Selbstverkäufer für Verbrauchsmittel. Die Abstufung der Preise für elektri sche Energie nach der Grösse des Ver brauches ist beim Verkaufe elektrischer Ar beit sehr verbreitet. Dieser Tarif kann etwa so aufgebaut: sein, dass der Konsument für einen gewissen Verbrauch, zum Beispiel für den eines Monats, einen bestimmten Preis für die Kilowattstunde bezahlen mu.ss, während ihm für alle darüber hinaus verbrauchten Kilowattstunden ein niedriger Preis zusteht. Zum Unterschied vom Gebührentarif kenn zeichnet sich dieser Tarif dadurch, dass er den Konsumenten zu nichts verpflichtet, ihn dagegen nach Bezahlung eines Quantums teurer Kilowattstunden pro Monat zwangs läufig in den Genuss einer unbegrenzten An zahl billiger Kilowattstunden bringt.
Der Tarif könnte somit etwa. mit dem Ausdruck "Freitarif" bezeichnet werden. Der Konsu ment bezahlt an das Werk keine Beitriige. ohne dafür den entsprechenden Gegenwert .an elektrischer Arbeit zu erhalten, wie dies beim Gebührentarif der Fa il ist.
Das Quan- tum teurer Kilowattstunden, die der Kon sument verbrauchen muss, bevor er Kilowatt stunden billigen Preises beziehen kann, wird zweckmässig in den Sommermonaten kleiner als in den Wintermonaten festgesetzt. Die vorgeschriebenen monatlichen Verbrauchs mengen stehen dann in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Dieses Verhältnis kann durch eine Kurve festgelegt sein, die die Nachtstunden, in denen künstliches Licht nötig ist., in Abhängigkeit von der Jahreszeit angibt. Die Anwendung dieses Tarifes ist auch da möglich, wo Selbstver käufer zur Messung der elektrischen Energie dienen.
Gegenstand der Erfindung ist ein Selbst verkäufer für Verbrauchsmittel, z. B. Elek trizität, Gas, Wasser, der nach Entnahme eines gewissen vorgegebenen Quantums an Verbrauchsmittel innerhalb einer vorbe stimmten Periode den Preis für die Einheit des Verbrauchsmittels selbsttätig durch Um schalten der Übersetzungsräder zwischen dem Zähler und dem Kassierer verringert., Erfindungsgemäss werden beim Zurück bleiben des Verbrauches innerhalb der vor bestimmten Periode hinter dem vorgegebenen Quantum die unverbrauchten teuren Einhei ter.
selbsttätig den teuren Einheiten der fol genden Periode hinzuaddiert und erst nach Verbrauch dieser Summe die Übersetzungs räder auf den niederen Tarif umgeschaltet. Ferner wird nach Ablauf einer gewissen An zahl von Perioden das gegebenenfalls vor handene Restquantum an teuren Einheiten gestrichen und die Vorgabe des neuen Quan tums an teuren Einheiten wieder von Null an begonnen.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Abb. 1 und 2 zeigen den Selbstverkäufer in der .Stellung, in der die teuren Kilowattstunden noch - nicht ver braucht sind, während Abb. 3 jene Stellung erkennen lässt, in der die billigen Kilowatt stunden, registriert werden.
Der Zähler treibt über die Zahnräder 1, 2, 3 und 4 einen normalen Selbstkassierer an, dessen Konstruktion belanglos und daher in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Das Zahnrad 3 greift dauernd in das Zahnrad 5 ein, das das Zahnrad 6 und damit das Zahn rad 7 antreibt. 8 ist eine Schnecke, die auf der Achse des Zahnrades 7 sitzt und mit dem Schneckenrad 9 kämmt. Die Zahnräder 2, 3 und 5 sitzen an dem um die Achse des Ra des 3 schwenkbaren Hebel 10, dessen einer Arm von der Feder 11 dauernd gegen die Scheibe 12 gepresst wird. Diese Scheibe be sitzt einen Stift 13, der in einen Schlitz 20 des Schneckenrades hineinragt.
Bei der Drehung des Schneckenrades durch den Zäh ler wird somit die Scheibe 12 mitgedreht und dabei die mit ihr verbundene Spiralfeder 14 gespannt.
