-
Tarifschalteinrichtung für Zähler od. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Tarifeinschaltung für Zähler mit einer von einer Uhr fortgeschalteten, eine
Vielzahl von Schaltern betätigenden Welle. Bei solchen Schaltuhren sind auf einer
Scheibe, Tagesscheibe, die in aq. Stunden einmal umläuft, meist verstellbare Reiter
mit Schaltteilen angebracht. In den Weg der Schaltteile ragt e-in Arm eines Schrittschaltwerkes,
das jeweils beim Vorbeiwandern eines Schaltteils die genannte Welle um einen Schritt
weiterdreht. Dadurch werden nacheinander die einzelnen Schalter betätigt.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Schaltungen für solche
Uhren möglichst übersichtlich zu machen und insbesondere die ganze Anordnung so
auszuführen, daß beim Übergang auf einen neuen Schaltfahrplan,alles leicht umgestellt
werden kann. Auch soll die jeweilige Einstellung rasch und leicht nachgeprüft werden
können. Erfindungsgemäß werden die von der Welle betätigten Schalter an die eine
Schienengruppe eines sogenannten Linienwählers, die zu schaltenden Tarifwerke od.
dgl, an die andere, die erstere kreuzende Gruppe dieses Wählers angeschlossen. Durch
Schrauben oder Stecker an den Kreuzungsstellen kann dann jede Schiene der einen
Gruppe mit jeder der anderen Gruppe verbunden werden. Diese Verbindung ist leicht
und rasch herstellbar und wegen ihrer übersichtlichkeit auch leicht nachprüfbar.
Der Linienwähler gestattet, die Schalteinrichtung den verschiedenen Fahrplänen anzupassen.
-
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann man die Zahl der Schalter
und der mit ihnen verbundenen Schienen des Linienwählers gleich der Zahl der Schaltakte
machen und die Schaltuhr mit
einer Einstellvorrichtung-für die einzelnen
Schaltzeiten versehen. Man kommt dann mit einem Minimum an Schaltern und Schienen
aus.
-
Unter Umständen ist es aber vorteilhafter und> übersichtlicher, die
Zahl der Schalter und der mit ihnen verbundenen Schienen des Linienwählers erfindungsgemäß
gleich einer Zahl von bestimmten, durchwegs gleichen Zeitintervallen eines Schalttages
zu machen, d. h. man kann z. B. entsprechend der Stundenzahl des Tages vierundzwanzig
Schalter, die an eine Gruppe von vierundzwanzig Schienen des Linienwählers angeschlossen
sind, verwenden. Die Schaltzeiten, die dann auf ganze Stunden beschränkt sind, lassen
sich dann: erfindungsgemäß leicht durch Änderung der Kreuzverbindungen des Wählers
übersichtlich einstellen. Man kann auch, wenigstens für einen Teil des Tages, mit
1/4stündlichen Schaltungen arbeiten, wenn man für die betreffendenTagesstunden die
entsprechenden Schalter und Schienen vervielfacht. Da am Wochenende und an nichtperiodischen
Feiertagen der industrielle Strombedarf meist sehr klein ist, wird an diesen Tagen
häufig auf Tarifschaltungen verzichtet und durchwegs mit billigem Tarif gefahren,
um zu erhöhter Stromentnahme anzuregen. Die Wochenendschaltungen können dabei in
bekannter Weise mit einem von der Schaltuhr betätigten Wochenendschalter ausgeführt
werden, der die höheren Tarifstufen abschaltet und dadurch die Fahrplansteuerung
aufhebt. Um auch für nichtperiodische Feiertage die Fahrplansteuerung außer Kraft
setzen oder mit einem anderen Fahrplan arbeiten zu können, empfiehlt es sich, nach
einem weiteren Erfindungsmerkmal, zwischen der zweiten Schienengruppe des Linienwählers
und den Tarifwerken einen Hilfslinienwähler einzuschalten, durch dessen Umstellung
der Schaltplan geändert werden kann.
-
Bei der Verwendung von beispielsweise vierundzwanzig Schaltern und
vierundzwanzig Schienen für die eine Gruppe des Linienwählers wird man die Schienen
und die Kreuzverbindungsstellen nach einem bezifferten, übersichtlichen Schema anordnen,
das dann ohne weiteres die Überprüfung der eingestellten Schaltzeiten gestattet.
