unvollkommen
erfüllen. Denn diese Ofen werden entweder in der Weise beheizt, daß die Feuergase
den Ofenraum von unten nach oben durchstreichen und dabei den Tiegelboden bzw. den
unteren schmäleren Teil des: Tiegels stark erhitzen, während besonders beim Beginn
des Schmelzens der obere breitere Teil des Tiegels verhältnismäßig kalt bleibt,
oder die Feuergase treten tangential in den Heizraum ein und umkreisen den Tiegel.
Im letzten Falle weiden die Teile der Tiegelwandung überhitzt, die den Eintrittsstellen
der Feuergase zunächst liegen, weil hier die Flamme die höchste Temperatur entwickelt.
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Der Teil des Tiegelinhaltes, der an den
hocherhitzten
Stellen der Tiegelwandung bzw. des Bodens sich befindet, wird dabei auf unzulässig
hohe Temperaturen gebracht, während der Rest der Beschickung noch nicht geschmolzen
ist.
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Durch die besondere Anordnung der Beheizung gemäß vorliegender Erfindung
gelingt es, diesen Übelstand zu beseitigen. Ein Ausführungsbeispiel des neuen Tiegelofens
ist ini nachstehenden beschrieben.
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Abb. i zeigt die Gesamtanordnung, Abb. 2 die Beheizungseinrichtung
des Tiegels, Abb.3 die Anordnung der Mischkaninier zur Herstellung des Gasluftgemisches,
Abb.4 die Ausbildung des Schwenkarmes als Gaszuführungsrohr.
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Der Schmelztiegel i (Abb. 2) hängt in einem Ringe, der von dein Rohre
:2 gebildet wird. An diesem Rohre ist die innen mit feuerfester, wärmeisolierender
Masse, z. B. Asbest, ausgekleidete Blechhaube 3 befestigt, die den unteren Teil
des Tiegels ungefähr halbkugelförmig umgibt und unten den Gasabzug4 trägt. 1#erner
ist an der Blechhaube eine verschließbare öffnung 5 zum Entzünden des Gases angebracht.
Die Beheizung des Tiegels erfolgt in der Weise, daß das Gasluftgetnisch aus dein
Rohre 2 durch Öffnungen G an dessen Unterseite in den Raum zwischen Tiegel und Blechhaube
strömt, wo es verbrennt. Die ringförmige Flamme durchzieht diesen Rauen in senkrechter
Richtung von oben nach unten, und die Verbrennungsgase treten durch den Gasabzug
d. aus. Durch diese Anordnung wird es erreicht, daß die Flamme die größte Hitze
an dem oberen breiteren Teil des Tiegels und nicht mehr an seinem Boden entfaltet.
Dadurch ist eine gleichmäßige Erhitzung des Tiegels sowie des Tiegelinhalts gewährleistet.
Die Vorrichtungen zum Verhüten des Zurückschlagens der Flamme sind die üblichen.
Man läßt z. B. das Gasluftgemisch durch viele feine öffnungen in den Heizraum ausströmen.
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Der gasbeheizte Schmelztiegel kann in ähnlicher Weise schwenkbar angeordnet
sein wie im Gebrauchsmuster 74iogo, d. h. er sitzt. durch ein Gegengewicht ausgeglichen,
an einem uni eine wagerechte und senkrechte Achse drehbaren und in senkrechter Richtung
verstellbaren Schwenkaren, wobei die Auslaufstelle (Gießschnauze) des Tiegels in
der Verlängerung der wagerechten Drehachse des Arnies liegt, also beim Kippen des
Tiegels ihre Lage nicht verändert. Der Schwenkaren kann aber gemäß vorliegender
1?.rfindung noch eine zweite wichtige Aufgabe erfüllen, indem er als Gaszuführungsrohr
ausgebildet ist.
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Das Gas tritt aus einer beweglichen Gaszuleitung bei 7 (Abb. i) durch
den zwecks Regelung der Gaszufuhr mit dem Hahn 8 versehenen Stutzen g in den hohlen
Schwenkarm io. Es durchzieht diesen in der Pfeilrichtung und gelangt durch die Mischkammer
i i in den Zuführungsring 2. Die Mischkammer ermöglicht in bekannter Weise die zweckmäßige
Einstellung der Verbrennungsluftzufuhr. Uni die Mischdüse 12 der Beschaffenheit
des Gases entsprechend auswechseln zti können, ist am Schwenkarm die Kappe
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vorgesehen. Anstatt das Gasluftgemisch in der Weise zu erzeugen, daß Druckgas
durch die @-Zischdüse i2 strömt und die Luft ansaugt, kann man auch, wenn der Gasdruck
gering ist, durch entsprechende Anordnung eines Druckluftanschlusses und geringfügige
Änderung der Gaszuführung durch die Düse 12 Druckluft leiten, die dann das Gas ansaugt.
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Die Kippvorrichtung ist gegenüber der- erwähnten älteren Anordnung
in der vorliegenden Erfindung in der Weise verbessert, daß der Hebel 14 zur Betätigung
der Kippvorrichtung als Gabel ausgebildet ist. Damit wird eine größere Betriebssicherheit
erzielt und die Arbeit des Schmelzers beim Gießen erleichtert.