Die Vorgabe der teuren Kilowattstunden erfolgt durch das Jahresrad 15, das mit Scheibe 19 starr verbunden ist und zusam men mit Schneckenrad 9 und .Scheibe 12 auf ein und derselben Achse sitzt. Die Scheibe 1.9 besitzt, ebenso wie das Schneckenrad 9 einen Schlitz 20, der in Abb. 2 sichtbar ist und in den der Stift 13 hineinpasst. Das Jahresrad 15 hat an seinem Umfange zwölf Zähne verschiedener Längen. Die Länge eines jeden Zahnes entspricht den in den ein zelnen Monaten des: Jahres zu verbrauchen den teuren Kilowattstunden.
Die Drehung erfolgt, wie vor allem aus Abb. 2 ersichtlich ist, durch den mit Sperrklinke 1,6 versehenen Klinkhebel 17 in Richtung des Pfeils bis zum Anschlag 18, wodurch das Jahresrad je weils um einen-Zahn fortbewegt wird.
An dem Jahresrad ist ausserdem eine Sperrung angebracht, die in .der Zeichnung der Deut lichkeit wegen fortgelassen ist, sie hat die Aufgabe, das Rad immer nur um einen einzi gen Zahn fortbewegen zu lassen, unabhängig davon, ob der betreffende Zahn kurz oder lang ist, und ungeachtet der stets gleich gro ssen Bewegung des Klinkhebels. Diese Be- ,vegung kann allmonatlich durch den Kon trollbeamten des Elektrizitätswerkes von Hand vorgenommen werden.
Die Einrich tung kann aber auch so getroffen sein, dass beim Herausziehen der Kassette eine Feder kraft frei wird, die den Klinkhebel selbsttätig in Pfeilrichtung bewegt und dadurch die Verdrehung des Jahresrades bewirkt.
Das Rad 15 vollführt in einem Jahr ge rade eine volle 'Umdrehung. Diese Um drehung entspricht der Gesamtsumme an teu ren Kilowattstunden, die vom Konsumenten innerhalb des Jahres verbraucht werden müs sen, wenn er während eines Monats billige Kilowattstunden beziehen will. Auch das Schneckenrad 9 macht im Jahr gerade eine Umdrehung, wenn der Konsument die teuren Kilowattstunden vollständig verbraucht hat.
Der tatsächliche Wert einer Umdrehung die ser Räder in Kilowattstunden ist vom Mer- setzungsverhältnis zwischen Zähler und Schneckenrad 9 abhängig und kann durch entsprechende Wahl der Zahnradübersetzung der Räder 6, und 7 (Kapazitätsräder) in wei ten Grenzen verändert werden.
Die Wirkungsweise des Apparates ist folgende: Nach Einwurf einer Münze in den Selbstkassierer kann der Konsument .Strom entnehmen. Der Zähler dreht dann die Zahn räder 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, die Schnecke 8 und das Schneckenrad 9 derart, dass es die Vor drehung des Jahresrades 15 allmählich auf holt. Sebald die teuren Kilowattstunden aufgebraucht sind,, liegt Stift 13 dem Loch 20 der Scheibe 19 gegenüber und' wird dann durch die Kraft der Feder 11 in dieses Loch hineingedrückt. Der Apparat nimmt dann die in Abb. 3 dargestellte Lage ein, das heisst das Rad 5 löst seinen Eingriff mit _Rad 6, so dass der Apparat nun vom Zähler abge schaltet ist.
Bei dieser Umschaltung wird gleichzeitig das Zahnrad 2 vom Zahnrad 1 abgehoben, während das Zahnrad 5 mit dem neben Zahnrad 1 sitzenden Zahnrad 1' zum Eingriff kommt. Der Zähler arbeitet über die Zanräder 1', 5" 3 und 4 auf den Kassie rer. Die Gesamtübersetzung 1', 5, 3, 4 kann -egenüber der Übersetzung 1, 2, 3, 4 beliebig gewählt werden, je nach dem Preisverhältnis zwischen teuren und billigen Kilowattstun . den.
Soll die Vordrehung des Jahresrades 15 für den nächsten Monat durch den Kontroll beamten vorgenommen werden, so muss die durch Stift 13 bewirkte Kupplung des Schneckenrades 9 mit der Scheibe 19 auf gehoben werden. Dies wird durch einen ffe- bel 21 erreicht, der beim Herausnehmen der Münzkassette den Kegel 22 und die mit ihm verbundene Scheibe 12 von der Scheibe 19 entfernt,, wobei der Stift 13 aus dem Schlitz \?r1 zurückgezogen wird.