Verwendet man aber nur so viele Schalter und Schienen als Schaltakte ausgeführt
werden und sind die Schaltzeiten durch Verstellen der Reiter auf der Tagesscheibe
einstellbar, dann wird man erfindungsgemäß den einzelnen Schienen einstellbare Anzeigevorrichtungen
übersichtlich zuordnen, die von Hand bei der Verstellung der Reiter eingestellt
werden. Es ist dann ebenfalls der jeweilige Fahrplan rasch übersehbar.
-
Die Erfindung sei an Hand der Zeichnung näher erläutert.
-
In den Fig. i bis 3 ist ein Beispiel für jene Ausführungsform dargestellt,
bei der die Zahl der Schalter und der Schienen gleich der Zahl der Schaltakte ist.
-
Fig. q. zeigt beispielsweise die andere Ausführungsform mit vierundzwanzig
Schaltern und Schienen. Ein nicht dargestelltes Uhrwerk treibt mittels einer Welle
i (Fig. i) über eine Rutschkupplung eine Nockenscheibe 2 an, die in i Stunde einmal
umläuft. Mit dieser Scheibe ist ein Zahnrad 3 und ein Knopf q. fest verbunden. Das
Zahnrad 3 treibt mit einer durch einen Pfeil 5 angedeuteten übersetzurig i : 24
eine Tagesscheibe 6 an, die in 2¢ Stunden einmal umläuft. Sie ist in bekannter Weise
mit einer Stundenskala versehen. Vor dieser Scheibe sind in ebenfalls bekannter
Weise verstellbare Schaltteile 7 angebracht, in deren Weg ein Arm 8 ragt. Dieser
Arm ist mit einem Bügel 9 verbunden, der eine Klinke io trägt und mit einer Nase
i i durch eine Feder 12 gegen einen festen Anschlag 13 gedrängt wird. Die Feder
12 umschlingt eine Welle 1q., auf der der Bügel 9 gelagert ist. In der gezeichneten
Stellung wird auch die Klinke io mit einer rückwärtigen Verlängerung 15
gegen
einen Festanschlag 16 gedrängt.
-
Die Klinke io greift in ein Steigrad 17, das gegen Rückdrehung durch
eine Feder i 8 gesperrt ist. Das Steigrad 17 ist gemeinsam mit einem Zahnrad ig
lose auf der Welle 14 gelagert. Das Zahnrad i9 treibt über ein weiteres Zahnrad
2o eine Welle 21 für eine Tarifschalteinrichtung 22 an.
-
Mit der Stundenscheibe :2 arbeitet ein Hebel 23 zusammen, der sich
mit einem halbkreisförmigen Finger 24 unter noch zu schildernden Bedingungen gegen
die Nocken 25 der Stundenscheibe legt. Eine Feder 26 drängt den Hebel gegen einen
festen Anschlag 27. Der Hebel ist mit einer abgefederten Klinke 28 versehen, die
bei Schwenkung des Bügels 9 im Sinne des Pfeils P hinter dessen Nase ii beim Abfallen
des Hebels 23 abgefangen wird. Die Kraft der Feder 12 überwiegt jedoch die der Feder
26, so daß dann der Finger 2q. gegen den zunächst liegenden Nocken 25 gedrückt wird.
Auf der Schaltwelle 21 sind versetzt Nockenscheiben 31 bis 36 angebracht, die Schalter
41 bis 46 steuern. Jede der Scheiben 31 bis 36 hat zwei Nocken, so daß also
insgesamt zwölf Nocken vorhanden sind, die unter gleichen Winkeln gegeneinander
versetzt sind. Jeweils bei Fortschaltung des Steigrades 17 um einen Zahn öffnet
der eine Nocken seinen Schalter, während gleichzeitig ein zweiter Nocken einen anderen
Schalter schließt. Es ist also stets einer der sechs Schalter geschlossen.
-
Die Schalter 41 bis 46 sind mit sechs Schienen 51 bis 56 eines Linienwählers
5o verbunden. Diese Schienen kreuzen sich mit drei Schienen 57 bis 59, die mit den
zu schaltenden Tarifwerken I bis III, z. B. mit Umschaltvorrichtungen für Zählwerke,
verbunden sind. Jede der Schienen 51 bis 56 kann durch Einschrauben einer Schraube
47 mit jeder der Schienen 57 bis 59 verbunden werden. Im Ausführungsbeispiel sind
die Schienen 52 und 56 mit der Schiene 57, die Schiene 54 mit der Schiene 58 und
die Schienen 51, 53, 55 mit der Schiene 59 durch Schrauben 47 verbunden.
-
An die Schienen 57 bis 59 kann noch ein Hilfslinienwähler 6o (Fig.
2) angeschlossen sein, dessen Schienen 61 bis 63 mit den Schienen 57 bis 59 verbunden
sind und dessen Schienen 64 bis 66 gegebenenfalls
über einen Wochenendschalter
67 mit den Tarifwerken I bis III in Verbindung stehen. Der Wochenendschalter wird
in bekannter Weise jeweils am Wochenende vorübergehend betätigt. Er dient dazu,
die werktägige Tarifschaltung in bestimmter Weise aufzuheben. Der Hilfslinienwähler
6o dient ähnlichen Zwecken für nichtperiodische Feiertage, an denen durch Umstellen
der Schrauben 68 andere Tariffolgen eingestellt werden können. Meist wird an Feiertagen
durchwegs mit billigem Tarif gefahren, um zu erhöhtem Stromverbrauch bei fehlender
industrieller Belastung anzuregen.
-
Die Anordnung arbeitet folgendermaßen: Die Schaltteile 7 werden auf
die Zeitpunkte eingestellt, in denen der Tarif wechseln soll. Zu diesen Zeitpunkten,
d. h. kurz vorher, nimmt ein Schaltteil jeweils den Arm 8 in der Pfeilrichtung P
mit, bis die Nase i i hinter der Klinke io einschnappt. Der Finger 24 legt sich
dann gegen den zunächst liegenden Nocken 25. Dabei ist vorausgesetzt, daß die Schaltzeiten
auf ganze 1/4 Stunden sich beschränken, weil die Stundenscheibe nur vier Nocken
hat. Bei der Verklinkung der Nase i i muß sich der Rücken eines Nockens im Bereich
des Fingers 24 befinden. Wäre dies nicht der Fall, dann würde die Klinke 28 die
Nase i i sogleich wieder freigeben. Wenn auf ganze io Minuten geschaltet werden
soll, muß die Stundenscheibe sechs Nocken haben.
-
Genau am Ende einer 1/4 Stunde verläßt einer der Nocken 25 den Finger
24 und gibt dadurch den Hebel 23 für die Einwirkung der Feder 12 frei. Die Sperrung
der Nase i i wird dadurch aufgehoben, und der Bügel 9 schwenkt in die gezeichnete
Stellung zurück.
-
Es hat also ein Schaltteil durch Aufladung eines Kraftspeichers (Feder
12) den Schaltakt lediglich vorbereitet. Vollzogen wird der Schaltakt erst nach
der Auslösung des Kraftspeichers durch die rascher laufende Stundenscheibe 2 in
der Weise, daß der in die gezeichnete Lage zurückschwingende Bügel 9 mittels der
Klinke io das Steigrad um einen Zahn fortschaltet und dadurch die Nockenwelle 21
entsprechend dreht. Beim Ausholen des Bügels 9 ist die Klinke io über einen Zahn
des Rades 17 wirkungslos hinweggeglitten. Auf die gleiche Weise werden in der eingestellten
Zeitfolge nacheinander die Schalter 41 bis 46 geschlossen, und je nach dem Einsetzen
der Schrauben 47 werden dabei die Tarifwerke I bis III in einem bestimmten Zyklus
abwechselnd eingeschaltet.
-
Bei Zählern, die Zählwerke mechanisch fortschalten, können die mit
I bis III bezeichneten Teile Schaltmagnete für die einzelnen Zählwerkskupplungen
sein. Bei Verwendung von Fernzählwerken, die durch Impulse geschaltet werden, können
die mit I bis III bezeichneten Teile die Magnetspule der betreffenden Zählwerksschrittschaltwerke
sein.