Der Apparat nimmt dann wieder die in Abb 1 und 2 dargestellte Lage ein, und das Jahresrad kann wiederum um den Betrag des nä.ehsten Monats Norge- dreht werden. Beim Wiedereinschieben der Basseite wird Hebel 21 vom Kegel 22 ent fernt, so dass die Kupplung zwischen Scheibe 1 ? und Scheibe 19 wieder hergestellt ist. sobald Sfift 13 mit Loch 20 wieder zur Deckung kommt.
Sind die für diesen Monat vorgegebenen teuren Kilowattstunden durch den Konsu menten nicht verbraucht, so ist auch Stift 13 noch nicht in das Loch 20 der Scheibe 19 eingefallen, so dass beim periodischen Wei- terdrehen der Scheibe 15 mit dem Loch 20 zu Anfang jeden Monats der Stift 13 sowohl die ursprüngliche Entfernung und .die neu hin zukommende Strecke aufholen muss', bis er in das Loch 20 einfallen kann. Dadurch wird der nicht verbrauchte Rest an teuren Kilo wattstunden selbttätig auf den folgenden Monat übergebucht, das heisst zu dem Betrag dieses Monats addiert, so dass erst nach Ver brauch dieser Gesamtmenge der billige Tarif in Wirkung tritt.
Bei Beginn eines neuen Kalenderjahres wird der gegebenenfalls vorhandene Minder verbrauch an teuren Kilowattstunden über brückt, das heisst der Konsument braucht im ersten Monat des neuen Jahres nur die für diesen Monat angesetzten teuren Kilowatt stunden zu verbrauchen, um dann sofort in den Genuss der billigen Kilowattstunden zu kommen. Beim beschriebenen Apparat wird das wie folgt erreicht: Beim Vorgeben des Betrages an teuren Kilowattstunden für den ersten Monat des Kalenderjahres gelangt ein an der Scheibe 19 vorgesehener Exzenter unter die Nase 2'3 .der beweglichen Lagerung 24 für die Schnecke 8 (Abb. 2 und 3).
Da bei wird die .Schnecke seitlich vom Schneckenrad 9 abgedrückt, so da.ss die in den vorhergehenden Monaten gespannte Spiral feder 1.1, die Scheibe 12 und Schneckenrad 9 in die Ausgangslage. die durch einen in den Abbildungen nicht dargestellten Anschlag fixiert ist, zurückdrehen kann. Der Zähler bewirkt dann von neuem eine Verdrehung des Schneckenrades 9, und zwar wiederum solange, bis Stift 13 in Loch 20 der Scheibe 19 eingefallen ist.
Anstatt die Bewegung des Klinkhebels 17 zwecks Vordrehüng des Jahresrades 1.5 allmonatlich durch einen Kontrollbeamten des Elektrizitätswerkes von Hand ausführen oder sie beim Herausnehmen der Kassette selbsttätig erfolgen zu lassen, kann man auch eine Uhr, einen 'Yerraris- oder Synchron motor verwenden, um diese Bewegung auszu führen. Dadurch wird eine Bedienung des Apparates völlig überflüssig. Die Leerung der Kassette kann dann zu irgend einer dem Elektrizitätswerk passenden Zeit vorgenom men werden.
Die für die Bewegung des Klinkhebels 17 benötigte Kraft kann dann während eines Monats, z. B. durch allmäh liches Anspannen einer Feder, angesammelt werden, die dann durch irgend einen Schalt vorgang frei gemacht. wird, wobei die Vordre hung des Jahresrades, um den Betrag der teu ren Kilowattstunden für den nächsten Monat erfolgt: Ferner können. mit dem Apparat ver schiedene Einrichtungen zur Anzeige des augenblicklichen Zustandes verbunden sein.
So kann beispielsweise vom Jahresrad eine Scheibe angetrieben werden, die an einem in der Zählerkappe angebrachten Fenster jenen Monat anzeigt, für den augenblicklich die teuren Kilowattstunden vorgegeben sind. Ausserdem kann von einem Teil der Um schaltvorrichtung, zum Beispiel vom Hebel 10, ein optisches oder akustisches Zeichen betätigt werden, das erkennbar wird, sobald vom Konsumenten die teuren Kilowattstun den verbraucht sind.