-
Die eingestellte Tarifschaltung wiederholt sich täglich. Am Wochenende
wird der Wochenendschalter 67 aus der mit ausgezogenen Linien dargestellten Lage
in die mit gestrichelten Linien dargestellte Lage umgelegt (Fig.2). Dadurch werden
die Tarifwerke II und III (für die höheren Tarife) ausgeschaltet, und es bleibt
dauernd das Tarifwerk I (billiger Tarif) eingeschaltet. Die Schaltfolge der Uhr
ist also wirkungslos.
-
Bei nichtperiodischen Feiertagen, bei denen ebenfalls mit billigem
Tarif gearbeitet werden soll, werden die Schrauben 68 der Schienen 64 und 65 in
die Schiene 66 geschraubt. An solchen Feiertagen können auch andere Tariffahrpläne
durch entsprechendes Umstellen der Schrauben 68 eingestellt werden.
-
Die Fig. 3 zeigt in der Vorderansicht eine mehr praktische Ausführungsform
für die Linienwähler mit entsprechender Bezifferung. Für gleiche Teile sind gleiche
Bezugszeichen verwendet. Die Schaltung ist dieselbe wie bei Fig. i und 2, nur ist
alles übersichtlicher verteilt. Über jeder der Schienen 51 bis 56 ist eine Anzeigevorrichtung
mit einem feststehenden Zeiger 70, einer drehbaren Skala 7 i und einem drehbaren
Zeiger 72 angeordnet. Durch Drehen der Scheibe 71 wird der Beginn der betreffenden
Schaltung und durch Drehen des Zeigers 72 das Ende der betreffenden Schaltung gleichzeitig
mit der Einstellung der Schaltteile 7 (Fig. i) eingestellt. Durch die jeweilige
Stellung der Verbindungsschrauben 47, die verschiedenfarbige Köpfe, Unterlegscheiben
od. dgl. haben können, ist erkennbar, welche Tarifstufe bei der eingestellten Zeit
eingeschaltet ist.
-
Im Ausführungsbeispiel ist z. B., wenn man von links beginnt, für
die Zeit von 6 bis 9 das Tarifwerk III, für die Zeit von 9 bis i i das Tarifwerk
I, für die Zeit von i i bis 14 das Tarifwerk III, für die Zeit von 14 bis 17 das
Tarifwerk II usw. eingeschaltet. Der Hilfslinienwähler 6o wird nur bedarfsweise
angebaut. Er besteht aus einer abtrennbaren Einheit.
-
Bei Fig. 4 wird vorausgesetzt, daß auf der Tagesscheibe 6 (Fig. i)
fest. und in gleichen Abständen vierundzwanzig Schalteile 7 angebracht sind und
daß statt sechs Schalter 41 bis 46 und sechs Nockenscheiben 3 1 bis 36 sowie
sechs Schienen 5 1 bis 56 je vierundzwanzig solche Bauteile gesetzt sind.
Man erhält dann, unter der Voraussetzung, daß drei Tarifschaltungen ausgeführt werden
sollen, es können auch mehrere sein, vierundzwanzig in einer Reihe angeordnete Schienen
8o, die mittels einer Skala 81 nach Tag- und Nachtzeit und Tagesstunden beziffert
sind. Diese Schienengruppe kreuzt sich mit drei Schienen 57 bis 59, wie bei Fig.
i und 3. Auch an diese Schienen kann wieder wie in Fig. 3 ein Hilfslinienwähler
angeschlossen werden. Zur Verbindung an den Kreuzungsstellen kann man verschiedenfarbige
Schrauben 47 verwenden. Entbehrliche Schrauben werden in einem am Linienwähler angebrachten.
Lochraster 82 eingeschraubt. Wie Fig.4 zeigt, ist der eingestellte Schaltplan ohne
weiteres übersehbar. Von 6 bis 9 ist das Tarifwerk III eingeschaltet, von 9 bis
i i das Tarifwerk I, von i i bis 14 Uhr das Tarifwerk III usw. wie bei Fig. 3.
-
Es kann jedoch auch auf vier Paßstifte eine je nach gewünschtem Tarif
vorgelochte Lochkarte
über die Schaltschienen gesteckt werden, so
daß die Verbindungsschrauben nie falsch eingeschraubt werden können, wie dies in
Fig. q. gestrichelt angedeutet ist. An Stelle der Lochkarte kann bei Steckerverbindung
der Kreuzungsstellen auch eine mit Steckern versehene Platte treten.